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Veröffentlicht am 04.04.2018

Für alle Fans ein Muss!

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das Originaldrehbuch
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Filme entführen uns für zwei, vielleicht drei Stunden in eine andere Welt. Dank Animationen, Soundeffekten und großartigen Schauspielern bleiben heutzutage fast keine Wünsche mehr offen. Doch es gibt etwas, ...

Filme entführen uns für zwei, vielleicht drei Stunden in eine andere Welt. Dank Animationen, Soundeffekten und großartigen Schauspielern bleiben heutzutage fast keine Wünsche mehr offen. Doch es gibt etwas, ohne dass auch der beste Film nicht möglich wäre: Fantasie. Aus einer kleinen Idee heraus erwachsen ganze Universen, werden schriftlich festgehalten und dann auf die Leinwand gebracht. Und heute möchte ich ein Werk vorstellen, dass diesen Zwischenschritt von Fantasie zum Film ausfüllt. Heute möchte ich euch das Drehbuch zu „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ vorstellen.

Gelesen habe ich es übrigens zusammen mit der tollen Nicci von Trallafittibooks und das auch bereits Ende November bzw. Anfang Dezember des vergangenen Jahres. Ich habe nur bisher immer wieder vergessen die Rezension zu tippen. Seht es mir nach, ich werde auch nicht jünger, haha.

Drehbücher sind eine sehr spezielle Sache, wie ich finde. Mit Hilfe der wörtlichen Rede und ein paar einfachen, kurzen Regieanweisungen erwächst im Kopf all das, was man im Film oder auf der Bühne sehen kann. Einerseits finde ich es für den Leser eine große Herausforderung, andererseits macht es mir persönlich unheimlich Spaß Drehbücher zu lesen, weil man noch viel freier in seiner Interpretation ist, als bei einem normalen Roman.

„Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist erst das zweite Drehbuch, das ich bisher gelesen habe und es war für mich eine spannende Erfahrung, da ich den Film dazu bereits kenne und liebe. Eddie Redmayne ist ein grandioser Newt Scamander und auch die Besetzung von Jacob Kowalski oder Porpentina Goldstein traf meinen Geschmack zu 100%. Ich hatte beim Lesen immer wieder ihre Gesichter vor Augen oder ihre Stimmen im Kopf.

Das erste Drehbuch, das ich bisher gelesen habe, war übrigens das Skript zu „Harry Potter und das verwunschene Kind“, das als Theaterstück in London aufgeführt wird. Da ich das Stück aber bisher nicht gesehen habe, war es eine ganz andere Erfahrung. Allein durch diese Voraussetzung sind die beiden Bücher für mich auch kaum vergleichbar. Letztendlich muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm besser gefällt. Auf der einen Seite fand ich es toll, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und die bekannten Charaktere der Harry Potter-Geschichte noch einmal treffen zu dürfen (und ja, das hat mich direkt auf Seite 1 zum Weinen gebracht. Ich fühlte mich, als würde ich wieder nach Hause kommen. Ein unglaubliches Gefühl… ♥), auf der anderen Seite klärten sich für mich beim Lesen des Drehbuchs auch Momente, die mir im Film zu schnell gingen und die ich dadurch nicht direkt verstanden habe. Somit hat sich das Lesen beider Bücher definitiv gelohnt, aber kommen wir wieder zurück zum eigentlichen Thema.

Zum Schreibstil kann man selbstverständlich nicht allzu viel sagen, doch auf das Äußere des Buchs möchte ich noch einmal im Besonderen eingehen. Die Haptik des Umschlags gefällt mir wahnsinnig gut, genauso wie der hochwertige goldene Druck der Schrift und Ornamente. Hier wurden definitiv keine Abstriche bei der Qualität gemacht, was ich großartig finde, denn letztendlich handelt es sich ja „nur“ um ein einfaches Drehbuch. Besonders niedlich finde ich auch den kleinen Niffler, den man erst entdeckt, wenn man den Umschlag entfernt. Das Buch ist somit von innen, wie von außen ein kleines Highlight für mich und hat sich einen besonderen Platz in meinem Bücherregal und in meinem Herzen verdient.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Überzeuge leider nicht komplett

Grischa 1: Goldene Flammen
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Nachdem mich Leigh Bardugo mit ihrem Beitrag zur DC Icons-Reihe „Wonder Woman– Kriegerin der Amazonen“ so überraschend in mein Herz geschlichen hatte, konnte ich mich gar nicht wirklich aus den Fängen ...

Nachdem mich Leigh Bardugo mit ihrem Beitrag zur DC Icons-Reihe „Wonder Woman– Kriegerin der Amazonen“ so überraschend in mein Herz geschlichen hatte, konnte ich mich gar nicht wirklich aus den Fängen der Autorin befreien. Nachhaltig beeindruckt, griff ich so zu einem ihrer früheren Werke: „Grischa– Goldene Flammen“. Den ersten Band findet man zu sehr humanen Preisen auf allen möglichen Plattformen, auf denen man gebrauchte Bücher findet und während ich schon seit Monaten auf der Suche nach Band 2 und 3 bin, überlege ich jetzt, ob es mir das überhaupt wert ist…

Ich hatte mich auf die Geschichte der Grischa unheimlich gefreut. Schon der Anblick der Karte im Buch, die mir den Eindruck eines von Russland inspirierten Settings gab, ließ mein Herz höher schlagen. Sie ist so wunderschön gezeichnet und ist meines Erachtens ein absoluter Eyecatcher. Ich saß teilweise einfach nur da und habe diese Karte betrachtet, weil sie mich so sehr in den Bann gezogen hat. Generell ist allein die Aufmachung des Buches es wert es im Regal stehen zu haben, denn sowohl die Gestaltung des Umschlags, als auch das Design des Buches selbst sind wunderschön und definitiv einen zweiten Blick wert.

Die Geschichte selbst handelt von Alina, einem einfachen Waisenkind, das ihr gesamtes Leben an der Seite ihres besten Freund Maljen verbracht hat. Als Teil der Armee des Zaren marschieren sie quer durch das Land, als Alina plötzlich Maljen das Leben rettet und sich ihres dadurch völlig ändert. Leider bleiben alle Charaktere für mich eher eindimensional und vor allem Alinas Entwicklung warf bei mir viele Fragen auf. Sie wirkt unheimlich naiv und unsicher, teils auch unsympathisch, was für mich nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine gelungene Story sind. Auch Maljen bleibt für mich platt, fast lieblos und wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich keine einzige Figur benennen, die mir nur im entferntesten ans Herz gewachsen ist oder mit der ich hätte mitfiebern können.

Ähnlich flach und teils vorhersehbar ist auch die Geschichte um die Grischa, die mich in ihrer Beschreibung ein wenig an Geischas mit magischen Kräften erinnerten. Doch selbst mit der Erklärung der verschiedenen Arten der Grischa fiel es mir schwer in die Story hineinzukommen und zu verstehen, worum es eigentlich geht. Mir fehlte der Einstieg und eine Erklärung zu der vorherrschende Gesellschaftsordnung und zu den Fähigkeiten der einzelnen Gruppen der Grischa. leider waren mir die, die das Buch hergab nicht umfassend genug, sodass ich immer wieder vorblättern musste, um nachzuschlagen, welche Grischa welche Kräfte besaß. Das wiederum riss mich zunehmen aus dem Lesefluss und machte das Lesen sehr mühselig.

Doch nicht nur die ständigen Unterbrechungen bereiteten mir Probleme der Handlung zu folgen. Da immer wieder, zumindest für die Geschichte im ersten Band, unwichtige Situationen beschrieben wurden, verlor ich schnell den Blick für das Wesentliche. Dadurch ergaben manche Geschehnisse für mich überhaupt keinen Sinn und wirkten an den Haaren herbeigezogen und selbst für einen Fantasyroman unglaubwürdig. Trotz des recht einfach gehaltenen Schreibstils kam ich so nur sehr langsam voran, musste teilweise ganze Passagen zwei mal lesen und legte das Buch oft wieder zur Seite, um nach einem anderen zu greifen.

Ich bin ehrlich: ich wollte dieses Buch mögen. Ich wollte vor mir und vor meinem Freund und allen anderen Menschen da draußen eine Rechtfertigung haben, um unheimlich viel Geld in die Hand zu nehmen und mir den zweiten und dritten Teil als Hardcover irgendwie herbei zu beschwören. Doch Alinas Geschichte rechtfertigt diese horrenden Summen meines Erachtens überhaupt nicht und ist ein Beweis dafür, dass nicht die Geschichte diesen Wert erzielt, sondern einfach der Status als Rarität.

Da „Das Lied der Krähen“ der Autorin, welches auch im Grischa-Universum spielt, auf meiner Leseliste ziemlich weit oben steht, werde ich die Trilogie wahrscheinlich als eBook fortsetzen und ich hoffe sehr, dass mein Eindruck vielleicht noch revidiert werden kann. Der erste Band ist für mich leider nur ein Mittelding mit einigen Schwächen, wobei ich vielleicht durch „Wonder Woman“ einfach sehr hohe Erwartungen an Leigh Bardugo hatte, die sie mit ihrem Debütroman nicht erfüllen konnte. Ob es besser gewesen wäre mit Grischa zu starten? Wer weiß. Doch ihre Entwicklung als Autorin ist definitiv bemerkenswert, wenn man die beiden Bücher miteinander vergleicht.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Perfekte Schullektüre

Hinterhofleben
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Mit der heutigen Rezension schlage ich mal ein paar ernste Töne an, denn heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, dass sich mit einem eben solchen ernsten Thema befasst. Herzlich Willkommen in einem ...

Mit der heutigen Rezension schlage ich mal ein paar ernste Töne an, denn heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, dass sich mit einem eben solchen ernsten Thema befasst. Herzlich Willkommen in einem ganz normalen Berliner Hinterhof, für den die Flüchtlingsproblematik plötzlich eine ganz persönliche Note bekommt.

Da mir das Buch mit der Bedingung einer Rezension zur Verfügung gestellt wurde, weise ich hier mal darauf hin, dass der Artikel Spuren von Werbung enthalten könnte.

Vorab möchte ich sagen, dass ich mit dieser Rezension keine politische Diskussion lostreten möchte und dass ich meine Meinung zu diesem Thema hier auch nicht kundtun werde. Es geht allein um die Besprechung des Buches.

Im Prenzlauer Berg ist die Welt noch in Ordnung. Die Hausgemeinschaft lebt weitestgehend friedlich mit einander und jeder nimmt auf jeden Rücksicht. Bis Inga und Jan den anderen Bewohnern mitteilen, dass sie einen illegalen Flüchtling aus Syrien bei sich aufnehmen werden. Plötzlich prallen politische Meinungen, Stammtischweisheiten und ein traumatisierter Kriegsflüchtling aufeinander und nicht jeder ist von dem Neuankömmling und den Herausforderungen, die er mit sich bringt, begeistert.

Gut gefallen hat mir die differenzierte Betrachtungsweise des Autoren. Er wertet nicht, welcher Standpunkt der Hausbewohner gut oder schlecht, richtig oder falsch ist und drückt dem Leser keinen Stempel auf. Kurzum, das Buch ist nicht dafür gemacht, jemanden umzustimmen oder zu bekehren. Sachlich werden viele Problematiken rund um das Flüchtlingsthema angesprochen, ohne dabei belehrend zu wirken, was dieses Buch für mich zur perfekten Schullektüre machen würde. Der Leser wird immer dazu angehalten sich selbst eine Meinung zu bilden, wobei klar zu sagen ist, dass es sich weder um einen Zeugenbericht noch um die Nachrichten handelt.

Der Schreibstil nimmt der Thematik für mein Empfinden die Brisanz, da Maik Siegel eher locker und entspannt an die Geschichte von Samih und den Bewohnern der 68 umgeht. Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, da es hier nicht einen festen Protagonisten gibt. Jeder der Hausbewohner wird im Laufe des Buches näher beleuchtet und so kommen Pro- als auch Antiflüchtlingsstimmen zu Wort und können ihre Bedenken und Gefühle äußern.

Vor allem aber gewinnt das Buch durch die Auftritte von Tulmaini, einem 12 Jahre alten Jungen mit Migrationshintergrund an Leichtigkeit. Die Szenen, in denen er seine Auftritte hat, in denen er die Situation im Haus hinterfragt und Samih versucht zu verstehen und kennen zu lernen, sind geprägt von kindlicher Neugierde und Unschuld. So ist auch der Leser gezwungen das ganze Szenario noch einmal unvoreingenommen zu betrachten und kann seine Meinung noch einmal überdenken, ohne das Gefühl zu haben, er würde nicht verstanden oder gemaßregelt werden.

Schlussendlich hat Hinterhofleben es gemeistert ein sensibles Thema anzusprechen, ohne dabei dabei irgendjemanden vor den Kopf zu stoßen. Teils war mir das Buch dabei auch ein wenig zu soft, teils hielt ich es für Augenwischerei, doch im großen und ganzen hat es mich überzeugen können. irgendwie wünsche ich mir gerade ich hätte noch eine Kategorie zwischen dem Lesetipp und dem Mittelding, denn beiden wird nicht wirklich gerecht. Letztendlich überwiegen aber die positiven Punkte, womit es bei den Lesetipps landet.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Ein Blick in Lorelai Gilmores Kopf

Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl
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Biografien sind eigentlich nicht unbedingt das, was ich nun täglich lesen würde, doch als Monatsaufgabe der Reise durch die Genres standen eben diese auf dem Programm und es geht ja darum mal über den ...

Biografien sind eigentlich nicht unbedingt das, was ich nun täglich lesen würde, doch als Monatsaufgabe der Reise durch die Genres standen eben diese auf dem Programm und es geht ja darum mal über den literarischen Tellerrand hinaus zu blicken. Also entschied ich mich zumindest für die Memoiren einer Person, von denen ich mir erhoffte, dass sie mir ein paar interessante Lesestunden einbringen würde. Interessant ist bei Lauren Graham vielleicht nicht das richtige Wort, aber immerhin interessierte mich ihr Buch schon sehr, da ich nicht nur ein großer Fan der Serie bin, sondern Ivy mich auch noch sehr neugierig gemacht hat.

Lauren Graham ist für mich untrennbar mit ihrer Rolle als Lorelai Gilmore verknüpft. Was mich betrifft könnten Schauspielerin und Rolle auch im wahren Leben ein und die selbe Person sein und genau mit diesem Gefühl bin ich auch an die Biografie gegangen– und wurde darin irgendwie bestätigt, was mich gleichzeitig verwirrte und faszinierte, denn so verschmolzen in meinem Kopf beide noch viel mehr zu einer Person.
Dieses Buch zu lesen, war wie eine Reise in den Kopf der Serienfigur Lorelai. Man kennt sie als schlagfertig, clever, jung innovativ, extrovertiert und vor allem mit viel Kreativität und Einfallsreichtum, um ihre fixen Ideen durchzusetzen. Und genau so ist auch dieses Buch. Es ist witzig und inspirierend, chaotisch und an manchen Stellen wird auch der sprichwörtliche Zeigefinger erhoben und ernstere Töne angeschlagen. Eine Biografie, deren Seiten nur so dahin flogen und überhaupt nichts mit meiner Vorstellung von verstaubten, trockenen Lebensgeschichten altehrwürdiger Persönlichkeiten zu tun hatte.

Auch wenn das Buch unheimlich unterhaltsam ist, brauchte ich erstmal ein paar Seiten, um richtig reinzukommen. Es fühlte sich einfach an wie ein ungeschönter Blick in Lorelai Gilmores Kopf. Gedanken, Empfindungen, Erzählungen, Erinnerungen– alles prasselt auf den Leser ein, wechselt in einem Tempo, dass einem schwindelig wird und bei manchen Themensprüngen fragte ich mich, wie man das nur auf Dauer ertragen konnte. Doch es war toll. Es war so unheimlich schön zu lesen, weil ich mich einer Schauspielerin, die für mich Vorbildfunktion hat, plötzlich so unfassbar nah fühlte. Das ist definitiv ein Punkt, der mich wieder dazu bewegen könnte eine Biografie zu lesen.

Gilmore Girls-Fans werden an den Ein- und Rückblicken, die Lauren bietet, definitiv ihre Freude haben, für manche könnten die Abschnitte, die sich um diese Serie drehen vielleicht sogar zu kurz sein. Dennoch wird dieses Buch für sie etwas ganz Besonderes sein, denn der Ausflug in Lauren Grahams Gedankenwelt ist wie ein riesiger Monolog unserer geliebten Lorelai Gilmore. Emotional, etwas wirr, mit der ein oder anderen Abschweifung und wirklich etwas für’s Herz.

Doch auch wenn dieses Buch für mich zu 100% in die Kategorie Lesetipp fällt, werde ich wohl nicht allzu schnell wieder einen Ausflug in dieses Genre unternehmen. Außer Alexander Skarsgård oder Jason Momoa würden ihre Leben in naher Zukunft schriftlich festhalten, hihi. Davon bräuchte ich übrigens nur einen Bildband. Falls das hier jemand liest, der das mal in Angriff nehmen… nein? Na gut…

Veröffentlicht am 08.03.2018

Toller Start der Dilogie

Countdown to Noah (Band 1): Gegen Bestien
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Die Vorstellung vom ewigen Leben stellt für manche Menschen die Erfüllung all ihrer Träume dar. Doch wenn in der Forschung etwas schief geht und das Mittel, das der Bevölkerung Unsterblichkeit bescheren ...

Die Vorstellung vom ewigen Leben stellt für manche Menschen die Erfüllung all ihrer Träume dar. Doch wenn in der Forschung etwas schief geht und das Mittel, das der Bevölkerung Unsterblichkeit bescheren soll, all jene, die es verwendet haben, in Menschen fressende Mutanten verwandelt, ja, dann seid ihr wohl in Fanny Becherts Dystopie „Countdown to Noah“ gelandet. Also nehmt euch schön in Acht, denn die kleinste Verletzung eines solchen Wesens reicht aus, um euch zu infizieren und in kürzester Zeit trachtet ihr euren Freunden ebenfalls nach dem Leben…

Bereits auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr sind beide Bände von „Countdown to Noah“ in meine Tasche gewandert, nachdem ich die zauberhafte Fanny kennen lernen durfte. Im Vorfeld habe ich in diversen Netzwerken schon so viel von der dystopischen Dilogie gehört, dass die Bücher regelrecht „Must have!“ schrien! Wie hätte ich da widerstehen können? Als Michéle (Aus dem Leben einer Büchersüchtigen.) dann auch noch vorschlug ein Buch für mich auszusuchen, nachdem ich ihr eines empfohlen hatte, war schnell klar, dass ich mich mit den Noahs auseinandersetzen darf und mal wieder in eine düstere Endzeit-Story eintauchen werde.

Den Einstieg in die Geschichte macht Fanny dem Leser sehr einfach. Das Setting wird direkt vorgestellt und innerhalb von ein paar Seiten ist man schon mitten im Geschehen drin und sieht sich der Gefahr direkt gegenüber. Da ich die Klappentext vor dem Lesen oft ignoriere, war ich völlig überrascht, dass Cassidy von den tatsächlich erwischt und infiziert wird, denn mit diesem Start hatte ich zwar nicht gerechnet, erklärt aber auch den Titel des Buches direkt, haha. Für mich ist diese Geschichte daher auch etwas völlig Neues und fesselte mich sofort, denn ich wollte natürlich unbedingt wissen, wie die Protagonistin den schleichenden Prozess der Verwandlung erlebt. Leider rückt dieser Vorgang während der Geschichte ein klein wenig in den Hintergrund, da Fanny vor allem die persönlichen Beziehungen zwischen Cassy und ihren Reisebegleitern thematisiert.

Ich muss sagen, dass ich unheimlich viel Spaß mit dem Buch hatte. Alle handelnden Personen sind mir innerhalb kürzester Zeit sehr ans Herz gewachsen, obwohl der ein oder andere nicht gerade vor Charme sprüht. Da man aber die Beweggründe sehr gut nachvollziehen kann, nimmt man es auch als Leser nicht krumm und entwickelt keine Antipathien. Außerdem ich mochte das Erzähltempo sehr gern. Ich habe mich während des Lesens nicht eine Sekunde gelangweilt oder war durch zu viele Ereignisse überfordert. Fanny hat ein großartiges Gefühl die Spannung aufrecht zuerhalten, ohne die Geschichte zu überdramatisieren.

Ein paar kleinere Fehler haben sich zwar eingeschlichen, wie zum Beispiel, dass Cassidy eigentlich hochinfektiös ist und trotzdem irgendwie ständig die anderen berührt oder berührt wird. Doch diese Momente schmälern weder das Lesevergnügen noch fallen sie für mich groß ins Gewicht, denn dafür ist das Drumherum einfach viel zu gut. Fanny begeistert einfach mit dieser großartigen, dystopischen Welt, einem tollen Schreibstil und ihrer Fähigkeit mit Worten zu malen.

Für mich ist dieses Buch definitiv ein Lesetipp und ich freue mich schon unheimlich auf eine Rückkehr zu der Gruppe im zweiten Band, der bereits auf seinen Einsatz wartet.