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Veröffentlicht am 04.01.2024

Inspirierende Geschichte voller Mut und Musik für junge Träumer!

Trommeltraumgirl
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Das Buch "Trommeltraumgirl" von Margarita Engle mit übersetzten Texten von Anne Brauner und Illustrationen von Rafael López, das für Kinder von 4 bis 8 Jahren empfohlen wird, entführt die Leser in die ...

Das Buch "Trommeltraumgirl" von Margarita Engle mit übersetzten Texten von Anne Brauner und Illustrationen von Rafael López, das für Kinder von 4 bis 8 Jahren empfohlen wird, entführt die Leser in die faszinierende Geschichte eines chinesisch-afrikanisch-kubanischen Mädchens, das beschließt, das traditionelle Tabu gegen Trommlerinnen in Kuba zu brechen.

Die 48-seitige Hardcover-Ausgabe erzählt die Geschichte des Trommel-Traummädchens, das trotz gesellschaftlicher Barrieren und Geschlechterstereotypen an ihrem Traum vom Trommeln festhält. Die Geschichte ist einfach, aber poetisch und vermittelt wichtige Botschaften über Durchhaltevermögen, das Überwinden von Vorurteilen und die Unterstützung durch Familie und Lehrer.

Besonders beeindruckend sind die lebendigen Illustrationen von Rafael López, die der Geschichte Tiefe und Lebendigkeit verleihen. Die bunte karibische Welt des Trommelträumermädchens wird durch die kunstvollen Darstellungen auf jeder Seite lebendig.

Die Geschichte ermutigt die jungen Leser*innen, an ihren Träumen festzuhalten, sich nicht von gesellschaftlichen Normen entmutigen zu lassen und zeigt die Kraft der Unterstützung, um Ziele zu erreichen. Es ist nicht nur eine unterhaltsame Geschichte, sondern auch eine, die wichtige Lebensweisheiten vermittelt.

Insgesamt hat mich "Trommeltraumgirl" durch seine eingängige Erzählweise, die inspirierende Handlung und die lebendigen Illustrationen beeindruckt. Es ist ein Buch, das mit seiner positiven Botschaft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene anspricht. Ich empfehle es gerne als bereicherndes Leseerlebnis für alle Altersgruppen.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Mütterlicher Werwolf: Ein faszinierendes, skurriles Buch mit Höhen und Tiefen

Nightbitch
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"Nightbitch" ist ein bemerkenswerter Roman, der auf einzigartige Weise die Schwierigkeiten des Mutterseins und die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen thematisiert. Die Geschichte beginnt mit einer ...

"Nightbitch" ist ein bemerkenswerter Roman, der auf einzigartige Weise die Schwierigkeiten des Mutterseins und die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen thematisiert. Die Geschichte beginnt mit einer Mutter, die sich in einer Welt des Schlafmangels und der eintönigen Routine gefangen fühlt. Sie empfindet zunehmende Frustration und Selbstzweifel, was eine Veränderung in ihr auslöst.

Rachel Yoder stellt in diesem Buch gekonnt Geschlechterrollen und den Perfektionismus dar, dem viele Mütter ausgesetzt sind. Die Protagonistin kämpft mit ihrem Alltag als Mutter und der fehlenden Unterstützung seitens ihres Mannes. Durch ihre Verwandlung zur "Nightbitch" kann sie ihre unterdrückten Gefühle ausleben und ihre Wut auf unkonventionelle Weise kanalisieren. Dieser Prozess wird intensiv und fesselnd beschrieben.

Im Verlauf des Buches verliert die Geschichte leider an Darstellung der Verwandlung und weicht von ihren ursprünglich gesellschaftskritischen Aspekten ab. Dieser Bruch im Handlungsstrang kann bei den Leser*innen Frust auslösen und das Ende hinterlässt einige Fragen offen.

Zusammenfassend bietet "Nightbitch" eine unkonventionelle und provokante Erzählung, die zum Nachdenken anregt. Die ersten beiden Abschnitte des Buches sind packend und tiefgründig, während der dritte möglicherweise nicht für jeden Geschmack geeignet ist. Trotzdem fand ich die Lektüre als eine interessante Erfahrung.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Erfrischender Erfahrungsbericht einer starken Mutter

Autismus - 15 Dinge, die dir niemand gesagt hat
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Debby Elley hat zwei Söhne im Autismusspektrum. In ihrem Buch erzählt sie von ihrem Leben mit den beiden. Dabei geht sie in 15 "Tipps" auf verschiedene Themen ein. Sie tut dies immer in einer lockeren ...

Debby Elley hat zwei Söhne im Autismusspektrum. In ihrem Buch erzählt sie von ihrem Leben mit den beiden. Dabei geht sie in 15 "Tipps" auf verschiedene Themen ein. Sie tut dies immer in einer lockeren Sprache, mit vielen praktischen Beispielen, reflektiert und mit einem großen Augenzwinkern. Mit Leichtigkeit, ohne die harten Herausforderungen des Alltags zu verschweigen. Eingerahmt wird das Buch von einer Einführung, was heute unter Autismus verstanden werden kann, und einem abschließenden Plädoyer, die Perspektive der Betroffenen zu stärken.

Ich habe beruflich mit Kindern im Autismus-Spektrum zu tun und konnte feststellen, dass dieses Buch ein weiterer Puzzlestein ist, um Verständnis für das Leben dieser jungen Menschen zu entwickeln. Die Perspektive der Eltern finde ich immer sehr spannend, da sie viel intensiver mit ihren Kindern "arbeiten", als ich es als Pädagoge könnte. Insofern sind die hier beschriebenen Herausforderungen, aber vor allem auch die 'Lösungen' eine große Bereicherung. Anderen Eltern von Kindern im Autismus-Spektrum kann ein solches Buch sicherlich Mut machen, gerade kurz nach der Diagnose.

Einen Punkt Abzug gibt es für die aus meiner Sicht unzureichende Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Ergebnissen. Natürlich handelt es sich nicht um eine akademische Abhandlung, aber wenn man schon Studien zitiert, dann sollte man das auch richtig machen (Literaturangaben). Ausführungen wie, dass die Autorin irgendwo etwas gelesen hat, sich aber nicht mehr genau erinnern kann, halte ich für unzureichend. Dann hätte sie lieber darauf verzichtet. Auch die Erwähnung von Therapieansätzen ohne deren Beschreibung lässt mich etwas ratlos zurück.

Dennoch ein starkes Buch von einer starken Mutter!

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Spannende Zeitreise ins Olympia-Berlin von 1936: Ein historischer Thriller, der Fiktion und Realität meisterhaft verbindet

Aktion Phoenix
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Nach der Lektüre von "Aktion Phoenix" von Christian Herzog, hinter dem sich der deutsche Autor Ralf H. Dorweiler verbirgt, bin ich tief beeindruckt. Der historische Roman entführt uns in das Berlin des ...

Nach der Lektüre von "Aktion Phoenix" von Christian Herzog, hinter dem sich der deutsche Autor Ralf H. Dorweiler verbirgt, bin ich tief beeindruckt. Der historische Roman entführt uns in das Berlin des Jahres 1936, eine Zeit, die von politischen Unruhen und den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele geprägt ist.

Die Handlung, die geschickt mit den Ereignissen dieser Zeit verwoben ist, folgt mehreren fiktiven Personen, die das Leben in Nazi-Deutschland auf bewegende Weise darstellen. Hervorzuheben sind Hermann Schmidt vom Propagandaministerium, die mutige Kunststudentin Anna Kollmann aus der Widerstandsgruppe und der Zeppelin-Steward Georg Finkbeiner. Jeder von ihnen gerät auf seine Weise in ein gefährliches Netz aus politischen Intrigen und persönlichen Dramen, das mich bis zur letzten Seite fesselte.

Herzog gelingt es meisterhaft, die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Die Spannung steigt kontinuierlich an, während man als Leser*in immer tiefer in die Intrigen und Geheimnisse der Handlung eintaucht. Besonders beeindruckend finde ich, dass historische Fakten und Fiktion perfekt miteinander verwoben sind, was dem Roman eine außergewöhnliche Authentizität verleiht.

Die Charaktere sind tiefgründig und vielschichtig, so dass ich mich in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen kann. Ihre moralischen Dilemmas und die schwierigen Entscheidungen, vor die sie gestellt werden, zeigen eindrucksvoll die Komplexität des menschlichen Charakters und der damaligen Zeit.

Die Darstellung des Widerstands, die Vermischung von Fakten und Fiktion sowie die gründliche Recherche hinter dem Buch machen "Aktion Phönix" zu einem spannenden und nachdenklich stimmenden Leseerlebnis. Besonders fasziniert haben mich die verschiedenen Erzählstränge, die im Laufe der Handlung geschickt miteinander verwoben werden, und die lebendige Beschreibung Berlins während der Olympischen Spiele.

Alles in allem ist "Aktion Phoenix" ein meisterhafter historischer Thriller, der nicht nur die dunkle Vergangenheit beleuchtet, sondern auch tief in die menschlichen Abgründe und Machtspiele jener Zeit eintaucht. Ein absolutes Muss für alle, die spannende Geschichten mit historischem Hintergrund lieben.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Die Last der Gerechtigkeit: Ein tiefgründiger Blick auf Moral und Recht

VITA
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Nach der Lektüre von "Vita" von Christina Dalcher bin ich tief beeindruckt von der Komplexität des Themas und der Art und Weise, wie Dalcher es umgesetzt hat. Die Geschichte handelt von Justine Callaghan, ...

Nach der Lektüre von "Vita" von Christina Dalcher bin ich tief beeindruckt von der Komplexität des Themas und der Art und Weise, wie Dalcher es umgesetzt hat. Die Geschichte handelt von Justine Callaghan, einer Staatsanwältin, die sich vehement gegen die Todesstrafe einsetzt. Sie ist mitverantwortlich für ein revolutionäres Gesetz, das besagt, dass ein Staatsanwalt, der irrtümlich ein Todesurteil verhängt, selbst mit dem Leben bezahlen muss. Diese Klausel wird für Justine zu einer schweren Bürde, als sie in einem Moment der Schwäche selbst ein Todesurteil ausspricht und später Zweifel an der Schuld des Verurteilten aufkommen.

Das Buch wechselt gekonnt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und gibt Einblick in die komplexen moralischen Dilemmata, die mit der Todesstrafe verbunden sind. Besonders berührend und verstörend zugleich sind die Kapitel, die aus der Perspektive des zum Tode Verurteilten erzählt werden. Diese Passagen vermitteln ein beklemmendes Gefühl der Ausweglosigkeit und der Tragik des Justizsystems. Leider ist die Geschichte des Verurteilten aus meiner Sicht nicht ganz schlüssig bzw. die Figur extrem naiv.

Dalchers Schreibstil ist klar und nüchtern, was die schweren Themen erträglicher macht, ohne ihre Bedeutung zu schmälern. Die Charaktere, insbesondere Justine, sind tiefgründig und authentisch dargestellt, so dass die Leserinnen eine starke emotionale Bindung zu ihnen aufbauen können. Insbesondere die inneren Dialoge der Hauptfigur tragen wesentlich zum Verständnis ihres Handelns, aber auch der Thematik bei.

Die Handlung ist spannend und regt zur Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens, der Schuld und der Gerechtigkeit an.

Das Buch ist ein aufrüttelndes, faszinierendes Werk, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Das Thema Todesstrafe wird mit einer Intensität behandelt, die lange nachwirkt. Auch wenn nicht alle Entscheidungen der Figuren für mich nachvollziehbar waren und die Organisation Vita eine sehr untergeordnete Rolle spielt, fand ich das Buch insgesamt sehr beeindruckend und empfehlenswert, insbesondere für Leser
innen, die sich für moralische Fragen und die Komplexität der Rechtsprechung - insbesondere der Todesstrafe - interessieren.

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