Lange mehr Krimi als Thriller, aber trotzdem überzeugend
VANITAS - Grau wie AscheCarolin Bauer arbeitet in einer Blumenhandlung auf dem Zentralfriedhof in Wien. Sie hält sich möglichst bedeckt, lebt allein und versucht keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um ein Verbrechersyndikat ...
Carolin Bauer arbeitet in einer Blumenhandlung auf dem Zentralfriedhof in Wien. Sie hält sich möglichst bedeckt, lebt allein und versucht keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um ein Verbrechersyndikat im Glauben zu lassen sie sei tot. Als Grabschändungen auf den Friedhof zunehmen, es scheint als wären Satanisten am Werk, kann sie sich aber nicht ruhig halten und erregt damit eine gewisse Aufmerksamkeit…
Den ersten Band hatte ich nicht gelesen, fand mich aber trotzdem sehr gut in der Geschichte zurecht und hatte auch nie das Gefühl irgendwelche wichtigen Lücken zu haben. Schnell hatte ich ein gewisses Gespür für Caro, die unter anderem Namen und mit häufigen Angstattacken ihr Leben so gut es unter diesen Umständen geht, lebt. Immer wieder durchsteht sie Ängste und trotzdem oder gerade deshalb verschließt sie sich den aktuellen Entwicklungen nicht, sondern beginnt gewisse Recherchen anzustellen. Die Grabschändungen sind sehr unschön und man fragt sich, was hinter allem steckt – verraten kann ich schon mal, dass mich die Entwicklungen wirklich überrascht haben, sie als solche aber auf jeden Fall stimmig und spannend waren. Immer mehr fürchtet Caro, dass sie auf dem Radar der Verbrecher wieder aufgetaucht ist und das führt zu einer einschneidenden Entscheidung, die Caro zusätzlich stark belastet. Es war an sich nachvollziehbar, wenn man manches aus einer normalen Lebensperspektive betrachtet vielleicht ein wenig überzogen finden kann. Zusätzlich gerät Carolin immer mehr ins Visier der Polizei.
Toll fand ich neben dem runden und leicht zu lesenden Schreibstil, dass die Ermittlungen nicht aus Sicht der Polizei geschildert werden, sondern von Caro. Dass sie immer mehr ins Fadenkreuz gerät und immer mehr Fehler macht, ist dabei für den Leser offensichtlich und man hofft, dass die junge, sympathische Frau noch einen Ausweg findet. Sympathisch, obwohl man so einiges von ihr und ihrer Vergangenheit erfährt, was an sich so gar nicht sympathisch ist. Gefallen haben mir auch die Nebencharaktere, sowie die Auflösung der meisten Handlungsstränge.
Der Fall ist zwar soweit abgeschlossen, aber das Ende macht trotzdem Lust auf den dritten Band – es dauert hoffentlich nicht allzu lange, denn ich freue mich auf einen weiteren spannenden Fall und die Weiterentwicklung von Carolin.