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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2018

Leichter Krimi

Himmelfahrt
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In einem heruntergekommenen Freudenhaus wird ein Mann getötet. Es ist kein Unterbekannter in Landshut. Flora und Peter ermitteln zunächst gemeinsam in dem Fall, doch ihre persönlichen Befindlichkeiten ...

In einem heruntergekommenen Freudenhaus wird ein Mann getötet. Es ist kein Unterbekannter in Landshut. Flora und Peter ermitteln zunächst gemeinsam in dem Fall, doch ihre persönlichen Befindlichkeiten machen ihnen einen Strich durch die Rechnung, sodass nur noch Flora, gemeinsam mit einer aufstrebenden Polizistin, in dem Fall ermittelt – doch Peter nimmt seine eigenen Ermittlungen trotzdem auf…

Den ersten Teil der Reihe hatte ich nicht gelesen. Verständlich war trotzdem alles, aber irgendwie fehlte mir ab und an zu Beginn der Zusammenhang im privaten Bereich der Ermittler. Schwerwiegend war das nicht, allerdings wirkte es sich nicht gerade positiv auf das Lesevergnügen aus. Nach einigen Seiten löst sich das „Problem“ auf und der Fall als solcher tritt deutlicher in den Vordergrund. Aber auch da ging es mir am Anfang etwas sehr schleppend voran. Erst nach und nach tritt das Privatleben der an sich schon interessanten Ermittler etwas in den Hintergrund und es wird etwas spannender.
Das Buch lädt zum Miträtseln ein und ich hatte einige Vermutungen beim Lesen, einiges war nicht ganz falsch, aber so komplett richtig war gar nichts. Oft war ich sogar komplett (teils mit den Ermittlern) auf dem Holzweg und genau diese überraschenden Wendungen, die an sich aber stimmig waren, haben mich sehr überzeugt. Positiv werte ich weiterhin, dass das Lokalkolorit vorhanden ist, aber auf eine sehr angenehme Art und Weise.

Unter dem Strich kann ich das Buch schon empfehlen (besser ist es allerdings, wenn man sich wohl an die Reihenfolge hält) – aber so ganz hat mich das Buch, gerade der Anfang, nicht überzeugt, sodass ich für diesen „leichten“ Unterhaltungskrimi 3,5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Physik ist nicht langweilig - zumindest nicht in dem Buch!

Rubbel die Katz oder wie man Wasser biegt
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Physik ist langweilig? Kann man sowieso nicht verstehen? Mit diesem humorigen und trotzdem fundierten Buch über alltägliche physikalische Phänomene kann man diese Fragen klar mit einem „Nein“ beantworten.

Physikalische ...

Physik ist langweilig? Kann man sowieso nicht verstehen? Mit diesem humorigen und trotzdem fundierten Buch über alltägliche physikalische Phänomene kann man diese Fragen klar mit einem „Nein“ beantworten.

Physikalische Experimente können echt unterhaltsam sein und so manches Rätsel aus dem Alltag ist nun verständlich. Mich hat das Buch bestens unterhalten, es weckte Erinnerungen, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie überhaupt noch irgendwo hatte und die meisten Experimente machen Spaß. Sie sind leicht nachzumachen (ausgenommen die Bananenflanke, die mir einfach nicht gelingen wollte – immerhin weiß ich schon mal, warum es sie gibt). Besonders überzeugt hat mich, dass der Autor ganz leicht und verständlich die Hintergründe erklärt und das mit Fachbegriffen, die plötzlich gar nicht mehr so staubtrocken und unverständlich erscheinen. Außerdem ist das Ganze sehr kompakt, sodass man schnell voran kommt.

Bedauert habe ich, dass man kein Übersichtsverzeichnis hat, um sich schnell mal für eine anstehende Arbeit das richtige Experiment anzusehen. Man muss sich dann immer wieder durchwühlen oder noch genau Bescheid wissen, wo welches Thema relevant war.
Trotzdem bin ich sehr begeistert von dem Buch und manchen Trick könnte ich mir tatsächlich gut als Partygag vorstellen, beginnend beim Öffnen der Weinflasche mit einem Schuh und weiter mit Erläuterungen, warum der Sekt so schön perlt (Achtung, wenn da jemand keine ganz teuren Gläser hat, denn dann ist es eventuell recht unappetitlich, warum das mit dem perlen so gut gelingt…)

Veröffentlicht am 05.03.2018

Überraschend genial!

Erebos
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An einer Schule in London beginnen sich Schüler sehr auffällig zu verändern und ominöse DVD´s machen heimlich die Runde. Protagonist Nick fragt sich, was da los ist und kommt selbst an eine dieser DVD´s. ...

An einer Schule in London beginnen sich Schüler sehr auffällig zu verändern und ominöse DVD´s machen heimlich die Runde. Protagonist Nick fragt sich, was da los ist und kommt selbst an eine dieser DVD´s. Das Spiel „Erebos“ befindet sich darauf und auch Nick beginnt sich zu ändern, denn niemand darf von Erebos wissen, außerhalb des Spiels darf nicht darüber gesprochen werden und es gibt heimlich Aufgaben in der Realität zu bewältigen. Diese beginnen noch harmlos, werden aber immer extremer – ein gefährliches Spiel um Leben und Tod beginnt…
Ich war sehr skeptisch, ob mir ein Buch, bei dem ein Computerspiel zentral ist, wirklich gefallen könnte. Die ersten ca. 100 Seiten habe ich auch noch ohne größere Begeisterung gelesen, aber immerhin war ein gewisses Interesse da. Plötzlich hat sich das Blatt gewendet und ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen (der im Buch beschriebenen Sucht war das nicht unähnlich…), denn sowohl das Geschehen im Spiel, als auch die Auswirkungen auf die Realität haben es in sich ohne viel zu brutal daher zu kommen. Der detailreiche Schreibstil lässt Bilder im Kopf entstehen und die Protagonisten sind dermaßen greifbar, dass man einfach mitfiebern muss. Gelungen sind auch die Darstellungen, wie die Fiktion mit der Realität für die Spieler immer mehr verschwimmen. Das Verständnis für Gamer ist bei mir etwas größer geworden, zeitgleich ist aber auch deutlich geworden, welche Gefahren das Gaming darstellen kann. Hier ist es natürlich etwas extremer als gewöhnlich, aber wie die Spielsucht wirkt und sich vor allem auswirkt, wird gut nachvollziehbar (ohne direkten mahnenden Zeigefinger) dargestellt.
Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen und mich auch komplett überzeugt (lange Zeit hatte ich befürchtet, dass irgendwas völlig abgedrehtes am Ende rauskommen wird, aber dem war glücklicherweise nicht so).
Da mir der Beginn nicht ganz so gut gefiel und ich durch die zahlreichen Namen manchmal kurz innenhalten musste, vergebe ich gute vier Sterne und eine Leseempfehlung und zwar nicht nur an Jugendliche.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Zu langatmig und zäh

Die Bienen
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Mich interessieren Bienen und Geschichte um sie, daher war es nur logisch, dass ich mir auch dieses Buch besorgte. Auch gesellschaftskritische Bücher sind mir immer wieder sehr willkommen und genau diese ...

Mich interessieren Bienen und Geschichte um sie, daher war es nur logisch, dass ich mir auch dieses Buch besorgte. Auch gesellschaftskritische Bücher sind mir immer wieder sehr willkommen und genau diese Themen verbindet die Autorin in der modernen Fabel, der Geschichte der Flora 717, aus deren Sicht die Geschichte beschrieben wird.

Mehrfach hatte ich es angefangen, aber aufgrund des zähen Beginns immer wieder zur Seite gelegt. Nun habe ich mich endlich einmal durchgebissen und ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe. Leider ist das Buch sehr langatmig, Spannung war zwar vorhanden, aber dermaßen sparsam dosiert, dass es mir immer wieder schwer fiel das Buch überhaupt zur Hand zu nehmen, da der Schreibstil einfach staubtrocken ist. Sehr schade, denn die Idee ist an sich sehr interessant und wer möchte nicht einmal in das Innere eines Bienenstocks sehen? Wie die Organisation läuft, wie sozialer Aufstieg möglich ist und wie schnell man wieder ganz tief fallen kann, haben mir sehr gut gefallen. Die Chiffren auf menschliche Gesellschaften sind an sich gut und weitgehend gelungen, aber die Bienen wurden für meine Begriffe viel zu sehr vermenschlicht.

Mir war es einfach zu speziell und ich empfehle vorab sich ein wenig ins Buch einzulesen und es erst dann zu kaufen.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Flucht aus Kindersicht

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (Ein berührendes Jugendbuch über die Zeit des Zweiten Weltkrieges, Rosa Kaninchen-Trilogie, 1)
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Anna lebt mit ihrer gutsituierten Familie in Berlin. 1933, kurz vor der Machtergreifung Hitlers muss die jüdische Familie aus Deutschland fliehen. Anna berichtet aus Kinderaugen die Flucht. Zunächst verschlägt ...

Anna lebt mit ihrer gutsituierten Familie in Berlin. 1933, kurz vor der Machtergreifung Hitlers muss die jüdische Familie aus Deutschland fliehen. Anna berichtet aus Kinderaugen die Flucht. Zunächst verschlägt es die Familie in die neutrale Schweiz, doch dann ziehen sie weiter nach Paris. Und nicht nur das Französisch bereitet Anna zunächst Probleme…

Das Buch ist bereits für Kinder geeignet, weil es die Geschehnisse aus dem Blickwinkel eines jungen Mädchens mit entsprechend leicht verständlichem Schreibstil schildert und auf die Beschreibung der Gräueltaten komplett verzichtet wird. Stattdessen macht es auf die Schwierigkeiten und Herausforderungen für Flüchtlinge aufmerksam, beginnend bei Sprachbarrieren, über fehlendes Verständnis von Traditionen (die Schweizer hatten ein recht befremdliches Verhalten, als sie Anna ihre Zuneigung zeigten…), Ausgrenzung und auch finanziellen Problemen mit entsprechenden Auswirkungen. Gerade in der heutigen Zeit, ist es wichtig Kindern ohne mahnenden Zeigefinger aufzuzeigen, was es heißt ein Flüchtling zu sein… Außerdem zeigt das Buch, wie wichtig der Familienzusammenhalt ist.

Dieses Buch kann Empathie wecken und ist auch für Erwachsene unterhaltsam. Ich bin gespannt, wie es Anna weiterhin ergeht und werde daher zeitnah die beiden weiteren Teile lesen.