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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2017

Interessante Autobiografie

Gegen alle Regeln
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Absolut schonungslos und teilweise wirklich dramatisch schildert die Autorin ihre Schicksalsschläge, Ängste, Sorgen und Nöte. Sie muss nicht nur den schlimmen Verlust eines Kindes verkraften, auch ihre ...

Absolut schonungslos und teilweise wirklich dramatisch schildert die Autorin ihre Schicksalsschläge, Ängste, Sorgen und Nöte. Sie muss nicht nur den schlimmen Verlust eines Kindes verkraften, auch ihre Ehe ist alles andere als ein Kinderspiel. Ihre Partnerin hat große Probleme, teilweise werden diese erst nach und nach in ihrer Tragweite deutlich, sodass es spannend bleibt und ich vergaß immer und immer wieder, dass es sich hier nicht um Fiktion handelt, sondern um echte, extrem mutige Trauerbewältigung vor Publikum.

Zu Beginn hatte ich meine Probleme mit dem Stil und dem Geschehen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, dachte ich, und wenn man doch recht erfolgreich als Autorin/Redakteurin quasi in der ganzen Welt rum tingeln kann, auf der Suche nach interessanten Themen, dann kann es ja so schlimm nicht sein (die Fehlgeburt natürlich ausgenommen, denn das passiert zwar leider auch häufig, aber das muss der Horror sein) – weit gefehlt! Die Schilderungen nehmen auch plötzlich Fahrt auf, sodass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte. Da ist nicht nur der steinige Karrierestart Thema, es sind auch interessante Recherchen, Genderfragen und natürlich das außergewöhnliche Privatleben der Autorin verarbeitet. Auch hier zog sich die chronologische Erzählung manches Mal ein wenig arg in die Länge, aber dann kam doch irgendein Knaller (meist ein Tiefpunkt), sodass es nicht langweilig wurde.

Die Einordnung als Sachbuch finde ich etwas unglücklich, aber die Autobiografie mit dieser Frau und ihren Geschichten, konnte mich trotzdem überzeugen.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Ein raffiniertes Puzzlespiel

Dann schlaf auch du
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Eine junge Mutter ist gleichermaßen über- und unterfordert. Die Kindererziehung ist ein hartes Brot, besonders wenn man eigentlich eine gute Karriere machen könnte. Ist es da denkbar auf eine Nanny zurückzugreifen? ...

Eine junge Mutter ist gleichermaßen über- und unterfordert. Die Kindererziehung ist ein hartes Brot, besonders wenn man eigentlich eine gute Karriere machen könnte. Ist es da denkbar auf eine Nanny zurückzugreifen? Ist man eine Rabenmutter, oder ist man zufriedener und daher eine bessere Mutter, wenn man auch weniger vor Ort ist? Wen holt man sich da ins Haus und was bedeutet es, wenn eine Außenstehende sich in die Familie eingliedert? Wird die Frau Fluch oder Segen?

Ein Buch, welches mir schon von Beginn an immer und immer wieder einen Schauer über den Rücken jagte. Man weiß direkt zu Beginn, dass das Unvorstellbare, das, was nicht passieren darf, geschehen wird und ist gefesselt von dem Buch. Wie kann es sein, dass eine Nanny, der man vertraut und die die Kinder mögen, zwei Kleinkinder tötet? Wie kann es sein, dass die Eltern von der schwierigen Situation nichts ahnen? Was bringt einen Menschen dazu ein Kind zu töten? Alles Fragen, die sich nach und nach klären, denn das Buch ist ein raffiniertes Puzzlespiel. Obwohl der Ausgang bekannt war, hat mich das Buch so gefesselt, dass ich es einfach in einem Rutsch lesen musste. Hier waren sowohl der gute sprachliche Stil, als auch die Charaktere auch förderlich. Gut fand ich auch, dass die Autorin nicht über die Eltern richtet und dass die Wandlung der Kinderfrau Louise so anschaulich und nachvollziehbar (natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt) dargestellt wird.

Obwohl ich das Buch sehr gelungen fand, auch und gerade wegen seiner Gesellschaftskritik und der Frage, wie eine gute Mutter sein sollte, würde ich es nicht jedem Leser empfehlen. Zartbesaitete Menschen sollten lieber zu einem anderen Buch greifen, auch wenn die Gräueltaten nicht bis ins Detail geschildert werden, so weiß man doch die ganze Zeit um den dramatischen Ausgang. Ich habe schon Thriller und Krimis gelesen, die dagegen ein Witz waren…

Veröffentlicht am 16.08.2017

Ordentlicher dritter Fall!

Finster ist die Nacht
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Der Ermittlerin Macy Greeley läuft ein Entführungsopfer vors Auto. Während sie sich gerade versucht zu orientieren, muss sie mit ansehen, wie ein Motorradfahrer das Opfer, einen bekannten Radiomoderator, ...

Der Ermittlerin Macy Greeley läuft ein Entführungsopfer vors Auto. Während sie sich gerade versucht zu orientieren, muss sie mit ansehen, wie ein Motorradfahrer das Opfer, einen bekannten Radiomoderator, mit ihrer Waffe erschießt. Nur mit Glück kann sie selbst entkommen und macht sich auf die Suche nach dem Täter. Dabei stößt sie auf Hindernisse und gut gehütete Geheimnisse…

Während mich der erste Teil der Reihe nicht richtig begeistern konnte, fand ich den zweiten schon deutlich besser, sodass ich mich auf den dritten Teil und ein Wiedersehen mit Macy Greeley sehr gefreut hatte. Ich war gespannt, wie es Macy ergehen wird und wie der Fall aufgeklärt wird, denn die Autorin beschreitet auch mal andere Wege. Der Stil ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn manchmal geht richtig die Post ab, sodass man das Buch nicht mehr weglegen möchte und dann folgen ruhige Phasen. Dieses Schwanken ist sicher nicht jedermanns Sache, mir gefiel es jedoch gut. Mich hat das Buch über weite Strecken sehr gut unterhalten und zwar sowohl den Fall als solchen betreffend, als auch Macy Privatleben. Überhaupt sind die vielschichtigen Charaktere, neben Macy ist es hier vor allem Emma, sehr gut getroffen.

Ich würde empfehlen der Reihe nach zu lesen, denn gerade Macy wird man an mancher Stelle besser verstehen, wenn man die Vorgänger kennt. Die Fälle als solche sind jedoch immer in sich abgeschlossen, sodass es auch anders geht, nur eben nicht von mir empfohlen wird.


Nun freue ich mich schon auf den nächsten Teil, denn das Ende macht schon Lust auf mehr….

Veröffentlicht am 10.08.2017

Außergewöhnliche Ermittlungen während der Ferien...

Bretonisches Leuchten
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Kommissar Dupin steht ein Strandurlaub an der Bretagne bevor. Keine Arbeit, ausschlafen und ausspannen – ganze zwei Wochen. Klingt himmlisch?! Für den Normalbürger vielleicht, aber für den umtriebigen ...

Kommissar Dupin steht ein Strandurlaub an der Bretagne bevor. Keine Arbeit, ausschlafen und ausspannen – ganze zwei Wochen. Klingt himmlisch?! Für den Normalbürger vielleicht, aber für den umtriebigen Kommissar ist es der blanke Horror. Der Höhepunkt des Tages ist das Abendessen, bis gewisse mysteriöse Vorgänge die Idylle stören und sogar Menschen in Gefahr geraten. Heimlich startet Dupin seine ganz speziellen Ermittlungen, von denen seine Frau nichts erfahren soll.

Mir gefiel sowohl das Setting (gewöhnlich langweilen mich längere Beschreibungen der Umgebung extrem, hier war es noch in Ordnung), als auch der ungewöhnliche „Fall“, bei dem man fast bis zum Ende komplett im Dunklen tappt. Die heimlichen Ermittlungen, die nicht nur vor der Frau verborgen werden müssen, sind mal was anderes, zumal sich der Kommissar fast ohne die gängigen Methoden durchschlagen muss. Dazu darf er offiziell auch nicht ermitteln – aber eine Möglichkeit findet sich, wenn man nur will und Dupin will, denn nichts erscheint ihm schlimmer als ein Strandtag.
Die verschiedenen Gerüchte, die im beschaulichen Ort kursieren, die möglicherweise lauernde Gefahr für jeden, weil niemand weiß, wo die Motive des Täters/der Täter liegen.

Es war mein erstes Buch und trotzdem kam ich recht gut rein in die Geschichte und könnte mir auch vorstellen die Reihe weiterzuverfolgen.


Veröffentlicht am 03.08.2017

Cross hat mich mal wieder auf ganzer Linie überzeugt!

Spectrum
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Ethan Cross beginnt eine neue Reihe? Der Wahnsinn, dachte ich und wollte – ohne auch nur irgendwelche Details zu kennen- Spectrum unbedingt lesen. Als ich dann erfuhr, dass der FBI-Berater das Asperger-Syndrom ...

Ethan Cross beginnt eine neue Reihe? Der Wahnsinn, dachte ich und wollte – ohne auch nur irgendwelche Details zu kennen- Spectrum unbedingt lesen. Als ich dann erfuhr, dass der FBI-Berater das Asperger-Syndrom hat, wurde das Interesse größer, zugegebenermaßen hatte ich aber auch die Befürchtung, dass das in die Hose gehen könnte. Dabei hätte ich es nach der Shepherd-Reihe besser wissen müssen…

August Burke hat Angst vor Menschen, weil er sie nicht richtig einschätzen kann, andererseits ist er hochintelligent und erkennt Muster, wo andere Menschen nichts sehen. Sein Blick ist ein anderer, er sieht die Welt eben ein wenig anders. FBI-Agent Carter weiß dies genau und bindet ihn ein – ob Burke will oder nicht und auch gegen die Widerstände von beispielsweise SWAT-Leiter Nic. Als es zu einer brutalen Geiselnahme in einem hochmodernen Unternehmen kommt, ist jedoch jede helfende Hand wichtig, da niemand auch nur den Hauch eines Schimmers hat, was überhaupt Sinn und Zweck der Attacke ist. Derweil macht sich noch eine rachsüchtige Südafrikanerin auf den Weg in die Staaten, um den Tod ihres Ziehsohnes zu rächen.

Die Spannung ist von Beginn an da und steigert sich beständig, sodass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte und es binnen weniger Stunden gelesen hatte. Manches konnte man schon in etwa erahnen, anderes hat mich völlig überrascht und entsprechend begeistert. Was mich aber in jedem Fall wieder voll überzeugt hat, sind die verschiedenen Charaktere, die gut aufgebaut sind und deren Entwicklung ich gerne verfolgt habe. Nicht nur Burke mit seinem Asperger ist hier interessant, sondern auch Carter und Nic, sowie mancher von den „Bösen“ haben mich überzeugt.
Die Kapitel sind kurz gehalten und der Stil, ganz typisch für Cross, sehr rasant und leicht verständlich, sodass man schnell durch die Geschichte durchfliegt. Ebenfalls typisch sind die Elemente, die nicht ganz so glaubwürdig sind, aber daran habe ich mich bei Cross noch nie gestoßen. Irgendwie darf es bei ihm sehr actionreich und fulminant sein. Auch optisch ist das Buch ein echtes Highlight! Natürlich hat das an sich keine größere Bedeutung, aber es macht das Werk perfekt.

Fazit: Ich kann es gar nicht erwarten den nächsten Teil der Reihe zu lesen und empfehle es sehr gerne weiter.