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Veröffentlicht am 02.10.2017

"Man ist die größtmögliche Distanzierung von sich selbst"

Mensch, Rüdiger!
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Auf "Mensch, Rüdiger" wurde ich aufmerksam dadurch, dass auch ich Pädagoge bin und mich beim Lesen des Klappentexts irgendwo wiedergefunden habe, ein Stück weit, bzw. Verständnis entwickelt habe für Rüdigers ...

Auf "Mensch, Rüdiger" wurde ich aufmerksam dadurch, dass auch ich Pädagoge bin und mich beim Lesen des Klappentexts irgendwo wiedergefunden habe, ein Stück weit, bzw. Verständnis entwickelt habe für Rüdigers Situation.
Zum Glück!
Denn es war ein faszinierend erfrischendes Buch, das sich absolut ...wahnwitzig ist , denke ich das richtige Wort... mit einem ernsten Thema befasst, ohne es ...und, das ist die hohe Kunst an dieser Stelle... zu sehr ins Lächerliche zu ziehen.

Lachen konnte ich trotzdem - trotz der schwierigen Lebenslagen der zwei Hauptcharaktere rüdiger und Tom - oftmals herzhaft.
Einfach, weil die zwei ganz liebenswerte Züge an sich haben, besonders Rüdiger mit seinem schrulligen Traditionsdenken, doch dem Herz genau am rechten Fleck war meine Lieblingsfigur.

Von der Geschichte der beiden möchte ich gar nicht zu viel verraten, nur so viel: Schlimmer geht immer!
Es passiert so einiges...unerwartetes...skurriles!

Das sprachliche Ausdrucksvermögen, welches der Autor dabei an den Tag legt, ist verblüffend. Ich habe mir viele Stellen angestrichen, es stecken witzige Dialoge ebenso wie beeindruckende Lebensweiheiten und wahre Worte darin:
"Man ist die größtmögliche Distanzierung von sich selbst" ist nur eines von diesen.

Was mir, fernab der vielschichtigen Story und dem exzellenten Schreibstil besonders an dem Buch gefallen hat, war die "Message", die auch die zwei "Depri-Deppen" dann schließlich begriffen haben:
Keine Erfahrung, kein Ereignis, nichts ist so teuer, dass man es mit dem Leben bezahlen muss.

Einzig ein...zwei Längen bewegen mich dazu einen Stern abzuziehen, doch an sich ist es ein sehr lesenswertes Buch - für jedermann!

Veröffentlicht am 02.10.2017

Exzellent!

Hinter den Feldern
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Mit "Hinter den Feldern" hat Manuel Deinert ein faszinierendes Werk erschaffen, das Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene in seinen Bann zieht.

Schon das Cover ist so detailiert und in leuchtende Farben ...

Mit "Hinter den Feldern" hat Manuel Deinert ein faszinierendes Werk erschaffen, das Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene in seinen Bann zieht.

Schon das Cover ist so detailiert und in leuchtende Farben getaucht, fängt den Blick ein und man will wissen, was der abgebildete Junge dort sieht, was da so strahlt...

Der Junge heißt Leon und sein Leben wird einerseits geprägt von seiner Asthmaerkrankung und Kalle, einem Schulkameraden, der keien Gelegenheit auslässt ihn zu drangsalieren, andererseits aber - zm Glück - durch seine großartige Familie, die sich um ihn sorgt, ihn aufmuntert und den nötigen Rückhalt gibt.
Besonders zu seinem Großvater hat Leon ein besonders innige Verhältnis, kein Wunder, es ist ein unglaublich großherziger und weiser Mann.
Mit ihm zusammen erlebt er den Sommer seines Lebens...

Sprachlich absolut unvergleichlich gelingt es dem Autor die Umgebung, die Charaktere und deren Emotionen vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen, als sei man mittendrin in der Geschichte.
Stets bleibt auch die Spannung erhalten,obwohl es ein kleines Büchlein ist, passiert so viel... viel Überraschendes, Lustiges, Herzergreifendes, Trauriges, SCHÖNES!

Ich habe das Buch verschlungen, weiß, ich werde es vielen Kindern und Bekannten demnächst zum Lesen geben...

Es hat mich verzaubert - wie ein Flüsterchen! ;)

Veröffentlicht am 24.09.2017

Meisterhaft - wie eine Achterbahnfahrt im Dunklen!!

Murder Park
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Ein Buch wie eine Achterbahnfahrt! Bitte anschnallen! Dann gibt es kein zurück mehr! Aussteigen kann man nicht mehr, wenn man einmal Fahrt aufgenommen hat!

Ein alter, verlassener Freizeitpark mit mörderischer ...


Ein Buch wie eine Achterbahnfahrt! Bitte anschnallen! Dann gibt es kein zurück mehr! Aussteigen kann man nicht mehr, wenn man einmal Fahrt aufgenommen hat!

Ein alter, verlassener Freizeitpark mit mörderischer Vergangenheit,
ein neues Park-Konzept
und
ein kleiner Kreis scheinbar zufällig ausgewählter Tester...

Jonas Winners "Murder Park" ist ein fesselnder und unglaublich spannender Thriller.

Schon das Cover weckt bei jedem Interesse, der gern Freizeitparks oder Rummel besucht.

Der Erzählstil ist genial - ein stetiger Wechsel zwischen gegenwärtigen Geschehnissen und Interviews, die mit den ersten Besuchern und Testern des Parks vor ihrer Anreise geführt wurden.
Auf diese Weise bekommt der Leser Stück für Stück eine Ahnung von den Geschehnissen der Vergangenheit dieses Parks und lernt die Charaktere plötzlich von einer zum Teil ganz anderen Seite kennen als sie in der eigentlichen Geschichte vorher auf ihn wirkten. Mega interessant!
Gerade diese Diskrepanzen und Unsicherheiten was nun das wahre Gesicht der Protagonisten ist und wie das alles zusammenhängt, weckten in mir den Wunsch immer weiter zu lesen und das Buch nahm unglaublich Fahrt auf. Unbedingt will man schnellstmöglich mehr über die Hintergründe erfahren.
Dazu wird das Hauptaugenmerk inhaltlich sehr stark auf die Psyche und Geheimnisse der Charaktere gerichtet. Das mag ich total! Und nicht zuletzt die unglaublich erschütternden, anschaulich und meisterhaft beschriebenen "Zwischenfälle" auf der Insel machen das Buch zu einem Pageturner, der seinesgleichen sucht!!
Schließlich fehlt auch nicht der große Showdown und eine überraschende Wende, die alles noch einmal in ein anderes Licht rückt...
Der Autor führt den Leser geschickt an der Nase herum,legt falsche Fährten und lässt ihn in dieser Geisterbahn oft verwirrt und ratlos zurück.

Murder Park ist defintitv nichts für schwache Nerven.
Wer allerdings "kranke Seelen" und schonungslose Darstellungen mag, für den gibt es aktuell wohl kein besseres Buch auf dem Mark.
Atemberaubende Lesestunden sind garantiert!

Dieses Buch wird definitiv nicht mein letztes Buch von Jonas Winner sein...

Veröffentlicht am 19.09.2017

einfach WOW

Küsse mit Zukunft
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Gestern gelang dieses Buch in meine Hände....und dort war es bis jetzt...fast ununterbrochen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte!

Carolin Schairer war mir als Autorin bis dato völlig unbekannt ...

Gestern gelang dieses Buch in meine Hände....und dort war es bis jetzt...fast ununterbrochen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte!

Carolin Schairer war mir als Autorin bis dato völlig unbekannt - leider! Aber es ist verblüffend wie toll sie schreibt. Ich habe mich sofort mittendrin in der Story befunden. Die beiden Hauptcharaktere Marlene und Lisbeth sind wunderbar bildhaft und toll beschrieben - zwei sympathische und tolle Frauen!
Nicht minder aufregend wie sie selbst ist die Geschichte, in die die beiden sich hineinmanövrieren und bald Herz und Verstand in Konflikt bringen.
Zweifel, Zerissenheit und Angst, aber auch Neugier, Hingabe und Hoffnung bestimmen die Geschichte der zwei Frauen.
Sie sprechen vielen eignenen Gedanken und durchlebten Sorgen vieler Frauen mitten aus dem Herzen!
...und das Bemerkenswerteste ist für mich dabei die authentische, witzige, einfühlsame und trotzdem schlagfertige Art und Weise der Protagonisten miteinander, mit ihren Gefühlen und Erlebnissen umzugehen.

Passend zur beginnenden Herbstzeit auch das ausdrucksstarke Cover.
Nun heißt es schnell einen Tee machen, auf die Couch kuscheln und die Küsse mit Zukunft" genießen!

5 Sterne! MINDESTENS!
Eines meiner Lieblingsbücher!

Veröffentlicht am 08.09.2017

schwermütig, aber wohl durchdacht

Niemand verschwindet einfach so
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Elyria - ein wundervoller Name, der aber einer Protagonistin angehört, die viele unschöne Erfahrungen in ihrem Leben machen musste, die sich nicht wohl fühlt in ihrem Umfeld.
Da sie damit überhaupt nicht ...

Elyria - ein wundervoller Name, der aber einer Protagonistin angehört, die viele unschöne Erfahrungen in ihrem Leben machen musste, die sich nicht wohl fühlt in ihrem Umfeld.
Da sie damit überhaupt nicht mehr zufrieden ist - mit sich und ihrem Leben, macht sie sich auf nach Neuseeland...

Doch auch eine physische Flucht bewahrt Elyria nicht vor ihren Gedanken, die stets um Vergangenes und Geschehenes kreisen - schlimme Kindheit inklusive Todesfall in der Familie, die eingeschlafene Beziehung zu ihrem Mann u.v.m.
Im Gegenteil - je weiter sie reist, umso mehr spürt sie, dass dies keinerlei Hilfe und Trost für sie beinhaltet.

Laceys Schreibstil ist geprägt von vielen tief gehenden, emotionalen Gedankenspielen der Protagonistin. Sehr einfühlsam erzählt sie deren Geschichte - aber von der Grundstimmung her war mir persönlich das Buch zu dunkel und negativ. Das ist einfach nicht nach meinem Geschmack. Ich brauche und hoffte auf mehr Hoffnung und Lebensbejahung, trotz schwieriger Zeiten und Geschehnisse in der Geschichte.
Ich habe darum nicht recht in das Buch hineingefunden und fand Elyria nicht sonderlich sympatthisch.
Insofern bin ich wohl einfach "böse überrascht" worden, da ich eine andere Erwartung hatte.
Doch an sich bewundere ich Lacey für die tolle Literatur, die sie hervorgebracht hat!

Für Frauen, die sich gern mit schonungslosen Schicksalsschlägen befassen ist es ein Juwel - für alle anderen ein Stück literarisch wertvolle Prosa, die man ruhig einmal gelesen haben kann!