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Veröffentlicht am 03.01.2022

Tiefgründiger als erwartet mit einfallsreichen Ideen!

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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„Ich mag den Regen. Man sieht die Tränen in ihm nicht […].“(S.501)

Maries Geschichten konnten mich bisher immer begeistern. Umso neugieriger war ich demnach auf den Genrewechsel. Die „Neon-Birds-Trilogie“ ...

„Ich mag den Regen. Man sieht die Tränen in ihm nicht […].“(S.501)

Maries Geschichten konnten mich bisher immer begeistern. Umso neugieriger war ich demnach auf den Genrewechsel. Die „Neon-Birds-Trilogie“ konnte mich besonders mit ihren nachdenklichen und gesellschaftskritischen Kapiteln begeistern; „Der dunkle Schwarm“ bestach durch die unermüdliche Handlung und „Kernstaub“ durch das unglaubliche Worldbuilding. Nun war ich gespannt, was „Hard Liquor“ bereithielt – und das war überraschend positiv!

Das Cover: Etwas außergewöhnlicher und durchaus ein Blickfang. Dieses wurde dem Etikett einer Wodkaflasche nachempfunden und ziert nun das Gewand von Maries actionreicher Geschichte. Diese Dynamik lässt sich auch auf dem Cover wiederfinden, auch wenn mir eine ruhige Komponente fehlt, um es etwas ausgewogener erscheinen zu lassen. Das Cover zur Fortsetzung sagt mir da etwas mehr zu.

Die Handlung: Vorweg möchte ich sagen, dass der Klappentext zu viel verrät, daher rate ich dazu, diesen nicht zu lesen! Wenn man aber einer Protagonistin, mit deutlichen Ecken und Kanten und nachdenklichen Fantasygeschichten mit realem Bezug nicht abgeneigt ist, sollte diese Geschichte zusagen. Hierbei begleiten wir Tycho, eine Studentin im verschneiten New York, die sich in einer Bar die Unterkunft finanziert und dabei von ihrer Gabe Gebrauch machen kann. Sobald sie Alkohol trinkt, erwachen übernatürliche Kräfte in ihr, welche sie auf ihren nächtlichen Touren gegen übergriffige und kriminelle Menschen einsetzt. Doch nach und nach werden immer mehr Einwohner:innen auf sie aufmerksam und in den Medien wird sie bekannt als „Captain Wodka“ – nur gesehen hat sie noch niemand. Doch nicht alle, die über sie Bescheid wissen, meinen es gut mit ihr…

Meine Meinung: Als ich bei der Ankündigung das erste Mal den Klappentext las, war ich erst etwas zwiegespalten. Das Alkoholthema war doch sehr speziell und ich hatte ein wenig Befürchtungen, dass es doch etwas glorifiziert werden könnte – doch dem war absolut nicht so. Im Verlauf der Geschichte wird immer unterschwellig auf die Nebenwirkungen aufmerksam gemacht und auch Tycho kann nicht nächtelang exzessiv von ihrer Gabe Gebrauch machen. Doch neben all dem hat der Tiefgang mich am meisten begeistern können, besonders was das Thema Mental Health betraf. Hier hat Marie Graßhoff den perfekten Spagat zwischen Spannung und Tiefe/ Emotion geschafft. Diese Geschichte hält so viel mehr bereit als anfangs angenommen, weswegen ich immer noch begeistert an das Buch zurückdenke. Ganz für ein Highlight hat es bei mir nicht gereicht, da ich mir da noch etwas mehr Nähe zu Nebencharakteren gewünscht hätte und einen etwas längeren und Showdown. Zudem blieben mir manche Handlungsstränge zu unbeantwortet.

Die Charaktere: Tycho und Grayson haben mein Herz. Die Interaktionen zwischen den beiden, das Zusammenhalten und Füreinander da sein – das hat mir sehr zugesagt. Beide wiesen so viele Facetten auf, dass man wirklich die geballte Ladung an Emotionen bekam. Die schönen und fröhlichen Momente, wie auch die traurigen und trostlosen Augenblicke – hier wurde nichts ausgelassen. Auch Nebencharaktere wie Logan, Amber, Haruo und viele weitere wurden vorgestellt, wobei ich mir bei manchen wirklich noch etwas mehr Informationen gewünscht hätte. Sie waren allesamt so interessant, dass ich mir da wirklich gerne mehr zu ihnen gewünscht hätte – besonders bei Amber.

Fazit: Für mich eine sehr gelungene Geschichte, die mich nicht nur unterhalten konnte, sondern auch naheging. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen!

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
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  • Fantasy
Veröffentlicht am 31.12.2021

Gespenster und Magie an unerwarteten Stellen

Geistergeschichten aus Japan
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„Licht schien von ihrer Gestalt auszuströmen und ihre Gewänder zu durchdringen, wie das Licht des Mondes durch seidige Wolken scheint.“ (S.135)

Benjamin Lacombe ist mir schon lange ein bekannter Name. ...

„Licht schien von ihrer Gestalt auszuströmen und ihre Gewänder zu durchdringen, wie das Licht des Mondes durch seidige Wolken scheint.“ (S.135)

Benjamin Lacombe ist mir schon lange ein bekannter Name. Jahrelang habe ich seine wundervollen Alice im Wunderland-Ausgaben in den Bücherläden bewundert und mir geschworen, sie selbst irgendwann mein Eigen nennen zu können. Doch wie das manchmal so ist, stehen bestimmte Bücher einfach länger auf der Wunschliste und plötzlich kauft man sich doch ein völlig anderes. „Geistergeschichten aus Japan“ entdeckte ich in einer riesigen Buchhandlung und es hatte mich bis zum Ende des Besuches nie ganz losgelassen, so sehr faszinierte mich die Aufmachung und das Thema. Nun lag es unter dem Weihnachtsbaum und ich war umso gespannter.

Das Cover: Mystisch, düster und voller Anziehungskraft. Die dunklen Farben, die märchenhaften und die grotesken Elemente wurden gekonnt kombiniert und verleiten definitiv zum Kauf! Auch Lacombes Illustrationsstil wird hier erneut deutlich. Die Kirsche auf der Sahnetorte stellt jedoch definitiv der Stoffbezug an der linken Seite dar – sehr edel!

Die Handlung: Hierbei schenkte Benjamin Lacombe zehn japanischen Geistergeschichten bunte Illustrationen, die durch die Geschichten tragen. Zusätzlich findet man noch Spielanleitungen und die Hintergründe zu bestimmten, wichtigen Begriffen, die in den einzelnen Geschichten auftreten.

Meine Meinung: Anfangs rechnete ich mit Illustrationen, die in etwa die gleiche Atmosphäre, wie das Cover versprühten. Relativ schnell wurde ich hinsichtlich dieser Annahme etwas enttäuscht. Die Illustrationen sind allesamt gelungen, nur waren sie mir an vielen Stellen nicht schaurig oder einnehmend genug. Auch enttäuschte mich die erste ausgewählte Geschichte etwas. Die Nachfolgenden waren glücklicherweise deutlich gelungener und konnten mich in gruselige Welten entführen. Irgendwie hatte ich mir ein klein wenig mehr erhofft, besonders was die Auswahl der Geschichten anbelangte. In den meisten von ihnen gab es meist das Element der Hochzeit mit einer wunderschönen Frau, die jedoch kaum bis wenig zur Handlung beitrug, sondern einfach nur eingeführt wurde, um jemanden ins Verderben zu stürzen. Ihnen hätte ich gerne eine Stimme gewünscht. Man hat schon gemerkt, dass die Geschichten etwas älter waren. Doch es gab auch welche, die mir gefallen haben und mich mit ihrer düsteren Stimmung sehr einnehmen konnten, diese waren folgende:

- Der Junge, der Katzen zeichnete (Überraschend und außergewöhnlich)
- Die Schneefrau (Unglaublich atmosphärisch mit wundervollen Illustrationen)
- Auf dem Berg der Menschenschädel (Sehr düster, aber umso spannender)

Die Illustrationen: Hier dominierten bläuliche und violette Farbtöne, mit einer guten Portion Düsternis. Es gab mehrere Doppelseiten, die mit wunderschönen füllenden Malereien bestückt wurden, die wirklich atemberaubend anzusehen waren. Auch die kleinen, filigraneren Zeichnungen, die ab und an den Texträndern auftauchten, empfand ich als gelungen. Jedoch gab es auch einige Zeichnungen, die etwas simpler waren (was ich meistens eigentlich sehr mag), aber die mich nicht gänzlich begeistern konnten.

Fazit: Ich hatte anfangs etwas andere Erwartungen, aber trotzdem eine liebevolle und vor Fantasie sprühende Ausgabe bekommen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass mich andere Bücher von ihm etwas mehr mitreißen können. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen und eine Kaufempfehlung.

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  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2021

So kurz diese Geschichte auch sein mag – sie endet nicht, ohne zu bleiben.

Kirschblüten und rote Bohnen
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„Das tue ich nun schon seit sechzig Jahren. Der Sprache der Dinge lauschen, die keine Worte haben. Das nenne ich zuhören.“ (S. 144)

Anfangs würde man gar nicht vermuten, wie viel sich hier zwischen den ...

„Das tue ich nun schon seit sechzig Jahren. Der Sprache der Dinge lauschen, die keine Worte haben. Das nenne ich zuhören.“ (S. 144)

Anfangs würde man gar nicht vermuten, wie viel sich hier zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Die Geschichte zeichnet sich nicht etwa durch ständig wechselnde Schauplätze oder einen Spannungsbogen aus, sondern besticht mit großen Emotionen und einer wichtigen Thematik.

Das Cover: Dieses ist sehr niedlich aufgemacht. Zu sehen sind die drei wichtigsten Charaktere der Geschichte: Sentaro, Tokue und Wakana. Dazu noch pastellfarbene Kleckse, die an heruntersegelnde Kirschblüten erinnern. Mir gefällt es.

Die Handlung: Sentaro konnte seinen eigentlichen Lebenstraum nicht erfüllen und muss nun in einem kleinen Imbiss seine Schulden abarbeiten, indem er jeden Tag Dorayaki (japanische Pfannkuchen mit süßem Bohnenmus) verkauft. Als ihm eines Tages die ältere Dame, Tokue, anbietet für ihn zu arbeiten und ein sehr viel köstlicheres An (das Bohnenmus) zum Kosten dalässt, entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft zwischen den beiden. Immer mehr Menschen werden auf den Imbiss aufmerksam, auch die Schülerin Wakana. Doch der Ernst des Lebens lässt nicht lange auf sich warten…

Meine Meinung: Diese Geschichte beendete ich innerhalb eines Tages. Die einfache und gefühlvolle Erzählweise trägt die lesende Person mühelos durch die Geschichte und man möchte gar nicht aufhören die Seiten aufzunehmen. Mit viel Liebe zum Detail wird dieser Geschichte Leben eingehaucht. Das wahre Herz des Buches sind jedoch die Gespräche untereinander. Besonders Sentaros und Tokues Dialoge verfolgte man gerne. Ebenso bekam man mehr über eine sehr wichtige Thematik zu lesen, die damals Japans Gesellschaft spaltete und noch immer Einfluss auf die Betroffenen hat. Mir hat teilweise das Herz geblutet, wenn Tokue ihre Geschichte erzählte. Mich konnte „Kirschblüten und rote Bohnen“ von sich überzeugen, auch wenn ich mir noch etwas mehr Hintergrundwissen zu Sentaro und Wakana gewünscht hätte. Ihre Probleme wurden immer nur angeschnitten und in meinen Augen gab es noch genug Kapazitäten, diese zu beleuchten.

Die Charaktere: Allesamt haben sich in mein Herz geschlichen und besonders Tokue bleibt mir positiv im Gedächtnis. Mit wenig Worten baute der Autor bereits eine Verbindung zu den Lesenden auf und erweckte seine Charaktere zum Leben. Authentisch, zu keiner Zeit überzeichnet und interessant!

Fazit: Für mich eine gefühlvolle Geschichte, die nicht die lautesten Töne von sich gibt, aber dafür nicht weniger wichtig ist. Mir war zwar das Verhältnis der Charaktere nicht ganz ausgewogen, da mir bei zwei Personen die Geschichte gefehlt hatte, um sie noch besser verstehen zu können, aber das sind nur kleine Kritikpunkte. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Zwischen Maskenbällen, versteckten Brücken und mysteriösen Anwesen

Cards of Love 1. Die Magie des Todes
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„Mein erster Atemzug nach siebzehn Jahren und schon starb ich.“ (S.11)

Die City of Elements-Tetralogie der Autorin zählt für mich zur besten Reihe, die das Romantasy-Genre in den letzten Jahren vorzuweisen ...

„Mein erster Atemzug nach siebzehn Jahren und schon starb ich.“ (S.11)

Die City of Elements-Tetralogie der Autorin zählt für mich zur besten Reihe, die das Romantasy-Genre in den letzten Jahren vorzuweisen hatte. Umso gespannter war ich auf ein weiteres Projekt von ihr in diesem Genre. Wer Venedig, Maskenbällen, mysteriösen Charakteren und Miträtseln nicht abgeneigt ist, sollte definitiv mal einen Blick in die Leseprobe werfen.

Die Aufmachung: Das Cover ist ansprechend und sehr passend zur Thematik des Buches gestaltet, jedoch muss ich zugeben, dass ich es eine Millisekunde lang für einen Jahresplaner gehalten hatte (wenn auch einen sehr schönen). Nach längerem Betrachten konnte ich mich jedoch für das Gewand aufwärmen und mag besonders die Farbkombination aus dem bläulichen Lila, den violetten Highlights und der satten, gelben Schrift. Auch die feinen Illustrationen von Lea Melcher am Anfang jedes Kapitels gefallen mir sehr gut (für mich sind Lea Melcher und Nena Tramountani einfach ein Traum-Duo, was Projekte anbelangt!). Was ich jedoch bei der inneren Aufmachung nicht zwingend gebraucht hätte, war der Schriftenwechsel, sobald aus einer anderen Sicht geschrieben wurde. Eine Schriftart im Inneren hätte mir gereicht – der Perspektivenwechsel war bereit deutlich genug.

Die Handlung: Giulietta hat gerade ihren Schulabschluss absolviert und kann sich noch nicht so ganz entscheiden, wie sie weiter vorgehen soll. Jedoch beschäftigt sie ihre Leidenschaft – das Legen von Tarotkarten – intensiv. Als eines Tages die niederschmetternde Nachricht eintrifft, dass ihr Vater, zu welchem sie ein enges Verhältnis hatte, bei einem Unfall in Venedig ums Leben gekommen sei, macht sie sich auf nach Italien. Doch dieser wollte sie schon immer von dieser Stadt fernhalten, ebenso wie dem Kartenlegen…

Meine Meinung: Das düstere Hotel, ein künstlerisches Venedig und mittendrin unsere Protagonistin Giulietta. Die Atmosphäre konnte von Seite eins an begeistern und zieht sich durch das gesamte Buch. Die Schauplätze hauchen „Cards of Love“ das gewisse Etwas ein und besonders der Aufbau der Thematik in Kombination mit dem Setting ist gelungen. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, auch wenn sich in der ersten Hälfte viel Zeit zum Kennenlernen des Ortes gelassen wird. Letzteres fand ich jedoch ausgesprochen wichtig, da ansonsten die Atmosphäre darunter gelitten hätte. Einzig die Liebesgeschichte konnte mich inhaltlich nur bedingt überzeugen. Lange Zeit wurde sie nur angedeutet (was mir zugesagt hat), später ging es dann doch recht schnell (worunter das Mitfiebern leiden musste). Da hätte ich mir gerne noch etwas mehr Ruhe gewünscht, schließlich wird es noch eine Fortsetzung geben.

Die Charaktere: Ein wenig fehlt mir noch die Nähe zu Giulietta und Malvolio. Auch, wenn man jeweils aus beiden Perspektiven liest (wenn auch nicht in einem regelmäßigen Wechsel), so konnte ich zu ihnen noch keine endgültige Bindung aufbauen. Jedoch mochte ich Giuliettas Starrsinn und dass sie sich nicht alles gefallen ließ oder Fremden blind vertraute. Malvolio konnte besonders durch seine geheimniskrämerische Art überzeugen. Auch gab es gegen Ende ein schönes, emotionales Gespräch zwischen den beiden, welches ich positiv hervorheben muss. Ebenso spannend waren die mysteriösen Bewohner und Bewohnerinnen, die sich in der 1. Etage des Hotels aufhielten. Ich bin schon sehr neugierig, wie diese im nächsten Band integriert werden, denn nach diesem Ende kann nur Großes folgen! Ebenso bin ich mir sicher, dass ich im Folgeband mehr zu Giulietta und Malvolio finden werde, da bleibe ich optimistisch.

Fazit: Ein guter Reihenauftakt mit etwas Luft nach oben in Bezug auf die Charaktere. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen für eine kreative Idee gepaart mit einem mysteriösen Setting. Ich freue mich schon auf den 2. Band!

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Eine sehr niedliche und authentische Geschichte

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Anmerkung: Ich habe "Heartstopper" auf Englisch gelesen.

Heartstopper wurde mir schon sehr oft auf verschiedenen Portalen empfohlen, jedoch habe ich es mir lange nicht genauer angesehen. Irgendwann hatte ...

Anmerkung: Ich habe "Heartstopper" auf Englisch gelesen.

Heartstopper wurde mir schon sehr oft auf verschiedenen Portalen empfohlen, jedoch habe ich es mir lange nicht genauer angesehen. Irgendwann hatte ich den Anzeigen nachgegeben und das Buch - nachdem ich den Klappentext gelesen hatte und einen Blick in die Leseprobe warf - auf meine Wunschliste gesetzt. Heute habe ich es endlich gelesen und ich kann sagen: ich brauchte kein Lesezeichen!

Das Cover ist passend und sehr farbenfroh. Es ist modern, schlicht und gleichzeitig passt es wirklich gut zum Stil der Geschichte. Hier wurde sehr reduziert gearbeitet, aber es funktioniert!

In diesem Graphic Novel geht es um Charlie und Nick. Beide gehen zusammen zur Schule, jedoch haben sie noch nie miteinander gesprochen, geschweige denn wirklich miteinander zu tun gehabt, bis sie plötzlich nebeneinandergesetzt werden. Schnell freunden sie sich an, bis plötzlich mehr daraus wird...

Die Handlung mag zwar nicht wirklich neu sein: zwei Jungen freunden sich an, bis plötzlich der eine mehr für den anderen empfindet. Einer der beiden steht zu seiner Sexualität, der andere hadert noch mit sich, aber kann seine Gefühle nicht länger verstecken. Doch hier wurde die Annäherung der beiden so echt und authentisch dargestellt, dass ich wirklich durchgehend lächeln musste. Die Geschichte berührt und man fiebert von Anfang an mit Charlie und Nick mit. Diese schüchternen und manchmal auch unbeholfenen Situationen, die zwischen den beiden entstehen sind einfach so herzerwärmend, dass man nicht anders kann, als die beiden ins Herz zu schließen.

Nick und Charlie könnten unterschiedlicher nicht sein und trotzdem sind sie sich irgendwie ähnlich. Sie ergänzen sich und tun einander einfach nur gut. Beide sind freundliche und schüchterne Menschen, die zusammen auch über ihren Schatten springen können. Mir haben die beiden wirklich sehr gefallen.

Auch die Illustrationen lohnen sich wirklich. Sie sind sehr zurückhaltend, aber dieses Simple macht den Charme der Zeichnungen aus. Mit nur wenigen Strichen wird den Charakteren so viel Leben eingehaucht, dass man wirklich das Gefühl hat, als würden die Personen in der Geschichte plötzlich lebendig werden.

Ich kann "Heartstopper" nur empfehlen. Mir hat noch das gewisse Etwas gefehlt, damit es für mich ein Herzensbuch geworden wäre, aber ich kann die Geschichte nur wärmstens empfehlen. Die anderen Bände werde ich mir definitiv auch noch anschaffen. Von mir gibt es 4/5 Sternen!

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