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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2017

Unterhaltsam, aber nicht sonderlich spannend

Blindes Eis
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In den fünfziger Jahren ziehen zwei Ehepaare auf einen abgelegenen Bauernhof in einem unzugänglichen Seitental von Siglufjörður. Nach wenigen Monaten stirbt eine der Frauen unter seltsamen Umständen. Sechzig ...

In den fünfziger Jahren ziehen zwei Ehepaare auf einen abgelegenen Bauernhof in einem unzugänglichen Seitental von Siglufjörður. Nach wenigen Monaten stirbt eine der Frauen unter seltsamen Umständen. Sechzig Jahre später erhält der Neffe der Verstorbenen ein Foto, das zeigt, dass die beiden Ehepaare damals nicht alleine dort draußen in der Einsamkeit waren. Er wendet sich an den Siglufjörðer Polizisten Ari Pór Arason. Dieser beginnt Nachforschungen anzustellen. Die Journalistin Isrún aus Reykjavík, die selbst mit einer Kindesentführung und einem Mord zu tun hat, hilft ihm bei der Suche. Was geschah damals auf dem Bauernhof wirklich und wer ist der mysteriöse Junge auf dem Bild?

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Als Leser befindet man sich sofort mitten im Geschehen. Der Handlungsstrang um die Aufklärung der Vorkommnisse auf dem Bauernhof vor sechzig Jahren hat mir gut gefallen. Er war interessant, spannend und weckte meine Neugier. Die Kindesentführung und der Mord, mit denen Isrún zu tun hatte, waren für mich eher Nebenhandlung, weit weniger interessant und vielleicht sogar überflüssig.
Der Polizist Ari Pór Arason und die Journalistin Isrún sind sympathische Charaktere, die ich gern bei ihren Nachforschungen begleitet habe. Beide gehen ihre jeweiligen Recherchen kompetent und nachvollziehbar an.

Dies war mein erstes Buch von Ragnar Jónasson. Sein Schreib- und Erzählstil haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen.

Gut gefallen hat mir, dass es am Anfang des Buches eine Anleitung zur korrekten Aussprache isländischer Namen gab. Ich bin zwar trotzdem über den ein oder anderen gestolpert, aber das Problem war geringer als sonst, wenn ich Bücher isländischer Autoren lese. Ebenfalls musste ich mich erst wieder daran gewöhnen, dass sich die Menschen in den nördlichen Ländern Europas alle duzen. Das ist mir als Deutsche doch sehr fremd.

Die Aussage von Lee Child, die auf dem Buchrücken abgedruckt ist, „Erstklassig und wärmstens empfohlen“, kann ich nicht unbedingt bestätigen. Für einen Thriller fehlte es mir eindeutig an Spannung. Die Handlung fesselte mich zu keiner Zeit. Einzig die Aufklärung der Geschichte um die tote Frau auf dem Bauernhof hat mir gut gefallen und ließ mich zur Stange halten. Alles in allem hat mich „Blindes Eis“ aber dennoch gut unterhalten. Deshalb gibt es trotz aller Kritik 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Nicht das beste Buch der Reihe, aber dennoch ein spannender, mitreißender Thriller

Origin
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Milliardär und Zukunftsforscher Edmund Kirsch hat eine, nach eigener Aussage, bahnbrechende Entdeckung gemacht, die angeblich Auswirkungen auf alle Weltreligionen haben soll. Er enthüllt diese vor drei ...

Milliardär und Zukunftsforscher Edmund Kirsch hat eine, nach eigener Aussage, bahnbrechende Entdeckung gemacht, die angeblich Auswirkungen auf alle Weltreligionen haben soll. Er enthüllt diese vor drei der bedeutendsten Kirchenvertreter. Diese sind entsetzt. Kirschs angekündigte Präsentation ruft Gegner auf den Plan, die mit allen Mitteln versuchen, deren Veröffentlichung zu verhindern. Robert Langdon, Symbolforscher und ehemaliger Lehrer Kirschs setzt alles daran, das Geheimnis um die Entdeckung seines Schülers zu lüften.

Nach „Illuminati“, „Sakrileg“, „Das verlorene Symbol“ und „Inferno“ ist „Origin“ das fünfte Buch um Symbolforscher Robert Langdon.

Ich mag den Schreib- und Erzählstil von Dan Brown sehr. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die Handlung ist logisch aufgebaut und in sich schlüssig. Der Einstieg gelang mir mühelos. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen. Es wird früh Spannung aufgebaut, die über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt. Dan Brown versteht es, wie kaum ein anderer, den Leser mitzureißen und auf falsche Fährten zu locken, die Spannung konstant hoch zu halten und immer wieder Spannungsspitzen und Überraschungsmomente einzubauen. Einzig die Passagen, in denen über Edmund Kirschs Präsentation berichtet wurde, fand ich etwas langatmig Die Vortragsweise und die Ausschweifungen passten zwar zur Person und zum Charakter des Zukunftsforschers, dennoch fand ich diese Textstellen recht zäh. Dan Brown hat der Geschichte eine interessante und auch aktuelle, brisante Thematik zu Grunde gelegt. Die Informationen hierzu waren, wie immer, gut recherchiert

Ich habe alle Bücher um Symbolforscher Robert Langdon gelesen und bin ein großer Fan von ihnen. „Origin“ ist, meiner Meinung nach, nicht das beste Buch der Reihe. Der Schnitzeljagd-Charakter, die Deutung von Symbolen und das Lösen von Rätseln, also genau das, was ich an den anderen Büchern so sehr mochte, kam mir in diesem ein wenig zu kurz. Die angeführten Kritikpunkte sind allerdings Meckern auf hohem Niveau, denn „Origin“ hat mir trotz allem sehr gut gefallen. Es handelt sich um einen gewohnt spannenden und mitreißenden Thriller, der den Leser zu fesseln vermag.

Fazit: Auch wenn es sich vielleicht nicht das beste Buch der Reihe um Symbolforscher Robert Langdon handelt, ist es dennoch absolut lesenswert und ein Muss für alle Fans der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Tempo
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 15.11.2017

Lesenswert!

Kleine Stadt der großen Träume
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Björnstadt ist ein kleiner Ort im Norden Schwedens, umgeben von dunklen Wäldern. Die Menschen dort haben eine gemeinsame Leidenschaft: Eishockey. Ein Erfolg in diesem Bereich könnte eine Zukunft für Björnstadt ...

Björnstadt ist ein kleiner Ort im Norden Schwedens, umgeben von dunklen Wäldern. Die Menschen dort haben eine gemeinsame Leidenschaft: Eishockey. Ein Erfolg in diesem Bereich könnte eine Zukunft für Björnstadt und seine Bewohner bedeuten: mehr Aufmerksamkeit, wirtschaftlicher Aufschwung, neue Arbeitsplätze. Somit setzen die Björnstädter all ihre Hoffnungen in die recht erfolgreich spielende Juniorenmannschaft. Die Bewohner ahnen nicht, dass ein einziger Vorfall ihre Gemeinschaft für immer verändern wird.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht schwer. Im ersten Kapitel wird direkt Spannung aufgebaut, so dass man sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung wird. Direkt im zweiten Kapitel folgt dann aber schon der Spannungseinbruch. Ein auktorialer Erzähler erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Das ist grundsätzlich gut, da der Leser so ein umfassendes Gesamtbild erhält. Zu Beginn der Geschichte wurden allerdings ziemlich viele Personen eingeführt, was mit häufigen Perspektivwechseln, manchmal schon nach wenigen Zeilen, verbunden war. Dies störte meinen Lesefluss erheblich. Ich kam nur langsam voran. Das Thema Eishockey war mir am Anfang ein wenig zu präsent.
Zum Glück traten recht schnell die einzelnen Personen mehr in den Vordergrund. Das Thema Eishockey wurde ein wenig zurückgestellt. Auch mit den vielen Perspektivwechseln kam ich nun besser zurecht. Die Handlung begann mich zu fesseln.

Dies war mein erstes Buch von Fredrik Backman. Zunächst hatte ich ein paar Probleme mit dem Schreib- und Erzählstil des Autors. Ich gewöhnte mich aber zum Glück ziemlich schnell daran, so dass ich gut in das Leben in Björnstadt eintauchen und das Buch in vollen Zügen genießen konnte. Die Handlung war teilweise recht harte Kost, aber durchaus realistisch und in sich stimmig. Die einzelnen Charaktere waren zwar nicht alle sympathisch, aber überzeugend und glaubhaft dargestellt. Jeder einzelne hatte seine Ecken und Kanten und einige vermochten mich zu überraschen.

Nachdem ich meine anfänglichen Schwierigkeiten überwunden hatte, offenbarte sich mir ein großartiger Roman. Selten hat ein Buch so viele unterschiedliche Empfindungen bei mir hervorgerufen, wie dieses. Die Handlung riss mich mit, fesselte und berührte mich, machte mich wütend, ließ mich aber auch das ein oder andere Mal schmunzeln.
Fredik Backman hat mit „Kleine Stadt der großen Träume“ einen sehr gelungenen, tiefgründigen Roman voller Emotionen geschaffen, der den Leser nicht kalt lässt.
Es handelt sich um ein sehr lesenswertes Buch – auch für Nicht-Eishockey-Fans!

Veröffentlicht am 08.11.2017

Ganz nett

Hell-go-Land
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Anna Krüger tritt eine Stelle in Deutschlands abgeschiedenster Polizeiwache auf Helgoland an. Auf der Insel war sie einst zu Hause. Bis etwas Schreckliches passierte. Kaum jemand weiß, dass Anna nun zurückgekehrt ...

Anna Krüger tritt eine Stelle in Deutschlands abgeschiedenster Polizeiwache auf Helgoland an. Auf der Insel war sie einst zu Hause. Bis etwas Schreckliches passierte. Kaum jemand weiß, dass Anna nun zurückgekehrt ist. Schon an ihrem ersten Arbeitstag erhält sie eine grausame Überraschung.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut. Als Hörer ist man sofort mitten im Geschehen. Schnell wird Spannung aufgebaut, die über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt. Rückblickend betrachtet wirkt die Geschichte stellenweise ein wenig konstruiert. Da mir dies aber erst im Nachhinein auffiel, störte es beim Hören überhaupt nicht. Die Handlung war zu keiner Zeit vorhersehbar und die Auflösung am Ende überraschend.

Ich habe ein wenig gebraucht, um mit der Protagonistin Anna Krüger warm zu werden. Es gab ziemlich früh Andeutungen, die daraufhin wiesen, dass damals etwas Schlimmes passiert sein muss und sie Helgoland deswegen furchtbar findet. Ich konnte absolut nicht verstehen, warum sie dann ausgerechnet die Stelle auf der Insel antritt. Irgendwann habe ich aber einen Draht zu Anna gefunden, so dass ich mich besser in sie hinein versetzen konnte. Eines hat mich aber die ganze Zeit gestört. Anna hat häufig Migräne. Das ist an sich für den Hörer nichts Schlimmes. Das Problem war, dass sie ihr den Namen Stalin verpasst und sie somit personifiziert hat. Sätze wie „Stalin klopft an“ oder ähnliches gingen mir ziemlich schnell auf die Nerven.

Frank Arnold hat seine Sache als Sprecher sehr gut gemacht. Ich habe seiner angenehmen Stimme gerne zugehört und mich von ihr nach Helgoland entführen lassen. Er haucht den Charakteren mit seiner Stimme leben ein und trägt die Geschichte ansprechend und spannend vor.

Das Hörbuch „Hell-Go-Land“ von Tim Erzberg hat mir alles in allem ganz gut gefallen. Es handelt sich um einen spannenden Thriller, der zum Miträtseln einlud und dessen Auflösung ich so nicht erwartet hatte. Ein bisschen Abzug gibt es allerdings, da mich die Protagonistin nicht immer überzeugen konnte, ihre personifizierte Migräne mich stellenweise sehr genervt hat und die Handlung rückblickend ein wenig konstruiert erschien.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Trotz leichter Startschwierigkeiten eine spannende Geschichte

The Chemist – Die Spezialistin
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Juliana war Verhörspezialistin bei einer geheimen Spezialeinheit. Sie war eine der Besten auf ihrem Gebiet. Nun wird sie selbst gejagt. Ihr ehemaliger Chef möchte sie umbringen. Juliana lebt ein Leben ...

Juliana war Verhörspezialistin bei einer geheimen Spezialeinheit. Sie war eine der Besten auf ihrem Gebiet. Nun wird sie selbst gejagt. Ihr ehemaliger Chef möchte sie umbringen. Juliana lebt ein Leben auf der Flucht. Doch nun bekommt sie die Chance endlich wieder ein normales Leben führen zu können. Dafür muss sie einen letzten Auftrag erledigen. Das, was sie herausfindet, bringt sie allerdings in noch größere Gefahr. Das erste Mal in ihrem Leben geht es nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das eines Mannes, der ihr wirklich etwas bedeutet.

Als großer Fan der Twilight-Reihe war ich sehr neugierig wie sich die Autorin in einem völlig anderen Genre schlagen würde. Zunächst war ich ein wenig ernüchtert. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht leicht. Ich kam zu Beginn nicht so gut mit der Protagonistin zurecht. Sie ist ein ungewöhnlicher Charakter und es fiel mir schwer, mich in sie hinein zu versetzen und sie zu verstehen. Anfangs konnte mich auch die Handlung nicht überzeugen. Es ging nur schleppend voran und es war überhaupt nicht ersichtlich, in was für eine Richtung die Geschichte gehen wird.
Nach etwas mehr als hundert Seiten war dann ein roter Faden erkennbar und die Geschichte wurde endlich spannend. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Handlung an Fahrt auf und wurde immer besser. Ich wollte das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch mit der Protagonistin und ihrem ungewöhnlichen Leben konnte ich mich anfreunden, so dass dem Mitfiebern nichts mehr im Wege stand.

Stephenie Meyers Schreibstil konnte mich auch in diesem Buch überzeugen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen.

Alles in allem hat mir „The Chemist – Die Spezialistin“ gut gefallen. Ich hatte zwar zunächst leichte Startschwierigkeiten mit der Handlung und der Protagonistin, aber das Buch schaffte es trotzdem noch mich zu überzeugen. Die Geschichte war spannend und hat mich gut unterhalten.