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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Extrem spannend und blutig!

I Am Death. Der Totmacher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 7)
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Eine bestialisch misshandelte Tote wird in der Nähe des Flughafens gefunden. In ihr hat der Mörder eine Botschaft hinterlassen - „Ich bin der Tod“. Dieser arrogante Täter scheint keine Spuren zu hinterlassen ...

Eine bestialisch misshandelte Tote wird in der Nähe des Flughafens gefunden. In ihr hat der Mörder eine Botschaft hinterlassen - „Ich bin der Tod“. Dieser arrogante Täter scheint keine Spuren zu hinterlassen und mordet weiter, während er immer wieder den Kontakt zu den Ermittlungsbehörden sucht. Der Totmacher wütet weiter in LA und stellt Robert Hunter und Carlos Garcia vor ein großes Rätsel...Können Sie ihn stoppen?

Kaum ist Hunter von seinem „Urlaub“, der keiner war, zurück, muss er mit seinem Kollegen einen neuen, an Brutalität kaum zu übertreffenden Mörder jagen. Der Schreibstil ist extrem flüssig und leicht zu lesen. Die kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein es folgt auf einen Cliffhanger der nächste, sodass man das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen kann. Man fragt sich ständig, wer ist „der Tod“ und wie kommt er auf seine „Ideen“. Zeitgleich bangt man mit jedem einzelnen Opfer mit und hofft, dass vielleicht doch noch Carter hat es doch tatsächlich wieder geschafft mich an der Nase herumzuführen! Das liebe ich ja, denn meist liege ich mit meinen Tendenzen ganz richtig, aber hier?! Da war zwar manches klar, bzw. logisch das manches nicht sein kann, weil es zu einfach gewesen wäre, aber auf dieses Ende wäre ich im Leben nicht gekommen. Der Hintergrund der Taten ist auch dramatisch…aber darauf kann und werde ich hier nicht näher eingehen, denn das muss man selbst gelesen haben!
Das Gespann Hunter-Gracia gefällt mir ausnehmend gut. Kein Schnulz, kein übertriebenes Freundschaftsgeplänkel, welches den Leser nerven könnte, sondern zwei tolle und sympathische Profis, die „einfach“ nur ihren Job tun und das mal wieder richtig gut! Auch die brutalen Szenen fand ich spannend und markerschütternd präsentiert. Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack und ich möchte auch nicht ständig vor Blut tiefende Bücher lesen, aber dieser Thriller hat mich einfach, trotz aller Brutalität, enorm gefesselt und verdient daher volle Punktzahl!

Absolut empfehlenswert, aber Achtung: Es ist wieder recht blutig geworden und daher nicht für zartbesaitete Leser zu empfehlen.
Es handelt sich um das siebte Buch einer Reihe, aber ich selbst hatte vorher nur „Die stille Bestie“ gelesen und selbst ohne diese hätte ich hier alles verstanden, mit Ausnahme einiger zu vernachlässigenden Nebensätzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Auftakt

Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)
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Ein Protestant wird im irischen Sligo ermordet in seinem Haus aufgefunden. Besondere Brisanz erhält die Geschichte, weil es sich hierbei um einen Pfarrer handelt. Wer brachte den Mann um und warum? Hat ...

Ein Protestant wird im irischen Sligo ermordet in seinem Haus aufgefunden. Besondere Brisanz erhält die Geschichte, weil es sich hierbei um einen Pfarrer handelt. Wer brachte den Mann um und warum? Hat es was mit der 40 Jahre zurückliegenden Vergewaltigung zu tun mit der das Buch startet, hat ein eifersüchtiger Ehemann den Schwerenöter getötet, oder steckt vielleicht die IRA hinter allem? Immerhin war der protestantische Pfarrer sogar für die britische Armee tätig. Emma Vaughan leitet die Ermittlungen, die von seiner Sackgasse in die nächste zu geraten scheinen.

Ein typischer Irlandkrimi war dies nun wirklich nicht, aber der Auftakt der „Emma Vaughan“ Reihe hat mir gut gefallen. Die protestantische Ermittlerin finde ich rundum gelungen. Sie hat einen Teenagersohn, ist nach einer brutalen Ehe alleinerziehend und hat zu allem Überfluss mit ihren männlichen Kollegen häufig zu kämpfen. Ihr größtes Problem jedoch ist eine alte Verletzung und ihre daraus resultierende Schmerzmittelsucht. Die Ermittlerin macht sich nichts aus Religion und vertritt recht liberale Ansichten und ist allem zum Trotz eine gute Ermittlerin. Ihr katholischer Kollege James Quinn ist ebenfalls gut gelungen und tut Emma gut, aber wie gut? Vielleicht wird man das in einem der kommenden Teile erfahren?! Das Duo hat mir richtig gut gefallen und ich würde gerne mehr von den beiden lesen!
Der Fall an sich war spannend und unterhaltsam, mit überraschenden Wendungen insbesondere zum spannenden Ende hin. Selbst wenn man glaubt den Ausgang bereits zu kennen (was in meinem Fall auch stellenweise zutraf), kommt doch immer noch eine Überraschung…Gut gefielen mir die verschiedenen zeitlichen Ebenen, aber leider wird der geübter Krimileser dadurch schnell wissen, was im Groben gespielt wird.
Die Beschreibungen der Landschaft und Gegend waren nicht misslungen, jedoch konnte ich mir das alles nicht so recht vorstellen. „Schlimmer“ jedoch fand ich, dass die geschichtlichen und kulturellen Fakten doch sehr sachbuchmäßig vorgetragen wurden und immer wieder ein wenig den Lesefluss störten. Sie waren jedoch mehrheitlich für das Verständnis wichtig und wenn nicht, dann dienten sie trotzdem häufig der Sache, denn sie offenbarten Scheinheiligkeit und bigottes Verhalten. Ansonsten war der Schreibstil schön flüssig, gut zu lesen und verständlich, obwohl doch recht viele Personen eine Rolle spielen und man schnell durcheinanderkommen könnte.

Wer sich nicht mit dem Irlandkonflikt und Religion beschäftigen möchte, sollte die Finger von dem Buch lassen, da die Themen recht zentral sind, ansonsten kann ich es Krimifans aber gerne empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weitgehend kurzweiliges, berührendes Buch

Und damit fing es an
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Das Buch schildert die Geschichte einer Freundschaft zweier ungleicher Freunde, nimmt dabei mit auf die Reise in die 40er Jahre in die Schweiz und beschäftigt sich daneben mit Angst, Verlust, Liebe, Geheimnissen, ...

Das Buch schildert die Geschichte einer Freundschaft zweier ungleicher Freunde, nimmt dabei mit auf die Reise in die 40er Jahre in die Schweiz und beschäftigt sich daneben mit Angst, Verlust, Liebe, Geheimnissen, Ungleichheit und vielem mehr.

Die Autorin erzählt die Geschichte von Freundschaft, Liebe und Leiden über den Zeitraum von 1937-2002. Doch wer nun befürchtet, dass es ein Buch ist, welches sich hauptsächlich um den zweiten Weltkrieg dreht, irrt. Er setzt zwar einen gewissen Rahmen, aber es ist ein anderer Blickwinkel auf die Schrecken des zweiten Weltkriegs, da die Geschichte in der Schweiz spielt, die sich recht neutral verhielt. Kriegsgeschehen fanden keine statt, aber die Angst doch mitten ins Kriegsgeschehen verwickelt zu werden, war groß… und das hat Auswirkungen auf die Geschichte, die die beiden Freunde verbindet.
Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Im ersten lernen sich die ungleichen Jungen Gustav und Anton kennen. Während Halbwaise Gustav mit seiner wenig liebevollen, sondern sehr distanzierten Mutter allein und bescheiden lebt, wird der jüdische Anton von seinen Eltern auf Händen getragen und sind finanziell abgesichert – trotzdem entsteht eine Freundschaft. Im zweiten Teil springt die Handlung zurück ins Jahr 1937 und beleuchtet die Geschichte von Gustavs Eltern mit allen Schattenseiten. Im dritten Teil kämpfen Anton und Gustav als erwachsene Männer mit den Herausforderungen, die das Leben für sie bereithält. Der Schreibstil ist wirklich sehr beeindruckend! Einerseits erzählt die Autorin ruhig, berührend und zart, andererseits lässt sie es auch wohldosiert „knallen“. Das Seelenleben der Protagonisten wird unaufgeregt, aber tiefschürfend mit all den individuellen Schwächen und Stärken dargestellt. Man muss als Leser einfach mitfühlen. Das Buch ist recht kurzweilig und baut auch eine gewisse Spannung auf und das nicht nur, weil auch Tabuthemen auf den Tisch kommen, die großen Fragen der eigenen Vergangenheit gelöst werden wollen und die Protagonisten den Wert ihrer Freundschaft nicht zu erkennen scheinen.
Doch ganz ohne Kritik geht es dann doch auch nicht. Während mich die ersten beiden Teile wirklich überzeugten und ich wissen wollte, was folgen wird und wie sich alles entwickelt hat, fiel der dritte Teil dagegen etwas ab. Irgendwie nahm mein Interesse ab, da mir die Geschichte um die Begleitung älterer Damen zu sehr ausgeufert ist. Inhaltlich habe ich denn Sinn dahinter schon entdeckt, aber trotzdem hätte das für meinen Geschmack etwas knapper ausfallen dürfen. Dafür hätte ich es sehr begrüßt, wenn das Ende etwas ausführlicher gewesen wäre und das Glück der beiden Freunde deutlicher hervorgetreten wäre.
Trotzdem ist das nachdenklich machende Buch sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Beeindruckend konstruierter Roman, der menschliche Abgründe perfekt zum Vorschein bringt

Boy in the Park – Wem kannst du trauen?
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Dylan beobachtet während seiner Mittagspause immer wieder einen Jungen im Park. Eines Tages ist der Junge verletzt und scheint verschleppt zu werden. Er taucht nicht mehr zur gewöhnlichen Zeit auf, was ...

Dylan beobachtet während seiner Mittagspause immer wieder einen Jungen im Park. Eines Tages ist der Junge verletzt und scheint verschleppt zu werden. Er taucht nicht mehr zur gewöhnlichen Zeit auf, was Dylan stark beunruhigt, während sich die Polizei nicht um das vermeintliche Verschwinden des Kindes kümmert. Einzig eine Quittung, die von jedem stammen könnte, findet Dylan. Dieser Spur folgt er und verstrickt sich immer tiefer in die Geschichte. Was wird hier gespielt? Warum all das?

Der Beginn des Buches ist ruhig, mit einem Dichter, der seine Mittagspause immer im botanischen Garten an einer bestimmten Stelle verbringt. Doch schon bald ist von der friedlichen Welt nichts mehr übrig. Mehr kann man hier und darf man hier dem potentiellen Leser nicht verraten, denn dieses Buch sollte man am besten ohne größere Vorkenntnisse lesen, um Spannungsmomente zu erhalten.

Die kurzen Kapitel haben mir besonders gut gefallen, denn sie laden dazu ein, immer noch schnell ein weiteres Kapitel anzuhängen. Der Schreibstil war sehr flüssig und allgemein sehr gut, zumal die überwiegend genutzte Ich-Perspektive dem Buch eine besondere Tiefe verleiht und Einblicke in die Gedankenwelt des Protagonisten zulässt. Es war zwar nicht immer alles nachvollziehbar, was Dylan tat, aber aus seiner Sicht, mit seinen Erklärungen durchaus plausibel. Das Ende kam in etwa wie ich es schon recht früh erwartet hatte, allerdings hat das dem Geschehen keinen Abbruch getan und es hätte ja doch auch etwas anderes hinter all dem stecken können, denn es ist ein Verwirrspiel, dass seinesgleichen sucht. Es war mir kaum möglich den beeindruckend gut konstruierten Roman, mit all seinen menschlichen Abgründen, aus den Händen zu legen. Die Charaktere sind allgemein sehr gut dargestellt, aber auch die Emotionen kommen deutlich beim Leser an (vor allem als häusliche Gewalt in all ihrer Brutalität geschildert wird – ich wurde echt beim Lesen wütend auf den Aggressor!) und Landschaftsbeschreibungen sind wunderbar gelungen.

Das Buch ist speziell und es wird vielleicht polarisieren, zumal es ein ungewöhnliches Thema, bzw. einen etwas anderen Blickwinkel einnimmt und erst am Ende klar wird, was hinter all dem steckt, aber ich fand es einfach nur fesselnd und genial!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ganz in Ordnung, aber auch nicht mehr

Das Dorf der Mörder
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Im Berliner Tierpark hat sich ein furchtbares Verbrechen ereignet. Ein Mann wurde Schweinen zum Fraß vorgeworfen und die Täterin schnell gefasst, zumal sie die engagierte Streifenpolizistin Sanela Beara ...

Im Berliner Tierpark hat sich ein furchtbares Verbrechen ereignet. Ein Mann wurde Schweinen zum Fraß vorgeworfen und die Täterin schnell gefasst, zumal sie die engagierte Streifenpolizistin Sanela Beara von ihr niedergeschlagen wird. Doch ist diese Person zurechnungsfähig? War sie es überhaupt? Und was hat es mit dem titelgebenden Dorf der Mörder auf sich?

Der Schreibstil ist recht gut (aber auch nicht mehr!), trotzdem hat die Geschichte zwischendurch immer wieder längere Passagen, die sich extrem in die Länge ziehen. Auch wenn sie an sich interessant und für das Verständnis und die Geschichte an sich wichtig sind, hätte mE. eine Straffung an mancher Stelle dem Buch nicht geschadet. Da die Täterin feststeht, passiert über lange Zeit auch recht wenig, entsprechend „spannend“ ist es. Der Drang das Buch zu lesen, hielt sich auf den ersten ca. 300 Seiten doch in Grenzen. Trotzdem wollte ich natürlich wissen, was wirklich in diesem Dorf gespielt wurde und wird. Mit der recht späten Ankunft im Dorf wird es dann auch wirklich spannend bis zum Schluss. Wo liegen die Ursachen für das aktuelle Geschehen? Welche Folgen wird es noch haben?

Die Charaktere sind interessant gestaltet und in sich stimmig, auch und besonders, wenn Verhaltensweisen doch recht ungewöhnlich waren. Sie waren an sich schon recht facettenreich, haben sich trotzdem weiterentwickelt.