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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2019

Interessanter Jugendthriller

Denn morgen sind wir tot
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Siri ist ein scheinbar ganz normales 16-jähriges Mädchen mit Freunden, manchen recht gewöhnlichen Problemen in der Familie und hat im Prinzip ein gutes Leben. Sie beginnt eine Beziehung mit dem coolen ...

Siri ist ein scheinbar ganz normales 16-jähriges Mädchen mit Freunden, manchen recht gewöhnlichen Problemen in der Familie und hat im Prinzip ein gutes Leben. Sie beginnt eine Beziehung mit dem coolen Niklas, merkt aber schnell, dass ihr das nicht genug ist und dann trifft sie im Internet auf Adrian. Er ist älter, erfahrener und schert sich nicht um Konventionen – genau übt einen großen Reiz auf Siri aus, die mit der Zeit immer weniger sie selbst zu sein scheint.
Worauf die Geschichte im Groben hinausläuft ist ziemlich früh schon bekannt und das weckte eine gewisse Skepsis, die sich jedoch schnell zerschlagen sollte. Wie kam es soweit? Wie haben die jungen Leute sich gegenseitig so „angestachelt“, dass es zum äußersten kam? Die Schilderung aus Siris Sicht hat mich schnell gefesselt. Oft war ich entsetzt, wie dumm junge Mädchen sein können, nicht selten hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Warum erkennt sie nicht, dass Niklas ihr helfen will? Fragen, die alle beantwortet wurden, mich fesselten und trotz ihrer (teilweisen) Vorhersehbarkeit überzeugten.
Siri fand ich über weite Stellen ziemlich egoistisch und unsympathisch. Der Schreibstil ist schön flüssig und gut zu lesen.
Unter dem Strich wurde ich ziemlich positiv von diesem interessanten Jugendthriller überrascht und empfehle ihn gerne weiter!

Veröffentlicht am 09.02.2019

So richtig überzeugt hat mich die Geschichte nicht

Eisige Tage
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Ein russischer Anwalt wurde ermordet mit einer alten Makarow. Handelt es sich um einen Bandenkrieg, wurde er den Russen zu unbequem oder steckt was anderes dahinter? Milo Novic und Hanna Seiler ermitteln ...

Ein russischer Anwalt wurde ermordet mit einer alten Makarow. Handelt es sich um einen Bandenkrieg, wurde er den Russen zu unbequem oder steckt was anderes dahinter? Milo Novic und Hanna Seiler ermitteln in dem undurchsichtigen Fall, der es in sich hat und in kriminelle Kreise führt.

Ich fand das Geschehen hart und in weiten Teilen auch spannend – allerdings wurde ich nie richtig warm mit der Geschichte. Natürlich haben mich die Hintergründe sehr bewegt und erschüttert, aber ich fand die Ermittler nicht so spannend. Seiler fand ich viel zu blass, während Novic mir einfach zu „außergewöhnlich“ war. Gelungen fand ich die Zeit- und Perspektivsprünge und „Leerstellen“, die den Leser fordern am Ball zu bleiben und der eigenen Fantasie Tür und Tor öffnen (manchmal habe ich schnell weitergelesen, um meiner Fantasie erst gar nicht Raum zu lassen…geklappt hat das nicht, schaurige Bilder sind einfach entstanden).
Manches war mir leider zu klischeehaft und die Ermittlungen waren auch nicht wirklich überzeugend. Und dann ein plötzlicher Geistesblitz – nee, so richtig überzeugend fand ich das nicht.

Auch wenn schnell klar wird, worauf das Ganze hinausläuft, unterhielt mich die Geschichte. Das Ende war relativ rund ich werde wahrscheinlich trotz mancher Vorbehalte, die Reihe fortsetzen und auch weiterempfehlen, denn trotz allem konnte ich das Buch, ob des flüssigen Schreibstils, kaum aus den Händen legen und würde das Ermittlerduo gerne besser kennenlernen.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Spannend wie eh und je

Im Wald (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 8)
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Ein Campingwagen brennt mitten in der Nacht völlig aus. Es war kein Unfall und im Inneren wird eine Leiche gefunden. Kurz darauf werden eine todkranke Seniorin und ein alter Pfarrer ermordet. Pia und Oliver ...

Ein Campingwagen brennt mitten in der Nacht völlig aus. Es war kein Unfall und im Inneren wird eine Leiche gefunden. Kurz darauf werden eine todkranke Seniorin und ein alter Pfarrer ermordet. Pia und Oliver ermitteln in den undurchsichtigen Fall, der besonders für Oliver, der die Personen alle kennt, auch emotional schwierig ist. Wer steht vielleicht noch auf der Liste des Serienmörders und warum all das? Hat es wirklich was mit einem Fall aus dem Jahr 1972 zu tun, als Olivers bester Freund spurlos verschwand?

Der bereits achte Fall des sympathischen Ermittlerduos hatte es auch wieder in sich und brachte alles mit, was ich an der Reihe so mag. Ein spannender, verzwickter Fall, dessen Auflösung mich überzeugte, spannende Ermittlungen und ein recht detailreicher Schreibstil, der auch das Privatleben der Protagonisten schön beleuchtet. Allerdings lag genau da auch eine Schwäche des Buches, denn es gab so manche Wiederholung und die fand ich einfach nur überflüssig. Trotzdem hat der Plot wieder wie eh und je überzeugt. Besonders der Bezug zur Vergangenheit ist wieder sehr gut gelungen, genauso wie manche falsche Fährte. Immer wieder einmal glaubte ich der Lösung auf der Spur zu sein, aber war dann nur in eine der Fallen dieser gut konstruierten Mordserie getappt. Manches war nicht nur für Oliver von Bodenstein, sondern auch für den Leser erschütternd…

Da ich so mitten in der Geschichte war, konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen und hatte auch mit der extrem hohen Anzahl an Figuren kein Problem (zusätzlich gab es noch ein Personenverzeichnis, sodass man im Zweifel doch mal nachsehen konnte, wer da gerade handelt).

Unter dem Strich habe ich kaum was zu kritisieren und empfehle das Buch wie die Vorgänger gerne weiter! Das Buch ist auch ohne die Vorgänger zu kennen, gut zu verstehen. Die Fälle sind immer in sich abgeschlossen.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Spannender Fall mit in Teilen sehr überraschendem Ende

Kälter als die Angst
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Kathrin Ortrup hat gerade mit ihren beiden Kindern eine neue Wohnung bezogen und ihr Leben als Alleinerziehende gestartet, als ein Brief ihr Leben ins Wanken zu bringen droht. Zeitgleich wird Karla Dellbrück, ...

Kathrin Ortrup hat gerade mit ihren beiden Kindern eine neue Wohnung bezogen und ihr Leben als Alleinerziehende gestartet, als ein Brief ihr Leben ins Wanken zu bringen droht. Zeitgleich wird Karla Dellbrück, die Frau eines Handwerkers in dessen Werkstatt brutal ermordet. Der Mord ähnelt einem alten Mordfall fast bis ins letzte Detail. Hat der Täter wieder zugeschlagen oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer?

Die Spannung steigt quasi mit jeder Seite und der Leser wird häufig aufs Glatteis geführt. Ist nun der Ehemann ein Opfer einer Verschwörung? Hat er seine Frau getötet – wenn ja, allein oder hat er Mittäter? Hat der scheinbar geläuterte Mörder seine Tat wiederholt? Welchen Grund sollte er haben sie zu ermorden und wie hängen die Drohbriefe mit allem zusammen? Oder sind das etwa zwei zu differenzierende „Fälle“? Ist der Briefeschreiber wirklich harmlos, wie die Kathrins Nachbarn glauben oder muss Kathrin erneut um ihre und die Sicherheit ihrer Kinder fürchten? Fragen über Fragen, die es fast unmöglich machen das Buch länger zur Seite zu legen. Da es insgesamt auch nicht allzu dick ist, habe ich das Buch binnen eines Wochenendes gelesen. Die Sogwirkung war einfach zu stark, um die Zeit anders zu nutzen

Die Ermittlungen sind spannend und auch das Privatleben der Protagonisten kommt nicht zu kurz. Kathrin ist hierbei besonders gut gelungen. Sie ist ein interessanter, authentischer Charakter, dessen Entwicklung und vor allem deren großer Wille spürbar werden.

Die Auflösung war in weiten Teilen so lange nicht zu erwarten gewesen, war aber am Ende sehr stimmig und überzeugend. Im Rückblick wird manches auch verständlicher – leider kann ich ohne zu spoilern an dieser Stelle nicht weiter in die Tiefe gehen.

Ich kannte schon Fälle des Ermittlerduos, aber das ist zum Leseverständnis nicht nötig, also empfehle ich das Buch sehr gerne weiter!

Veröffentlicht am 04.02.2019

Kein klassischer Liebesroman

Ohne ein einziges Wort
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Sarah lebt seit fast 20 Jahren in den USA und besucht ihre englische Heimat nur einmal jährlich. In diesem Jahr trifft sie auf Eddie und es ist Liebe auf den ersten Blick. Die beiden verbringen eine wundervolle ...

Sarah lebt seit fast 20 Jahren in den USA und besucht ihre englische Heimat nur einmal jährlich. In diesem Jahr trifft sie auf Eddie und es ist Liebe auf den ersten Blick. Die beiden verbringen eine wundervolle Woche miteinander und wollen sich auf jeden Fall wiedersehen. Doch plötzlich meldet sich Eddie nicht mehr und reagiert auf keinerlei Kontaktversuch von Sarah. Was ist da los? Verzweifelt versucht Sarah herauszufinden, warum Eddie plötzlich und ohne ein Wort aus ihrem Leben verschwunden ist.

Liebesbücher sind nicht so meine Welt, daher hatte ich das Buch – vielfach empfohlen – zunächst einmal nicht angeschafft, bis ich dann doch einfach nicht widerstehen konnte. Es sollte schließlich keine klassische Liebesgeschichte nach 0815-Manier sein, also wollte ich es einfach mal versuchen. Zunächst schien es mir zwar doch ein wenig gewöhnlich, wenn man auch direkt merkt, dass irgendwas in der Vergangenheit lauert, dass es in sich hat. Was ist damals passiert? Warum meldet sich Eddie plötzlich nicht mehr? All die Fragen haben dafür gesorgt, dass ich quasi nur so durch das Buch durchgeflogen bin, wenn mich auch die Protagonistin an vielen Stellen genervt hat.

Gelungen fand ich manchen Twist, dass es tatsächlich kein klassischer, vor Kitsch triefender Liebesroman ist und wie das Schicksal so sein Spiel treiben kann. Der Plot überrascht positiv, der Schreibstil ist schön rund und leicht zu lesen, einzig, wie oben schon angedeutet, störte ich mich an mancher Eigenart der Protagonistin – doch im Rückblick macht auch das alles Sinn. Wie schon im Vorfeld die Rückblicke, die Briefe an die verstorbene Schwester ist das Ende sehr gelungen und hat mich das Buch zufrieden schließen lassen.

Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert, wovon mich der erste und größte noch am wenigsten überzeugte, sodass ich dann am Ende doch einen Stern abziehen muss.