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Veröffentlicht am 27.03.2019

Mittelmäßiger, aber dennoch unterhaltsamer Krimi

Giftspur
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Der Leiter eines großen Biobetriebs, Ulf Reitmeyer, wird in der Wetterau auf offener Straße tot aufgefunden. Alles deutet zunächst darauf hin, dass er während des Joggens einen plötzlichen Herzstillstand ...

Der Leiter eines großen Biobetriebs, Ulf Reitmeyer, wird in der Wetterau auf offener Straße tot aufgefunden. Alles deutet zunächst darauf hin, dass er während des Joggens einen plötzlichen Herzstillstand erlitt. Doch dann wird ein Mitarbeiter Reitmeyers ebenfalls tot aufgefunden. Die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach der neu gegründeten Außenstelle der Wetterauer Mordkommission übernehmen den Fall.

Sabine Kaufmanns Mutter Hedwig leidet an einer Persönlichkeitsstörung. Um sich besser um sie kümmern zu können, wechselt Sabine von der Frankfurter Kriminalpolizei zur neu gegründeten Mordkommission in Bad Vilbel, ihrer Heimatstadt. Ralph Angersbach verschlug es zwei Monate später zur Mordkommission Bad Vilbel. Seine Mutter, die in seinem Leben nie eine Rolle spielte, hinterließ ihm nach ihrem Tod ein Haus in der Wetterau, samt Erziehungsauftrag für seine sechzehnjährige Halbschwester, von deren Existenz er bis zum Tod der Mutter nichts wusste. Zwischen den beiden Kommissaren kommt es immer wieder zu Reibereien, was für den Leser recht unterhaltsam ist.

Obwohl bei Reitmeyers Tod alles auf einen plötzlichen Herzstillstand hindeutet, beginnt die Mordkommission zu ermitteln, da keiner an die natürliche Todesursache zu glauben scheint. Schnell taucht eine Vielzahl an Verdächtigen auf. Nach dem Auffinden der zweiten Leiche fühlen die Kommissare sich in ihrer Ermittlungsarbeit bestätigt. Die Ermittlungen ergeben, dass viele der Verdächtigen ein starkes Motiv hatten, Ulf Reitmeyer zu töten. Die zweite Leiche scheint nicht so recht ins Bild zu passen.

Der Schreibstil Daniel Holbes gefällt mir recht gut. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen.

Alles in allem ließ „Giftspur“ ein wenig an Spannung vermissen. Dennoch fühlte ich mich von der Geschichte ganz gut unterhalten. Aufgrund der vielen Tatverdächtigen mit starkem Motiv, war bis zum Ende nicht vorher zu sehen, wer Reimeyer und Kötting tatsächlich getötet hat. Ich bin nicht sicher, ob ich ein weiteres Buch um die Ermittler Kaufmann / Angersabach lesen würde, würde es aber auch nicht kategorisch ausschließen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Interessante Idee, aber nicht gut umgesetzt

Shining Girls
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Harper Curtis tötet in den 30er Jahren in Chicago einen Mann. Beim Versuch zu entkommen fällt ihm der Schlüssel eines alten Hauses in die Hände. Er entdeckt, dass es sich bei dem geheimnisvollen Haus um ...

Harper Curtis tötet in den 30er Jahren in Chicago einen Mann. Beim Versuch zu entkommen fällt ihm der Schlüssel eines alten Hauses in die Hände. Er entdeckt, dass es sich bei dem geheimnisvollen Haus um ein Portal handelt, das es ihm ermöglicht in andere Zeiten zu reisen. Von nun an reist Harper durch die Zeit und tötet junge Frauen, seine „Shining Girls“. Die Polizei steht jedes Mal vor einem Rätsel. Harper fühlt sich sicher. Doch dann überlebt eines seiner Opfer, Kirby Mazrachi. Sie will unbedingt den Mann finden, der ihr so viel Leid zugefügt hat und beginnt Nachforschungen anzustellen.

In der Geschichte gibt zwei Handlungsstränge. Der eine handelt von Harper Curtis, seinen Zeitreisen und den Morden an seinen „Shining Girls“. Im anderen geht es um Kirby Mazrachi und ihrer Suche nach dem Mann, der versuchte sie umzubringen.

Das Buch ist in kurze Kapitel aufgeteilt und spielt in verschiedenen Zeiten, von 1929 bis 1993. Das Jahr wurde immer in der Kapitelüberschrift angegeben, sodass man immer wusste, in welcher Zeit sich der Mörder und die anderen Figuren gerade befinden. Nur an einer Stelle kam bei mir Verwirrung auf, die aber eher inhaltlicher Natur war. Kirby befindet sich plötzlich in Harpers Haus, zu einem Zeitpunkt, an dem ihre Nachforschungen noch keinerlei Ergebnis erbracht haben. Diese Szene taucht am Ende noch einmal auf und wird weiter ausgeführt. An diesem späteren Zeitpunkt machte sie Sinn, vorher empfand ich sie einfach als unpassend.

Der Charakter der Protagonistin Kirby ist ganz gut ausgearbeitet. Man merkt wie die traumatischen Ereignisse und ihre schwere Kindheit sie gezeichnet haben. Man kann ihre Verbissenheit den Mann zu finden, der ihr Schreckliches angetan hat, gut nachempfinden. Auch der Charakter von Dan, Kirby Chef und damals Reporter in ihrem Fall, ist ganz gut dargestellt. Der Charakter des Protagonisten Harper Curtis dagegen ist ziemlich platt und oberflächlich. Die Autorin legt den Fokus eindeutig auf seine Taten und nicht auf die Ausarbeitung des Charakters. Ich hätte mir in Bezug auf die Person Harper ein wenig mehr Tiefe und mehr Hintergrundwissen über seine Vorgeschichte gewünscht, um besser nachvollziehen zu können, warum er zum brutalen Serienkiller wurde und was seine Motivation ist.

Während der gesamten Geschichte wollte nicht so recht Spannung aufkommen. Die Handlung plätscherte mehr oder weniger so vor sich hin. Einzig ganz am Ende, als sich Harper und Kirby in einer Zeit befinden, kommt ein kleiner Hauch von Spannung auf.

Die Idee mit dem zeitreisenden Serienkiller finde ich an sich nicht schlecht. Allerdings mangelte es etwas an der Umsetzung. Für einen Thriller fehlte es mir eindeutig an Spannung. Es gab keinerlei Überraschungsmomente. Der Charakter des Serienkillers hätte besser herausgearbeitet werden können. Vieles, was den Charakter und die Person Harper Curtis betrifft, bleibt leider im Unklaren. Das Ende des Buches war für mich unbefriedigend. Es sind einige Fragen offen geblieben. Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Absoluter Pageturner

Jäger
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Das Buch beginnt mit einem Blutbad. Ein Junge irrt durch ein total verwüstetes Haus. Seine Familie wurde brutal hingerichtet. Dann taucht ein mysteriöser Mann auf, der im sagt, was zu tun ist. Jahre später ...

Das Buch beginnt mit einem Blutbad. Ein Junge irrt durch ein total verwüstetes Haus. Seine Familie wurde brutal hingerichtet. Dann taucht ein mysteriöser Mann auf, der im sagt, was zu tun ist. Jahre später möchte Polizeiprofilerin Marina Esposito über Ostern ein paar Tage mit ihrem Mann Phil Brennan, der gemeinsamen Tochter Josephina und ihren Schwiegereltern Don und Eileen in Aldeburgh am Meer verbringen. Doch dann geht plötzlich ihr Cottage in Flammen auf und Josephina verschwindet spurlos. Die Entführer nehmen Kontakt zu Marina auf. Um ihre Tochter wiederzusehen, soll sie die Unschuld eines verurteilten Mörders beweisen. Die Jagd auf die Entführer beginnt.

„Jäger“ ist der vierte Fall des Ermittlerpaars Marina Esposito und Phil Brennan. Da Phil bei dem Brand schwere Verletzungen erlitten hat, bekommt er von Josephinas Verschwinden nichts mit. Marina ist also bei der Suche nach ihrer Tochter auf sich allein gestellt. Die Verhandlungen mit den Entführern gestalten sich trotz ihrer beruflichen Kenntnisse nicht ganz leicht, da sie sich immer wieder von ihren Muttergefühlen leiten lässt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven, unter anderem aus der von Marina Esposito, aus der der Entführer und der der Ermittler der Polizei, erzählt. Dadurch wird die Geschichte lebendig. Außerdem tragen die Perspektivwechsel und die kurzen Kapitel zum Aufbau und Erhaltung der Spannung bei.

„Jäger“ ist ein extrem spannender, nervenaufreibender Thriller. Unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass die Hintergründe lange im Unklaren bleiben. Man fiebert mit Marina mit und hofft, dass ihre kleine Tochter retten kann. Die Spannung wird während der gesamten Geschichte aufrechterhalten. Zeitweise fiel es mir schwer das Buch aus der Hand zu legen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.03.2019

Wunderschöner, emotionaler Roman

Tanz auf Glas
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Auf einer Party anlässlich ihres einundzwanzigsten Geburtstages lernt Lucy Mickey kennen. Die beiden sind sofort fasziniert voneinander. Bei einer zweiten Begegnung beichtet Mickey Lucy, dass er an einer ...

Auf einer Party anlässlich ihres einundzwanzigsten Geburtstages lernt Lucy Mickey kennen. Die beiden sind sofort fasziniert voneinander. Bei einer zweiten Begegnung beichtet Mickey Lucy, dass er an einer psychischen Erkrankung, einer bipolaren Störung, leide und somit kein besonders guter Partner für eine Beziehung sei. Lucy lässt sich von dieser Nachricht jedoch nicht abschrecken. Ihr Leben war bisher nicht immer leicht und auch sie hat ein schweres Schicksal zu tragen. Die beiden werden ein Paar und heiraten. Da die beiden keine einfache Beziehung führen, stellen sie ein paar Regeln für ihr Zusammenleben auf. Eine davon besagt, dass sie keine Kinder in die Welt setzen werden. Trotz aller Schwierigkeiten sind die beiden sehr glücklich miteinander. Als Lucy nach Jahren dann doch überraschend schwanger wird, gerät die Welt der beiden ins Wanken.

Der Großteil der Geschichte wird aus der Sicht von Lucy erzählt. Am Anfang jedes Kapitels gibt es jeweils einen kurzen Abschnitt aus der Sicht von Mickey. So bekommt man einen Einblick in die Sichtweise und Gefühlswelt beider Partner. Das ist gerade für das Verständnis von Mickeys Krankheit wichtig. Durch die verwendete Ich-Perspektive kann man sich gut in die beiden Protagonisten hinein versetzen und mit ihnen fühlen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Mit ihren Worten transportiert sie viel Gefühl. Man kann sich gut in die Charaktere einfühlen und leidet mit ihnen.

Da die Autorin gelernte Krankenschwester ist, sind die Beschreibungen der Krankheitsbilder und Krankheitsverläufe sehr detailliert und genau. Sie schafft es, diese dem Leser verständlich nahe zu bringen.

„Tanz auf Glas“ ist ein wunderschönes Buch mit viel Liebe, Gefühl und Tiefgang, das einen nicht kalt lässt. Mich hat das Buch sehr berührt und stellenweise zum Weinen gebracht. Auch im Nachhinein hat mich die tragische Geschichte weiterhin beschäftigt.

Toller Debüt-Roman von Ka Hancock. Ich bin auf weitere Bücher der Autorin gespannt und werde sie bestimmt lesen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Spannender Serienauftakt

Siebenschön
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Christina Höffgen erhält einen rätselhaften Brief, dessen Inhalt darauf schließen lässt, dass sich eine Frau namens Jennifer in Gefahr befindet. Diese anonyme, handgeschriebene Nachricht lässt ihr keine ...

Christina Höffgen erhält einen rätselhaften Brief, dessen Inhalt darauf schließen lässt, dass sich eine Frau namens Jennifer in Gefahr befindet. Diese anonyme, handgeschriebene Nachricht lässt ihr keine Ruhe. Sie ist sich nicht sicher, ob sich jemand einen fragwürdigen Scherz erlaubt oder ob die Nachricht ernst ist. Sie fährt mit ihrem Mann zu der angegebenen Adresse, einem heruntergekommenen Lagerhaus. Dort erwartet die beiden eine grausige Entdeckung: Eine Frauenleiche. Das neu zusammengesetzte Ermittlerteam um die Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou wird mit der Aufklärung des Mordes betraut. Schon bald wird klar, dass es sich bei dem Mörder um einen Serientäter handelt, der einen perfiden Plan verfolgt. Weitere Leichen tauchen auf.

Emilia Capelli ist 28 Jahre alt und bereits Hauptkommissarin in der Abteilung für Kapitaldelikte der Zentralen Kriminaldirektion in Frankfurt am Main. Ihr bisheriger Partner ging in Elternzeit, sodass die freie Stelle an ihrer Seite neu besetzt werden muss. Emilia hofft, dass ihr Ausbildungskamerad Tom Ahrens den Job bekommt. Als ihr dann die 26-jährige Mai Zhou als neue Partnerin präsentiert wird, ist sie alles andere als begeistert. Die beiden misstrauen einander auf Anhieb.

Die Geschichte wechselt zwischen verschiedenen Blickwinkel hin und her. Mal wird aus der Perspektive einer der beiden Kommissarinnen, mal aus der eines der Opfer oder eines der Empfänger der Briefe des Täters und in der zweiten Hälfte aus der eines der Mitglieder der Familie Westen erzählt. Durch diese Wechsel wird die Handlung spannend und lebendig. Auch die kurzen Kapitel tragen zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung der Spannung bei. Die Differenzen innerhalb des Ermittlerteams sorgen neben den Mordfällen für zusätzlichen Zündstoff.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir. Das Buch ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Auch die Covergestaltung ist sehr ansprechend.

Alles in Allem ist „Siebenschön“ ein sehr spannender Thriller, der mich von Anfang an gefesselt hat. Besonders zum Ende fiel es mir schwer das Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere von Emilia Capelli und Mai Zhou sind interessant. Ich freue mich schon sehr auf einen neuen Fall der beiden Ermittlerinnen.