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Rupert undercover - Ostfriesische MissionEs heißt ja, jeder Mensch hat irgendwo auf der Welt einen Doppelgänger. Ist jetzt auch nicht weiter wild, im Normalfall begegnet man sich eh nicht und wenn, könnte das recht witzig werden. Was aber, wenn ...
Es heißt ja, jeder Mensch hat irgendwo auf der Welt einen Doppelgänger. Ist jetzt auch nicht weiter wild, im Normalfall begegnet man sich eh nicht und wenn, könnte das recht witzig werden. Was aber, wenn man ausgerechnet dem Sproß einer berüchtigten Gangsterfamilie wie aus dem Gesicht geschnitten ist, und man mal eben in dessen Rolle schlüpfen soll, um dem BKA dabei zu helfen deren Machenschaften aufzudecken? Dann geht man mal so eben, völlig unvorbereitet auf Undercover Mission, so wie Rupert, Kollege von Ann Kathrin Klaasen, den Lesern gut bekannt aus den anderen Büchern des Autors.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher noch keines der Bücher gelesen habe, obwohl sie eigentlich total in mein Beuteschema passen. Ich habe nur eine der Verfilmungen gesehen und somit ist Ruperts Undercover Einsatz mein erstes richtiges Aufeinandertreffen.
Leider hat Rupert es nicht wirklich geschafft, mich für sich zu gewinnen. Wie ich aus anderen Rezensionen weiß, ist Ruperts Alleingang von den Fans der Reihe heiß ersehnt gewesen, er genießt viel Sympathie und hat seine eigene Fanbase. Ich hab ihn ehrlich gesagt als ziemlich ungehobelt empfunden, als sexistisch, arrogant, als ziemliche Nervensäge, als Macho sondergleichen, eher derTyp Antiheld.
Die Grundidee der Geschichte ist jetzt nicht unbedingt neu, klingt aber spannend und hat Potential. Wahrscheinlich ist die Umsetzung auch genauso, wie es Ruperts Person braucht, für mich war es aber echt zu viel Slapstick, wie er da so durch das Geschehen stolpert. Ich steh total auf schwarzen Humor, mag es auch im Krimi durchaus komisch und skuril, bin nicht umsonst Fan vom Tatort Münster und Weimar, hier war mir das aber immer ein Tick drüber. Der zweite Handlungsstrang, in den der Leser direkt zu Beginn schon eingeführt wird, ist dagegen schon ein bisschen Kontrastprogramm, wie das Ganze dann später zusammengeführt wird ist gut gemacht und reißt, für mich, nochmal einiges raus.
Ich denke mein schlechter Start mit Rupert liegt tatsächlich ein Stückweit daran, dass ich die anderen Bücher nicht kenne. Die Figuren hatten keine Zeit sich zu entwickeln, sich mir vorzustellen, ich wurde praktisch ohne Basis in ein fertiges Konstrukt geworfen. Der Eindruck der dadurch entstanden ist, ist natürlich nicht dem Autor anzulasten. Ich lese unglaublich gern Krimi Reihen, in den meisten Fällen steige ich irgendwo mittig ein und finde Gefallen an den Figuren und bekomme Lust auf Mehr. In diesem Fall hier würde ich unbedingt empfehlen, das Buch nicht ausser der Reihe zu lesen. Sicher wird sich der Ein, oder Andere gleich super unterhalten fühlen, letzendlich denke ich aber, es wäre besser sich die Fälle von Anfang an vorzunehmen, so ist man besser auf Ruperts Alleingang vorbereitet und kann es ganz anders genießen.
Fazit, ein Buch für Fans der Reihe um Ann Kathrin Klaasen und ihr Team und im Besonderen für die von Rupert.