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Veröffentlicht am 16.05.2021

Für Blumenliebhaber und Duftverliebte - sonst leider nicht überzeugend

Wie Träume im Sommerwind
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Die Schwestern Emilia und Clara befinden sich in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen - die eine angehende Parfumeurin in Paris, die andere alleinerziehende Mutter am elterlichen Rosenhof auf Usedom. ...

Die Schwestern Emilia und Clara befinden sich in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen - die eine angehende Parfumeurin in Paris, die andere alleinerziehende Mutter am elterlichen Rosenhof auf Usedom. Doch ein Autounfall bringt sie unverhofft wieder näher und lüftet lang verborgene Geheimnisse ...

Der Schreibstil ist wunderbar und auch die ersten Kapitel sind interessant - man will mehr über die ungleichen Schwestern erfahren.
Aber Clara lernt man nur durch Erzählungen Anderer und Rückblicke kennen, was es mir ein bisschen schwer gemacht hat sie einzuschätzen und sympathisch zu finden. Auch mit den anderen Protagonisten bin ich nicht richtig warm geworden und hab seltsamerweise kaum Mitgefühl entwickelt.
Die Geschichte ist für Blumenliebhaber und Duftverliebte sicher gut gelungen, mich hat die Story leider nicht mitgenommen, daher fand ich diese Detailverliebtheit hinsichtlich der beiden Themen irgendwann anstrengend.

Da ich aber glaube, dass die Autorin an sich gute Bücher schreibt, nur das Thema und Setting des Buches einfach nicht meins war, gibt es noch 3 von 5 Sternen von mir.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Liebestoll, humorvoll, knisternd, berührend – absolutes Lesehighlight

Sehnsucht in Aquamarin
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Polly und Jette sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jette die Weltenbummlerin, die in jedem Land die große Liebe findet und wieder verliert; und Polly die Übersetzerin, deren ...

Polly und Jette sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jette die Weltenbummlerin, die in jedem Land die große Liebe findet und wieder verliert; und Polly die Übersetzerin, deren Erotikromane das einzige Liebesleben enthält, das sie ihn ihrem recht ereignislosen Alltag zulässt. Doch als sie durch einen Zufall auf ein aktuelles Foto ihrer vor knapp 30 Jahren verschwundenen Mutter stoßen, begeben die Schwestern sich auf eine wilde, unvorhersehbare Reise an die Atlantikküste der USA, die das Leben einiger Menschen – ihres eigenen inklusive – mächtig durcheinanderwirbelt und die Karten des Lebens völlig neu mischt

Der neue Roman von Miriam Covi ist von der ersten bis zur letzten Seite etwas ganz Besonderes: liebestoll, humorvoll, knisternd, berührend … und einfach wunderschön. Es herrscht eine sehr gute Balance zwischen allen Handlungssträngen und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Der Schreibstil ist total flüssig, die Protagonisten sind allesamt auf ihre Art liebenswürdig - mit Eigenschaften, Gedankengängen und Verhaltensweisen wie mitten aus dem Leben gegriffen. Dadurch werden sie einem alle sehr schnell sympathisch. Ich musste oft herzlich lachen und hab mir die Situation bildlich vorgestellt – dabei kam mir nicht selten der Gedanke: das wäre bestimmt auch als Verfilmung total witzig!

Die Story ist wirklich zu keinem Zeitpunkt uninteressant, langatmig oder gar langweilig – ich hätte noch stundenlang so weiterlesen und gedanklich durch die Natur und Landschaft von Maine schlendern wollen. „Sehnsucht in Aquamarin“ war mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Miriam Covi, und bis ich ein neues Meisterwerk von ihr in den Händen halten darf, wage ich mich voller Vorfreude an die bisherigen Romane und genieße den ein oder anderen Blueberry Cheesecake dabei.

Uneingeschränkte Leseempfehlung und mein absolutes Highlight dieses Jahr!

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Veröffentlicht am 17.04.2021

18 Jahre zwischen Leben und Tod – und die Wichtigkeit des Überlebens

Zwischen zwei Herzschlägen
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Eine heimliche Jugendliebe, ein Schockmoment, eine Blockade, die keine sein darf, damit man alle Erwartungen erfüllt: so vollgepackt startet "Zwischen zwei Herzschlägen" von Eva Carter – und jeder(r) ...

Eine heimliche Jugendliebe, ein Schockmoment, eine Blockade, die keine sein darf, damit man alle Erwartungen erfüllt: so vollgepackt startet "Zwischen zwei Herzschlägen" von Eva Carter – und jeder(r) der Protagonisten scheint sein eigenes "Päckchen" zu tragen zu haben mit diesen verhängnisvollen 18 Minuten, das es gilt vor dem Leser auszubreiten und ihn mitzunehmen auf einer Reise von der Jugend ins Erwachsenenleben, mit all seinen Höhen und Tiefen.

Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Kerry, Tim und Joel hin und her und umfassen letztendlich einen Zeitraum von 18 Jahren, in denen man die Entwicklung aller Protagonisten miterleben darf. Ich mag es, wenn man in die Köpfe mehrerer Protagonisten schauen kann, aber hier sind auch viele Zeiträume ausgebreitet, die vielleicht für die Entwicklung eines Jugendlichen an sich relevant sind, rückblickend zur Geschichte aber recht wenig beigetragen haben.
Außerdem gab es Momente, in denen mich die Protagonisten und ihre Entscheidungen Nerven gekostet haben. Nicht unbedingt, weil sie unrealistisch waren, sondern mehr, weil sie die Story wieder in die Länge ziehen und doch kein Ende in Sicht war – egal ob Happy oder Unhappy End. Ich fand auch sehr schade, dass der Höhepunkt, auf den man so lange gewartet hatte, nur kurz und knapp und nur in Ansätzen wiedergegeben wurde.

100 Seiten weniger zwischendrin und dafür ein gut ausgearbeiteter Epilog, der zeigt, dass es diesmal länger hält als nur einen Sommer, hätten dem Buch und der Geschichte sicher gut getan.

Fazit: Neben einer Geschichte, die bestimmt einigen Jugendlichen aus dem Herzen spricht, finde ich den persönlichen Bezug der Autorin und die eingearbeiteten „wahren Begebenheiten“ sehr positiv – und wenn es nur ein paar Leser gibt, die sich in einem entscheidenden Moment wieder an die Überlebenskette erinnern, dann hat das Buch seinen Zweck nicht verfehlt.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ungewohnt – Speziell – Empfehlenswert

Bösland
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Ben durchlebt eine schwere Kindheit: ein prügelnder Vater, eine depressive Mutter und nur wenige Freunde. Bis Felix und Matilda in sein Leben treten und sich alles zum Guten wendet. Scheinbar: denn schon ...

Ben durchlebt eine schwere Kindheit: ein prügelnder Vater, eine depressive Mutter und nur wenige Freunde. Bis Felix und Matilda in sein Leben treten und sich alles zum Guten wendet. Scheinbar: denn schon bald ist Matilda tot – erschlagen mit einem Golfschläger – und Ben der einzige Verdächtige. 30 Jahre danach kommt die Erinnerung daran bruchstückhaft zurück und eine scheinbar zufällige Begegnung führt zu einem weiteren Mord, oder zwei, oder drei ...

Ich gebe es offen zu: hätten mir nicht so viele dieses Buch empfohlen, hätte ich es vermutlich nach den ersten 50 Seiten aufgehört. Der Schreibstil von Bernhard Aichner ist tatsächlich sehr speziell und ich hab gut ein Viertel des Buchs gebraucht, um wirklich reinzukommen und nicht dauernd nachlesen zu müssen, weil mir der ein oder andere Satz unvollständig vorkam. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man das Buch in einem Rutsch verschlingen.

Der Autor schafft es trotz dieser unkonventionellen Schreibweise – Kapitel aus Sicht des Protagonisten, ähnlich einem Tagebucheintrag, wechseln sich mit Dialogen in Aufzählungsart ab – den Leser mitzunehmen, und das gefühlt ohne Füllwörter, Beschreibungen der Umgebung oder ähnlichem Geplänkel. Persönlich finde ich, dass die Spannung zwar etwas leidet und man lediglich die Überschrift des nächsten Kapitels als kleinen Cliffhanger bezeichnen könnte, dennoch will man irgendwie trotzdem wissen, wie die Geschichte weiter bzw. ausgeht. Im Nachhinein betrachtet passt der Schreibstil zum Protagonisten und seiner „psychischen Glaubwürdigkeit“.

Ich bin immer noch total zwiespältig wie ich das jetzt alles finden soll, denn selten hat mich ein Buch so verwirrt und doch begeistert. Aber ich gebe einen Daumen nach oben und auch ich werde – mit Einschränkung hinsichtlich des Schreibstils – dieses Buch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Treuetest mit Happy End? Leichter gesagt als geschrieben

Männertreu und Sonnentau
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Vicki verliert nahezu ihr komplettes Leben an einem Vormittag – die Kollegin hintergeht sie, ihr zukünftiger Ehemann betrügt sie und sie ist quasi von jetzt auf gleich arbeitslos, obdachlos und Single. ...

Vicki verliert nahezu ihr komplettes Leben an einem Vormittag – die Kollegin hintergeht sie, ihr zukünftiger Ehemann betrügt sie und sie ist quasi von jetzt auf gleich arbeitslos, obdachlos und Single. Aber mithilfe ihrer Freundinnen kämpft sie sich mit einer abstrusen Idee zurück ins Leben: die Eröffnung einer Treuetestagentur. Wie kompliziert und wegweisend diese spontane Idee für jede der drei Freundinnen noch werden wird, ahnt zu dem Zeitpunkt noch keine von ihnen.

Der Titel "Männertreu und Sonnentau" von Andrea Seidl verrät nicht allzu viel von der Geschichte, die dahinter steckt: vom Betrogenwerden und Neuverlieben, von persönlichen Stolpersteinen und Hürden, die man sich vielleicht auch selbst in den Weg legt – und von der Bedeutung wahrer Freundschaft und stabiler Beziehungen.
Der Schreibstil ist wunderbar, man hält sich nicht mit komplizierten Satzaufbauen auf, sondern taucht sofort in die Geschichte ein – es geht ja auch gleich rasant los. Anfangs spielen auch Witz und Charme eine Rolle und ringen der aussichtslosen Situation – und mir als Leserin – doch noch ein Schmunzeln ab (zB die Absagekarten der Hochzeit). Leider verliert sich dieser Witz im Laufe des Buches ziemlich und die Geschichte büßt damit auch etwas an Leichtigkeit ein.
Der eingeschobene Perspektivenwechsel durch die eMail-Konversation zwischen den Zahnärzten liegt mir persönlich, und ich finde es sehr erfrischend auch mal die ungeschönte Sicht der Männer zu erfahren.
Leicht und schnell zu lesen, aber für mich leider keine Sensation. Mir persönlich kommt die Suche und das Finden der neuen Liebe dann schlussendlich doch etwas zu kurz und ich kann manche Vorgehens- und Verhaltensweise nicht nachvollziehen, was es mir schwer macht, mich mit den Protagonisten zu identifizieren.
Dennoch schöne, kurzweilige Lesestunden und vielleicht wird die Story um Vicki und Alex ja irgendwann doch noch aufgegriffen und ausgeweitet. Ich würde mich freuen.

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