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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2022

Dieses Buch wird noch lange nachhallen

Zwei Leben in einer Nacht
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„Mit Sam zu reden ist anders. Denn er hat das Gefühl, sich nicht verstecken zu müssen, einfach einmal loslassen zu können. Weil sie keine Erwartungen an ihn stellt, weil sie ihn nicht kennt, nichts über ...

„Mit Sam zu reden ist anders. Denn er hat das Gefühl, sich nicht verstecken zu müssen, einfach einmal loslassen zu können. Weil sie keine Erwartungen an ihn stellt, weil sie ihn nicht kennt, nichts über ihn weiß, ihn nicht verurteilt.“ (S. 106)

Diese Geschichte steigerte sich wie ein starkes Crescendo. Am Anfang benötigte ich etwas Zeit, um einen Draht zu dieser aufbauen zu können, doch ab dem Wendepunkt der Handlung, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Dieses Buch ist nicht dafür da, um eine rasante, schnelle und actionreiche Geschichte zu erzählen. Stattdessen verfügt sie über sehr düstere Untertöne, die sich am Ende zusammenspitzen und nicht in Vergessenheit geraten. Bitte die Triggerwarnungen beachten, die am Anfang aufgelistet werden, denn diese sind berechtigt!

Das Cover: Das gewählte Nachtmotiv empfinde ich als sehr passend, da sich die Geschichte größtenteils in den frühen Morgenstunden abspielt. Jedoch finde ich, dass das Hochhaus und der Junge, der am Rand dessen steht, ein wenig unstimmig wirken. Es passt zwar thematisch zur Geschichte, nur durchbricht es die düstere Ruhe des Covers – ich kann es nicht ganz in Worte fassen.

Die Handlung: Sam und Caspar sind sich zuvor noch nie begegnet. Nun erfüllen sie gemeinsam in den dunklen Morgenstunden fünf Aufgaben. Aufgaben, die ein gewisser Ghost für sie ausgesucht hat. Eine gefährliche Online-Challenge, bei welcher am Morgen die beiden nicht mehr am Leben sein werden.

Meine Meinung: „Zwei Leben in einer Nacht“ entwickelt im Laufe der Geschehnisse eine unglaubliche Bannkraft. Man ist geschockt, leidet mit den Charakteren mit und hinterfragt das gesamte Konzept. Anfangs hatte ich meine Probleme in die Geschichte zu finden, mir fehlte der Bezug zu Sam und Caspar, das kritische Beleuchten dieser Challenge und Gefühl. Doch der Wendepunkt ab der Hälfte ließ mich sprachlos zurück und durchbrach die Barriere, die mir den Zugang zur Geschichte anfangs versperrte. Ab da konnte ich mich nicht mehr von den Seiten lösen und schritt dem Ende des Buches immer näher, nur, um in den frühen Morgenstunden nach Beenden des Buches noch immer über den Ausgang nachzudenken. Es ist definitiv keine leichte Geschichte, denn sie ist zuweilen sehr düster, traurig und voller Schmerz.

Die Charaktere: Das Buch wird in der Gegenwart erzählt, jedoch mit regelmäßigen Einschüben aus der Vergangenheit, die einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt der beiden geben. Sie beide sind facettenreiche und authentische Charaktere. Zwar dauerte es mehrere Kapitel, bis sie mir Sam und Caspar greifbarer erschienen, aber ab dem Wendepunkt fühlte ich jede einzelne Emotion der beiden.

Fazit: Ein Buch, welches mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Aufgrund des distanzierten Einstiegs in die Geschichte und des langen Einfindens, vergebe ich hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Wer ist Evelyn Hugo wirklich?

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

"Evelyn always leaves you hoping you’ll get just a little bit more. And she always denies you.“ (S. 16)

Dieses Buch war in meinen Augen keine klassische ...

Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

"Evelyn always leaves you hoping you’ll get just a little bit more. And she always denies you.“ (S. 16)

Dieses Buch war in meinen Augen keine klassische Achterbahnfahrt der Gefühle mit vielen Loopings oder Abzweigungen, sondern lange Zeit ein aufregender Anstieg. Ein Anstieg, welcher die Vorfreude vor der Abfahrt gekonnt aufrechterhielt. Doch am Höhepunkt angekommen, nimmt die Geschichte eine große Wendung, rast mit Höchstgeschwindigkeit dem Ende entgegen und lässt atemlos zurück. Evelyn Hugos Geschichte konnte mich berühren, mitreißen und hat mich zum Nachdenken angeregt. Es wird den viele positiven Meinungen nur gerecht!

Das Cover: Auf dem englischen Cover ist Evelyn Hugo in ihrer ikonischen Farbe abgebildet: Grün. Das Kleid spielt im Laufe ihrer Karriere eine wichtige Rolle und ich finde es schön, dass es auch auf dem Cover aufgegriffen wurde. Wirklich überzeugend finde ich es nicht, dafür macht der Titel sehr neugierig. Schade finde ich nur, dass auf dem deutschen Cover ihre kubanischen Wurzeln nicht richtig zur Geltung kommen. Im Buch wird mehrmals beschrieben, dass sie braune Haut hat – auf dem deutschen Cover ist davon leider nicht wirklich etwas zu sehen.

Die Handlung: Monique soll Evelyn Hugo interviewen. DIE Evelyn Hugo. Eigentlich sollte sich das Gespräch um ihre Spendengala drehen, doch gleich bei ihrem ersten Aufeinandertreffen macht die 89-Jährige Schauspielerin ihr deutlich, dass es ihr nie nur um ein einzelnes Interview ging. Sie vertraut Monique ihre Lebensgeschichte an, die sie nach ihrem Tod als Biografie veröffentlichen soll. Mit all dem Ruhm, Höhen und der Trauer, die damit einhergehen. Doch insbesondere der ungeschönten Wahrheit…

Meine Meinung: Dieses Buch lässt nicht kalt. Auch, wenn man alle Facetten von Evelyns Leben erzählt bekommt und ihre Schattenmomente miterlebt, so schafft es Taylor Jenkins Reid, dass man immer noch mit ihr mitfühlt. Die Geschichte springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, ohne jedoch zu sprunghaft zu wirken. Evelyns Leben wird wie in einem Gespräch erzählt, ohne dabei jedoch zu eintönig zu sein. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und fieberte jedem Detail ihres Werdegangs entgegen. Besonders überraschend fand ich hingegen, dass Evelyn in ihren Erzählungen bestimmte Ereignisse bereits ankündigt oder den Ausgang eines wichtigen Erlebnisses am Kapitelende bereits vorwegnimmt – und trotzdem wird man im späteren Verlauf von diesen überrascht. Die Autorin schafft es, ihre Geschichte auf eine sehr eindringliche Weise zu erzählen, die das Leseerlebnis besonders macht. Gleichzeitig muss ich jedoch sagen, dass es gewisse Phasen in der Geschichte gab, bei denen ich das Gefühl hatte, dass man ein wenig auf der Stelle trat. Es wird zuweilen sehr dramatisch – das muss man mögen. Es hatte zwischenzeitlich seine Längen und ich muss zugeben, dass die Geschichte deutlich eindrucksvoller beim Lesen war als in den Tagen danach. Ich kann es nur weiterempfehlen, jedoch fehlte mir noch etwas, damit es ein Herzensbuch geworden wäre.

Die Charaktere: Vielschichtig, teilweise undurchschaubar und sehr interessant. Aus Evelyn Hugo bin ich bis jetzt noch nicht ganz schlau geworden, aber das ist vermutlich die Intention der Geschichte gewesen. Sie hat viele Fehler gemacht, um die zu schützen, die sie liebte, doch gleichzeitig kennt man ihre Beweggründe. Ich kann bis jetzt noch nicht sagen, ob ich sie als Menschen mochte, gleichzeitig bewundere ich sie für ihr Leben. Spannend, wie viele Gefühle ein einzelner Charakter auslösen kann! Celia war ebenfalls nicht fehlerfrei, doch ihre emotionale und liebevolle Seite machte sie schnell sympathisch. Harry hatte ich sofort ins Herz geschlossen und litt jedes Mal aufs Neue mit dem ikonischen Trio mit, wenn sie ihr Leben nicht nach ihren Wünschen und Rechten ausleben konnten. Moniques Handlungsstrang mag zwar nur am Rande passieren und wird etwas von Evelyn Hugos Leben überschatten, aber sie konnte mich ebenfalls von sich überzeugen. Besonders ihre Ehrlichkeit schätze ich sehr.

Fazit: Ein Buch, welches viele Gefühle in mir auslösen konnte und mich definitiv neugierig auf weitere Bücher der Autorin gemacht hat. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!“


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Veröffentlicht am 19.03.2022

Wohlfühlen in London!

Worlds Collide
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„London hat mich da rausgeholt. Wir sind so viele hier, jeder hat sein Päckchen zu tragen, und wir alle halten die Stadt am Leben, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Ich liebe diesen bunten Trubel, ...

„London hat mich da rausgeholt. Wir sind so viele hier, jeder hat sein Päckchen zu tragen, und wir alle halten die Stadt am Leben, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Ich liebe diesen bunten Trubel, irgendwie hilft er mir immer, mich selbst nicht mehr so wichtig zu nehmen.“ (S. 325)

Die Away-Reihe von Anabelle Stehl hatte mich bereits sehr positiv überraschen können und ich werde nicht müde sie immer und immer wieder weiterzuempfehlen. Als die Cover und Klappentexte für die Worlds-Trilogie veröffentlicht wurden, erkannte ich gleich ein Unterschied: Diese Reihe versprach deutlich mehr Unterhaltung. Wo erstere Reihe um einiges ernster daherkam, vermutete ich hier einen höheren Unterhaltungsfaktor. Letzteres stellte für mich jedoch keineswegs eine Hürde dar, nur ging ich mit anderen Erwartungen an die Geschichte heran. Jedoch hätte ich vorweg nicht vermutet, wie sehr mich diese Geschichte mitreißen würde.

Das Cover: Schlicht, gedeckt und trotzdem nicht unscheinbar. Es stellt eine angenehme Abwechslung zu den ansonsten sehr bunten Liebesromancovern dar. Ebenso kann die Haptik des Buches überzeugen. Das Papier ist wie bei ihrer vorherigen Reihe etwas rauer und man würde am liebsten den ganzen Tag über das Cover streichen. Bei der Klappenbroschur und Innengestaltung wurde sich ebenfalls viel Mühe gegeben, sodass das Buch nicht nur ins Herz geht, sondern auch den Augen etwas bietet.

Die Handlung: Fiona ist eine erfolgreiche Beauty-Youtuberin und geht bald den nächsten großen Schritt in ihrer Karriere mit einer eigenen Make-Up-Linie. Ihr Weg dahin war steinig, weswegen sie umso stolzer auf ihren Werdegang ist. Viele schätzen sie aufgrund ihres guten Ansehens und ihrer sympathischen Videos. Doch an dem Tag als ihre Linie in den Läden ausgelegt werden soll, deckt der YouTuber, Demian, einen Skandal auf, bei welchem Fiona unabsichtlich zur Zielperson wird. Unermüdlich versucht sie ihren Worten Gehör zu verschaffen und auf einer Convention ihr Image zu retten, als besagter Demian und sie bei einem Panel zusammensitzen müssen…

Meine Meinung: Wer aufgrund der höheren Seitenanzahl etwas ins Grübeln gekommen sein sollte: Jede Seite hier ist berechtigt! Kaum begonnen, riss mich die Geschichte vom ersten Buchstaben mit und hüllte mich in eine Wohlfühlatmosphäre, an welche ich auch nach Beenden des Buches noch gerne zurückdenke. Innerhalb von zwei Tagen beendete ich die Geschichte und vermisste bereits die wohlige Atmosphäre von London. In „Worlds Collide“ erkennt man eine kleine Steigerung zur Away-Reihe: Der Schreibstil wirkt noch gelungener und jede einzelne Szene überzeugt, ohne, dass Längen entstehen. Doch man bekommt nicht nur Unterhaltung und Eskapismus geboten, sondern auch die ernsten Untertöne werden nicht vergessen. Diese wurden sehr natürlich in den Handlungsstrang eingebaut und verliehen der Geschichte die wichtige Tiefe. Mein einziger Kritikpunkt stellt jedoch der Höhepunkt des Buches dar. Diesen habe ich zwar bereits sehr früh kommen sehen, doch ich bevorzuge Geschichten, in welchen man Probleme schnell klärt und sich nicht vor diesen verschließt. Am Ende herrschte mir doch eine Prise zu viel Drama, die im starken Kontrast zur ansonsten sehr ruhigen Geschichte steht. Doch zum Glück konnte die Geschichte sich danach schnell wieder fangen.

Die Charaktere: Diese haben mir das Leseerlebnis versüßt. Nicht nur waren die Protagonist:innen authentisch und nachvollziehbar, sondern sie überzeugten mit Facettenreichtum und Sympathie. Fionas Schmerz und Wut aufgrund des Skandals ließen mich ständig mitfühlen. Man merkte förmlich, wie gerne sie ihre Passion auslebt und mit wie viel Freude sie ihrem Beruf nachgeht. Ihre Kindheit war nicht leicht und doch ist sie stärker daraus hervorgegangen. Demian konnte mich ebenfalls überzeugen. Der erste Eindruck mag zwar nicht der Beste von ihm sein, doch er ist für viele Überraschungen gut! Meine Favoritin war jedoch Kaycee, Fionas beste Freundin. Ihre Loyalität, Aufgewecktheit und Liebe fürs Backen waren mir direkt sympathisch. Ich freue mich schon unglaublich auf ihre Geschichte!

Fazit: Vielleicht war die Geschichte gerade aufgrund der Länge für mich besonders greifbar. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass die Charaktere die richtige Zeit bekommen hatten, um sich zu entfalten. Ebenso konnte sich die Handlung stimmig entwickeln. Aufgrund meines kleinen Kritikpunkts vergebe ich hier 4,5/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Nun bin ich sehr neugierig auf Kaycees Geschichte, da ich ebenfalls gerne backe.

„In gewisser Weise war sie wie Wissenschaft. Ich wollte immer mehr über sie erfahren, obwohl oder gerade weil mir klar war, dass ich nie all die Antworten finden würde, die ich suchte.“ (S. 340)

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Welche Superkraft trägst du in dir?

Lotta Lustig
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„Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem. Lotta weiß nämlich noch gar nicht, was ihre Superkraft ist.“ (S. 4)

Lea Melchers Illustrationen sind mir schon lange ans Herz gewachsen. Als ihr erstes ...

„Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem. Lotta weiß nämlich noch gar nicht, was ihre Superkraft ist.“ (S. 4)

Lea Melchers Illustrationen sind mir schon lange ans Herz gewachsen. Als ihr erstes Kinderbuch im Rowohlt Verlag angekündigt wurde, musste ich es direkt vorbestellen. Ihre Bilder sprühen nur vor Wärme, Lebensmut und ganz viel Kreativität. Lotta Lustig verspricht eine niedliche Geschichte, die mir mehrmals ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Eine wundervolle Geschichte, die nicht nur die Kleinen begeistert.

Das Cover: Vorhang auf für unsere Heldin – Lotta! Die warmen Farben wirken direkt einladend und besonders der niedliche Otter konnte mich gleich für sich gewinnen.

Die Handlung: Lotta ist sich ganz sicher: Sie ist eine Superheldin. Doch was genau sind ihre Aufgaben? Und vor allem: Wie zeichnet sich ihre Superkraft aus?

Meine Meinung: Jedes Mal aufs Neue verliebe ich mich in Lea Melchers Illustrationen. Sie sind mittlerweile ein kleiner Rückzugsort geworden. Es gibt immer kleine Details zu entdecken, sodass man nie müde wird, diese zu betrachten. Lotta Lustig mag sich zwar an einem simplen Konzept bedienen, welches jedoch gekonnt umgesetzt wurde. Die Botschaft am Ende ist mutmachend und aufrichtig – hat mir gut gefallen! Jedoch kam sie für mich nicht ganz an die anderen illustrierten Geschichten wie „Lieblingsbuchladen“ oder „Murmel der Weihnachtskater“ heran. Diese konnten mich noch ein klein wenig mehr einnehmen und waren noch etwas atmosphärischer.

Die Charaktere: Lotta überzeugt mit ihrer unermüdlichen Neugier und Hilfsbereitschaft. Doch auch ihre beste Freundin, Sara, ist nicht wegzudenken. Zusammen ergeben sie ein unschlagbares Duo, welches mich gut durch die Geschichte geführt hat!

Fazit: So viel Sonnenschein und Mut zwischen den Seiten. Ein schönes Bilderbuch, welches mich überzeugen konnte! Ich vergebe hier 4/5 Sternen und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Ein wenig Großstadtluft schnuppern

Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!
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„Schweigend betrachteten sie die Wolken, die wie damals vor ihrem Dachsbau über sie hinwegziehen, als würde sie das Leben unter ihnen kein bisschen berühren.“ (S. 112)

Herr Dachs und seine beste Freundin ...

„Schweigend betrachteten sie die Wolken, die wie damals vor ihrem Dachsbau über sie hinwegziehen, als würde sie das Leben unter ihnen kein bisschen berühren.“ (S. 112)

Herr Dachs und seine beste Freundin – die Schnecke Rakete – wohnen glücklich in ihrem Bau im Wald. Doch eines Tages werden sie gezwungen diesen zu verlassen und sich in die große Stadt zu wagen. Begleitet werden die beiden bei ihrem Abenteuer mit farbenfrohen und herzlichen Illustrationen, die zum Lächeln einladen. Ein unterhaltsames Abenteuer, welches nicht nur die Kleinen begeistern dürfte.

Das Cover: Dynamisch, kunterbunt und mit unseren beiden Protagonist:innen gelungen in Szene gesetzt. Das Cover verspricht eine Aufbruchstimmung mit Spaßfaktor, die neugierig auf die Geschichte macht, die sich dahinter verbirgt.

Die Handlung: Der Erfinder, Herr Dachs, und die Schnecke Rakete leben ihren gewohnten Alltag im Wald in ihrem Bau. Als dieser jedoch geräumt werden muss, packen die beiden die wichtigsten Sachen zusammen und suchen nach einer neuen Bleibe. Auf ihrem Abenteuer landen sie plötzlich in einer Großstadt. Gemeinsam entdecken sie ihnen zuvor unbekannte Sachen und werden mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Doch Herr Dachs wäre kein Erfinder, wenn er nicht für jedes Problem eine Lösung hätte und von Rakete darin unterstützt wird…

Meine Meinung: Diese Geschichte ist sehr herzlich, energiegeladen und sprüht nur vor Ideen. Da ich selbst in einer Großstadt wohne, konnte ich bei vielen Geschehnissen nur lachend nicken und empfand besonders das Hinterfragen bestimmter Abläufe in der Stadt sehr clever. Herr Dachs und Rakete sorgen für viele unterhaltsame Situationen, die mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht haben. Dafür empfand ich das Ende ein wenig zu abrupt. Mir wurden noch nicht alle Fragen beantwortet und ich hätte gerne noch gesehen, wie Herr Dachs und Rakete sich in der Stadt einleben. Ebenso gab es kleinere Handlung in der Geschichte, die den roten Faden etwas verließen und mich nicht ganz so packen konnten wie andere Geschehnisse, aber das ist vielleicht nur mein Empfinden.

Die Illustrationen: Kai Schüttlers Illustrationen können gekonnt überzeugen! Der Geschichte wird mit seinen künstlerischen Darstellungen Leben eingehaucht und ich habe mich mehrmals dabei erwischt, wie ich diese Bilder länger studierte, da es so viel zu entdecken gab. Die Illustrationen wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet, jedoch erkennt man die Malstruktur dahinter noch. Das mag ich persönlich sehr gerne und schenkt den Illustrationen Authentizität und Charme.

Fazit: Ein gelungenes Bilderbuch, welches mir eine schöne Lesezeit bescherte. Ich vergebe ich hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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