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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles Debüt

Stadt aus Trug und Schatten
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In Mechthild Gläsers Debüt „Stadt aus Trug und Schatten“ träumt Flora von der Stadt Eisenheim, einer Stadt der Seelen. Es ist eine schwarz-weiße Welt, die im starken Kontrast zur „normalen“ Welt steht. ...

In Mechthild Gläsers Debüt „Stadt aus Trug und Schatten“ träumt Flora von der Stadt Eisenheim, einer Stadt der Seelen. Es ist eine schwarz-weiße Welt, die im starken Kontrast zur „normalen“ Welt steht. Doch nicht nur ihre Träume sind seltsam, auch am Tage verfolgen sie Schatten, die sonst niemand sehen kann. Mit Schrecken stellt Flora fest, dass es nicht nur Träume sind, sondern diese Schattenwelt tatsächlich existiert und sie von nun ein Doppelleben führen muss. Jede Nacht findet sie sich in Eisenheim wieder und muss lernen in dieser Welt zu Recht zu kommen. Die sympathische Flora zeichnet sich durch ihre Bodenständigkeit und ihren Charme aus.
Das Jugendbuch hat mich gut unterhalten mit seinen unerwarteten Wendungen die es bereithielt. Es ist ein All-Age-Buch, welches ich auch jüngeren Lesern nur empfehlen kann, zumal die einzelnen Handlungsschritte gut nachvollziehbar sind. Auch der Sprachstil ist sehr gut verständlich und flüssig. Auch das Cover ist ein echter Hingucker, sodass ich gerne 4 Sterne trotz der einen oder anderen etwas schwächeren Stelle vergeben kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Klein, aber fein

Meine erste bis neunundneunzigste Liebe
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Mit einem kleinen, süßen Buch und 99 Episoden der Liebe hat Jasna Mittler ihr Debüt gegeben. Ob die kurze, die längere, die erfüllte oder verpasste Liebe, die typischen Schwärmereien, die Sandkastenliebe, ...

Mit einem kleinen, süßen Buch und 99 Episoden der Liebe hat Jasna Mittler ihr Debüt gegeben. Ob die kurze, die längere, die erfüllte oder verpasste Liebe, die typischen Schwärmereien, die Sandkastenliebe, der One-Night-Stand – nichts lässt die Autorin aus. In der einen oder anderen Episode wird man sich selbst erkennen, sich erinnern, wie es war oder vorstellen, wie es mal sein könnte. Mal traurig mal lustig hat sich die Autorin in ihren kurzen Geschichten einem Thema gewidmet, dass einfach jeden etwas angeht! Der gefühlvolle, teil witzige, teils melancholische Schreibstil transportieren die Gefühle der Protagonistin sehr gut!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Regionalkrimi!

Schmetterlingstod
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Oliver Beckers „Schmetterlingstod“ handelt vom Freiburger Detektivneuling John Dietz. John hält sich mit kleineren Jobs in Kaufhäusern über Wasser, einen richtigen Fall hatte er nie, bis seine ehemalige ...

Oliver Beckers „Schmetterlingstod“ handelt vom Freiburger Detektivneuling John Dietz. John hält sich mit kleineren Jobs in Kaufhäusern über Wasser, einen richtigen Fall hatte er nie, bis seine ehemalige und verhasste Mitschülerin Laura Winter ihn beauftragt. Ihre Schwester ist in Freiburg ums Leben gekommen. Nach deren Tod wurde Laura klar, dass vieles im Leben ihrer Schwester Felicitas nicht so verlief, wie sie dachte. Sie hat sie verloren und möchte nun wissen, wie Felicitas wirklich lebte. Unerfahren wie er ist, findet John zunächst nichts heraus. Die unfreundliche Laura entzieht ihm den Fall, aber John lässt der Fall nicht kalt, er bemüht sich weiter. Hier ist wirklich von „bemühen“ zu reden, denn besonders erfolgreich ist er zu Beginn nicht. Wenn John mal wieder von Selbstzweifeln geplagt wird oder einfach nicht mehr weiter weiß ist auf Tante Ju, seine Nachbarin, enge Vertraute und Mitarbeiterin im Zeitungsarchiv, Verlass! Langsam aber sicher entwickelt sich sein Riecher allerdings weiter, sodass er in der Unterwelt landet, wo Drogen, Menschenhandel und Prostitution herrschen.

Fazit: „Schmetterlingstod" von Oliver Becker ist ein klasse Krimi, der einfach Spaß macht, zu lesen. Oliver Becker hat einfach einen tollen, flotten Schreibstil. Recht schnell kommt er auf den Punkt und man kann sich leicht in die Situation hinein versetzen. Wer allerdings auf ausführliche Landschafts- oder Personenbeschreibungen steht, wartet vergeblich. Auch kommt der Krimi ohne übertriebene Gewaltszenen aus!
Zu Beginn des Buches hält sich die Spannung in Grenzen, aber immerhin lernt man den sympathischen Neuling im Detektivgeschäft und Chaoten John Dietz kennen. Das Buch wird mit den verstrichenen Seiten immer besser. Das Ende ist dann sehr spannend und hat noch eine sehr überraschende Wendung genommen! Sowohl die Kriminalgeschichte, als auch die verschiedenen Charaktere laden zum Lesen ein.
„Die rechte Hand“ ist Papagei Elvis nicht wirklich, eher eine Randfigur, die ab und an in Erscheinung tritt, allerdings bleibt der Krimi so auch etwas realistischer. Was soll ein Papagei auch an echter Ermittlungsarbeit leisten? So bleibt die Handlung insgesamt logisch und nachvollziehbar, ohne direkt durchschaubar zu sein.

Insgesamt kann ich das Buch wirklich empfehlen und hoffe auf einen weiteren Fall für John Dietz!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Suche nach Gerechtigkeit und Moral

Tag der Vergeltung
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Eine junge Frau wird in einem guten Viertel in Tel Aviv vergewaltigt. Der Vater legt sich auf die Lauer und findet den (vermeintlichen?) Täter. Mit nicht ganz legalen Mitteln schießen sich alle auf diesen ...

Eine junge Frau wird in einem guten Viertel in Tel Aviv vergewaltigt. Der Vater legt sich auf die Lauer und findet den (vermeintlichen?) Täter. Mit nicht ganz legalen Mitteln schießen sich alle auf diesen Mann ein, doch war er es wirklich, oder schlich er aus anderen Gründen in der Gegend umher? Letztlich muss der Mann aufgrund fehlerhafter Ermittlungen aus der Haft entlassen werden und das Chaos nimmt seinen Lauf

Die Geschichte als solche war interessant und über weite Teile auch spannend, der Schreibstil an sich flüssig, wortgewandt und wie die Kapitellängen angenehm. Selbst recht verwirrende und komplexe Beziehungsgeflechte wurden sehr gut dargestellt, ebenso die Zwänge und Ängste unter denen Opfer einer Straftat leiden, aber auch die Probleme und Hürden, die sich der Polizei stellen, wenn man sich erst mal auf einen Täter fixiert hat und alles andere aus dem Blick gerät. Da es auch um die Mafia ging, hätte ich eine große Brutalität erwartet, doch zu meiner positiven Überraschung wurde auf überflüssiges Gemetzel verzichtet. Besonders hervorzuheben ist, dass die israelische Gesellschaft in einigen Facetten gezeigt wird und nicht nur die positiven oder negativen Aspekte erwähnt werden oder Stereotypen gemüht werden. Mit dem Täter konnte mich der Autor nochmal etwas überraschen, wobei im Nachhinein schon einiges auf ihn deutete. Toll fand ich auch, dass es ist zum letzten Satz spannend bleibt…aber ich möchte nicht zu viel verraten.

Problematisch waren zeitweise die recht großen inhaltlichen Sprünge und die Namen der Akteure, die in meinen Ohren zum Teil etwas ungewöhnlich waren, manchmal nicht klar einem Geschlecht zuzuordnen waren und daher zu Beginn etwas verwirrten. Mit der Zeit jedoch weiß man sofort von welchem gerade die Rede ist, denn die Protagonisten sind extrem gut und authentisch gelungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte es nicht mehr aus den Händen legen...

Kinder des Bösen
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Honsa Haas soll trotz einer Behinderung der rechten Hand zur Wehrmacht eingezogen werden. Der für die Rekrutierung zuständige ehemalige Schullehrer Honsas überbringt den Einberufungsbefehl. Um dem sicheren ...

Honsa Haas soll trotz einer Behinderung der rechten Hand zur Wehrmacht eingezogen werden. Der für die Rekrutierung zuständige ehemalige Schullehrer Honsas überbringt den Einberufungsbefehl. Um dem sicheren Tod zu entgehen, rät ihm sein Vater, zu dem er kein gutes Verhältnis hat, zur Fahnenflucht. Ohne beim überstürzten Aufbruch zu wissen, wohin er soll, führt ihn sein Weg in seine Geburtsstadt Prag. Er begegnet zwei besonders wichtigen Menschen. Lenka, die ihm hilft sowohl mit der Vergangenheit, der Gegenwart und auch der Zukunft zu recht zu kommen und dem alten Arzt Pavelik, der die dunklen Ereignisse der Vergangenheit aufklärt. Dunkle Geheimnisse, von denen Honsa nichts ahnen könnte, verändern sein Leben.
Eigene Meinung: Ein unheimlich gelungenes Debüt von Jan Hellstern! Seine ausgeklügelte Wortwahl und die tollen Beschreibungen lassen den Leser mitten in die Gefühlswelt der Protagonisten eintauchen. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen und lässt mich nicht mehr los. So beispielsweise regt die Frage, ob das Böse angeboren oder durch die Umwelteinflüsse bedingt ist, zum Nachdenken an.
Packend wird die Geschichte Honsas und seine Suche nach der Wahrheit geschildert. Ein einfacher Krimi für zwischendurch ist dieses Buch nicht! Es geht viel tiefer mit einer riesen Portion Spannung, Emotion und tiefgründigen Charakteren, eingebettet in die historischen und politischen Ereignisse zum Ende des zweiten Weltkrieges. Kurz: Ein Buch, das man einmal begonnen, nicht mehr aus den Händen legen kann! Eine absolute Leseempfehlung! Ich hoffe bald mehr von Jan Hellstern lesen zu können!