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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2023

Von neuen Chancen und Anfängen

Hold Me - New England School of Ballet
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„Sich nachts ins Theater zu schleichen und zu tanzen, ist kein Gruppending. Jeder, der kommt, macht das für sich, um einmal im Leben die Hauptrolle zu tanzen.“ (S. 195)

„Hold Me“ ist mir damals aufgrund ...

„Sich nachts ins Theater zu schleichen und zu tanzen, ist kein Gruppending. Jeder, der kommt, macht das für sich, um einmal im Leben die Hauptrolle zu tanzen.“ (S. 195)

„Hold Me“ ist mir damals aufgrund der Tanzthematik in der Programmvorschau des Verlags direkt ins Auge gesprungen. Neben Musik, Theater und der Bildenden Kunst ist das eines meiner Lieblingsthemen, das in Geschichten aufgegriffen werden kann. Anna Savas Geschichte besticht durch eine Intensität, die sich durchgehend durch das Buch zieht, dennoch hätte ich mir noch mehr Einblicke rund um das Tanzen gewünscht.

Das Cover: Hält man alle Cover nebeneinander ergibt sich ein durchlaufendes und zusammenhängendes Motiv. Das Tanzband, welches zumindest einen schlichten Hinweis auf das Tanzsetting gibt, windet sich durch alle Cover und bringt eine natürliche Dynamik mit sich. Auch die Farbe ist angenehm. Ein in sich ruhiges und einfaches Cover, welches mir jedoch zusagt!

Die Handlung: Zoes größter Traum ist endlich wahrgeworden: Sie darf an der New England School of Ballet tanzen! Voller aufregender Gefühle und ihren wichtigsten Gegenständen im Gepäck zieht sie in das Wohnheim auf dem Campus, nur um bei ihrer ersten Stunde einen Dämpfer zu bekommen. Denn vor ihr steht plötzlich Jase, bei dem sie vor einem Jahr den Kontakt abgebrochen hat und der noch immer im Unklaren gehalten wird, warum sie sich nicht mehr bei ihm meldet. Doch als die Studierenden in Tanzpaare aufgeteilt werden und die beiden zusammen tanzen sollen, müssen sie sich nicht nur ihrer Vergangenheit stellen, sondern auch miteinander an der Zukunft arbeiten…

Meine Meinung: Diese Geschichte startete vielversprechend. Zoe und Jase‘ Geschichte wird in der Gegenwart erzählt, gleichzeitig wird ihre Beziehung auch in Rückblenden wiedergegeben, um ein Gefühl für den abrupten Kontaktabbruch zu bekommen. Die Rückblenden mochte ich sehr gern, da man augenblicklich emotional tiefer in der Verbindung der beiden verstrickt war. Dazu trug auch der intensive und bildliche Schreibstil der Autorin bei, der mir gefiel und mich angenehm durch die Geschichte trug. Dennoch muss ich zugeben, dass die Geschichte ab der Hälfte für mich nicht mehr das Potenzial vom Anfang halten konnte. Tanzszenen vermisste ich sehr. Es waren für mich so wenige Szenen in der Ballet School und wenn, dann wurde nur der Pas de deux Kurs geschildert, weil Jase darin vorkam. Zoe hat doch sicherlich nicht nur diesen einen Kurs. Einfach für den Aufbau und das Gefühl für das Setting hätte ich mir da mehr Einblicke gewünscht. Das Setting war gegen Ende hin beinahe austauschbar; es war für mich irgendwann eher eine New Adult Liebesgeschichte, die zufälligerweise an einer Tanzschule spielte, was ich sehr schade fand. Ebenso war für mich die Entwicklung der Liebesgeschichte ab einem gewissen Punkt zu gehetzt. Der Aufbau war sehr langsam und voller Raum für Entfaltung, doch ab der Hälfte der Geschichte ging alles sehr schnell. Aus Spoilergründen werde ich nicht tiefer darauf eingehen, doch Zoe erlebte ein traumatisches Ereignis in ihrer Vergangenheit, was sie auch in ihrem Alltag stark beeinflusste. Die daraus resultierende Angst wurde sehr gekonnt beschrieben. Doch dann gab es einen gewissen Punkt im Buch zwischen den beiden, dessen Tempo ich einfach nicht verstanden hatte. Da gingen mir manche Entwicklungen der beiden einfach aufgrund der Umstände viel zu schnell und ohne jegliche Erklärung. Zum Ende hin gab es mir leider auch zu viele dramatische Wendungen. Ich finde es wichtig, wenn Charaktere Tiefe haben und Probleme mit sich tragen, die im Laufe der Geschichte angesprochen werden und daran gearbeitet wird. Doch hier waren es zu viele Konflikte auf einmal, besonders in Bezug auf Jase. Hätte man sich auf 1-2 pro Person beschränkt, hätte man diese noch eingehender behandeln können und wäre am Ende nicht mit all den Auflösungen konfrontiert wurden. Der Anfang der Geschichte war stark, nur leider verlor mich die Geschichte im Verlaufe dieser.

Die Charaktere: Zoe als Protagonistin hat mir gefallen. Ihr alltäglicher Kampf lässt die Lesenden direkt mitfühlen und auch ihre Vielschichtigkeit ist mir weiterhin positiv im Gedächtnis geblieben. Mae, ihre beste Freundin, war hingegen meine Lieblingsperson im Buch. Ihre empathische Art schlich sich direkt in mein Herz. Bei Jase hingegen muss ich sagen, dass es zwar einige Momente gab, in denen ich ihn mochte, ich jedoch insgesamt einfach nicht mit ihm warm wurde. Es gab Augenblicke, in denen er Streit mit seiner Familie hatte und diese Wut dann an Zoe ausließ. Ja, sein Groll ihr gegenüber ist aufgrund des Kontaktabbruchs verständlich, aber gerade diese Wut aufgrund seiner Eltern sollte er nicht an Zoe auslassen. Das machte ihn in meinen Augen alles andere als sympathisch. Auch das viele Fluchen war mir ab einem gewissen Punkt einfach nur zu aufgesetzt. Dennoch muss ich sagen, dass es zwei Szenen zwischen den beiden gab (in der ersten Hälfte), die ich sehr berührend fand.

Fazit: Ich hätte diese Geschichte so gern geliebt. Die Ausgangspunkte waren so stark und der Klappentext erweckte augenblicklich Interesse, doch es war mir am Ende einfach zu viel. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass gerade die vielen Konflikte am Ende Leser:innen gefallen, die dramatische Liebesgeschichte bevorzugen. Doch hierbei handelt es sich nur um meinen einzelnen Eindruck; macht euch gern einen eigenen Eindruck von der Geschichte. Abseits von der Geschichte war die Autorin mir übrigens direkt sympathisch, da ich You and I von PVRIS in ihrer Buchplaylist entdeckte – eine tolle Band!

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Ein kurzweiliger Auftakt

A Night of Promises and Blood
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„Sie lief durch das Museum, als hätte sie Farben in den Venen und Pinselstriche auf der Haut.“ (S. 272)

Auf diese Geschichte war ich seit der Ankündigung neugierig. Nicht nur war die Aufmachung einfach ...

„Sie lief durch das Museum, als hätte sie Farben in den Venen und Pinselstriche auf der Haut.“ (S. 272)

Auf diese Geschichte war ich seit der Ankündigung neugierig. Nicht nur war die Aufmachung einfach traumhaft, sondern auch der Inhalt sprach mich an. Nach Beenden des Buches kann ich diese Geschichte an diejenigen weiterempfehlen, die auf der Suche nach einer schnell zu lesenden und lockeren Romantasy-Geschichte für verregnete Tage sind.

Das Cover: Düster, ein wenig verspielt und geheimnisvoll. Auch die Farbpalette, die sich aus dem Dunkelblau und den Magentatönen zusammensetzt ist angenehm und ästhetisch ansprechend ausgewählt.

Die Handlung: Die Schwestern Winnie und Jo leben zusammen in New York. Doch Winnie ist nicht nur zum Studieren hingezogen, sondern versucht nebenbei herauszufinden, warum ihr Vater sie vor vielen Jahren wortlos verließ. Gleichzeitig steigen ihre Sorgen um ihre Schwester, nachdem sie sich mit der Nachbarin Jo angefreundet hat, die Winnie mit ihrer mysteriösen Art misstrauisch macht. Tatsächlich ist diese nicht nur berechtigt, sondern ihr Geheimnis könnte die beiden in große Gefahr bringen.

Meine Meinung: „A Night of Promises and Blood“ ist eine locker, fluffige Geschichte, die durch ihren flüssigen Schreibstil die Lesenden durch die Geschichte zieht. Zeitgleich schafft es die Autorin, dass Lesende bei der im Zentrum stehenden Liebesgeschichte mitfiebern, die durch Authentizität und Kommunikation punkten kann. Dennoch musste ich im Fortgang der Geschichte feststellen, dass es sich beim Auftakt um eine sehr lange Einleitung in die Welt handelte. Es gab keinen ersichtlichen Spannungsbogen und als am Ende Dynamik aufkam, wurde diese direkt mit einem Cliffhanger beendet. Mir fehlte teilweise die Energie in der Geschichte, die zum Weiterlesen animierte, da durch das gleichbleibende Tempo (abseits der letzten 10%) die Geschichte nicht ihr volles Potenzial entfalten konnte. Ebenso waren mir manche Wendungen zum Ende hin zu konstruiert und schnell abgehandelt – da hätte ich mir beim Finale mehr Entspannung gewünscht, damit der Schluss runder wird und nicht einfach abrupt endet. Dennoch bin ich gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte und werde den Folgeband im Hinterkopf behalten.

Die Charaktere: Anne Pätzold hat den Schwerpunkt ihrer Geschichte auf die Charaktere gesetzt. Innerhalb der Geschichte hatte man viele Möglichkeiten intensive Einblicke in ihren Alltag zu bekommen und viele Dialoge mitzuverfolgen. Jo und Winnie haben mir als Protagonistinnen gut gefallen, dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass sie beide nicht viele Facetten aufwiesen, obwohl man so viel Zeit mit ihnen verbrachte. Außerdem muss ich sagen, dass mir das Leseerlebnis aus Jos Sicht noch mehr zusagte, als bei Winnie. Sasha, Winnies jüngere Schwester konnte mich auch überzeugen, nur hätte ich mir gewünscht, dass man manchmal noch mehr von ihr erfahren hätte. Aber vielleicht geschieht das im zweiten Band.

Fazit: Vielleicht hatte ich mir mehr Spannung, mehr Atmosphäre und Intrigen gewünscht, aber diese Geschichte ist eher für Lesende geeignet, die eine ruhige und lockere Romantasygeschichte erleben möchten. Ich vergebe hier 3/5 Sternen und bin neugierig auf den Fortgang der Dilogie!

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Getrocknete Blumengirlanden, Waldseeschwimmen und Sommerschnee

No Longer Lost - Mulberry Mansion
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„Aber eine schöne Fassade sagte nichts über die Inneneinrichtung eines Gebäudes aus und ein schönes Gesicht nichts über die Seele eines Menschen. Und genau deswegen bedeutete Fassadenschönheit für mich ...

„Aber eine schöne Fassade sagte nichts über die Inneneinrichtung eines Gebäudes aus und ein schönes Gesicht nichts über die Seele eines Menschen. Und genau deswegen bedeutete Fassadenschönheit für mich nichts.“ (May, S. 41)

Die Worte, die Merit Niemeitz für diese Geschichte gefunden hat, sprühen voller Frühlingsluft, Sonnenuntergängen auf der Wiese und Dialogen bis spät in die Nacht. Das Buch entwickelt sich wie ein Sog, dem man sich nicht entziehen möchte, lädt zum Verweilen in die Mulberry Mansion ein und macht den Abschied nach Beenden der Geschichte besonders schwer.

Das Cover: Dieses ist so sehr May, dass ich mir kein passenderes Cover für unsere Protagonistin hätte vorstellen können. Das Gelb ist ein kleiner Leuchtturm in der Buchhandlung und natürlich im Bücherregal und wird durch die floralen Elemente noch niedlich verziert.

Die Handlung: Die Mulberry Mansion muss einen herben Schlag einstecken: Die Fördergelder wurden gekürzt! Gemeinsam versuchen die Bewohnenden mit den deutlich geringeren Förderungen über die Runden zu kommen, doch langfristig werden sie die Renovierung der Villa nicht finanzieren können. Da May ihr Zuhause über alles liebt und alles unternehmen würde, damit es auch das ihre bleibt, wendet sie sich sogar an Wesley Hastings, den Sohn der Vizekanzlerin. Noch nie ein Wort mit ihm gewechselt, was jedoch auch so gewollt war, stimmt sie ihm als Gegenleistung für seine Hilfe zu, bei seinem Psychologieexperiment auszuhelfen, bei welchem die These lautet: Kann man jeden Menschen lieben? Ohne große Erwartungen stürzt sie sich in das Objekt mit Wesley, nur um mit jeder weiteren Frage herauszufinden, dass hinter der kalten Fassade einige Überraschungen versteckt sind…

Meine Meinung: Intensiv, pulsierend und voller Gefühl erzählt Merit Niemeitz die Geschichte von May und Wesley. Untergebracht in einem traumhaften Setting in wilden Gärten, geheimnisvollen Wäldern oder während des Sonnenaufgangs bei Sprühregen am Fenster – auch die Kopfkinoleinwände werden hier ständig mit bunter Farbe bedient. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich das Buch zugeschlagen hatte und ein wenig Tränen in den Augen hatte, einfach weil mir die Geschichte in so kurzer Zeit so sehr ans Herz gewachsen ist. Diese Reihe wurde so gekonnt und voller Herzklopfen weitergeführt, dass ich mich noch nicht ganz mit dem Gedanken anfreunden kann, dass Willow und Maxton das letzte Protagonist:innenpaar sein werden, über welches wir lesen werden. Nur bezüglich des Endes hatte ich kleinere Anmerkungen, denn dieses war mir ein paar Kapitel zu lang. Das Zusammenführen aller Ereignisse und besonders das Finale mochte ich sehr gern, nur war mir der Weg dahin ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Ebenso hätte ich mir noch mehr Momente mit der Clique der Mulberry Mansion gewünscht, denn diese kamen mir ein wenig zu kurz. Aber wenn es einen Moment mit allen Bewohnenden gab, dann waren es meistens meine liebsten Szenen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Am liebsten würde ich erneut in die Geschichte abtauchen und dort Wurzeln schlagen.

Die Charaktere: Es ist zwar nur eine Villa, ein renovierbedürftiges Haus, aber für mich hat sie so viel Charme und Charakter bekommen, dass sie für mich beinahe zu einem lebenden Charakter geworden ist, die alle irgendwie miteinander verbindet. Kein Wunder, dass May diesen Ort so sehr liebt, genau wie man May einfach nur gernhaben kann. Ihr ganzes Sein war einfach so intensiv, man konnte sich in jeden Gedankengang hineinfühlen und ich erwischte mich manchmal, wie ich mich in manchen davon widergespiegelt sah. Auch die Clique rund um Maxton, Willow, Sienna, Avery, Eden, Versailles (ja, das Huhn ist Teil der Gruppe), Becket und Helen sind nicht mehr wegzudenken. Ich bin immer noch so gespannt auf Willow und Maxtons Geschichte und werde die Tage bis zum Erscheinungstermin zählen. Wesley war auch ein sehr komplexer Charakter, der es mir nicht immer leicht machte, dessen Entwicklung ich jedoch sehr zu schätzen wusste. Nicht nur die Geschichte konnte glänzen, sondern auch die auftretenden Personen erweckten das Geschehen gekonnt zum Leben.

Fazit: Erneut ein wundervoller Ausflug in die Mulberry Mansion, den ich nur absolut und aus vollstem Herzen empfehlen kann. Ich denke auch, dass diese Bücher Lesenden, die nicht viel New-Adult-Romance-Bücher lesen, gefallen könnten, da sie sehr ruhig sind, mit wenig Drama auskommen und eine authentische Liebesgeschichte beinhalten. Von mir gibt es 4,5/5 Sternen und ein großes Dankeschön an Merit Niemeitz für diese wundervolle Geschichte!

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Bake…That. Cake!

Worlds Apart
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„Vielleicht war es okay, mir nicht den einen großen Lebenstraum zu erfüllen, wenn es etliche kleine Dinge gab, die ich Angriff nehmen konnte und die mich glücklich machten […].“ (Kaycee, S. 436f.)

Das ...

„Vielleicht war es okay, mir nicht den einen großen Lebenstraum zu erfüllen, wenn es etliche kleine Dinge gab, die ich Angriff nehmen konnte und die mich glücklich machten […].“ (Kaycee, S. 436f.)

Das Verwirklichen von Träumen und das Herausfinden der wahren Träume. Für mich das zentrale Thema in dieser absoluten Wohlfühlgeschichte, die mir bei all den tollen Rezepten nicht nur Hunger bereitete, sondern auch in die Tiefe ging. Die authentischen Charaktere versüßen die Geschichte und sorgen für viele gemütliche Lesestunden. Eine große Empfehlung, die dem Auftakt in nichts nachsteht!

Das Cover: In meinen Augen das Schönste der Reihe. Das Türkis und das zarte Lila harmonieren sehr gut miteinander und werden durch die ansprechende Typographie angenehm abgerundet. Ich hätte mir vielleicht doch lieber Backelemente auf dem Cover gewünscht, doch inwieweit man das hätte umsetzten können, ohne, dass es zu schnell zu kitschig erscheint, stelle ich mir schwierig vor.

Die Handlung: Eine eigene Konditorei und tägliches Backen – für Kaycee der absolute Traum. Nur hat sie diesen strikt hintenangestellt, nachdem ihre Mutter verstarb und sie sich von einen Tag auf den anderen um ihre Schwestern kümmern musste. Doch eines Tages ergibt sich die Möglichkeit bei ihrer Lieblingsbackshow „Bake That Cake!“ teilzunehmen und dem Traum einen großen Schritt näherzukommen. Mit viel Freude nimmt sie an dieser teil. Jedoch entwickeln sich bald Gefühle zwischen ihr und jemandem, der ihren Gewinn in der Show gefährden könnten. Denn derjenige ist niemand geringeres als ein Juror der diesjährigen Staffel…

Meine Meinung: Lust auf eine Menge Backen, atmosphärische Schauplätze und eine Prise Fernweh? Dann kann ich „Worlds Apart“ nur ans Herz legen. Hier treffen sich Unterhaltung und der Ernst des Alltags in der Mitte und schütteln sich wie abgesprochen die Hände. Die Geschichte ist gelungen ausgewogen und funktioniert als wundervolle Wohlfühlgeschichte, die nicht nur für mehrere Stunden an andere Orte entführt, sondern auch ernste Untertöne einfließen lässt. Wie ist das, wenn der Lebenstraum einerseits so nah erscheint, aber man selbst sich immer und immer wieder Hürden in den Weg stellt? Oder was passiert, wenn man glaubt, den Traum zu leben und dieser plötzlich nicht mehr erfüllt? All diese Fragen werden sich im Laufe der Geschichte gestellt und regen zum Nachdenken an. Hier wurde viel Liebe in die Sätze gesteckt, welche man besonders beim liebevoll beschriebenen Setting spürt oder in den herzlichen Gesprächen zwischen den Charakteren. In der Mitte der Geschichte gab es minimalste Stellen, bei welchen ich ein wenig die Dynamik vermisste, doch diese nahmen recht schnell wieder an Fahrt auf! Für mich eine rundum gelungene Geschichte!

Die Charaktere: Kaycee konnte mich bereits im ersten Band begeistern und entwickelte sich da bereits zu meinem liebsten Charakter. Auch hier reißen ihr unermüdlicher Ehrgeiz, ihre lebendige Art und gefühlvolle Ader die Lesenden mit. Ich hatte sie einfach unglaublich gern und feuerte sie stets an. An Leo gefiel mir sein respektvolles Verhalten und die fürsorgliche Art. Besonders konnte mich diesmal auch Brian von sich überzeugen. Obwohl er eigentlich Kaycees Konkurrent ist, steht er ihr stets zur Seite und schenkt der Geschichte viel Leben durch sein humorvolles Wesen. Auch Matthew, den Protagonisten aus „Worlds Beyond“, lernt man hier bereits kennen (und mögen), ebenso wie Kaycees Schwestern. Ebenso treten Demian und Fiona wieder auf und jede einzelne Szene mit ihnen war einfach nur herzlich. Fionas und Kaycees innige Freundschaft war für mich das Herzstück der Geschichte.

Fazit: Ganz viel Liebe für diese Geschichte über das Backen und Träumen. Das Buch hält auch einige Rezepte bereits, von welchen ich bereits den „Lemon Drizzle Cake“ ausprobiert und für lecker befunden habe. Ich wünschte, ich könnte diese Geschichte noch einmal das erste Mal erleben. Von mir gibt es hier 5/5 Sternen und eine große Leseempfehlung (am besten nicht auf leerem Magen!). :)

„Die Welt hat dir Schmerz gegeben, und du hast Träume daraus gebaut.“ (Kaycees Vater, S. 489)

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Wichtig und wundervoll!

Loveless (deutsche Ausgabe)
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"In the end, that was the problem with romance. It was so easy to romanticise romance because it was everywhere […].“

Alice Oseman hat es erneut geschafft. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es schlichtweg ...

"In the end, that was the problem with romance. It was so easy to romanticise romance because it was everywhere […].“

Alice Oseman hat es erneut geschafft. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es schlichtweg unmöglich für Alice ist, eine schlechte Geschichte zu schreiben oder zeichnen. Loveless ist ein unglaublich gelungenes Buch, welches von Anfang an überzeugen kann. Da ich bisher kaum bis gar nichts in Büchern über Asexualität oder Aromantik gelesen habe, war ich umso gespannter auf diese Geschichte.

Das Cover: Abgebildet ist eine junge Frau (sehr wahrscheinlich unsere Protagonistin Georgia), die ein Herz in den Händen hält, welches von davonschwebenden anderen Herzen begleitet wird. Vom Aufbau passt dieses Cover erneut zu den anderen ihrer Young-Adult-Büchern, was eine niedliche Idee ist. Es ist gelungen, auch wenn ich ein wenig ein dynamisches Element vermisse.

Die Handlung: Georgia war noch nie verliebt und hat noch nie jemand geküsst. Das Problem jedoch: Sie wäre es gerne und würde es gerne. Oder vielleicht doch nicht? Schließlich verlieben sich ständig alle Charakteren in Büchern und Filmen, um sie herum wird ständig über das Verliebtsein gesprochen. Daher beschließt Georgia nach ihrem Schulabschluss all diese Erfahrungen auf ihrer Universität nachzuholen. Doch schon bald muss sie merken, dass sie sich nichts aufzwingen kann und stößt auf den Begriff der Asexualität.

Meine Meinung: Ich war mir bereits im Vorfeld sicher, dass mir auch dieses Buch gefallen würde. Doch ich hätte nicht vermutet, wie sehr mich diese Geschichte mitreißen würde. Authentische und liebevolle Charaktere, ein angenehmer Schreibstil und wichtige Themen – was möchte man mehr? Alice Oseman hat eine Geschichte geschaffen, die mich einfach nur glücklich gemacht hat, mitfiebern ließ und auch berühren konnte. Das schätze ich so sehr an Oseman, denn die Geschichten sind stets voller Verständnis und Offenheit. Ich konnte viel Neues für mich aus der Geschichte mitnehmen. Loveless konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und ist für mich zu einem Jahreshighlight geworden.

Die Charaktere: Liebe! Diese haben mein Herz im Sturm erobert. Auch wenn ich sie manchmal gerne geschüttelt hätte und sie ihre Ecken und Kanten hatten, so wurden sie dadurch nur umso authentischer und liebevoller. Georgia trifft im Laufe der Geschichte mehrere schlechte Entscheidungen auf dem Weg zur Selbstakzeptanz, doch wirklich böse konnte man ihr nie sein. Sie musste sich den daraus resultierenden Konsequenzen stellen und lernte aus den Folgen. Sie war eine facettenreiche Protagonistin, bei welcher ich sehr mitgefühlt habe. Ebenso überzeugen konnten mich ihre besten Freund:innen Pip und Jason. Sunil habe ich ebenfalls sehr ins Herz geschlossen. Doch meine Favoritin war definitiv Rooney, Georgias Mitbewohnerin. Sie hat in meinen Augen die größte Entwicklung durchgemacht und konnte mich jedes Mal aufs Neue überraschen.

Fazit: Ich habe tatsächlich nichts an dieser Geschichte auszusetzten und kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Über Asexualität und Aromantik wird noch immer zu wenig gesprochen, weswegen ich jeder:m diese Geschichte ans Herz legen möchte. Ich vergebe 5/5 Sternen.

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