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Veröffentlicht am 09.07.2019

Briefe aus der Zukunft

Blackwood – Briefe an mich
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Blackwood“ von Britta Sabbag erschien am 22. März 2019 als Hörbuch bei der Audio Verlag. Sprecherin Milena Karas, Tom Linden und Julian Horeyseck.
Laufzeit 12Std. 20Min.
Das Klappcover des Hörbuchs ist ...

Blackwood“ von Britta Sabbag erschien am 22. März 2019 als Hörbuch bei der Audio Verlag. Sprecherin Milena Karas, Tom Linden und Julian Horeyseck.
Laufzeit 12Std. 20Min.
Das Klappcover des Hörbuchs ist wunderschön gestaltet, die keltischen Knoten mit der Libelle fallen sofort ins Auge, im inneren befinden sich noch einige Zitate aus dem Buch.

Die 15. jährige Gesine muss nach dem tödlichen Verkehrsunfall ihrer Mutter zu ihrer Tante nach Irland ziehen. Die Tante lebt in dem kleinen Dorf Blackwood, wo jeder jeden kennt. Sie besucht die örtliche Schule und lernt viele neue Leute kennen, zum Sohn der örtlichen Butterdynastie fühlt sie sich besonders hingezogen. Gesine fühlt sich allein und unverstanden, die Iren sind ein seltsames Volk, das an übernatürliche Wesen glaubt. Aus Verzweiflung vertraut sie Ihre Gedanken und Gefühle einem Brief an sich selbst an, den sie in der Schublade ihres Schreibtisches aufbewahrt, ein paar Tage später schaut sie nach ob der Brief noch unberührt ist, doch da erlebt sie eine Überraschung........

Die Autorin hat mit „Blackwood“ einen wunderschönen leichten Jugendroman geschrieben, der sich mit den Problemen befasst, die man sehr oft in Jugendroman findet, denn Gesine ist die Neue an der Schule. Eingebunden in die irische Landschaft ist die Geschichte rund um Gesine aufgebaut, die als Neue an der Schule mit der Schul- Diva Probleme bekommt. Mit Arian dem Sohn des Butterdynastie Erben bahnt sich eine zarte Romanze an.
Die Magie steht nicht im Vordergrund und kommt erst später zum Tragen. Die Antwortbriefe aus der Zukunft wurden von der Autorin sehr gut verfasst, denn mit dem Wissen was in der Zukunft passiert und man deshalb anders machen würde, wäre die Zukunft schon wieder geändert. Die Autorin hat das sehr realistisch und glaubhaft dargestellt. Fahrt kommt im letzten Drittel in die Handlung, als Gesine begreift das Magie ihren Preis hat, da überschlagen sich die Ereignisse.

Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, und man kann sie förmlich vor sich sehen. Die unterschiedlichen Protagonisten, denn von liebenswert, erdverbunden, kauzig, spleenig und hinterhältig ist alles dabei. Sie besitzen alle Ecken und Kanten, oder punkten mit ihrer liebevollen Art. Gesine, die aus ihrer Sicht erzählt, hat den Hang in jedes Fettnäpfchen zu treten, fühlt sich dadurch sehr verloren und unverstanden. Sie muss sich mit ihrer Tante erst vertraut machen, denn sie war noch nie in Irland und kannte ihre Tante, vor dem Tod ihrer Mutter, nicht.
Der Schreibstil von Britta Sabbag ist detailliert, er lässt sich sehr flüssig und leicht lesen/hören. Die Zeit vergeht dadurch wie im Flug.

Die Sprecherin Milena Karas intoniert hervorragend, sie schafft es jedem Charakter eine eigene Stimme zu geben. Sehr überzeugend haucht sie Gesine Leben ein, man hört die einzelnen Stimmungen der Protagonistin heraus, von glücklich bis verzagt, es klingt real und authentisch. Die Sprecher kommen als Radiomoderatoren zum Zug und runden das Hörbuch ab.

Fazit: Die Autorin hat mit „Blackwood“ einen leichten Jugendroman abgeliefert, der eine zarte Romanze, Jugendprobleme und Magie beinhaltet. Spannung kommt im letzten Drittel der
Geschichte auf, ab da kann man mitfiebern. Ich gebe meine Hörempfehlung. Sehr gut eignet sich die Geschichte für jugendliche HörerInnen und LeserInnen.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Viktoria und ihr Mut zur Lust!

Mut
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„Mut Theater der Lust“ von Ines Witka erschien am 25.01.2019 im Gatzanis Verlag und ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe.
Das Cover fällt ins Auge, die Frau mit Hut den verdeckten Augen die unter der ...

„Mut Theater der Lust“ von Ines Witka erschien am 25.01.2019 im Gatzanis Verlag und ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe.
Das Cover fällt ins Auge, die Frau mit Hut den verdeckten Augen die unter der Hutkrempe verborgen sind machen neugierig, was verbirgt die Frau?

Viktoria frisch geschieden sucht nach Bestätigung und einer Möglichkeit ihre Lust auszuleben. Eine Zeitungsannonce macht sie auf das Lilith Secrets Theater neugierig, sie ruft an und schon geht sie los, ihre erotische Reise. Sie lotet ihre Grenzen aus und lässt auch die dunkle Seite in sich zu, die bislang nur in ihrer Vorstellung existierte. Von den Betreibern des Theaters fasziniert gibt sie sich ihrer Lust hin....

Ines Witka hat ein besonderes Setting mit dem Theater der Lust erfunden, sehr bildlich und explizit wurden die Handlungen auf und vor der Bühne geschildert. Die Autorin nimmt sich einiger Tabuthemen an, von der Stellung der Frau und ihrer Sexualität. Viktoria zeigte sehr viel Mut, zum einen sich ihrem geschiedenen Ehemann entgegen zu stellen, der sie jahrelang erniedrigt und klein gemacht hat. Zum anderen ihre sexuellen Vorlieben auszuloten und auszuleben, die sie bis dato nur in ihrer Vorstellung zugelassen hatte.
Ines Witkas flüssiger Schreibstil lässt sich angenehm lesen und die Ich – Erzählperspektive lädt den Leser ein an Viktorias Gedanken und Gefühlen hautnah teilzuhaben. Bei einigen Handlungen Viktorias, nutzt die Autorin das komplette Spektrum an zu beschreibender Gefühle nicht aus. Sie beschreibt explizite sexuelle Handlungen, doch der Funke springt nicht immer über, manchmal fehlt das gewisse Knistern.
Viktoria macht eine Entwicklung durch, die in Teil 1 noch nicht abgeschlossen ist, die anfangs introvertierte Frau wird durch das Theater mutiger. Die beiden Betreiber des Theaters, Gil und Ralf, bleiben etwas im Dunklen, da erwartet man in den beiden nächsten Teilen etwas mehr Tiefgang.

Fazit: Ines Witka hat mit „Mut Theater der Lust“ ein besonderes Setting erfunden und mich gut unterhalten. Insgesamt ist es ein Erotikroman der etwas anders ist, mit ausführlich beschriebenen Handlungen. Romantik sollte nicht erwartet werden, es gibt keine Liebesbeziehung, auch kein verliebt sein. Die weiteren Teile bieten genügend Potential nach oben. Gut eignet sich die Geschichte für Leser die gerne Erotik lesen und offen sind für Neues.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Annas Weg in die Vergangenheit

Alles, was wir liebten
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„ALLes was wir liebten“ von Kristina Moninger erschien am 18.06.2019 im Verlag Tinte & Feder.
Das Cover ist sehr ansprechend und sieht man Berge, die man in der Geschichte wiederfindet, und oben ein Herz ...

„ALLes was wir liebten“ von Kristina Moninger erschien am 18.06.2019 im Verlag Tinte & Feder.
Das Cover ist sehr ansprechend und sieht man Berge, die man in der Geschichte wiederfindet, und oben ein Herz das sich verflüchtigt.

Anna lebt in den Bergen in der Nähe des Watzmann und Bergsteigen ist ihre große Leidenschaft. In ihrem letzten Schuljahr kommt Fritz in ihre Heimatgemeinde und übernimmt mit seiner Tante die Tankstelle und Autoreparatur. Anna und Fritz laufen sich bei einem Fest über die Füße, verlieben sich nach kurzer Zeit und ab da sind sie unzertrennlich. Ein Schatten fällt durch Fritz jüngere Schwester auf ihre Freundschaft. Und dann ist alles anders ein Unglück passiert, Anna flüchtet vor allem. Sie geht von heute auf morgen nach München, studiert Lehramt und 10 Jahre später kehrt sie zurück, weil sie der Vergangenheit nicht mehr aus dem Weg gehen kann......

Kristina Moninger versteht es die Spannung hoch zu halten, denn der Leser erfährt erst Stück für Stück, was vor 10 Jahren vorgefallen ist. Warum Anna, ihre Heimat, alles hinter sich gelassen hat. Ihre Eltern, ihre beste Freundin und ihre große Liebe. Die Autorin hat zum besseren Verständnis immer wieder Kapitel von „Damals“ eingebunden, so kann man durch die Rückblicke hautnah die Vergangenheit aus Sicht von Anna mit erleben.
Kristina Moninger schafft, durch die Ich – Erzählperspektive aus Annas Sicht, einzigartige Momente. Der Leser taucht in Annas Gedanken und Gefühle ein. Sie ist geplagt von Schuldgefühlen, hat 3 Ehrenämter angenommen um die Schuld zu sühnen, doch die Vergangenheit hat sie nie verarbeitet. Durch einen Auslöser ist sie endlich bereit sich der Frage zu stellen, was ist damals wirklich geschehen? Hat sie Schuld auf sich geladen?
Kristina Moningers Charaktere wirken sehr lebendig und besitzen wie im realen Leben Ecken und Kanten. Besonders Anna wirkt authentisch und realistisch, ihre Handlungen sind manchmal überstürzt, durch ihre Selbstzweifel jedoch nachvollziehbar.
Ihr Schreibstil fesselt den Leser von der ersten Seite an die Geschichte, wortreich und sehr bildlich, fast schon virtuos geht sie mit Worten um. Die Seiten ihrer Geschichte fliegen einfach so dahin. Einige Stellen sind so schön, dass man sie mehrfach lesen und sich markieren kann, oder muss.

Fazit: Kristina Moninger hat eine fesselnde und emotionale Geschichte erzählt, in der das Ende nicht vorhersehbar ist, denn sie wartet mit einer Wendung auf. Die Thematik ist sehr tiefgründig und nachvollziehbar, für mich denkbar realistisch beschrieben. Es geht um Freundschaft, Verluste, Schuldgefühle, verpasste Gelegenheiten, zweite Chancen und die Liebe.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Das geteilte Bett

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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„Love to Share – Liebe ist die halbe Miete“ von Beth O´Leary erschien am 13.05.2019 bei Random House Audio gelesen von Anna Carlsson und Oliver Wnuk.
Das Cover ist sehr interessant gestaltet und macht, ...

„Love to Share – Liebe ist die halbe Miete“ von Beth O´Leary erschien am 13.05.2019 bei Random House Audio gelesen von Anna Carlsson und Oliver Wnuk.
Das Cover ist sehr interessant gestaltet und macht, in Verbindung mit dem Titel, neugierig auf den Inhalt.
Tiffys On/Off Freund Justin hat sich nun endgültig von ihr getrennt und eröffnet ihr sie müsse sich eine eigene Wohnung suchen. In London sind bezahlbare Wohnung rar. Da stolpert sie zufällig über eine ungewöhnliche Zeitungsannonce. Leon sucht einen Mitbewohner, von 18:00h – 9:00h und für die Wochenenden, denn er arbeitet nachts als Palliativpflegekraft und braucht Geld für den Anwalt seines Bruders. Tiffy bewirbt sich kurzer Hand und bekommt die Zusage, die Kommunikation läuft über Leons Freundin Kay. Tiffy und Leon begegnen sich nie und fangen nach kurzer Zeit an sich gegenseitig Nachrichten, in Form von Post its, zu schreiben. Doch eines Tages verschläft Leon und sie stehen sich halb nackt im Bad gegenüber.......

„Love to Share – Liebe ist die halbe Miete ist eine zauberhafte Liebesgeschichte, die langsam anfängt und sich sehr rasch steigert. Der besondere Charme der Geschichte entsteht durch die Perspektivwechsel, jeweils aus Sicht von Tiffy und Leon, dadurch befindet man sich als Leser/Hörer mitten im Geschehen. Die Sichtwechsel geben einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle von beiden, die in ihrer Persönlichkeit so verschieden sind.
Durch den männlichen und die weibliche Sprecherin, fallen die Perspektivwechsel auch sehr leicht zu unterscheiden.
Leon ist ein zurückhaltender, stiller, introvertierter Mensch, sehr liebenswert und empathisch. Die empathische Seite spürt man besonders gut im Umgang mit den Patienten, der Palliativstation auf der er arbeitet. Tiffy ist das genaue Gegenteil, sie mag es bunt, sie näht sich gerne selbst schrille Kleidung und ist sehr gesprächig.
Humorvolle Szenen findet man zu hauf in der Geschichte, die sich durch die bunte Tiffy und den introvertierten Leon ergeben. Die kleinen Nachrichten die sich die beiden gegenseitig schreiben, die immer persönlicher werden, lässt den Leser mitfiebern. Man spürt wie sie sich langsam immer näher kommen, obwohl sie sich noch nicht persönlich kennen gelernt haben. Die Nebenschauplätze runden die Geschichte zusätzlich ab, da gibt es Leons Bruder der im Gefängnis sitzt und einen Patienten dessen große Liebe Leon sucht. Tiffy hat es mit ihrem Ex – Freund zu tun.

Fazit:„Love to Share – Liebe ist die halbe Miete“ ist eine charmante und witzige Liebesgeschichte, die auch etwas Drama beinhaltet. Mich hat die Autorin sehr gut unterhalten. Die beiden Sprecher harmonieren hervorragend und runden die Story noch ab. Ich gebe meine absolute Hörempfehlung. Ich kann sie allen Fans von Liebesgeschichten ans Herz legen.

Veröffentlicht am 13.06.2019

ein happy end für Sawyer & Finn

Wild Souls - Mit dir für immer
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„Wild Souls – Mit Dir für immer“ von T. M. Frazier erschien am 31. 05.19 im LYX Veralg.
Das Cover passt vom Design sehr gut zu Band 1, es sind wieder Gewitterwolken zu sehen in grüntönen.

Sawyer hat sich ...

„Wild Souls – Mit Dir für immer“ von T. M. Frazier erschien am 31. 05.19 im LYX Veralg.
Das Cover passt vom Design sehr gut zu Band 1, es sind wieder Gewitterwolken zu sehen in grüntönen.

Sawyer hat sich in Outskirt eingelebt und erfährt, in Gesprächen mit ihrer Mutter, viel über ihre
Mutter und Critter. Doch es ziehen Gewitterwolken auf, denn die „Church of Light“ trifft für ihr alljähriges Sommerlager in Outskirt ein und da ist Richard bestimmt nicht weit.........

Der Einstieg in Band 2 fällt sehr leicht, denn die Handlung setzt unmittelbar an den ersten Band an. Im Gegensatz zu Band 1 wurde ich mit den Hauptprotagonisten, Sawyer und Finn nicht richtig warm. Man hatte das Gefühl sie hätten ihre Persönlichkeit verändert. Sawyers Stärke und innere Kraft war nicht mehr spürbar und Finn fehlte seine empathische Seite. Er wirkte nur noch von dem Gedanken getrieben mit Sawyer, an allen möglichen und unmöglichen Orten, Sex zu haben. Deshalb fiel es im Gegensatz zu Band 1 schwereine Verbindung zu den Protagonisten aufzubauen. Die Nebencharaktere von Band 1 treten kaum noch in Erscheinung, da fehlten Josh und Miller ihre lustigen Sprüche und Frotzeleien.
Die Autorin hat einige spannende Szenen eingebaut, doch die wurden zu schnell abgehandelt. Der Handlung fehlen deshalb plausible und logische Erklärungen des Geschehens. Vielen Szenen geht dadurch die emotionale Tiefe abhanden, sie wirken blass und künstlich. Es gibt sehr viele Ereignisse doch wie im Zeitraffer werden sie nur angerissen, deshalb entstehen große Sprünge und die Logik bleibt auf der Strecke. Positiv waren die Gespräche zwischen Sawyer und ihrer Mutter, da wurden sehr viele Dinge erklärt und reflektiert.
Der Schreibstil von T. M. Frazier ist weiterhin flüssig zu lesen, locker und modern. Erzählt wird in wechselnder Ich – Erzählperspektive aus Sicht von Sawyer und Finn.

Fazit: Der zweite und finale Band setzt direkt an das Ende vom ersten Teil an, die Fortsetzung lässt sich ohne Probleme lesen. Es fehlt der Geschichte im Gegensatz zu Band 1 die emotionale Tiefe. Die Handlung ist spannend aufgebaut, doch die Ereignisse werden zu schnell abgehandelt. Die Umsetzung hat mich enttäuscht T.M. Frazier hat das Potential der Geschichte verschenkt, denn der Plot und die Idee sind gut. Ich hatte das Gefühl T.M. Frazier ist die Zeit davon gelaufen. Gut eignet sich die Geschichte für Leser die wissen möchten wie die Story endet.

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