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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender (Polit-)Thriller

Unter Verschluss
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Penn Cage, früherer Staatsanwalt und derzeitiger Autor, muss den Schicksalsschlag verarbeiten, seine Frau verloren zu haben. Mit seiner Tochter kehrt er zurück zu seinen Eltern, nach Natchez, Mississippi, ...

Penn Cage, früherer Staatsanwalt und derzeitiger Autor, muss den Schicksalsschlag verarbeiten, seine Frau verloren zu haben. Mit seiner Tochter kehrt er zurück zu seinen Eltern, nach Natchez, Mississippi, um eigentlich zur Ruhe zu kommen. Doch die Stadt hat ihr dunkles Geheimnis, welches vor 30 Jahren während der Rassenunruhen die Gegend erschütterte und von Cage offenbart wird. Eine junge Journalistin unterstützt ihn beim Versuch, die Verschwörung bis in oberste Ränge des Staates aufzuklären. Nicht nur Cage und sie geraten in Gefahr, sondern auch ihr Umfeld und "Mitwisser", die verstummen sollen...

Iles unterhält fesselnd, sodass sie knapp 700 Seiten, nach einer gewissen "Eingewöhnungsphase" nur so dahin flogen. Zu Beginn lernt man gemütlich die Protagonisten und die Personenkonstellationen kennen. Manches ist dabei etwas langwierig, ausschleifend, extrem detailverliebt und man fragt sich, ob und wann es richtig losgeht, aber es geht nach rund 100 Seiten los und zwar richtig. Die politischen Verstrickungen und Wirrungen sind trotz ihrer Vielschichtigkeit gut verständlich gelungen. Die scheinbar längst vergangenen Probleme und Konflikte mitsamt ihrer aktuellen Entwicklungen sind authentisch dargestellt. Je mehr man liest, desto weniger ist es möglich das Buch aus den Händen zu legen, weil man unbedingt erfahren muss, ob es eine Chance auf Gerechtigkeit gibt und ob alle "Guten" heil aus der verfahrenen Geschichte rauskommen. Durch die Ich-Perspektive ist man dem Protagonisten Penn sehr nah und hofft, dass er schafft die Wahrheit nicht nur zu finden, sondern auch zu beweisen. Während Penn und seine Gefühle in all seinen Facetten bis ins letzte Detail beschrieben werden, sind einige andere Personen recht blass geblieben, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch.

Ein spannender Polit-Thriller, der geschickt konstruiert und handwerklich gut gemacht ist, sodass ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Thrill-Psycho-Mischung

Nummer Zwei
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Ein Serienmörder ist in Mannheim unterwegs. Er tötet Frauen und lässt sie grausam zur Schau gestellt an öffentlichen Orten zurück. Beim dritten Opfer jedoch passiert etwas Ungewöhnliches, das den weiteren ...

Ein Serienmörder ist in Mannheim unterwegs. Er tötet Frauen und lässt sie grausam zur Schau gestellt an öffentlichen Orten zurück. Beim dritten Opfer jedoch passiert etwas Ungewöhnliches, das den weiteren Verlauf entscheidend beeinflusst und auch das Ermittlerteam um Profilerin Lena Böll zunächst vor ein Rätsel stellt.

Ein etwas anderer Thriller und das ist durchweg positiv gemeint, denn ich habe einen Vergleichbaren noch nie gelesen. Die Idee ist sehr gut und auch die Umsetzung hat mir gefallen, sodass ich guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen kann! Es ist fesselnd, spannend und echt interessant den Ausführungen des Autors zu folgen. Clevere, wenn auch riskante Schachzüge, sowie Tathintergründe schafften es stellenweise mich auch sehr zu überraschen. Lobend ist zu erwähnen, dass es nicht gewaltüberladen oder sehr blutig ist. Ich möchte hier nicht allzu viel verraten, deshalb möchte ich nicht näher ins Detail gehen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Manche Fragen klärt der Autor recht schnell, andere erst zum fulminanten Ende hin, aber es bleiben keine Fragen offen. Die Protagonisten sind gut gelungen und handeln "logisch", wenn auch nicht für den "normalen" Menschen... Einzig der Beginn war etwas schwierig, irritierend und so ungewöhnlich, dass ich nicht ganz überzeugt war und mich fragte wohin das führen soll. Doch nach den kurzen Startschwierigkeiten hatte ich wirklich Freude an der Thrill-Psycho-Mischung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Geschichte für Zwischendurch

Bäume reisen nachts
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Manons Mutter ist von einem Tag auf den anderen verschwunden, hat Tochter und Vater allein gelassen. Ein Brief hinterließ sie, doch dann meldete sie sich nicht mehr. Keiner weiß, wo sie ist, ob sie überhaupt ...

Manons Mutter ist von einem Tag auf den anderen verschwunden, hat Tochter und Vater allein gelassen. Ein Brief hinterließ sie, doch dann meldete sie sich nicht mehr. Keiner weiß, wo sie ist, ob sie überhaupt noch lebt. Nicht nur Manon leidet unter ihrem Weggang, auch der Vater, der sich in den Alkohol flüchtet, sodass die Kleine immer mehr vereinsamt. Der 80-Jährige Anatole, der im gleichen Haus lebt, ist ein Griesgram, nimmt sich jedoch dem kleinen Mädchen an. Eine wunderbare, außergewöhnliche Freundschaft entwickelt sich...die in einer Reise nach Marokko mündet und gut endet?

Das Buch zieht den Leser von Beginn an in seinen Bann. Die Beschreibungen und Charaktere (ob der Griesgram Anatole, der depressive Vater, die verunsicherte, ernste Manon oder ihre spezielle Tante) sind schön gelungen und man möchte direkt erfahren, wie es weitergeht, warum die Personen da stehen, wo sie stehen, welche Päckchen jeder von ihnen zu tragen hat, oder auch, ob Manon ihre Mutter wieder treffen wird. Die Personen sind so verschieden, verschiedener könnten sie fast nicht sein, trotzdem wachsen sie auf ihrer Reise scheinbar zusammen und ergänzen sich, trotz aller Probleme, die zwischenzeitlich immer wieder auftreten. Die Auflösung fand ich nicht ganz gelungen und weckte bei mir den Eindruck "es muss jetzt halt schnell enden".

Ein schnell gelesenes Buch, welches aber nicht schnell vergessen sein wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsam, witzig und kurzweilig - Das Buch sollten sehr viele "sehen" ;)

Tage wie Salz und Zucker
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Ellen wiegt 122 Kilo, hat eine Verbrennung im Gesicht und tut alles Mögliche, um unsichtbar zu sein. Sie hat keine Kontakte zu anderen Menschen, beobachtet sie nur, arbeitet nachts und ist unter dem Strich ...

Ellen wiegt 122 Kilo, hat eine Verbrennung im Gesicht und tut alles Mögliche, um unsichtbar zu sein. Sie hat keine Kontakte zu anderen Menschen, beobachtet sie nur, arbeitet nachts und ist unter dem Strich recht erfolgreich mit ihren Aktionen, bis sie auf Temerity, eine talentierte, hübsche und blinde Musikerin trifft. Sie Ellen wirklich zu "sehen" und holt die vereinsamte Frau aus ihrem tristen Dasein wieder mitten ins Leben. Es entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen, die unterschiedlicher kaum sein können. Ihre Mission ist es Menschen in ihrer Umgebung zu helfen und dabei geraten die beiden in brisante Situationen, doch gerade weil sie so ungleich sind, ergänzen sie sich sehr gut.

Die Protagonisten sind anders und trotzdem kann man sich irgendwie in sie hineinversetzen. Die Geschichte ist nicht gekünstelt tiefsinnig, zeigt trotzdem auf, warum Menschen werden, wie sie sind. Man wird nicht einfach irgendwie geboren, sondern auch von seiner Umwelt beeinflusst. Die Geschichte ist kurzweilig und sehr unterhaltsam. Witzig sind nicht nur die Momente, in denen sich Temerity mit viel Selbstironie mit ihrer Behinderung auseinandersetzt, sondern teilweise auch die unbeholfenen Versuche von Ellen sich mit Menschen auseinanderzusetzen. Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Einzig das Ende hat mir nicht wirklich gefallen, aber das fällt nicht allzu sehr ins Gewicht...

Ich empfehle das Buch gerne weiter ;)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Seiten flogen nur so dahin -sehr spannend!

Der Federmann
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"Der Federmann" ist ein super spannendes Buch, welches ich kaum aus den Händen legen konnte. Die Seiten flogen nur so dahin, was neben dem interessanten Protagonisten, auch dem guten, flüssigen Schreibstil ...

"Der Federmann" ist ein super spannendes Buch, welches ich kaum aus den Händen legen konnte. Die Seiten flogen nur so dahin, was neben dem interessanten Protagonisten, auch dem guten, flüssigen Schreibstil geschuldet ist. Ermittler Nils Trojan hat zwar seine Probleme, die jedoch nicht das Buch dominieren. Er besucht die Therapeutin Jana, um seine Probleme mit dem Job aufzuarbeiten und in der Spur zu bleiben. Zwischen den beiden scheint sich langsam etwas anzubahnen, aber dann ermittelt Trojan in einer Mordserie und alles kommt anders als erhofft...

Der Fall an sich ist spannend, interessant und auch recht hart. Frauen werden bestialisch von einer Art "Vogel", dem "Federmann" abgeschlachtet. Manche Information ist für Zartbesaitete sicher nicht leicht zu verdauen, da es recht anschauliche Beschreibungen gibt. Auf den Täter wäre ich nicht definitiv gekommen. Was ein sehr gutes Zeichen ist, da ich mittlerweile oft schon recht schnell merke, wohin der Hase läuft.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!