Ein letztes Mal an der Dunbridge Academy
Dunbridge Academy - Anytime„[…] denn allein der Gedanke, dem Wasser zu nahe zu kommen, tut weh. Nicht, weil ich plötzlich Angst davor habe. Nicht im Geringsten. Schließlich ist Wasser immer noch das Gegenteil von Feuer, aber jetzt ...
„[…] denn allein der Gedanke, dem Wasser zu nahe zu kommen, tut weh. Nicht, weil ich plötzlich Angst davor habe. Nicht im Geringsten. Schließlich ist Wasser immer noch das Gegenteil von Feuer, aber jetzt ist es nicht mehr mein Zuhause.“ (S. 73)
Olive und Colins Geschichte beinhaltet viel Schmerz und die Aufarbeitung Letzteren. Doch auch hier hat Sarah Sprinz eine gefühlvolle und respektvolle Herangehensweise bewiesen, die die Geschichte so gefühlvoll macht.
Die Handlung: Nachdem es im letzten Band zu einem schrecklichen Brand kam, bei welchem Olive stark verletzt wurde, muss sie nun ihren zerstörten Traum akzeptieren. Sie kann durch ihre Verletzungen nicht mehr ihren geliebten Leistungssport betreiben, sondern muss das Schuljahr wiederholen und kann den Abschluss nicht gemeinsam mit ihrer Freundesgruppe machen. Dann taucht auch noch Colin Fantino an der Akademie auf und erschwert ihr das Leben mit seiner provokanten Art. Doch auch Colin hat nicht ohne Grund die Schule mitten im Schuljahr gewechselt…
Meine Meinung: Ich habe mich sehr auf Olives Perspektive gefreut, da ich bereits seit dem Auftakt gespannt auf ihre Gedanken war. Sie hatte bereits viele verschiedene Seiten von sich gezeigt und ich war gespannt, diese zu ergründen. Den neugewonnenen Schmerz, den sie seit dem Brand mit sich herumschleppen muss, war stets greifbar und man litt mit ihr mit. Auch Colin hat sein Päckchen getragen. Hier wurden erneut wichtige und ernste Themen angesprochen, weswegen mir meine Punktebewertung leider so schwerfällt, denn der Abschluss war leider der schwächste Band in meinen Augen. Insgesamt ist es eine lesenswerte Geschichte und Fans der Reihe werden hier mit großer Sicherheit auf ihre Kosten kommen, nur war es mir leider zu viel. Das Drama nahm zum Ende hin immer mehr zu und wirkte für mich teilweise überladen – auch, wenn alles wichtig war, was die Autorin hier angesprochen hat. Nur hätte ich mir vielleicht eine ausgewogenere Aufteilung davon gewünscht. Bei Colin und Olive habe ich individuell sehr mitgefiebert, nur leider bei der Liebesgeschichte nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich kann nicht genau sagen, woran das lag, aber mir fehlte manchmal die Nähre zu ihrer Beziehung.
Die Charaktere: Olive konnte wirklich glänzen. Von allen Protagonistinnen hat sie die meisten Facetten aufgewiesen und mit ihrer Vielschichtigkeit die Geschichte lebendig gemacht. Aus ihrer Perspektive habe ich sehr gern gelesen. Doch auch Colin war ein interessanter Charakter. Ich konnte ihn sehr lang nicht einschätzen und kann es bis jetzt auch nicht. Dennoch mochte ich die Klavierszenen mit ihm und seiner kleinen Schwester sehr gern – diese waren letztendlich das Highlight des Romans.
Fazit: Leider für mich der schwächste Band, aber das ist nur mein Empfinden. Ich spreche trotzdem eine Leseempfehlung aus, da mich der Umgang mit ernsten Themen hier sehr überzeugen konnte. Ich vergebe 3/5 Sternen und verabschiede mich damit von der Dunbrige Academy.