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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2017

DNA war toll, aber Sog ist noch viel besser!

SOG
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Schon der Beginn lässt einem fast das Blut in den Adern gefrieren, denn ein kleines Mädchen wird sterben. Jahre später wird eine Zeitkapsel geöffnet, die einen bedenklichen Aufsatz enthält. Im Jahr 2016 ...

Schon der Beginn lässt einem fast das Blut in den Adern gefrieren, denn ein kleines Mädchen wird sterben. Jahre später wird eine Zeitkapsel geöffnet, die einen bedenklichen Aufsatz enthält. Im Jahr 2016 sollen verschiedene Menschen sterben. Ist dieser Aufsatz ein schlechter Scherz oder steckt mehr dahinter? Der Frage geht der degradierte Kommissar Huldar nach. Und es sterben auch tatsächlich Menschen – aber gibt es tatsächlich einen Zusammenhang? Wo liegt das Motiv?

Ich fand DNA schon sehr gut, aber Sog ist noch besser gewesen. Hier war ich sofort drin im Geschehen (auch wenn sich die Spannung zu Beginn in Grenzen hielt), es gab ein Wiedersehen mit den beiden Protagonisten, die mir hier sympathischer und zugänglicher erschienen als im ersten Teil und die Geschichte ist einfach der Hammer! Alles entwickelt sich sehr langsam und allmählich, die Spannung wird dadurch aber nur noch größer. Das Private von Huldar und Freya nimmt relativ viel Platz ein, aber das hat mich hier mal ausnahmsweise gar nicht gestört – ist aber Geschmackssache. Gegen Ende hatte ich so meine Erwartungen und lag damit auch richtig, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch, denn ich hoffte wirklich sehr, dass es genauso und nicht anders ausgeht und trotzdem stockte mir auf der allerletzten Seite nochmal der Atem, denn die Autorin haut noch einmal richtig einen raus!
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und passend zum Titel hat der Stil samt Geschichte eine „SOG-Wirkung“.
Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe. Ich würde empfehlen vorher DNA zu lesen, aber zwingend erforderlich ist es nicht, da es sich in beiden Büchern um in sich geschlossene Fälle handelt.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Maximal ganz nett...

Herz über Kopf
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Ros wird vor dem Altar stehen gelassen und weiß nicht warum. Sie stürzt in eine tiefe Krise und findet nur ganz allmählich wieder zu sich. Ein neuer Job und eine neue Umgebung sind da hilfreich. Zu dieser ...

Ros wird vor dem Altar stehen gelassen und weiß nicht warum. Sie stürzt in eine tiefe Krise und findet nur ganz allmählich wieder zu sich. Ein neuer Job und eine neue Umgebung sind da hilfreich. Zu dieser neuen Umgebung gehört auch ein Meerschweinchen, welches in Garten lebt oder vielmehr lebte, bis der Nachbar es mit dem Rasenmäher erwischt hat. Er kommt um sich bei Ros zu entschuldigen und das Schicksal nimmt seinen Lauf…
Vorweg: Das Buch ist maximal ganz nett, aber mehr nicht. Ich würde nicht direkt abraten, aber empfehlen kann ich es auch nicht. Das ist wohl einfach nicht meine Autorin (zumindest werde ich keines ihrer Bücher mehr lesen), denn die Geschichte an sich hatte Potenzial, aber der Funke sprang nie über. Gelegentlich fand ich es witzig, aber es gab auch genug Stellen, die offenbar witzig sein sollten, aber nicht zündeten. Problematisch fand ich auch, dass sehr schnell klar war, wohin der Hase läuft. Immer wieder habe ich überlegt das Buch abzubrechen, aber da der Schreibstil flüssig und gut lesbar war, habe ich es beendet und noch eine oder zwei Überraschungen mitbekommen, aber die reißen das auch nicht mehr raus. Auch die Figuren haben mich nicht überzeugen können. Manche waren durchweg langweilig, andere so überspitzt, dass es mich nicht überzeugte. Besonders mit der Protagonistin Ros konnte ich nur wenig anfangen, selbst wenn ich stellenweise Mitleid für sie empfand.
Man muss wohl eingefleischter Liebesroman-Fan sein, um das Buch zu mögen. Ich bin es nicht, daher ist das Buch auch bei mir durchgefallen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Spannender Pageturner

Tausend kleine Lügen
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Jemand stirbt bei einem Schulfest. War es ein Mord oder schlicht ein Unfall? Wer ist gestorben, warum und wer ist eventuell verantwortlich? Alles Fragen die sich schon auf den ersten Seiten stellen. Es ...

Jemand stirbt bei einem Schulfest. War es ein Mord oder schlicht ein Unfall? Wer ist gestorben, warum und wer ist eventuell verantwortlich? Alles Fragen die sich schon auf den ersten Seiten stellen. Es folgt ein radikaler Zeitsprung. Jane zieht mit ihrem unehelichen Sohn Ziggy in einen kleinen australischen Ort, der traumhaft erscheint. Der Junge wird eingeschult und das Chaos nimmt seinen Lauf. Bereits am ersten Tag soll Ziggy eine Mitschülerin misshandelt haben. Ist da was dran? Um alle Fragen zu beantworten, lernt der Leser die Geschichte von Beginn an, aus der Perspektive dreier Mütter, deren Kinder die gleiche Vorschule besuchen, kennen. Die Frauen könnten fast nicht unterschiedlicher sein und alle haben sie ihre Geheimnisse…

Zunächst einmal: Das ist mal wirklich ein Pageturner, der den Namen auch verdient. Es macht dabei auf den ersten Seiten nicht mal so sehr den Eindruck, als würde dieses Buch sich so gut entwickeln. Es beginnt zwar dramatisch, doch dann setzen die Ereignisse ein halbes Jahr früher ein. Vieles wirkt wie ein relativ „normales“ Alltagsgeschehen von Müttern, doch schnell spitzen sich die Ereignisse zu. Der Schreibstil ist flüssig und die Cliffhanger machen es fast unmöglich das Buch zur Seite zu legen. Die Autorin bedient sich zweier Zeitebenen, die das Weiterlesen fast unausweichlich machen, doch auch die interessanten Protagonistinnen möchte man auf ihrem Weg begleiten. Man hofft und bangt mit ihnen, denn sie haben nicht nur mit alltäglichen Schulproblemen, wie vergessenen Projektarbeiten zu kämpfen, sondern auch mit haarsträubenden Vorwürfen oder psychischen Problemen. Es gibt einiges zum Lachen und Schmunzeln, aber mindestens genauso viele Stellen, die einen entsetzt den Kopf schütteln lassen. Im Verlauf der Geschichte wird es auch immer interessanter zu rätseln, wer aus welchen Gründen am Ende stirbt.

Es wird eine Bandbreite an Geheimnissen und daraus resultierenden Lügen angesprochen, wie häusliche Gewalt und Betrug, aber auch Mobbing, sexuellen Eskapaden, etc. Was ich hier kurz anreiße mag so erscheinen, als habe die Autorin vielleicht zu viele Baustellen aufgerissen, um sie in einem einzigen Buch richtig aufzuarbeiten, doch das ist glücklicherweise nicht der Fall. Das Ende ist überraschend, teils schockierend, aber absolut stimmig, denn alle scheinbar losen Fäden haben sich genial verbunden. Es war für mich das erste Buch dieser Autorin, aber dem müssen einfach weitere folgen.

Dieses Buch ist mit seinen verschiedenen Perspektiven raffiniert, durch die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit spannend und dank tollem Plot und interessanter Charaktere gleichermaßen unterhaltsam wie fesselnd – kurz: ein Jahreshighlight, welches ich nur empfehlen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 06.09.2017

Weit unter den Erwartungen

Cop Town - Stadt der Angst
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1974 – Atlanta: Kate hat eine schwere Zeit hinter sich, doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was nun kommen soll. Sie beginnt ihre Karriere als Polizistin, während ein Shooter reihenweise Cops erschießt. ...

1974 – Atlanta: Kate hat eine schwere Zeit hinter sich, doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was nun kommen soll. Sie beginnt ihre Karriere als Polizistin, während ein Shooter reihenweise Cops erschießt. Doch noch bevor sie überhaupt zur Zielscheibe des Shooters werden könnte, machen ihr die Kollegen, vor allem die männlichen, das Leben schwer. Frauen haben im Polizeidienst nicht zu suchen, das musste auch schon ihre Kollegin Maggie erleben…Daneben sind auch Rassismus, Antisemitismus und Homophobie zentrale Themen.

Eigentlich kann mich die Autorin immer recht schnell begeistern, aber hier ist das bis kurz vor Schluss nicht gelungen, bei einem über 500-Seiten starken Buch ist das einfach viel zu wenig. Ja, mir gefielen die gesellschaftskritischen Ansätze, auch das es im Jahr 1974 spielte und für mich das Tor zu einer ganz anderen Welt geöffnet wurde, aber das war es auch schon. Der Fall an sich hätte für meine Begriffe deutlich spannender gestaltet werden können, wenn sich die Autorin nicht ständig in irgendwelchen (nicht selten äußerst langatmigen) Dingen verloren hätte. Als Roman hätte es mir vielleicht sogar wirklich zugesagt, obwohl gerade zu Anfang das Verhalten der Cops viel zu prollig und proletenhaft wirkte, aber hier war die Rede von einem Thriller und das war es einfach nicht. Spannung?! Gab es hin und wieder mal, ganz kurz und dann kam wieder ganz lange nichts. Die von Klappentext, Aufmachung und dem Autorennamen geweckten Erwartungen wurden schlichtweg nicht erfüllt. Schade, aber es war auch nicht alles schlecht. Die Charaktere wurden sehr schön ausgearbeitet, ich hatte das Gefühl wirklich eine Zeitreise zu machen, aber das ist zu wenig gewesen, um das Buch zu empfehlen.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Interessanter 3. Fall

Wildeule
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Gesine, die ehemalige Kommissarin und aktuelle Friedhofsgärtnerin, ermittelt in ihrem dritten Fall. Eigentlich hätte es eine gewöhnliche Beerdigung sein sollen, aber Gesine fallen die offenen Scharniere ...

Gesine, die ehemalige Kommissarin und aktuelle Friedhofsgärtnerin, ermittelt in ihrem dritten Fall. Eigentlich hätte es eine gewöhnliche Beerdigung sein sollen, aber Gesine fallen die offenen Scharniere an dem Sarg auf. Sie wagt einen Blick hinein und siehe da – anstelle einer älteren Frau liegt darin ein Bestatter, der mit den örtlichen Bestattern im Clinch liegt. Schnell ist Gesines Freund, der Bestatter Hannes im Fokus der Ermittlungen.

Nach Kaninchenherz und Fuchskind, war ich sehr gespannt auf den dritten Fall der außergewöhnlichen „Ermittlerin“ und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist ein ruhiger Krimi und trotzdem spannend, jedoch irgendwie einen Tick schwächer als die beiden Vorgänger. Irgendwie war mir die Geschichte teilweise etwas simpel gestrickt vorgekommen, zumindest im Vergleich mit den Vorgängern. Besonders interessant finde ich die Ausführungen zu verschiedenen giftigen Pflanzen. Hier waren es gefühlt weniger Notizen dieser Art, als bei Kaninchenherz und Fuchskind, aber immerhin gab es sie. Sie gehören nun mal zu Gesine… Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht lesbar, aber das Hin und Her zwischen Gesine und Hannes ist echt stellenweise etwas nervig.

Trotz Kritik empfehle ich das Buch mit seinem in sich geschlossenen Fall weiter, jedoch würde ich empfehlen die Reihe komplett zu lesen, sonst kann man Gesine wohl häufiger nicht ganz verstehen. Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt.