Profilbild von reni74

reni74

Lesejury Star
offline

reni74 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit reni74 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2020

Nicht wirklich ein Thriller

American Spy
0

Marie ist Mitarbeiterin beim FBI und nicht wirklich glücklich in ihrem Job, als schwarze Agentin trauen ihr besonders die männlichen Kollegen nicht wirklich viel zu. Als sie die Chance bekommt an einer ...

Marie ist Mitarbeiterin beim FBI und nicht wirklich glücklich in ihrem Job, als schwarze Agentin trauen ihr besonders die männlichen Kollegen nicht wirklich viel zu. Als sie die Chance bekommt an einer Operation der CIA teilzunehmen greift sie zu, nicht zuletzt, weil sie so hofft einige Fragen zu ihrer verstorbenen Schwester klären zu können. Das sie das Angebot hauptsächlich bekommt, weil sie eine Frau und schwarz ist blendet sie dabei aus. Jahre später holen sie die Ereignisse dieses Einsatzes wieder ein und Marie muss plötzlich um ihr Leben und das ihrer Zwillinge fürchten.

Lauren Wilkinsons Debüt mutet an wie ein typischer Spionage Thrilller, der Klappentext und auch die zitierten Leserstimmen auf dem Einband weisen in diese Richtung. Als ich gelesen habe, dass sogar Barack Obama vom Buch begeistert war dachte ich, toll, das muss ich auch lesen. direkt

Die Geschichte startet direkt mit einer Actionszene, sowas mag ich immer sehr gern, man ist quasi direkt im Geschehen. Im Anschluss erzählt die Autorin wie es zu diesem Angriff gekommen ist. Der Leser folgt mehreren Handlungsträngen auf verschiedenen Zeitebenen, erzählt von der Hauptfigur als Ich- Erzähler. Die Autorin lässt ihre Hauptfigur eine Art Tagebuch verfassen, in dem sie ihre Geschichte erzählt. In diesen Tagebucheintragungen richtet sich Marie in direkter Ansprache an ihre beiden Söhne. Für mich war diese Form etwas gewöhnungsbedürftig, wenn eine Szene, die das Kind betraf beschrieben wurde und dann ein Du und der Name des Kindes angehängt wurde. Ich habe das in dieser Form noch nie irgendwo gelesen. Ansonsten war der Schreibstil zwar eingängig, allerdings auch sehr ausschweifend und blumig. Die Ereignisse werden bis ins kleinste Detail dargelegt, Gefühle und Emotionen ausführlich erklärt.

So rasant wie das Buch begonnen hat, ging es leider nicht weiter, die Geschichte hat zwar ein paar typischeThrillerelemente der Achtziger, aber Spannung kommt nicht auf, die politischen Verwicklungen fand ich stellenweise ermüdend. Wenn ich das Buch einem Genre zuordnen sollte, dann sicher nicht Thriller, das Ganze ist über weite Strecken eher eine Familiengeschichte, in der die Autorin auch den Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen in den Achtzigern und Sexismus im Beruf thematisiert, ebenso die fragwürdige Einflussnahme der amerikanischen Geheimdienste in die Weltpolitik.

Die Autorin erzählt eine interessante Geschichte. Auf dem Einband ist zu lesen "Lauren Wilkinson erzählt den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend." , mich konnte dieses Neue nicht fesseln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2020

Ganz anders

Der Weizen gedeiht im Süden
0

Als ich das Buch beendet hatte war ich erstmal etwas enttäuscht. Ich irgendwie so eine Art Endzeitszenario ala The Walking Dead vermutet und naja, damit hat es tatsächlich eher ganz am Rande zu tun. Im ...

Als ich das Buch beendet hatte war ich erstmal etwas enttäuscht. Ich irgendwie so eine Art Endzeitszenario ala The Walking Dead vermutet und naja, damit hat es tatsächlich eher ganz am Rande zu tun. Im Nachgang, beim Reflektieren der Geschichte ist mir ziemlich schnell klar geworden, dass das auch gar nicht die Intention des Autors gewesen ist. Er hat hier keinen blutigen Actionkracher verfasst, sondern eine ernste, in vielerlei Hinsicht nachdenkliche, beängstigende, beklemmende und doch hoffnungsvolle Version des Weltuntergangs geschaffen.

Der Leser erlebt die Welt, Monate nach einem Atomschlag. Europa liegt unter Schnee begraben und eine dichte Wolkendecke verdunkelt den Himmel. In einem Bunker in den Schweizer Bergen gibt es eine Gruppe privilegierter Überlebender, doch die Freude über das Überleben währt nur kurz, denn wirkliche Sicherheit gibt es auch hier nicht und einige Bewohner wagen die Flucht nach draußen, Ziel, Nordafrika, wo die atomare Verseuchung nicht so stark spürbar sein soll.

Der Autor erzählt nun den Weg, den die Gruppe auf ihrer Flucht nimmt und schildert die Gefahren, die auf sie lauern. Er erzählt dabei nicht nur von den neuen Umweltbedingungen, die nun vorherrschen, sondern auch vom Zusammentreffen mit anderen Überlebenden der Katastrophe. Seine Figuren verändern sich auf dieser Reise, durch diese Reise, der Leser erfährt einiges über ihre Wünsche und Träume und über ihr Leben vor dem Krieg. In diesem Teil des Buches hat man, trotz einiger spannender Actionszenen, eher den Eindruck sich in einem Roadmovie zu befinden. Hier war auch der Punkt, an dem ich erst etwas enttäuscht war, aber ohne diesen Teil hätte die Geschichte einen ganz anderen Verlauf genommen. Der Autor zeigt was eine solche Katastrophe mit der Umwelt macht, aber auch mit den Menschen, es entsteht eine erschreckende Charakterstudie.

Während der Lektüre gab es einige Fakten im Bezug auf Kontamination, Verstrahlung und Ähnliches, an denen ich Zweifel hatte. Spater gibt es dann aber Informationen zum Autor und diese verdeutlichen, dass er von berufswegen weiß wovon er spricht, bzw schreibt.

Das Buch ist für mich anders verlaufen als ich erwartet hatte und hat wenig Ähnlichkeit mit Büchern, oder Filmen, die ich sonst zu dieser Thematik kenne, auch wenn mich einige Szenen etwas an 2012 erinnert haben. Das Buch zeigt drastisch, aber nicht zu laut die Folgen eines globalen Atomschlags. Für mich wurden hier wieder Ängste geweckt, die in meiner Jugend durchaus prägend waren und es wird daran erinnert, dass die Gefahr auch heute noch Bestand hat und oft nur ein kleiner Funke nötig ist.

In einer Katastrophe zeigt sich das Gute, aber auch das Schlechte im Menschen, beides erleben wir eindringlich aber auch erschreckend in diesem Buch, ein Buch, das ein beklemmendes Gefühl bei mir zurück lässt, ähnlich wohl dem in einem Bunker eingesperrt zu sein, ohne die Möglichkeit einfach mal so ein Fenster zu öffnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2020

Subtil

Der Schattenmörder
0

Aus gutem Grund hat Paul seine Heimatstadt vor vielen Jahren verlassen, nun kommt er zurück um seine Mutter ein letztes Mal zu sehen, sie liegt im Sterben. Während eines ihrer wenigen wachen Momente macht ...

Aus gutem Grund hat Paul seine Heimatstadt vor vielen Jahren verlassen, nun kommt er zurück um seine Mutter ein letztes Mal zu sehen, sie liegt im Sterben. Während eines ihrer wenigen wachen Momente macht sie eine Bemerkung und Paul muss bald feststellen, dass das Grauen seiner Kindheit wohl noch nicht vorbei ist.

Für mich war es das erste Buch des Autors und ich habe mir einen spannenden Thriller versprochen. So ganz konnte die Geschichte mich allerdings nicht packen. Der Leser folgt Paul, der zurück in seiner Heimatstadt von der Vergangenheit eingeholt wird. Er muss feststellen, dass seine Mutter die Geschehnisse nie wirklich losgelassen haben und so begibt auch er sich auf Spurensuche. Die Geschichte pendelt dabei zwischen Erinnerungen an Pauls Kindheit und der Gegenwart. Aktuell kommt ein weiterer Handlungsstrang dazu, als ein Verbrechen passiert, dass erschreckend an die damaligen Ereignisse erinnert.

Der Erzählstil des Autors ist sehr eingängig, gerade bei den Ereignissen aus der Vergangenheit schafft er es eine subtile Spannung aufzubauen, stellenweise gab es sogar leichte Gruselmomente. Im restlichen Teil der Geschichte fehlt das dann aber fast vollständig. Die Geschichte plätschert eher vor sich hin und auch ein sehr überraschender Twist zum Ende hin konnte da nichts mehr retten. Ich bin da wahrscheinlich schon zu abgeklärt. Das Thema Träume und deren bewusstes Beeinflussen ist mega interessant, aber wirklich verstanden hab ich es nicht. Erst wollte ich googlen, ob das tatsächlich so funktioniert, hatte dann aber zum Ende des Buches keine Lust mehr.

Die Figur von Paul steht eindeutig im Vordergrund und hier bekommt der Leser auch einen etwas tieferen Einblick in die Psyche. Bei den anderen Figuren fehlt mir das leider ein bisschen. Der Autor bedient sich bei den Figuren gleich einiger gängiger Klischees. Da ist der Sportlehrer, der die Schüler offen quält und zulässt, dass die stärkeren Schüler die Schwächeren drangsalieren. Der Kraftprotz der Schule, der stets auf der Suche nach einem neuen "Opfer" ist, oder der Chef der örtlichen Polizei, der nicht begeistert ist von der Ermittlerin, die sich in seine Arbeit einmischt. Passt zum Szenenaufbau, ist aber nicht neu.

Für mich war das Buch ein netter Zeitvertreib für zwischendurch, nicht besonders spannend, aber gut zu lesen. Leser die es eher subtil mögen und nicht ganz so aufregend, sind hier sicher gut bedient. Mir persönlich war es zu nichtssagend und ich hatte leider das Gefühl, es wurde hier sehr auf die breite Masse gezielt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2020

Mächtig

Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 1
0

Ich habe das Buch leider unter falschen Voraussetzungen gelesen, mir war nicht bewusst, dass es zu einer Reihe gehört. Ich kannte die Reihe und den Autor vorher nicht. Durch den Zusatz Teil Eins auf dem ...

Ich habe das Buch leider unter falschen Voraussetzungen gelesen, mir war nicht bewusst, dass es zu einer Reihe gehört. Ich kannte die Reihe und den Autor vorher nicht. Durch den Zusatz Teil Eins auf dem Titel bin ich davon ausgegangen, es wäre eine neue Geschichte. Nichtsdestotrotz habe ich mich in das Abenteuer der Lektüre gestürzt und ein vollkommen neues Universum hat sich vor mir aufgetan.

Das Buch ist die Fortsetzung der Red Rising Reihe und der Autor hat hier tatsächlich eine eigene Welt erschaffen, angefüllt mit verschiedenen Planeten, einer Vielzahl von Figuren klassifiziert in einer speziellen Gesellschaftsform. Der Autor hat aus dem Vollen geschöpft und bedient sich an vielem, was die Geschichte der Menschheit, oder auch ihr Götterkult zu bieten hat. Da ich neu in der Geschichte war hat mich das manchmal gerade bei den Namen der vielen Figuren verwirrt.

Das ich manchmal etwas überfordert war und mir schlichtweg die Vorkenntnisse gefehlt haben, kann ich dem Autor nicht anlasten. Die Story und ihre Umsetzung ist epochal, der Autor hat es mit seinem Erzählstil schnell geschafft mich zu fesseln. Die Handlung habe ich, gerade in den Kampfszenen, als sehr roh, brutal und maskulin empfunden. Erschreckend fand ich die Dimensionen, in denen der Autor sterben lässt. Da fallen Krieger gleich zu Hunderttausenden im Kampf, meist dazu noch vollkommen sinnlos. Im Kontrast dazu gibt es dann wieder Kapitel in denen eher die Diplomatie im Vordergrund steht, oder mehr auf die einzelnen Figuren eingegangen wird. Hier gibt es dann sogar Szenen mit einigem Humor.

Red Rising ist eine ganz eigene Welt, für mich vergleichbar mit Game of Thrones. Der Autor verbindet verschiedenste Elemente zu einer neuen Geschichte, aufmerksame Leser werden immer wieder Parallelen zu anderen Büchern, oder auch Filmen des Genres finden. Mich hat gerade dieser Teil sehr an "Dune - Der Wüstenplanet" erinnert.

Die Lektüre war spannend und verwirrend zugleich, auch ohne Kenntnis der anderen Bücher war das Lesen ein Vergnügen und ich muss nun unbedingt den Beginn von Darrows Weg verfolgen. In diesem Fall kann ich den Hype um die Reihe durchaus nachvollziehen und ich ärgere mich ein wenig, dass ich nicht früher auf die Bücher aufmerksam wurde. Nun hab ich einiges aufzuholen, bevor ich mich dem Finale zuwenden kann.

Ein Muss für Fans, aber bitte der Reihe nach.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2020

Umfangreiche Sammlung

Urlaubsglück in Deutschland
0

Gleich zu Beginn bietet das Buch einen Überblick über die enthaltenen Tipps. In einer Tabelle ist zu jedem Kapitel erkennbar, in welchem Bundesland die Örtlichkeit liegt und unter welcher Nummer der Tipp ...

Gleich zu Beginn bietet das Buch einen Überblick über die enthaltenen Tipps. In einer Tabelle ist zu jedem Kapitel erkennbar, in welchem Bundesland die Örtlichkeit liegt und unter welcher Nummer der Tipp auf der Landkarte und im Buch zu finden ist. So kann man gut gezielt nach Unternehmungen in einem bestimmten Bundesland suchen um beispielsweise für eine Urlaubsreise zu planen.
Die Aktivitäten sind weit gefächert, für jeden Geschmack und jedes Alter ist etwas dabei. Es gibt Entdeckungen zu Fuß, per Rad, per Bahn, für Liebhaber von Museen, für Familien, oder für Aktivurlauber, Tipps für Indoor und Outdoor, für Naturliebhaber, Stadttouristen, solche die Ruhe suchen, oder die Natur erleben wollen. Das Spektrum ist sehr umfangreich.
Jedem Kapitel vorangestellt ist eine Karte, auf der die Tipps gekennzeichnet sind. Die einzelnen Ausflugsziele werden in der Folge kurz beschrieben und es gibt teilweise Fotos. In jedem Kapitel gibt es auch einen zim Thema passenden Tipp für Daheimgebliebene.
Für mich ein absoluter Pluspunkt im E-Book, die eingefügten Links, über die man gleich zu weitern Informationen, oder auf entsprechende Webseiten weitergeleitet wird. Das ist für die Planung und eventuelle Buchungen ein großer Vorteil.
Mir persönlich würde das Buch allerdings in gedruckter Form noch besser gefallen, einfach weil das Blättern, das gezielte Suchen einfacher ist.
Das Buch enthält viele Tipps auf ganz Deutschland verteilt, einige Attraktionen kannte ich, die meisten waren mir aber absolut neu und es gibt viele, die ich in diesem Buch noch vermisst habe. Ich denke also es besteht durchaus Bedarf für weitere Sammlungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere