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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2017

Beeindruckendes, spannendes Debüt

Die perfekte Gefährtin
1

Die erfolgreiche Anwältin Elaine Buxton wurde entführt und kurze Zeit später wird eine verkohlte Leiche gefunden. Allem Anschein nach handelt es sich um Elaine, doch tatsächlich muss sie noch im Haus des ...

Die erfolgreiche Anwältin Elaine Buxton wurde entführt und kurze Zeit später wird eine verkohlte Leiche gefunden. Allem Anschein nach handelt es sich um Elaine, doch tatsächlich muss sie noch im Haus des Täters ein trauriges Dasein führen. Dass er auf eine falsche Fährte gelockt wird, kann der Ermittler, der frisch in Schottland eingetroffene, frühere Interpol-Agent Luc Callanach, nicht erahnen. Wird er noch früh genug das perfide Spiel des Täters durchschauen? Werden weitere Frauen leiden müssen? Derweil ermittelt die neue Kollegin Ava in einem Fall ausgesetzter Säuglinge und scheint im Fokus eines Stalkers zu stehen…

Mich hat das Buch von der ersten Seite an schlichtweg begeistert und sowas hat schon einen gewissen Seltenheitswert, da ich gewöhnlich schon ein wenig Zeit benötige mich in ein Buch einzufinden. Dazu mag ich es gewöhnlich nicht so sehr, wenn ich als Leser so viel mehr weiß als die Figuren, aber die Autorin hat trotz allem Spannung entfachen können und das nicht nur aufgrund überraschender Wendungen, sondern auch aufgrund eines weiteren Falls, der nicht minder schlimm ist. Dass es sich hierbei um ein Debüt handelt, ist kaum zu glauben. Die Protagonisten sind besonders ansprechend ausgearbeitet, wenn auch nicht immer sympathisch. Gerade die Hintergründe zum Ermittler Luc fand ich sehr spannend und ich möchte seinen Lebensweg gerne weiterverfolgen.

Besonders gelungen empfand ich die zahlreichen Perspektivwechseln, sodass man sowohl aus Ermittlersicht, aber auch mit Augen des Täters und der Opfer das Geschehen verfolgt. Gerade die Opfersicht lässt beim Lesen nicht kalt…Die Motive des intelligenten, pedantisch planenden Täters sind schaurig und stimmig dargestellt. Wie seine kranke Psyche in Kombination mit hoher Intelligenz wirkt, ist beeindruckend und beängstigend gleichermaßen. Die recht kurzen Kapitel und die packende Story, mit zahlreichen interessanten Nebenschauplätzen, lassen dem Leser kaum eine andere Wahl als weiterzulesen.

Ich kann es kaum erwarten die Reihe fortzusetzen, denn sowohl der Schreibstil, als auch die Protagonisten haben mich auf ganzer Linie überzeugt, sodass ich einfach mehr über sie erfahren muss. Ich fand es beeindruckend, wie spannend die Geschichte war, obwohl der Täter und sein Vorgehen von Beginn an bekannt waren und der Leser deutlich mehr wusste, als jeder Protagonist. Folgerichtig empfehle ich dieses spannende Buch mit seinem intelligenten Verwirrspiel sehr gerne weiter und wünsche dem Buch und der Autorin sehr viele Leser!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Originalität
Veröffentlicht am 18.12.2017

Eine gute Möglichkeit eine Leseflaute zu provozieren

Risk
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Die Tochter von Lieutnant Alex Delillo wird entführt, es gehen Bomben hoch und Terror soll verbreitet werden und ein Schuss Möchtegern-Romantik fehlt auch nicht. Gewöhnlich schreibe ich mehr zum Inhalt, ...

Die Tochter von Lieutnant Alex Delillo wird entführt, es gehen Bomben hoch und Terror soll verbreitet werden und ein Schuss Möchtegern-Romantik fehlt auch nicht. Gewöhnlich schreibe ich mehr zum Inhalt, aber ich bin beim Lesen fast eingeschlafen und ich möchte nicht mit mehr Details nerven.
Das Buch war Jahre auf dem SuB und das hätte ich wahrscheinlich auch besser dort belassen, denn ich fand es stellenweise sehr langatmig und langweilig, zu sprunghaft und auch die klischeehafte Protagonistin Alex Delillo konnte mich alles andere als überzeugen – oder anders gesagt: Sie hat mich einfach nur unheimlich genervt mit ihrem endlosen Selbstmitleid und ihrer Psydo-Schlagfertigkeit, die sie gelegentlich an den Tag legt. Ob die Reihe fortgesetzt wurde oder nicht, ist mir persönlich egal, denn ich werde sie definitiv nicht fortsetzen nach dem für mich – freundlich formuliert - ernüchternden Auftakt. Spannung war schlicht Fehlanzeige und das, obwohl der Beginn noch anderes vermuten ließ. Hinten raus überdreht der Autor dann völlig, sodass es höchst unglaubwürdig wird, häufig ist auch unklar, wer da mit wem redet (die Dialoge sind natürlich auch super platt…) – das war also nix. Vom Happy End will ich erst gar nichts schreiben, denn dies war einfach nur furchtbar.
Die Idee war gar nicht so übel (wenn auch schon ein wenig 08-15), aber die Umsetzung war einfach so grottig, sodass ich vom Kauf nur abraten kann – außer man möchte eine Leseflaute einleiten…

Veröffentlicht am 12.12.2017

Ruhiger Krimi vor traumhafter Kulisse

Hôtel Atlantique
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Im Hôtel Atlantique im fiktiven St. Julien ist der Treffpunkt der Freundinnen Delphine und Aurélie. Am Atlantik, an traumhafter Kulisse gelegen, wartet Delphine, die frühere Polizistin auf ihre Freundin ...

Im Hôtel Atlantique im fiktiven St. Julien ist der Treffpunkt der Freundinnen Delphine und Aurélie. Am Atlantik, an traumhafter Kulisse gelegen, wartet Delphine, die frühere Polizistin auf ihre Freundin – doch sie kommt nicht, nie mehr. War ihr Balkonsturz ein Unfall, wie die Polizei vermutet oder steckt was anderes hinter dem vermeintlichen Unfall? Der junge Karim, den Delphine bei einem versuchten Diebstahl gestellt hatte und statt ihn anzuzeigen zu Hilfsdiensten verdonnert hatte, sowie Richard, ein alter, etwas eigener Freund Aurélies, verleihen der Geschichte noch weitere interessante Aspekte.

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen, denn ich wollte einerseits wissen, was geschehen ist, andererseits mochte ich die wunderschönen Beschreibungen Frankreichs und der französischen Lebensweise sehr. Darüber hinaus hatten es mir auch die Protagonisten angetan. Der gut konstruierte Roman enthält sowohl Krimianteile, als auch historische Rückblicke und manche Überraschung, die man so nicht erwartet hat. Die Auflösung der Geschichte hatte mich überzeugt, alle Fragen wurden geklärt und ich habe mich mit einem gewissen Bedauern von Delphine und Karim verabschiedet. Besonders gefiel mir die Aufarbeitung eines sehr dunklen Kapitels der deutsch-französischen Geschichte. Welche Folgen es haben kann, wenn der Vater nicht nur einer anderen Nationalität angehört, sondern sich auch aus dem Staub macht, sieht man nicht nur an Richards Geschichte, sondern auch an Karim.

Gelegentlich tue ich mir mit französischen Büchern schwer, nicht nur Namen und Orte betreffend, sondern auch den Schreibstil– doch das war hier keineswegs so. Leider wurden jedoch manche französischen Floskeln nicht übersetzt. Die meisten waren auch so inhaltlich zu erfassen, aber ein wenig gestört hatte es mich vor allem zu Beginn. Also kann ich das Buch guten Gewissens jedem empfehlen, der sich mit einem sehr ruhigen Krimi und interessanten bis dramatischen Familiengeschichten an der Atlantikküste anfreunden kann.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Gelungener Schwedenkrimi

Der Sandmann
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Jurek Walter sitzt seit Jahren in Isolationshaft, weil er als schlimmster Serienmörder Schwedens gilt. Plötzlich taucht eines seiner Opfer auf – lebend! Wie kann das sein? War er etwa nicht der Täter? ...

Jurek Walter sitzt seit Jahren in Isolationshaft, weil er als schlimmster Serienmörder Schwedens gilt. Plötzlich taucht eines seiner Opfer auf – lebend! Wie kann das sein? War er etwa nicht der Täter? Was steckt dahinter? Gibt es einen Mittäter? Und leben vielleicht noch weitere Opfer und warten nur auf Rettung? Fragen über Fragen, denen sich Kommissar Joona Linna und sein Team stellen…

Es handelt sich um den vierten Teil einer Reihe, aber ich kam auch so gut ins Geschehen rein und hatte keinerlei Verständnisprobleme, möglicherweise wäre es aber noch einen Tick interessanter gewesen, wenn mir die Protagonisten vorher schon bekannt gewesen wären und ich so mehr Interesse an ihrem Werdegang gehabt hätte. So bestand eine gewisse Distanz, die sich während des gesamten Lesens nichts auflöste. Trotzdem empfand ich das Buch sehr spannend, zumindest nach den ersten ca. 70 Seiten, die mir noch etwas zu sprunghaft, fast schon wirr erschienen. Trotzdem gab ich dem Buch eine Chance und das war auch gut so, denn es wurde deutlich besser lesbar und interessant! Der Fall an sich war sehr spannend, teils actionreich und recht dramatisch. Mit der Auflösung war ich sehr zufrieden, obwohl ich in der Richtung schon was erwartet hatte, wurde ich doch in Details noch überrascht und bin unter dem Strich sehr zufrieden, sodass ich den recht typischen Schwedenkrimi gerne empfehle.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Kurzweilig und witzig

Ich seh den Baum noch fallen
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Weihnachten und Silvester stehen kurz bevor und die meisten Menschen geraten jetzt so richtig in Stress. Würden sie es nur mal wie Renate Bergmann halten, denn die beginnt direkt nach dem Fest mit den ...

Weihnachten und Silvester stehen kurz bevor und die meisten Menschen geraten jetzt so richtig in Stress. Würden sie es nur mal wie Renate Bergmann halten, denn die beginnt direkt nach dem Fest mit den Vorbereitungen für das nächste Fest, z.B. wird im Januar das Geschenkpapier aufgebügelt und noch einiges mehr…

Bisher kannte ich Renate Bergmann nur aus dem „Interweb“. Ich war mir unsicher, ob mich die Internetoma wirklich begeistern kann, aber mit diesen Kurzgeschichten rund um Weihnachten und Silvester hat mich Renate Bergmann überzeugt. Einfach zu witzig, wie sie aus ihrem Leben erzählt, welche Marotten sie hat und wie sie sich über Freunde, Nachbarn und Bekannte auslässt. Ich war ruck zuck mit dem kurzweiligen Büchlein durch, hatte einiges zu lachen – allerdings muss man den Humor mögen.