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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2019

Spannende Geschichte

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Holly Wakefield ist Kriminalpsychologin und arbeitet mit Serienmördern. Gewöhnlich theoretisch und mit bereits Inhaftierten, doch nun wird sie von DI Bishop gebeten bei einem aktuellen Fall mit zu ermitteln. ...

Holly Wakefield ist Kriminalpsychologin und arbeitet mit Serienmördern. Gewöhnlich theoretisch und mit bereits Inhaftierten, doch nun wird sie von DI Bishop gebeten bei einem aktuellen Fall mit zu ermitteln. Sie ist eine der besten in ihrem Fall – aus gutem Grund, einem Grund, den sie geheim hält. Warum werden die Opfer so theatralisch in Szene gesetzt? Wer könnte dahinter stecken?
Ich fand das Buch fast durchgängig sehr spannend und immer unterhaltsam. Schon ziemlich am Anfang packte mich der Autor so nachhaltig, was auch an den gut bezeichneten und sympathischen Protagonisten lag, dass ich einfach immer weiterlesen musste. Die Morde sind teilweise schon sehr brutal und die Tatorte recht genau beschrieben, allerdings habe ich diesbezüglich schon schlimmeres gelesen. Der Schreibstil ist rund, flüssig zu lesen und – wenn es auch an mancher Stelle brutal wird – leicht verständlich. Das meiste wird aus Hollys Sicht geschildert, aber es kommen auch immer wieder andere Perspektiven ins Spiel, die das Geschehen noch besser verständlich und tiefergehend machen.
Das Ende war noch einmal ein richtiger Knaller, sowohl die Hintergründe, als auch den eigentlichen Showdown betreffend. Zwar hatte ich irgendwann was in der Richtung vermutet, aber das tat der Spannung keinerlei Abbruch und manche Überraschung hatte der Autor dennoch in petto.
Die Reihe werde ich sicher weiterverfolgen und empfehle sie Thrillerfans sehr gerne!

Veröffentlicht am 30.04.2019

Eine Reise, die sich lohnt

Fische, die auf Bäume klettern
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Zunächst einmal gebe ich zu, dass ich das Buch fast ausschließlich aufgrund des Autors gekauft habe. Ich schätze Fitzek und da ich seinen Schreibstil mag hatte ich schließlich nicht viel zu verlieren. ...

Zunächst einmal gebe ich zu, dass ich das Buch fast ausschließlich aufgrund des Autors gekauft habe. Ich schätze Fitzek und da ich seinen Schreibstil mag hatte ich schließlich nicht viel zu verlieren. Ratgeber und alles was in diese Richtung läuft, mag ich an sich gar nicht und daher hatte ich auch - trotz des Autors- keine wirklich hohen Erwartungen.

Die Idee hinter dem Buch, auch wenn es an sich nicht mein Genre ist, fand ich richtig toll. Was würde man seinen Kindern noch mit auf den Weg geben wollen, wenn man es aus irgendeinem Grund plötzlich nicht mehr kann. Fitzek ist das mit dem vorliegenden Buch schon mal gelungen. Witzig ist dann immer, wenn er auch weiß, dass seine Kids manches zumindest theoretisch auch gegen ihn verwenden könnten. Doch auch andere Sequenzen aus dem Fitzekschen Leben sind amüsant dargestellt, ob zu seiner Studien- oder Radiozeit. Da ich kein Hardcore-Fan bin, sondern nur die Bücher von ihm verschlinge, war auch vieles zur Person des Autors neu für mich und interessant. Aber auch dramatisches wurde geschildert und ich war erstaunt, wie offen Fitzek schrieb, denn er hat das Buch nun mal eben nicht in der Schublade ausschließlich für seine Kinder verwahrt, sondern jedem Einblicke geliefert.

Sein Konzept der Reisen ist großartig und auch manche andere Motivationsansprache gelungen. Nicht alle seine Einstellungen und Meinungen kann ich so ganz unterstützen, manches schien ein wenig oberflächig abgearbeitet, aber in Summe hat mich das Buch, welches ich binnen zweier Tage gelesen hatte, einfach überzeugt.
Die Schreibe ist leicht verständlich und gut nachvollziehbar, schnell zu lesen und - wie man es von dem Autor kennt- einfach rund.

Er benennt Dinge beim Namen, hat ganz tolle zentrale Botschaften, Witz und auch eine gute Portion Herz in dieses Buch gepackt, sodass ich es gerne empfehle! Gerade wer mit dem Genre nichts anfangen kann, sollte vielleicht mal die Reise wagen und dieses Buch lesen.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Spannender Auftakt!

Auris
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Matthias Hegel ist forensischer Phonetiker und einer der besten in seinem Fach. Allein durch die Stimme, die Wortwahl und dergleichen, kann er Menschen fast komplett durchschauen. Eine überzeugende Kostprobe ...

Matthias Hegel ist forensischer Phonetiker und einer der besten in seinem Fach. Allein durch die Stimme, die Wortwahl und dergleichen, kann er Menschen fast komplett durchschauen. Eine überzeugende Kostprobe gibt es direkt zu Beginn, doch dann kommt es auch direkt zum großen Knall. Nach der Rettung zweier Kinder, offenbart Matthias Hegel, dass in seinem Keller eine tote Obdachlose liegt – von ihm ermordet.
True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge besuchte vor Jahren mit ihrem Bruder Buenos Aires und durchlebte dort die Hölle. Die Nachwirkungen spürt sie bis heute und sie führen sie auf die Spur von Hegels Verbrechen. Wie hängt das zusammen?

Vorweg: Dank der beiden Autorennamen und des Plots hatte ich sehr, sehr große Erwartungen an das Buch und die wurden im Großen und Ganzen auch nicht enttäuscht.
Die forensische Phonetik ist ein spannendes Feld, in das der Autor Einblicke gewährt und das, wie ich finde, auch sehr überzeugend. Leider waren es viel zu wenige Sequenzen, die sich damit auseinandersetzten und man da sicher das eine oder andere noch hätte einbauen können.

Schon von Beginn an ist das Buch unterhaltsam und spannend. Selbst die Einführung der beteiligten Personen, die sehr bildlich dargestellt werden, ist unterhaltsam und birgt so manche Überraschung. Daher war ich auch ruck zuck in der Geschichte drin und der Sog wurde immer und immer stärker, sodass ich das Buch kaum mehr weglegen wollte. Der Schreibstil ist sehr flüssig und rund, das Geschehen immer leicht zu verfolgen und die recht zahlreichen Kapitel, samt Cliffhangern, machen es zusätzlich schwer das Buch zur Seite zu legen.

Die Geschichte ist außergewöhnlich und der Thriller macht Lust auf mehr – und da scheint ja noch was zu kommen. Hoffentlich dauert es nicht zu lange mit der Fortsetzung…den das Ende ist gleichermaßen gelungen wie fies – lest am besten einfach selbst.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Beeindruckende Geschichte, die berührt und bestimmt lange nachhallen wird

Edelweißpiraten
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Daniel besucht seinen Großvater auf dem Friedhof und merkt, dass ein alter Mann in der Nähe immer wieder seinen Blick sucht. Auch wenn es Daniel etwas seltsam erscheint, spricht er den Mann an und es entsteht ...

Daniel besucht seinen Großvater auf dem Friedhof und merkt, dass ein alter Mann in der Nähe immer wieder seinen Blick sucht. Auch wenn es Daniel etwas seltsam erscheint, spricht er den Mann an und es entsteht eine besondere Bekanntschaft. Der alte Josef gibt ihm ein Tagebuch, das sein Leben im zweiten Weltkrieg dokumentiert. Josef war ein Edelweißpirat, ein Widerstandskämpfer – doch was genau soll Daniel damit anfangen? Wie Josef „Gerle“ lebte und welchen Bezug es zur Gegenwart gibt, erfährt der Leser sehr eindrucksvoll.

Edelweißpiraten waren mir vor der Lektüre um ehrlich zu sein kaum ein Begriff. Gehört hatte ich mal von ihnen, aber eine konkrete Vorstellung hatte ich nicht. Man kennt die Weiße Rose gut, aber die Edelweißpiraten? Ich habe zumindest erst durch die Lektüre ein gutes Bild bekommen, dass mich so bewegt hat, dass ich weitere Recherchen angestellt habe und es eigentlich ziemlich überraschend finde, dass ich so wenig im Vorfeld wusste. Es lohnt sich definitiv sich mit der Jugendbewegung zu beschäftigen.

Den Aufbau des Buches mit seinen beiden Zeitebenen fand mich sehr gelungen. Einerseits lernt man Gerle in den Tagebüchern kennen. Wie er vor seinem Zusammentreffen mit den Edelweißpiraten war, wie sich die Jugendtruppe entwickelte und was sie erlebte. Wie sie Widerstand leisteten, wie Zweifel an den Aktionen entstanden und warum Gewalt immer und immer wieder in Gewalt mündet. Es gibt Folterszenen, die einem das Blut fast in den Adern gefrieren lassen, aber auch ganz viel Zusammengehörigkeitsgefühl und Freundschaft. Auf der zweiten Ebene lernt man Gerle als alten Mann kennen, der einem Jugendlichen auf dem Friedhof begegnet und eine tiefgehende Bekanntschaft aufbaut, die den Leser immer wieder mal durchatmen lässt, aber auch das Interesse des Lesers weckt, weil man sich fragt, warum Gerle ausgerechnet den 16-jährigen Daniel anspricht.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht verständlich. Durch das Tagebuch ist mal Gerle extrem nah und auch seine Freunde schließt man mehr und mehr ins Herz. Die Sprache des Jugendbuches ist leicht verständlich, ohne Erwachsene zu langweilen. Das Nachwort hat es auch noch mal in sich, ist informativ und hat mich nochmal bewegt.

Ein Buch, das mich auch mit seinen Vorlegungen zu Mut und Verantwortung bewegt hat, nachdenklich machte und mich die Frage stellen lässt, wie so junge Leute merken konnten, dass vieles falsch lief zu der Zeit, während die Erwachsenen teilweise von nichts etwas gewusst haben wollen. Die Grauen in Gänze waren vielleicht nicht zu erahnen, aber in Grundzügen muss eigentlich jeder gemerkt haben, dass da etwas ganz und gar falsch lief.

Dieses Buch sollte in der Schule zur Pflichtlektüre gehören, denn neben den geschichtlichen Aspekten und der allgemeinen Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, sind auch Themen wie Freiheit, Freundschaft und Zusammenhalt lebendig und greifbar geschildert. Zudem bietet es extrem viel Diskussionsstoff, ob in der Schule oder im Privaten.

Wer Geschichte nicht nur kennen, sondern fühlen möchte, ist mit dem Buch gut beraten.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Das muss man mögen - ich tat es nicht!

Liebende
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Blauperlenauge ist ein Karpfen, der in Korea an einem buddhistischen Tempel Teil eines Windspiels ist und dort nicht zufrieden ist, also macht er sich auf, um seinem Dasein mehr Sinn zu verleihen.

Poetisch ...

Blauperlenauge ist ein Karpfen, der in Korea an einem buddhistischen Tempel Teil eines Windspiels ist und dort nicht zufrieden ist, also macht er sich auf, um seinem Dasein mehr Sinn zu verleihen.

Poetisch oder schon zu pathetisch - Ich weiß es auch nach ein paar Tagen zwischen dem Beenden des Büchleins und der Bewertung noch nicht. Was ich aber weiß – begeistert hat mich das Buch nicht. Es konnte mich von Beginn an einfach nicht richtig erreichen und ich war froh, dass es so ein schmales Büchlein ist, sonst hätte ich es wahrscheinlich gar nicht beendet. Gerade als der Kitsch so richtig einsetzt, hätte ich es wahrscheinlich, wäre es deutlicher mehr als knapp die 130 Seiten gewesen, mal eine Weile zur Seite gelegt und wahrscheinlich dort einige Zeit versauern lassen. Es ist an sich gut verständlich und die Themen sind nicht uninteressant, aber es war vielleicht auch einfach zu viel Stoff für zu wenige Seiten.

Immerhin ist der Sinn der Fabel leicht zu erkennen und manches stimmte mich auch nachdenklich, sodass das Buch kein kompletter Reinfall war, aber zum Ende hin wurde es immer mehr wieder extrem vorhersehbar und was ich am Ende aus der Geschichte rausgelesen habe, entspricht so gar nicht meinem Weltbild (ich möchte an der Stelle nicht mehr schreiben, um nicht zu viel zu verraten).

Sehr poetisch, mit Einblicken in die Ansichten aus dem fernen Osten. Wer es mag – ich gehörte nicht so richtig dazu. Dagegen mochte ich aber die Illustrationen sehr, doch die reißen es auch nicht raus.