Fluch der Technik
Der tiefste PunktFür Nina beginnen bange Stunden, das Ausflugsboot, auf dem ihr Freund und Mitbewohner Simon mit seiner Band eine Hochzeitsgesellschaft unterhalten soll, wird vermisst und das bei immer schlechter werdendem ...
Für Nina beginnen bange Stunden, das Ausflugsboot, auf dem ihr Freund und Mitbewohner Simon mit seiner Band eine Hochzeitsgesellschaft unterhalten soll, wird vermisst und das bei immer schlechter werdendem Wetter. Die Zeit drängt, aber bald steht fest, das Boot ist gesunken, im Nebel auf das Fundament eines Windrades aufgefahren, obwohl das Radar das eigentlich hätte verhindern müssen.
Der Thriller beginnt direkt mit einer Schreckensnachricht, man folgt Rettungshubschrauberpilot Matthew bei der gefährlichen Suche nach dem verschwundenen Boot, wartet zusammen mit den Bewohnern des kleinen Küstenortes auf Nachricht über Familienangehörige und Freunde. Bei diesem Handlungsort bleibt es allerdings nicht, die Geschichte führt den Leser zu Tierschützern nach Kenia und sogar auf die ISS. Es werden verschiedene Handlungsstränge angestoßen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Natürlich fügt sich zum Ende hin alles zusammen, aber bis dahin ist es teilweise ziemlich hektisch und unübersichtlich.
Die Geschichte springt ein bisschen ohne roten Faden zwischen den einzelnen Handlungsorten hin und her, die dabei handelnden Personen sind alle irgendwie miteinander verbunden, was dem Leser mit der Zeit erklärt wird. In jedem der Handlungsstränge scheint es ein, mal mehr, mal weniger, unglückliches Pärchen zu geben, was mich ehrlicherweise mit der Zeit etwas genervt hat. Wie zb Nina und Matthew umeinandertanzen ist oft nur schwer zu ertragen und wirt auf mich doch sehr gewollt. Das hätte ich so nicht gebraucht. Was ich auch nicht gebraucht hätte ist der häufige Wechsel zwischen den Handlungsorten. Da ist man für zwei Seiten in Reetna an der Ostsee, dann plötzlich mit Omar in einem Internetcafe in Kenia, um auf der nächsten Seite die Ankunft von Shana auf der ISS mitzuerleben. Diese kurzen Wechsel haben mich in meinem Lesefluss doch sehr gestört, ich hätte es angenehmer gefunden, wenn die Autorin das über mehrer Kapitel gebündelt und erst dann gewechselt hätte. Auch der Spannung ist das nicht unbedingt zuträglich, gerade passiert etwas und plötzlich ist man raus aus der Situation.
Die Hintergrundgeschichte, ist durchaus spannend, zeigt sie doch, wozu moderne Technik missbraucht werden kann.Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Verbrecher tatsächlich einen solchen Aufwand betreiben würden, vor allem, weil da auch ein hoher finanzieller Einsatz dahinter steht. Die Beschreibungen der durch Wilderer getöteten Elefanten ist grauenvoll und geht dem Leser nahe.
Die Kurzbeschreibung des Buches klang spannend und in der Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht. Leider bin ich mit der Art und Weise, wie die Autorin ihre Geschichte aufgebaut hat nicht ganz warm geworden, und auch die Figuren sind mir in ihrem ständigen hin und her, fremd geblieben. Letztlich einfach zu viel Drumherum für meinen Geschmack.