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Veröffentlicht am 16.10.2022

Ein bisschen Inspiration

Casa Zarrella
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Ich liebe ja Kochbücher und bin immer wieder offen für neue Inspiration, gerade wenn man fast täglich für mehrere Familienmitglieder kocht. Da ich Jana Ina aus dem Fernsehen kenne und auch ihren Schwager ...

Ich liebe ja Kochbücher und bin immer wieder offen für neue Inspiration, gerade wenn man fast täglich für mehrere Familienmitglieder kocht. Da ich Jana Ina aus dem Fernsehen kenne und auch ihren Schwager beim Kochen auf Instagram über die Schulter schaue, war ich gespannt auf ihre Rezepte.

Das Buch wurde in Kooperation mit Johann Lafer geschrieben und beide haben dem eigentlichen Rezeptteil ein Vorwort vorangestellt. Jana Ina erzählt etwas über ihre Familie, wie die Zusammenarbeit mit Johann zustande kam. Danach beschreibt sie das Grundkonzept ihrer Familienküche. Das gibt interessante persönliche Einblicke, nimmt aber auch viel Raum ein, genauso wie ihre Ansichten zum Thema gesunde, hauptsächlich fleischlose Ernährung, oder das Thema Milch und speziell Zucker. Auch Johann Lafer gibt einen Einblick in seine Familienküche.

Rezepte gibt es nun aber immer noch nicht, denn nun werden Küchen "Must-haves" erläutert. Grundzutaten, unverzichtbare Gewürze und Öle, Ausstattung der Vorratskammer, Küchenwerkzeuge, Wichtigkeit des Zeitmanagement. Anschließend gibt es noch Tipps und Tricks und Johann Lafers Küchenhacks. Für absolute Kochneulinge sicher interessant, für mich leider nichts wirklich Neues. Hätte ich nicht gebraucht.

Endlich geht es nun an die Rezepte, unterteilt in verschiedene Kategorien. Es gibt von Frühstücksbowls, über Suppen, Salate, Mittagessen bis hin zu süßen Leckereien eine bunte Mischung, in der man auch die Einflüsse aus Brasilien und Italien wiederfindet. Auch hier vieles, das man so, oder so ähnlich schon mal gesehen hat.

Was mich etwas verwundert hat, war, dass im Vorwort der erhobene Zeigefinger im Punkt Zuckerkkonsum da war, viele Rezepte dann allerdings mit vermeintlich "gesunden" Zuckeralternativen daher kommen. Das vermittelt ein etwas falsches Bild, finde ich, den auch zb Agavendicksaft ist kritisch zu sehen. Genauso wird die Verwendung von Avocado wegen der schlechten Ökobilanz kritisiert, aber es gibt einige Rezepte damit. Schwierig.

Wirklich viel Inspiration konnte ich nicht aus dem Buch ziehen, die zwei drei, vor allem internationalen Rezepte, die ich nachkochen werde sind mir als Ausbeute zu wenig. Hätte ich mir mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Versteckte Bedrohung

Heliosphere 2278 - Buch 1 - Der Anschlag
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Guilia Lorencia ist Wissenschaftlerin mit Leib und Seele und so wählt sie oft eher unkonventionelle Wege um an ihre Ziele zu gelangen. Bei einem Experiment verschwindet sie allerdings und eine Gruppe von ...

Guilia Lorencia ist Wissenschaftlerin mit Leib und Seele und so wählt sie oft eher unkonventionelle Wege um an ihre Ziele zu gelangen. Bei einem Experiment verschwindet sie allerdings und eine Gruppe von Freunden und alten Weggefährten aus Kriegstagen macht sich auf die Suche, in deren Verlauf Ereignisse aufgedeckt werden, die eine Bedrohung für Menschen und die Bewohner anderer Planeten darstellt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Ich habe schon Bücher des Autors gelesen und hätte eigentlich auf seinen ausschweifenden Stil vorbereitet sein müssen, aber trotzdem hat die Vielzahl an Figuren und die verschachtelte Geschichte mich kalt erwischt. Es viel mir unheimlich schwer mich bei den ganzen Namen und den Beziehungen zueinander zurechtfinden. Hier hätte es mir natürlich geholfen, wenn ich die Vorgeschichte aus der Serie Heliosphere 2265 gekannt hätte, in der die meisten Figuren schon agiert haben und die auch die Grundlage der jetzigen Ereignisse bildet.

Der Anschlag ist der erste Teil einer weiterführenden Trilogie und als eigenständige Geschichte durchaus separat zu lesen, ich würde es allerdings nach der Lektüre jetzt nicht mehr uneingeschränkt empfehlen, weil ein paar grundlegende Vorkenntnisse das Gesamterlebnis einfach unterstützen. Die Handlungen von Figuren würden wahrscheinlich nachvollziebarer, ihre Charaktere besser zu verstehen und die ganze Geschichte ist verständlicher.

Der Autor baut hier sein ganz eigenes, sehr komplexes und vielschichtiges Universum. Als Vielleser und Vielseher von SiFi kommen mir allerdings einige seiner verwendeten Elemente mehr als bekannt vor. Grundsätzlich finde ich es durchaus ok, wenn man erahnen kann, woher der Autor seine Inspiration nimmt, hier war es mir allerdings teilweise doch sehr plakativ. Ich muss allerdings klarstellen, dass das mein eigenes subjektives Empfindern ist und ich natürlich nicht sagen kann, ob der Autor ebenfalls Fan meiner Lieblingsstreamingserie ist.

Wie schon erwähnt schafft der Autor hier eine ganze Welt, da wir uns weit in der Zukunft befinden, sind entsprechende Technologien unvermeidbar. Hier war ich sehr verwirrt von den vielen Eigenkreationen des Autors im Bezug auf Bezeichnungen für beispielsweise Antriebe, oder Transportsysteme. Man ist einfach an bestimmte Begrifflichkeiten so gewöhnt, dass es erstmal schwerfällt mit den neuen Bezeichnungen klarzukommen. Viele der beschriebenen Vorgänge habe ich überhaupt nicht verstanden, hier wäre für mich manchmal weniger mehr gewesen.

Der Autor kann erzählen, ganze Welten vorm Auge des Lesers erschaffen, absolut bildgewaltig. Leider verliert er sich dabei aber manchmal zu sehr in Details und mach das Lesen anstrengend. Das ist dann auch der Grund, warum ich derzeit noch nicht sagen kann, ob ich den zweiten Teil lesen werde, obwohl mich die Geschichte von der Substanz her durchaus angesprochen hat. Andreas Suchanek ist ein Autor mit einer, berechtigterweise, großen Fangemeinde, ich habe leider immer etwas Schwierigkeiten beim lesen seiner Bücher, allerdings glaube ich sein SiFi Stoff wäre eine super Grundlage für eine Streaming Serie.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Familiengeheimnis

Dunkle Tiefen
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Seit zehn Jahren haben sich die Schwestern Jess, Lydia und Ella nicht mehr gesehen und wirklich Lust aufeinander scheinen sie auch nicht zu haben. Trotzdem nehmen sie eine Einladung an, die Weihnachtstage ...

Seit zehn Jahren haben sich die Schwestern Jess, Lydia und Ella nicht mehr gesehen und wirklich Lust aufeinander scheinen sie auch nicht zu haben. Trotzdem nehmen sie eine Einladung an, die Weihnachtstage im Ferienhaus der Familie an der Steilküste Englands zu verbringen. An die früheren Urlaube in dem kleinen Cottage haben die drei allerdings nicht nur schöne Erinnerungen, schließlich stürzte während eines Aufenthalts vor zwanzig Jahren ihre jüngste Schwester hier von den Klippen.

Dunkle Tiefen bezieht sich hier nicht nur auf die dunkle undurchdringliche See, sondern im Besonderen auch auf das Seelenleben der Schwestern und das Geheimnis, das einige von ihnen seit Jahren mit sich tragen. Bis zur Offenbarung vergeht einige Zeit, in der die Autorin ihre Figuren durch einiges an emotionalen Auf und Abs schickt. Teilweise war dieses hin und her unter den Geschwistern etwas langatmig und schwergängig. Zusätzlich verwirrend fand ich die ständigen Zeitsprünge, in denen die Ereignisse des letzten Sommers beschrieben werden, in dem die jüngere Schwester zu Tode kam.

Lange ist mir als Leser nicht ganz klar gewesen, wohin die Reise gehen soll. Die Geschichte läuft vor sich hin, während ich mir die ganze Zeit im Kopf Szenarien ausgemalt habe. Gerade für "erfahrene" Thrillerleser fehlt vielleicht etwas Geschwindigkeit, die Geschichte ist im Grunde nicht unspannend, aber trotz das ständig etwas stattfindet, passiert nichts, was die Geschichte wirklich voran bringt. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das konkret benennen soll.

Die Figuren der Schwestern sind zwar sehr spezielle Charaktere, mir aber letztlich zu undifferenziert beschrieben, ich hatte bis zuletzt Schwierigkeiten den Überblick zu behalten, wer wer ist. Das und die schon genannten Zeitsprünge machen das Lesen anstrengend und ich musste mich sehr konzentrieren um den Faden nicht zu verlieren. Alles in Allem hatte ich mir von der Grundstory mehr erwartet, für Thriller Neulinge ist das Buch aber sicher eine gute Wahl.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Trügerische Idylle

Als das Böse kam
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Juno ist sechzehn und kennt nichts anders als das zurückgezogene einfache Leben auf ihrer Insel. Seit sie denken kann lebt sie hier mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Boy, ihre ältere Schwester ...

Juno ist sechzehn und kennt nichts anders als das zurückgezogene einfache Leben auf ihrer Insel. Seit sie denken kann lebt sie hier mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Boy, ihre ältere Schwester ist schon seit einigen Jahren tot. Juno und Boy könnten eine unbeschwerte Kindheit verbringen, wäre da nicht der Schatten, der über diesem Inselidyll liegt, die wenig greifbare, aber immer vorhandene Gefahr in der die Familie schwebt, die Fremdlinge, wie die Eltern sie nennen, die die Familie jederzeit finden und töten können.

Der Autor schafft hier ein spannendes Setting, rund um eine Familie auf der Flucht vor ihren Verfolgern. Die Eltern erklären ihren Kindern auf sehr einfache Weise die Situation, der Vater, unbewusst in die Machenschaften der Mafia verstrickt, hat sein Wissen an die Polizei weitergeben und muss nun vor der zu befürchtenden Rache untertauchen. Die Ausgangssituation scheint klar, ebenso wie der weitere Verlauf des Buches, allerdings wird dem Leser, genauso wie Juno schnell klar, hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Das sich die Geschichte in diese Richtung entwickelt kam für mich vollkommen überraschend, ich fand den Spin aber sehr gut, vielleicht etwas zu früh aufgedeckt, war aber gespannt, wie es nun weitergeht. Leider hielt diese Spannung nicht lange an, was auch etwas mit dem Erzählstil zu tun hat. Wir verfolgen die Ereignisse aus der Sicht der sechzehnjährigen Juno und so naiv und unerfahren wie sie nun einmal ist, wird dann auch die Geschichte erzählt. Das muss man jetzt nicht zwingend negativ sehen. Gerade jüngere Leser, oder solche, die es gern etwas weniger heftig mögen werden das wahrscheinlich genau passend finden. Mir war es aber zu wenig packend, das hätte man noch wesentlich subtiler und hintergründiger, mit mehr Thrill erzählen können.

Die Figuren bleiben leider etwas blass, der Leser bekommt nur wenige Bruchstücke zur Motivation und zur Vergangenheit geliefert, wieder der Erzählweise geschuldet, weil man eben nur das erfährt, was Juno herausfindet. Hier wäre eindeutig noch Luft nach oben gewesen. Die Spannung im Buch ist vorhanden, allerdings hält sie sich auf einem recht gleichbleibenden Level und legt nur kuz vor Schluss etwas zu. Mir, wie gesagt, eindeutig zu wenig. Letztlich ist das Buch ein solider Thriller, gut zum Einstieg in das Genre. Auch wer es etwas ruhiger mag ist hier haber gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Geheimnisse verbinden

Freunde. Für immer.
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Viele Freundschaften überleben ja den Übergang von der Schule ins Berufsleben nicht, man zieht in die Welt hinaus und trifft sich vielleicht noch alle paar Jahre mal zum Klassentreffen. Anders bei Jonathan, ...

Viele Freundschaften überleben ja den Übergang von der Schule ins Berufsleben nicht, man zieht in die Welt hinaus und trifft sich vielleicht noch alle paar Jahre mal zum Klassentreffen. Anders bei Jonathan, Derrick, Keith, Stephanie und Maeve. Die Gruppe ist seit dem College befreundet und das, weil die Fünf ein Geheimnis verbindet.

Die Autorin Kimberley McCreight kennt man in Deutschland bereits durch ihren Thriller "Eine perfekte Ehe", den ich ebenfalls gelesen habe. Bei der Auswahl des Buches war mir das aber erst gar nicht bewusst. Ich habe den Klappentext gelesen und war vom Setting angesprochen. Ein Wochenende in einem Ferienhaus, Ereignisse innerhalb einer kleinen Gruppe von Menschen und ein Todesfall. Klang ziemlich vielversprechend.

Der Einstieg ins Buch beginnt direkt mit der Vorstellung von vielen Figuren, allein bei der Anfahrtszene im Auto wusste ich erstmal lange nicht wer wer ist, obwohl die Kapitel mit dem Namen der Person überschrieben sind, aus deren Sicht die Geschichte gerade erzählt wird. Diese Art der Erzählform bringt den Vorteil, dass man immer die entsprechenden Gedanken und Gefühle der Figuren direkt vor Augen hat und man den Verlauf der Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven verfolgt, allerdings ist es auch manchmal etwas verwirrend. Verwirrend wurde es für mich dadurch, dass ich lange kein konkretes Bild der Figuren vor Augen hatte, das ich dem Namen in der Überschrift zuordnen konnte. Natürlich hat die Autorin ihre Figuren beschrieben, aber von diesen Beschreibungen bleibt bei mir nichts wirklich Prägendes hängen. Generell sind die Figuren oft eher blass und austauschbar, allein der drogensüchtige Keith und der Künstler Finch stechen etwas heraus.

Die Geschichte beginnt quasi direkt mit einer schlimmen Nachricht für die Freunde und im weiteren Verlauf werden dann im Wechsel mit Rückblicken die Ereignisse erzählt. Anfangs ist das durchaus spannend, gerade weil dem Leser schnell klar wird, dass die Gruppe etwas zu verbergen versucht, dass weit in der Vergangenheit liegt. Leider dümmpelt diese Spannung über weite Teile der Story vor sich hin und die Autorin verliert sich etwas in Klischees und Stereotypen, wie zb den weißen Einheimischen, die, die reichen Wochenendgäste hassen, aber gerne ihr Geld nehmen.

Wirklich fesseln konnte mich die Autorin nicht, der Ausgang der Geschichte stand mir recht klar vor Augen, final fehlte eigentlich nur noch das konkrete Wer und Warum und hier lässt es die Autorin nochmal krachen und überrascht mit einem vollkommen unerwarteten Twist. Problem an der Sache, es wirkt leider überhaupt nicht stimmig und logisch, fast ein bisschen wie eine Notlösung aus dem Zwang heraus eine Verbindung herzustellen. Eine Leserstimme beschreibt das Buch als "brillant konstruiertes Puzzle" wobei es mir leider eindeutig zu konstruiert war.

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