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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2017

Manches war viel zu langatmig

Sadisten
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Sadismus – welche Ausprägungen gibt es, wie misst man ihn? Können Sadisten und Psychopathen Liebe empfinden? Was unterscheidet Menschen aus der BDSM-Szene psychologisch von gefährlichen Sadisten?

Ich ...

Sadismus – welche Ausprägungen gibt es, wie misst man ihn? Können Sadisten und Psychopathen Liebe empfinden? Was unterscheidet Menschen aus der BDSM-Szene psychologisch von gefährlichen Sadisten?

Ich habe eine Schwäche für True Crime und daher ergab es sich fast zwangsläufig, dass ich dieses Buch geschenkt bekam. Nachdem ich „Auf dünnem Eis“ gelesen hatte, wartete ich bewusst recht lange, bevor ich mich an dieses auch wieder recht umfangreiche Buch wagte und ich glaube das war auch besser so, denn sonst hätte ich es wahrscheinlich irgendwann nicht nur unter- sondern direkt komplett abgebrochen.
Die umfangreich geschilderten Fälle haben mich sehr interessiert und empfand ich auch fesselnd. Die rein theoretischen Ausführungen waren an sich auch nicht uninteressant, aber zogen sich teilweise doch sehr in die Länge - zumindest für den interessierten Laien war das definitiv zu langatmig und hätte deutliche Straffungen ganz gut vertragen. Trotzdem waren sie wichtig für das weitere Verständnis und die Autorin hat auch alles verständlich erklärt. Der Schreibstil ist durchgängig gut lesbar, leicht verständlich und nachvollziehbar, jedoch habe ich den Eindruck, dass sie sich sehr häufig bei den theoretischen Aspekten wiederholt hat. Die Kapitel und Abschnitte einleitenden Zitate waren gut ausgewählt und ließen schon erahnen, was kommen wird. Es wurde der Unterschied zwischen einvernehmlichen und gefährlichen Sadisten sehr deutlich herausgearbeitet und mein Verständnis für die BDSM-Szene wurde auch größer; vor allem hat sie mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen können. Deutlich wurde aber auch, dass ich das Thema nicht weiter vertiefen will, denn auch wenn das Verständnis für die Szene größer geworden ist, bleibt mir das Ganze doch etwas unverständlich und die Bilder im Kopf brauche ich auch nicht…
Etwas gestört hat mich das Vorwort, denn da hatte ich schon die Befürchtung, dass die Autorin wie schon in „Auf dünnem Eis“ sehr viel von sich selbst „berichten“ wird. Zwischendurch kam es ab und an mal kurz vor, dass jedoch nicht so häufig und plakativ wie in ihrem ersten Buch.

Nun habe ich gesehen, dass sie im kommenden Jahr erneut ein Buch veröffentlichen wird. Noch bin ich wirklich unentschlossen, ob ich es besorgen werde, denn meine Gefühle sind recht ambivalent, was die Autorin und ihr Werk betrifft.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Bewährtes und Neues

Origin
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Edmond Kirsch, ein ehemaliger Student von Robert Langdon und milliardenschwerer Futurologe und Atheist, möchte der Welt seine bahnbrechenden Erkenntnisse auf die Fragen „Woher kommen wir?“ und „Wohin gehen ...

Edmond Kirsch, ein ehemaliger Student von Robert Langdon und milliardenschwerer Futurologe und Atheist, möchte der Welt seine bahnbrechenden Erkenntnisse auf die Fragen „Woher kommen wir?“ und „Wohin gehen wir?“ im Guggenheim Museum Bilbao vorstellen. Da Kirsch und Langdon freundschaftlich verbunden sind, ist Langdon vor Ort und erwartet mit großer Spannung, wie die Religionen ins Wanken geraten sollen – doch Kirsch wird kurz vor der Präsentation vor einem Millionenpublikum ermordet. Stecken Religionsvertreter dahinter oder gar der spanische Königshof? Langdon und die Museumsleiterin und Verlobte des spanischen Kronprinzens Ambra Vidal wollen die Präsentation noch veröffentlichen – eine rasante Suche beginnt…

Endlich ein Wiedersehen mit Langdon! Diese Aussage werden wohl nur wahre Bücherwürmer nachvollziehen können, aber es ist einfach schön, wenn man wieder von einem überzeugenden Charakter lesen darf. Im fünften Teil „Origin“ greift Brown die bereits bewährten Grundrezepte auf. Langdon stolpert in einen spannenden Fall, mit einer schönen Frau an seiner Seite, die ihm hilft den Fall zu lösen. Natürlich sind auch wieder eine Menge Action und Spannung von Beginn an durch Flucht, Schnitzeljagd etc. vorhanden. Neu ist die starke Einbindung sozialer Medien und des technischen Fortschritts, was nicht nur zeitgemäß, sondern auch sehr gelungen ist. Im diesem Buch wurden sehr viele interessante Aspekte angeschnitten, von Künstlicher Intelligenz bis hin zu den „üblichen“ Themenkomplexen Kunst, Philosophie und Religion. Woher kommen wir? Wo gehen wir hin? Fragen, die den Menschen einfach bewegen müssen und Brown hat wieder eine unterhaltsame Geschichte darum entwickelt. Herausragend waren wieder die detailreichen Beschreibungen der (historischen) Gebäude und Kunstgegenstände, die man sich so schon bildlich vorstellen konnte. Ich selbst war noch nie in Spanien, aber nach der Lektüre und der daraus folgenden Internetrecherchen muss ich das einfach zeitnah ändern.

Das Buch birgt auch einiges an Nachdenkpotenzial, doch nicht nur die beiden elementaren Fragen betreffend, sondern auch den Umgang mit technischen Entwicklungen im Allgemeinen.

Auch wenn ich auf den 666 Seiten weitgehend gut unterhalten wurde und sowohl die Aspekte Spannung und Action gut bedient wurden, fehlte mir an mancher Stelle doch was. Beispielsweise sei die im diesem Band recht verhalten vorkommende Entschlüsselung von Symbolen genannt, denn es gab kaum Möglichkeiten für den Leser irgendwas zu entschlüsseln, aber auch das Ende hat mich nicht ganz 100% überzeugen können. Stimmig war es auf jeden Fall, jedoch empfand ich die Ausführungen an mancher Stelle fast schon langatmig und vielleicht einen Tick zu wissenschaftlich, wenn auch trotzdem sehr gut verständlich.

Gut geschrieben, bestens recherchiert mit interessanten Themenkomplexen – ich hoffe auf einen weiteren Band und spannende Lesestunden mit Langdon und empfehle es sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Tempo
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 09.11.2017

Nicht übel

Der Eismann
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Ein alter Mann wird tot in einer Gartenlaube aufgefunden. Warum wurde der Mann nackt aun einen Stuhl gefesselt und seinem Schicksal überlassen? Wer ist der Mann überhaupt? Die Ermittlungen scheinen auf ...

Ein alter Mann wird tot in einer Gartenlaube aufgefunden. Warum wurde der Mann nackt aun einen Stuhl gefesselt und seinem Schicksal überlassen? Wer ist der Mann überhaupt? Die Ermittlungen scheinen auf der Stelle zu treten, als eine Frau stirbt. Hat das eine mit dem anderen zu tun?

Das Buch entwickelt sich nur sehr langsam, was ich gewöhnlich nicht schätze, jedoch ist hier die Geschichte des Ermittlers (er hat keine ganz schlimm ausgeprägten Macken, die eine Weile so modern sind/waren) schon unterhaltsam und die Beschreibungen des eiskalten Berlins sind sehr gelungen. Also legte ich das Buch trotz des zögerlichen Beginns und meiner anfänglichen Skepsis gegenüber dem Ermittlungsleiter nicht zur Seite. Begeistert war ich jedoch auch noch nicht. Besser, bis richtig gut wurde es erst ca. ab der Mitte, als sich erste konkrete Hinweise auf das weitere Geschehen ergeben.
Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und so gut zu lesen, dass man auch durch die weniger ansprechenden Stellen schnell durch ist. Man muss aber schon einen allwissenden Erzähler mit einer gewissen Distanz zum Geschehen mögen. Der geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert, interessant und nachvollziehbar hier aufbereitet. Gegen Ende wartete die Geschichte auch noch mit der einen oder anderen kleinen Überraschung auf…
Wer ruhige, unblutige Krimis mag, die sich in erster Linie ums Ermitteln und nicht das Töten drehen, wird mit diesem Buch gut bedient sein.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Kurzweilig und interessant

Dear Germany
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Gerade momentan interessiert es mich sehr wie es ist, ohne (echte) Sprachkenntnisse und mit anderen Sitten und Gebräuchen nach Deutschland zu kommen. Zugegeben, die amerikanische Kultur hat gewiss mehr ...

Gerade momentan interessiert es mich sehr wie es ist, ohne (echte) Sprachkenntnisse und mit anderen Sitten und Gebräuchen nach Deutschland zu kommen. Zugegeben, die amerikanische Kultur hat gewiss mehr Ähnlichkeiten zur deutschen als andere Kulturkreise, darüber hinaus können viele Deutsche Englisch, sodass eine Verständigung meist trotzdem gut möglich ist, jedoch haben auch sie es nicht leicht, wie Carol Kloeppel eindrucksvoll zeigt. Sie kam der Liebe wegen ins Rheinland (besonders wegen Karneval relevant!) und berichtete unterhaltsam von Sprachkursen, der für sie ungewöhnlichen Küche oder auch freizügigen Damen auf Plakaten und in Zeitungen. Aber auch nachdenkliche Momente, wie Aspekte zu 9/11 und den Irakkrieg, oder auch besinnliche Momente wie die ruhigere Weihnachtszeit, sind Thema. Die Mischung macht´s und die Auswahl ist echt gelungen. Daneben ist der Schreibstil kurzweilig und sehr ansprechend, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages gelesen habe.

Es ist kein Buch, welches für eine der beiden Nationen deutlich votiert (obwohl Deutschland schon etwas besser wegkommt), sondern zeigt die Vor- und Nachteile oder einfach die Andersartigkeit. Wir Deutschen können von außen betrachtet schon ziemlich lustig oder seltsam sein. Einen großen Erkenntnisgewinn hatte ich persönlich nicht, da ich sowieso viel mit Amerikanern zu tun habe und auch z.B. in Sachen Erziehung die deutsch-amerikanische Mischung gut kenne, aber es hat trotzdem noch einmal für mehr Verständnis für schwierige Situation von Ausländern allgemein in Deutschland gesorgt. Nicht, dass ich es vorher nicht gehabt hätte, aber es ist noch einmal gesteigert worden, ebenso wie das Gefühl in einem wirklich guten, weil freien, sicheren und schönen Land zu leben. Es schadet eben nicht, wenn man manches noch einmal deutlich vor Augen geführt bekommt.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Zu seicht

Die Bücherfreundinnen
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Jo Platt und ich – das passt einfach nicht. Bereits beim ersten Buch „Herz über Kopf“ gefiel mir die Geschichte nicht so gut und auch die Umsetzung war nicht meins, trotzdem gab ich den Bücherfreundinnen ...

Jo Platt und ich – das passt einfach nicht. Bereits beim ersten Buch „Herz über Kopf“ gefiel mir die Geschichte nicht so gut und auch die Umsetzung war nicht meins, trotzdem gab ich den Bücherfreundinnen eine Chance, weil ich vermutete, dass es auch tatsächlich in erster Linie um Bücher und Lesebegeisterte geht, doch dem war nicht so. Trotzdem hätte das Buch noch ansprechend sein können, aber es fiel mir nicht nur schwer die Charaktere auseinander zu halten, sondern auch viel zu glatt. Quasi einer sympathischer als der andere und dann fehlte mir auch etwas der rote Faden. Das könnte auch daran liegen, dass ich das Buch immer wieder für andere zurückgestellt habe, weil ich einfach keine Lust zum weiterlesen hatte. War ich dann mal dran, ließ es sich eigentlich recht flott und zügig lesen (sonst hätte ich es sicher komplett abgebrochen; hier half auch die vorhandene Übersicht über die Charaktere, um wieder reinzukommen). Unter dem Strich war es mir einfach etwas zu vorhersehbar und zu seicht, sodass ich künftig wohl einen Bogen um die Autorin machen werde.