Nicht ganz rund
Die Kommissarin und die blutigen SpiegelKommissarin Antje Servatius ist mit ihren Kollegen gerade bei der Geburtstagsfeier eines ehemaligen Rechtsmediziners, als die Nachricht von einem Leichenfund sie vor der langatmigen Laudatio rettet. Das ...
Kommissarin Antje Servatius ist mit ihren Kollegen gerade bei der Geburtstagsfeier eines ehemaligen Rechtsmediziners, als die Nachricht von einem Leichenfund sie vor der langatmigen Laudatio rettet. Das Team nimmt die Ermittlungen auf und stößt im Privatleben der jungen Frau gleich auf zwei Männer, die durchaus als Täter in Frage kommen könnten. Kurz darauf gibt es eine weitere Tote, doch am anfänglich vermuteten Selbstmord kommen bald Zweifel auf und die Fälle scheinen mitteinander in Verbindung zu stehen.
Das Buch ist das Zweite um die Figur der Kölner Kommissarin, die Geschichte ist in sich abgeschlossen und lässt sich gut ohne Vorkenntnisse lesen. Das Autorenduo Strotmann/Neubauer konstruiert einen sehr klassischen Kriminalfall, in dem auch das Privatleben der Hauptfigur eine große Rolle spielt. Im Groben enthält das Buch viele Elemente, wie sie auch typisch für den sonntäglichen Tatort sind.
Ich bin recht flott in die Geschichte gestartet, obwohl die Figuren oft nur kurz vorgestellt wurden war es gut möglich den Überblick zu behalten. Je weiter der Kriminalfall voranschreitet, um so mehr schleichen sich Längen in die Geschichte. Der Leser hat fast den Eindruck, als würde die im Buch beschriebene Hitzewelle das Ganze etwas lähmen. Lange Zeit drehen sich die Ermittlungen im Kreis, immer wieder unterbrochen durch die privaten Probleme der Ermittlerfigur Servatius. Dieser Nebenschauplatz lockert die Geschichte dann wieder etwas auf und hat es so geschafft mich bei der Stange zu halten, denn natürlich wollte ich wissen wer es am Ende gewesen ist. Mögliche Täter bieten die Autoren gleich mehrere an, die Motive reichen von Eifersucht bis hin zu Erbstreitigkeiten. Die Auflösung kommt letztlich dann wie so oft aus dem Nichts.
Das Buch ist gut geschrieben und bietet solide Krimikost, allerdings ist die Geschichte irgendwie nicht ganz rund und trotz der tiefen Einblicke ins Privatleben der Hauptfigur bleibt diese etwas unnahbar. Die Verknüpfung von Täter und Motiv kann ich nur bedingt nachvollziehen, da ist mir einfach zu viel konstruiert. Auch habe ich lange gegrübelt, was genau die Bedeutung des Titels ist, mittlerweile glaube ich den Bezug erkannt zu haben.