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Veröffentlicht am 19.05.2023

Wenn ein Erbe dein ganzes Leben auf den Kopf stellt

Every Little Secret
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Juliette Penn lebt ein bescheidenes, aber glückliches Leben in New York. Sie wohnt mit ihren besten Freundinnen in einer WG und studiert Grafikdesign. Bis sie eines Tages einen Anruf vom Nachlassverwalter ...

Juliette Penn lebt ein bescheidenes, aber glückliches Leben in New York. Sie wohnt mit ihren besten Freundinnen in einer WG und studiert Grafikdesign. Bis sie eines Tages einen Anruf vom Nachlassverwalter ihrer verstorbenen, leiblichen Mutter erhält, die sie nie kennengelernt hat, und ihr Leben damit von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Denn das Millionenerbe ist an eine Bedingung geknüpft und Caleb, der Stiefsohn ihrer Mutter, macht es ihr damit natürlich auch nicht gerade leicht. Wird sie den Deal eingehen oder auf das Erbe verzichten?

Das Buch hat mich durch das Cover direkt angesprochen und der Klappentext macht neugierig. Zugegeben: hätte ich gewusst, dass diese Dilogie von einem einzigen Pärchen handelt und man daher gezwungen ist beide Bände zu lesen, hätte ich vielleicht gar nicht danach gegriffen. Aber so sei es jetzt und ihr bekommt unabhängig von meiner persönlichen Meinung hinsichtlich Mehrteiler eine subjektive, aber dennoch hoffentlich nachvollziehbare Rezension.

Es war mein erstes Buch von Kim Nina Ocker und der Schreibstil an sich hat es mir nicht schwer gemacht reinzufinden, dennoch fand ich es anfänglich wirklich sehr ausschweifend erzählt, bis es auf den Punkt kam und Juliette war mir durch ihre impulsive Art auch nicht gleich sympathisch. Caleb hingegen, der ja eher das Bad Boy Image aufgedrückt bekam, fand ich toll und konnte seine Reaktion manchmal besser nachvollziehen als die von Julie. Dennoch sind mir im Laufe der Geschichte beide wirklich ans Herz gewachsen, und auch das zarte Pflänzchen der Annäherung zwischen den beiden ist schön gemacht. Sie spielen miteinander, sie sind sich nicht zu schade auch mal zu kontern und daraus ergibt sich oft ein witziger Schlagabtausch, der der Geschichte sehr gut tut. Ab etwa der Hälfte bin ich daher nur noch so durch die Seiten geflogen und auch wenn der Cliffhanger am Ende etwas aufgezwungen und überdramatisch wirkt, damit man Band 2 auch liest (denn sonst kommt das Buch ohne Cliffhanger und mit wenig Drama aus, daher wirkt es hier etwas fehl am Platz), ist bis zu dem Zeitpunkt noch gar nichts aufgeklärt, und man muss – Cliffhanger hin oder her – zu Band 2 greifen, um der Auflösung näher zu kommen.

Trotz kleiner Startschwierigkeiten hat mir Band 1 doch ganz gut gefallen und ich vergebe 4 Sterne für eine solide NA-Romance.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Von der letzten Reise die mehr bedeutet als das Leben selbst

Die Lavendeljahre
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Nach der Diagnose Krebs setzt Isabelle Steinmann alles daran noch ein letztes Mal in ihre alte Heimat zu reisen. In dem Ex-Häftling Ben findet sie einen möglichen Begleiter für die beschwerliche aber für ...

Nach der Diagnose Krebs setzt Isabelle Steinmann alles daran noch ein letztes Mal in ihre alte Heimat zu reisen. In dem Ex-Häftling Ben findet sie einen möglichen Begleiter für die beschwerliche aber für sie sehr bedeutungsvolle Reise ins Elsass, ganz zum Missfallen ihrer Tochter Carole, zu der sie seit jeher leider ein weniger enges Verhältnis hat. Was diese Reise für die ungleiche Gruppe jedoch bedeutet und wohin sie wirklich führt, das konnte niemand ahnen ...

Durch das Cover mit den Feldern, Bergen und dem namensgebenden Lavendel bekommt man direkt Fernweh und es passt richtig gut zu der Geschichte. Der Klappentext zeigt einen Teil dessen auf, was den Leser erwartet, aber es wird dennoch einiges ausgelassen, was mich während des Lesens dann positiv überrascht hat.

Der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen, er ist leicht verständlich und der Lesefluss ist gut, so dass man gut in das Buch reinfindet. Die Zeiten- und auch Ortswechsel innerhalb eines Kapitels sind gut überschrieben, so dass man zu jeder Zeit weiß, wo man sich gerade aufhält, und sie sind wunderbar ausgeglichen, ich konnte mich wirklich nicht entscheiden, welchen Handlungsstrang ich interessanter finde, weshalb ich immer weiterlesen wollte.
Die drei Hauptprotagonisten Isabelle, Carole und Ben sind mir wirklich sehr schnell ans Herz gewachsen, auch wenn Carole mit ihrer unnahbaren Art etwas kühl wirkt, aber es wird schnell klar, wieso sie so ist wie sie ist, und sie macht eine tolle Entwicklung durch. Man taucht auch schnell in die Nachkriegszeit und in Isabelles Jugend ein, und fiebert mit, wie es mit ihr und ihrem Leben wohl weitergeht.

Die Seiten sind durch die beiden zeitlich versetzten Handlungsstränge nur so an mir vorbeigeflogen und ich wollte wissen, was Isabelle alles erlebt hat und wieso sie unbedingt nochmal ins Elsass reisen möchte. Rückblickend muss ich sagen, dass ich mich tatsächlich etwas in die Irre führen habe lassen, was sicherlich beabsichtigt war und mich dann wirklich nochmal überrascht hat. Aber ich will nicht spoilern, nur mein Lob aussprechen für diesen Twist in der Handlung.

Das war wieder ein tolles Buch von Sonja Roos, das mich berührt und aufgewühlt hat, mich aber auch zufrieden und selig zurückgelassen hat. Absolute Empfehlung dieser tollen Autorin!

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Starker Anfang, ab der Hälfte flaut es ziemlich ab

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Dass das Cover mehr als auffällig ist und der Klappentext einen neugierig macht, daran gibt es kaum einen Zweifel und so wollte auch ich mit diesem Auftakt zur Art-Mayer-Reihe mein erstes Buch von Marc ...

Dass das Cover mehr als auffällig ist und der Klappentext einen neugierig macht, daran gibt es kaum einen Zweifel und so wollte auch ich mit diesem Auftakt zur Art-Mayer-Reihe mein erstes Buch von Marc Raabe lesen.

Mit dem Schreibstil bin ich recht gut klar gekommen, die kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein und die anfänglichen Rückblicke in die Vergangenheit waren super spannend, vor allem weil man aufgrund von genutzten Spitznamen lange nicht wusste, um wen es hier eigentlich geht. Hin und wieder wurden Cliffhanger in die Kapitelenden eingebaut, die einen zusätzlich durch die Seiten fliegen ließen.
Das neue Polizisten-Team um Artur Mayer und Nele Tschaikowski muss sich natürlich erst so richtig finden, aber die ersten Annäherungsversuche sowie die kleinen Ausflüge in ihr Privatleben haben mir schon ganz gut gefallen.

Ab der Hälfte des Buchs wurde dann urplötzlich einiges aufgelöst und klargestellt, womit das Rätselraten rund um den Vergangenheits-Erzählstrang abrupt vorbei war und der Leser nur noch wie ein unbeteiligter Dritter danebenstand und sich fragte, warum uns das jetzt eigentlich alles erzählt wurde. Es gab ab dem Zeitpunkt kaum mehr Möglichkeiten mitzuraten oder selbst Theorien zu entwickeln und aufgrund der rückblickend doch eher mäßigen Hinweise auf den möglichen Täter und dessen Motive war es schlicht unmöglich hier als Leser am Geschehen teilzunehmen.
Die Auflösung war dann zwar einigermaßen logisch und nachvollziehbar, aber dennoch nicht wirklich zufriedenstellend, zumal es auch so viele Kleinigkeiten gab, die gegen Ende noch aufgeklärt werden mussten, damit nichts fehlt, dass es einem 100 Seiten lang fast wie eine Aufzählung vorkam.
Außerdem liegt die Vermutung nahe, dass einige weiterhin vermisste Personen in den nächsten Teilen nochmal Thema werden könnten, was ich persönlich nicht so gerne mag.

Nichtsdestotrotz hatte ich eine gute Zeit und die knapp 600 Seiten waren auch nicht langatmig oder gar langweilig, dennoch war der Aufbau und Ablauf der Gesamtgeschichte nicht so nach meinem Geschmack.
Da ich die Ermittler aber mochte und wissen will, wie sie sich weiterentwickeln, gebe ich dem zweiten Teil nächstes Jahr in jedem Fall noch eine Chance.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Ein Blick hinter die Kulissen des Stars

WILL
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Als Kind der 80er und 90er kennt man ihn vielleicht bereits als Fresh Prince of Bel-Air: die Rede ist von Will Smith. Er ist ein Tausendsassa und gefühlt alles was er anpackt wird zu Gold. Aber wer ist ...

Als Kind der 80er und 90er kennt man ihn vielleicht bereits als Fresh Prince of Bel-Air: die Rede ist von Will Smith. Er ist ein Tausendsassa und gefühlt alles was er anpackt wird zu Gold. Aber wer ist der Mensch dahinter und wie kam er dahin wo er jetzt ist? Das sollte die Autobiografie enthüllen.

Um es kurz zu machen: Enthüllung war es für mich ganz und gar nicht.
Ich wurde zwar mitgenommen auf eine Reise durch mehrere Jahrzehnte, wurde auch manchmal überrascht aber dennoch hatte ich selten das Gefühl, dass ich hinter die Fassade blicken durfte, sondern ganz genau ausgewählt wurde, was der Leser erfahren soll und was nicht.
Es zeigt daher für mich kein allumfassendes Bild, wenn er auch bestimmte Dinge stark reflektiert und rückblickend gesehen vielleicht anders gemacht hätte, aber auch nach mehr als 500 Seiten habe ich nicht das Gefühl wirklich die Person oder den privaten Menschen hinter dem Aushängeschild „Will Smith“ kennengelernt zu haben und das fand ich sehr schade.

Die Übersetzung war für mich manches Mal auch schwer zu deuten, und ich ertappte mich dabei zu überlegen, wie es wohl im Englischen ausgedrückt wurde und ob es dadurch mehr Sinn ergab. Aber ich gebe zu, dass es sicherlich nicht einfach ist die Sprache oder den Slang der Rap und Hip Hop Szene zu übersetzen und ihm dennoch den Sinn und das Flair nicht zu nehmen.

Alles in Allem eine interessante Lebensgeschichte, vor allem für diejenigen, die seine Karriere nicht von Anfang an verfolgt haben, für mich aber leider nicht das was ich mir erhofft habe.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Nichts ist wie es scheint – keine gewöhnliche Love Story

Wie ein Stern in dunkler Nacht
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Christina hat einige private Schicksalsschläge erlebt unter der auch die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten Steffen gelitten hat, da kommt es ihr gerade recht, dass ihre Studienkollegin Melina, die als ...

Christina hat einige private Schicksalsschläge erlebt unter der auch die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten Steffen gelitten hat, da kommt es ihr gerade recht, dass ihre Studienkollegin Melina, die als Landärztin in Schottland arbeitet, sie um die Vertretung ihrer Praxis für die nächsten Monate bittet. Christina packt ihre Sachen in der Hoffnung, den Kopf frei und ihr Leben wieder geregelt zu bekommen, doch die Bewohner dort machen es ihr nicht leicht und treten ihr zunächst skeptisch und abweisend entgegen. Ob sie es schafft ihr Herz zu erwärmen und wirklich in Schottland anzukommen?

Das Cover zu „Wie ein Stern in dunkler Nacht“ harmonisiert farblich und der Titel suggeriert eine emotionale Liebesgeschichte. Zu Beginn wird jedoch direkt ganz tief in die Negativkiste gegriffen und die Schicksalsschläge und deren Folgen für Christina und Steffen ausführlich thematisiert, noch bevor man die Protagonisten wirklich kennenlernen und Mitgefühl für sie entwickeln kann. Das hat mir trotz des flüssigen Schreibstils den Einstieg ziemlich schwer gemacht und ich wurde auch danach nie das Gefühl los, Christina nicht richtig zu kennen und ihre Entscheidungen nachvollziehen zu können, obwohl die Geschichte nur aus ihrer Sicht erzählt wird. Der fehlende Perspektivenwechsel hat auch dazu geführt, dass die anderen Personen, allen voran Aidan, bis zum Schluss verschlossen und farblos wirkten, weil man eben nur die äußerlichen Eindrücke, die Christina so mitbekommt, als Leser angeboten bekommt.

Der gesamte Aufbau der Geschichte wirkte auf mich völlig anders als man sie von Liebesgeschichten kennt, und rückblickend könnte man sogar sagen, dass man aufgrund der vielen negativen Geschehnisse und Emotionen vielleicht hätte kommen sehen müssen, dass die Story möglicherweise auf ein Unglück zusteuert. Ich mag solche Überraschungen leider gar nicht und fühlte mich aufgrund des Covers und des Titels irgendwie irregeleitet.
Leider fehlte mir am Ende auch ein Ausblick in Form eines Epilogs, ein kleiner Lichtblick, dass doch noch alles gut werden könnte und der mein Herz nicht ganz so gebrochen zurückgelassen hätte. Aber leider blieb mir auch das verwehrt.

Die Story an sich hätte schön werden können und lies sich gut und schnell lesen, aber inhaltlich und emotional hat mich dann doch einiges gestört, weshalb ich gut gemeinte 3 Sterne vergebe.

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