Konnte mich leider nicht begeistern
Son of Darkness 1: Göttliches GefängnisNordische Mythologie? Eine Autorin, von der ich weiß, dass sie mich mitreißen und überraschen kann? Eine schicksalhafte Liebesgeschichte, die die ganze Welt zu verändern weiß? Na da bin ich dabei, dachte ...
Nordische Mythologie? Eine Autorin, von der ich weiß, dass sie mich mitreißen und überraschen kann? Eine schicksalhafte Liebesgeschichte, die die ganze Welt zu verändern weiß? Na da bin ich dabei, dachte ich, als ich dieses Buch das erste Mal entdeckt habe. Ich wusste, dass es schon mal als Einteiler in einem anderen Verlag erschienen ist, ich aber damals vom Umfang ein wenig abgeschreckt war. Deshalb musste ich dieses Mal einfach zuschlagen, denn die Teilung in zwei Bände war für mich genau richtig, da ich ohnehin nicht allzu viel Zeit zum Lesen habe und mir die Story so passend einteilen kann.
Die ersten Kapitel konnten mich durch den gewohnt lockeren und flüssigen Schreibstil von Asuka sofort mitreißen. Die Seiten flogen dahin, ich war gefesselt von dem Humor und gleichzeitig der Spannung, der mit jedem Satz mehr aufgebaut wurde, und war begeistert vom ersten Aufeinandertreffen unserer Protagonisten und dann ... war die Begeisterung irgendwie ganz schnell verpufft, als die beiden zurück in der Realität und Emmas normalen Leben waren. Ich kann nicht einmal genau sagen, woran es lag, aber aus irgendeinem Grund fand ich die Story plötzlich gar nicht mehr spannend, sondern irgendwie an den Haaren herbei gezogen, unlogisch und einfach doof – was mir selbst irre leid tut, denn ich hatte doch am Anfang so viel Spaß und wollte das Buch wirklich unbedingt mögen (ich meine hallo! NORDISCHE MYTHOLOGIE, die ich LIEBE). Aber so sehr ich mich auch bemüht habe, ich konnte keine Verbindung zu der Geschichte aufbauen. Die Story zog sich für mich unheimlich in die Länge, ich habe mehrmals überlegt abzubrechen und Emma und Wulf konnten mich auch nicht begeistern. Über Emmas Verhalten habe ich irgendwann nur noch die Augen verdreht und Wulfs Hilflosigkeit fand ich auch nicht besonders attraktiv. Auf der einen Seite kommt er mit nichts klar, weil er alles nicht kennt, und auf der anderen kann er mit der neusten Technik einfach so umgehen. (Denkt euch hier ein tiefes Seufzen). Was soll ich sagen? Ich verstehe mich selbst nicht.
Die Handlung war für mich wie gesagt sehr langatmig, was aber sicher auch daran liegt, dass ich mich in der nordischen Mythologie recht gut auskenne und von den Wendungen nicht wirklich überrasche werden konnte. Bis es dann im letzten Drittel doch noch besser wurde. Endlich kamen die Götter ins Spiel, endlich konnten sie mich verzaubern und endlich konnte ich auch Emma und Wulf wieder etwas abgewinnen. Ich fand es gut, dass sie mal eine etwas andere Protagonistin ist, die eben nicht den üblichen Idealen entspricht. Dennoch werde ich wohl nicht zum zweiten Teil greifen, auch wenn ich die anderen Bücher der Autorin mag und sie mich im letzten Drittel durch das gekonnte Verweben von Mythologie und Realität abholen konnte.
Fazit:
„Göttliches Gefängnis“ hat für mich toll begonnen. Ich fand die Protagonistin erfrischend anders, mochte das Setting und die Aussicht auf die Möglichkeiten der Thematik. Doch leider hat mich das Buch dann enttäuscht. Die Geschichte zog sich unheimlich in die Länge, hielt für mich leider keine Überraschungen bereit und hat mich irgendwann eher genervt als begeistert. Auch wenn ich das letzte Drittel des Buches gelungen fand, konnte mich die Autorin leider nicht zum Weiterlesen bringen. Ich vergebe 4/10 Schnurrhaare.