Das Hasenkind verletzt sich und brauch neben Trost ganz dringend ein Pflaster. Nur - allein bekommt das Hasenkind das nicht hin. Es benötigt die tatkräftige Hilfe eines Lesenden.
Die Kinder werden mit ...
Das Hasenkind verletzt sich und brauch neben Trost ganz dringend ein Pflaster. Nur - allein bekommt das Hasenkind das nicht hin. Es benötigt die tatkräftige Hilfe eines Lesenden.
Die Kinder werden mit wenigen Worten aufgefordert den kleinen Hasen zu helfen. Bei diesem Mitmachbuch wird gepustet, gestreichelt und auch manche Träne getrocknet.
Das robuste Buch hält einiges aus und liegt sowohl in Erwachsenen, als auch Kinderhänden sehr gut. Die schönen Abbildungen (ich fand das weinende Häschen total süß!) und der kindgerechte Text lassen immer wieder zum Buch greifen. Kinder lernen nebenbei wie Hilfe aussehen kann, dass es nicht schadet Hilfe anzunehmen und dabei werden schon die Kleinsten spielerisch an Bücher herangeführt - was will man mehr?
Joe Hammond berichtet in diesem außergewöhnlich offenen und persönlichen Buch von seiner Erkrankung der Motoneuron-Krankheit. Diese Erkrankung des motorischen Nervensystems führt dazu, dass er zunächst ...
Joe Hammond berichtet in diesem außergewöhnlich offenen und persönlichen Buch von seiner Erkrankung der Motoneuron-Krankheit. Diese Erkrankung des motorischen Nervensystems führt dazu, dass er zunächst immer wieder mal hinfällt, steigert sich aber schnell und führt unweigerlich zum Tod.
Vorweg: Ich hatte andere Erwartungen an das Buch und die Rezension fällt mir schwer, da ich einerseits den Mut bewundere so offen über diese tödliche Krankheit zu schreiben, andererseits war mir der Stil oft viel zu reich an Metaphern und ich musste mich zum Weiterlesen stellenweise wirklich zwingen. Mein Problem waren in erster Linie die ganzen Rückblicke in die Kindheit und Jugend, die alles andere als rosig war und im Gegensatz zur Erkrankung das Buch dominierte. Im Nachhinein erklärt sich, warum auf die Vergangenheit so eingegangen wird, aber während des Lesens war es einfach nicht so richtig überzeugend. Zudem fand ich die Sprünge von einem Thema zum anderen manchmal einfach nicht nachvollziehbar.
Los ging es schon traurig, aber irgendwie auch humorvoll mit den ersten Symptomen der Krankheit. Dieser Galgenhumor hatte mich wirklich überzeugt und ich hatte mehr davon erwartet, leider kam diese Art immer wieder nur zwischendurch kurz zum Vorschein. Dass es sehr schwermütig werden würde und man Mitleid empfinden würde, war zu erwarten, aber die biografischen Rückblicke und ausschweifende Einblicke in die Gefühlswelt haben mich einfach wenig gefesselt – dabei sind diese Hauptthema des Buches. Ich kann verstehen, dass es dem Autor auch emotional schlecht ging (es wäre wohl alles andere als „normal“, wäre das nicht der Fall), aber mir war streckenweise zu depressiv. Das mag auch meine „Schuld“ sein, da ich mit der ausweglosen Situation in der die Familie völlig unverschuldet geraten ist, schon beim Lesen meine Schwierigkeiten hatte. Der Mut zur Autobiografie ist bewundernswert und ich hoffe einfach, dass die beiden Jungs mit dem Buch ihres mittlerweile verstorbenen Vaters mehr anfangen können als ich.
Zurückbleibt nach dieser Autobiografie eine tiefe Dankbarkeit gesund zu sein.
Er hat es wieder getan – es gibt einen neuen Band voller Kurzgeschichten im Taschenbuchformat und ich konnte einfach nicht widerstehen, denn Ferdinand von Schirach ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, ...
Er hat es wieder getan – es gibt einen neuen Band voller Kurzgeschichten im Taschenbuchformat und ich konnte einfach nicht widerstehen, denn Ferdinand von Schirach ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der zudem ein interessantes Thema in seinen Geschichten verarbeitet. Themen sind die Schuld, das Recht, die Ungerechtigkeit und hier auch die Strafe. In zwölf Kurzgeschichten schildert der Autor die verschiedensten juristischen Aspekte, die sich in erster Linie der titelgebenden Strafe (und Verurteilung) widmen.
Nicht immer fühlen sich die Sachverhalte gerecht an, manches ist überraschend, vieles zutiefst menschlich, anderes abscheulich. Das meiste regt zum Nachdenken an und es zeigt mal wieder eindrucksvoll, dass man mit seinen Urteilen nicht so voreilig sein sollte...weder in die eine, noch in die andere Richtung. Das Böse gibt es so einfach nicht.
Mir haben die Geschichten fast alle sehr gut gefallen. Der unaufgeregte, reduzierte Stil und die tiefgründigen Inhalte sind an sich überzeugend, aber irgendwie hatte „Strafe“ eine Distanziertheit an sich, die ich von den Vorgängern nicht kannte. Es fehlte daher der letzte Funken für die sonst sonst üblichen 5-Sterne. Gelungen finde ich auch in dieser Sammlung, dass er wertfrei schildert und dennoch einiges überraschendes zum Ende hin bietet. Trotzdem hatte ich das Buch binnen eines Tages gelesen und freue ich mich schon auf das nächste Buch.
Mattias lebt nicht mehr und das hat Auswirkungen, nicht für seine Freundin Amber und seine Familie, sondern auch für andere seiner Mitmenschen, die mal mehr, mal weniger von seinem Tod betroffen sind. ...
Mattias lebt nicht mehr und das hat Auswirkungen, nicht für seine Freundin Amber und seine Familie, sondern auch für andere seiner Mitmenschen, die mal mehr, mal weniger von seinem Tod betroffen sind. Wie ergeht es diesen Menschen und wer war Mattias? Diesen Fragen widmet sich das Buch auf einfühlsame Art und Weise.
Trauer ist ein schwieriges Thema und es betrifft jeden früher oder später und dabei gibt es die verschiedensten Arten, wie sich Trauer äußert. Einige dieser Arten werden in dem Buch gefühlvoll veranschaulicht. Die Freundin lässt das Rad, welches erst nach dem Tod Mattias´ geliefert wird mitten in der Wohnung stehen, sodass sie sich daran vorbeiquetschen muss: Seine Mutter überlegt auf der Wohnung seiner Freundin etwas mitgehen zu lassen, die Großeltern, die mit Änderungen ihres Alltagstrotts in Schwierigkeiten geraten. Und gibt es da noch einen Alkoholiker, der vergeblich auf seine Gäste wartet, den Blinden, der selbst nach und nach immer mehr verliert, einen Freund, der immer weiter rennt oder den Rowdy, der im Internet einen wahren Freund gefunden hatte… Doch auch die noch lebenden Charaktere sind wunderbar gezeichnet, mal mehr, mal weniger sympathisch, aber immer authentisch.
Eigentlich wollte ich das Buch langsam und „genüsslich“ lesen, aber das Buch hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Immer wieder kamen neue Figuren, die mich auf die eine oder andere Art bewegten – und sie alle verbindet Mattias. Mattias, von dem man erst spät erfährt was genau geschehen ist, wird durch die Trauer seiner engsten Verwandten und Freunde sehr sensibel gezeichnet und er scheint ein netter Typ gewesen zu sein, den man einfach aufgrund seiner mutigen und lebensfrohen Art sicher gemocht hätte. Erst nach und nach ergibt sich aus den acht Kapiteln ein rundes, stimmiges Bild. Zwischendurch fragt man sich, wie hängt das zusammen, aber genau im richtigen Moment schafft es der Autor mit oft nur wenigen Worten die Erklärung zu liefern. Zudem gibt es noch manche Wendung, die ich im Vorfeld nicht so erwartet hatte, mir aber gefiel.
Trotzdem gab es zwei Dinge, die mich nicht so überzeugten. Zum einen war mir das Buch ein wenig kurz, oft hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, zum anderen haben mich zwei sehr klischeehafte Aspekte gestört. Das waren zwar nur Kleinigkeiten (in den beiden Amber-Kapiteln), die wohl die wenigsten wirklich stören, aber auf mich zu platt wirkten wenn man den Rest des Buches berücksichtigt.
Man fragt sich oft – was wäre wenn? Was ist wirklich wichtig und lebe ich so, dass es okay wäre, wenn morgen oder in fünf Minuten alles vorbei wäre? Auch wenn Trauer ein zentrales Thema ist, enthält das Buch so viel mehr. Es ist traurig und bewegend, macht aber nachdenklich und irgendwie stimmt es auch positiv, hoffnungsvoll – denn es geht weiter, auch wenn das zunächst vielleicht unglaublich erscheint.
Pippa Fitz-Amobi ist eine sehr gute und engagierte Schülerin. Für ein Schulprojekt setzt sie sich mit einem Fall auseinander, der vor fünf Jahren ihre Heimat erschütterte. Die 17-jährige Andie ist damals ...
Pippa Fitz-Amobi ist eine sehr gute und engagierte Schülerin. Für ein Schulprojekt setzt sie sich mit einem Fall auseinander, der vor fünf Jahren ihre Heimat erschütterte. Die 17-jährige Andie ist damals verschwunden – wahrscheinlich wurde sie ermordet – und ihr Freund Sal wurde als Täter angesehen. War er es wirklich? Pip glaubt nicht daran. Was ist damals tatsächlich geschehen? Diesen Fragen widmet sich Pip und gerät dabei selbst ins Visier.
Ich fand die Idee zum Buch interessant. Ein junges Mädchen möchte ermitteln in einem Fall der schon von jedermann als geklärt angesehen wird. Pip war mir direkt sehr sympathisch und ich fand ihre Arbeit interessant. Ihr analytisches Vorgehen und die verschiedenen Theorien, die sie entwirft sind spannend und unterhaltsam. Die Lösung des Falls ist schwierig und auch für den erfahrenen Krimi/Thriller-Leser liegt die Lösung erst recht spät auf der Hand. Man rätselt mit, möchte der jungen sympathischen Mädchen aber nicht selten auch mal Einhalt gebieten, denn sie spielt mit dem Feuer… Da man das allerdings nicht kann, fiebert man mit und ist gespannt, wie es weitergeht.
Es gibt viele Geheimnisse die Pip nach und nach offenlegt und nicht selten wird es brenzlig für sie.
Trotzdem arbeitet sie weiter, wo andere schon längst aufgegeben hätten. Nebenbei ist sie auch eine grandiose Schülerin – das war vielleicht ein wenig dick aufgetragen, aber es tat unter dem Strich dem Ganzen keinen Abbruch. Ihr Biss und Mut sind beeindruckend und man mag sie einfach.
Insgesamt sind die Protagonisten interessant und die Geschichte tiefgründiger als ich erwartet hatte. Das Ende hatte Überraschungen parat – also insgesamt eine sehr ordentliche Leistung der Autorin.
Der Schreibstil ist von Beginn an ansprechend und die verschiedenen Techniken und Schreibstile – es gibt Interviews, erzählende Momente oder auch Einblicke in die Projektarbeit – machen das Buch lebendig.
Ein Jugendthriller, der mich wirklich sehr gut unterhalten hat und den ich gerne weiterempfehle.