Enttäuscht
Sherlock Holmes Mind Palace Geniale GedächtnisrätselSherlock Holmes, der wohl berühmteste Detektiv der Weltliteratur, soll über einen brillanten Verstand verfügt haben und konnte so, selbst die kniffligsten Kriminalfälle lösen. Als ich den Klappentext zum ...
Sherlock Holmes, der wohl berühmteste Detektiv der Weltliteratur, soll über einen brillanten Verstand verfügt haben und konnte so, selbst die kniffligsten Kriminalfälle lösen. Als ich den Klappentext zum Buch gelesen habe, war ich sofort neugierig auf die Übungen und Rätsel, die Holmes für seinen Begleiter Watson und den Leser bereit hält.
Das Buch erscheint in einer sehr schönen Aufmachung, durch seine Größe wirkt es fast ein bisschen wie ein Schulbuch. Innen ist es sehr schön gestaltet. Es gibt viele nostalgische, zur Zeit des großen Detektiven passende Illustrationen. Die Seiten sind in einen Rahmen gefasst und teilweise koloriert. Die Schriftart ist ebenfalls passend dazu ausgewählt worden.
Die insgesamt 100 Rätsel und Übungen sind durchnummeriert, mit einer Überschrift versehen und haben am Ende den Hinweis zur entsprechenden Lösung. Die Lösungen finden sich im fünften Kapitel, am Ende des Buches. Zu Beginn gibt es eine Einleitung und dann die weiteren Kapitel, unterteilt in leicht, fordernd, knifflig und schwer.
Was habe ich nun eigentlich erwartet? Als großer Fan der Bücher um Sherlock Holmes, generell als großer Krimifan, dachte ich an Gedankenspiele rund um fiktive Kriminalfälle, ich hatte darauf gehofft mit Holmes und Watson mein kriminalistisches Gespür zu testen und so, verschiedene Rätsel zu lösen.
Was habe ich bekommen? Das Buch enthält einige Übungen zum sogenannten Gedächtnispalast, einer Technik, mit der man lernt sich Begriffe und Zahlenfolgen zb anhand von Bildern besser zu merken. Diese Übungen werden in allen Kapiteln mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen trainiert. Das System bietet interessante Ansätze, an denen man allerdings im Anschluss noch intensiv arbeiten muss, um dort Erfolge zu erzielen. Auf jeden Fall etwas, dass man weiterverfolgen kann. Die restlichen Aufgaben bestanden oft aus der typischen Textaufgabe, wie man sie aus dem Mathematikunterricht kennt. Ich habe damals schon nicht viel Freude dabei gehabt zu errechnen, wann sich Zug A und Zug B treffen, wenn sie zu der Zeit losfahren und dabei jene Geschwindigkeit haben. Dann gibt es viele Aufgaben aus dem wissenschaftlichen Bereich. Hier kann man oft nur durch Vorkenntnisse zur jeweiligen Lösung kommen, reines Nachdenken hilft hier gar nichts. Dann gibt es auch einige Aufgaben, bei denen Kombinationsgabe gefragt ist. So sind zb Zahlenkombinationen in die richtige Reihenfolge zu bringen, oder Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu prüfen. Hier kommt man mit Logik und Nachdenken zum Erfolg, benötigt aber oft Zettel und Stift zur Unterstützung.
Die Platzierung der Rätsel/Aufgaben in den unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen wirkte auf mich oft willkürlich, eine Steigerung konnte ich oft nicht erkennen, auch die generelle Anordnung der Aufgaben folgt keinem erkennbaren System. Der Autor bemüht sich zwar, durch die Geschichte drumherum einen Kontext zu Scherlock Holmes zu bilden, allerdings funktioniert das für mich nur bedingt. Der Inhalt des Buches könnte ebenso unter jedem beliebigen Thema publiziert werden.
Obwohl das Buch einige interessante Knobelaufgaben enthält erfüllt es überhaupt nicht meine Erwartungen. Die Idee dahinter ist toll, die Aufmachung super gelungen, die Umsetzung alles andere als, wie angekündigt, verblüffend. Wäre das Ganze ein Aufsatz in der Schule, wäre mein Kommentar dazu - Thema verfehlt.