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Veröffentlicht am 18.06.2023

Wendungsreicher und komplexer Justizkrimi mit Suchtpotential

Liar
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Mitten in der Nacht erhält Rechtsanwalt Eddie Flynn einen Anruf von Leonard Howell – dessen Tochter Caroline wurde entführt und Eddie soll ihm helfen, sie zu finden und ihn vor Gericht vertreten, da er ...

Mitten in der Nacht erhält Rechtsanwalt Eddie Flynn einen Anruf von Leonard Howell – dessen Tochter Caroline wurde entführt und Eddie soll ihm helfen, sie zu finden und ihn vor Gericht vertreten, da er Eddie aufgrund zurückliegender privater Ereignisse für mehr als geeignet für den Job hält. Doch es gibt keine Lösegeldforderung, kann er die verschwundene Tochter so wirklich rechtzeitig finden?

Beim Cover des Buchs hat sich der Verlag wieder an die übliche rot-schwarze Optik der Neuauflagen der Steve Cavanagh Bücher gehalten, was mir persönlich super gefällt, da man das Buch auch ohne große Kenntnisse von Erscheinungsterminen im Regal entdecken und direkt zuordnen kann. Das Buch punktet außerdem wieder durch den tollen Schreibstil, die gute Übersetzung und die knackig kurzen Kapitel über wenige Seiten, die einen so durch das Buch fliegen lassen, dadurch hatte ich es trotz der knapp über 500 Seiten in 3 Tagen gelesen. Es gibt hier zwar keinen Perspektivenwechsel, weshalb man lange nichts über Täter und Zustand des Opfers sagen kann, dies mindert die Spannung aber keineswegs, und man erfährt kapitelweise etwas aus der Vergangenheit einer Person, die man zunächst nicht zuordnen kann. Wer die Bücher um Eddie Flynn kennt, weiß, dass es auch einen erheblichen Anteil an Gerichtsszenen und Verhandlungstagen gibt, dennoch fördern sie oft unglaubliches zutage, weshalb auch diese Szenen niemals langweilig werden.
Die Zusammenarbeit mit seinem Freund Harry Ford und der FBI-Agentin Harper steckt in „Liar“ noch in den Kinderschuhen, wird aber schon gut angedeutet und in den Folgebüchern dann weiter ausgebaut.

Die Story war insgesamt sehr vielschichtig und die Zusammenhänge zunächst unklar, was zum Miträtseln und dem Aufstellen eigener Theorien einlädt (die natürlich letztendlich falsch waren), dennoch schafft es Steve Cavanagh nach und nach Klarheit reinzubringen und die Verwirrung aufzulösen.
Das Ende war ganz gut aufgelöst, eine Kleinigkeit hat mich etwas gestört und wurde für mich nicht ausreichend beleuchtet, dennoch hat es mich nicht unzufrieden zurückgelassen.

Es handelt sich hierbei um Teil 3 der Eddie Flynn-Reihe, aber man kann (wie ich) auch mittendrin einsteigen, sie unabhängig voneinander lesen und hat dennoch nicht das Gefühl, dass einem nötiges Vorwissen fehlt. Frühere Fälle werden allerdings kurz angeschnitten, weshalb man, wenn man alle Bücher lesen will, in der richtigen Reihenfolge anfangen sollte, um nicht unnötig gespoilert zu werden. Tolle Lesezeit, ich freu mich auf die weiteren Teile!

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Schöner Auftakt mit religiösem Touch

Love Always Hopes
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Juna möchte später unbedingt Hotelmanagerin werden und so bewirbt sie sich für ein Praktikum in einem Luxushotel am Brombachsee, mit zugegeben etwas unlauteren Mitteln. Dort angekommen bemerkt sie einen ...

Juna möchte später unbedingt Hotelmanagerin werden und so bewirbt sie sich für ein Praktikum in einem Luxushotel am Brombachsee, mit zugegeben etwas unlauteren Mitteln. Dort angekommen bemerkt sie einen zweiten Praktikanten, der ihr unähnlicher nicht sein könnte: Leo Lichtenberg, Hotelerbe, Sohn der Eigentümerin und mit wenig Ambitionen dieses Praktikum erfolgreich zu absolvieren. Als zwischen ihnen ein kleiner Wettbewerb ausgerufen wird, müssen die beiden tagtäglich konkurrieren und merken, dass sie doch nicht so verschieden sind, wie bisher gedacht. Ob sie es schaffen können erfolgreich zusammen zu arbeiten?

Der Klappentext zum Auftakt der „Lichtenberg“ Reihe verspricht einen romantischen New Adult Roman – und den bekommt man auch, wenn auch ohne große Überraschungen. Der Schreibstil ist wunderbar leicht und die kurzen Kapitel mit dem Perspektivenwechsel zwischen Juna und Leo lockern die Geschichte fühlbar auf. Aber auch wenn man manche Situationen aus beiden Blickwinkeln betrachten konnte und die Protagonisten so etwas besser kennenlernt, konnte ich trotz Sympathie keine wirkliche Bindung zu ihnen aufbauen und die Liebesgeschichte ging mir leider nicht bis ins Herz.
Eine Besonderheit dieses Romans ist in jedem Fall der religiöse Touch, den das Buch bekommen hat, dadurch dass Juna und ihre Familie, aber auch Leo christlich verwurzelt sind und ihr Vertrauen auf und ihre Bindng zu Gott auch in Gedankengängen oder den Gesprächen immer wieder thematisiert wird. Ich werde das selbstverständlich nicht bewerten, finde es jedoch so außergewöhnlich, dass ich denke, dass dieser Aspekt in der Rezension unbedingt erwähnt gehört.
Das Setting am Brombachsee ist etwas ganz Besonderes und kam mir bisher so noch nie unter. Ich freue mich daher, dass auch die anderen beiden Bände der Reihe an besonderen Seen und in mir vielleicht noch unbekannten Gegenden spielen werden. Wer sich an den religiösen Aspekten und dem damit einhergehenden fehlenden Spice nicht stört, für den ist dieses Debüt eine wunderbare Reise ins fränkische Seenland.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Aufwühlende Geschichte während der innerdeutschen Teilung

Weil ich an uns glaubte
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Lena steht vor einer wichtigen Entscheidung: soll sie ihren langjährigen Freund Max heiraten oder ist sie doch noch nicht bereit dafür? Mitten in ihre Gedankengänge platzt plötzlich die Offenbarung ihrer ...

Lena steht vor einer wichtigen Entscheidung: soll sie ihren langjährigen Freund Max heiraten oder ist sie doch noch nicht bereit dafür? Mitten in ihre Gedankengänge platzt plötzlich die Offenbarung ihrer Mutter, dass entgegen ihren langjährigen Aussagen, ihre Großmutter Marlies noch lebt und sich gerade in der Nähe aufhält. Bei einem ersten Treffen erzählt Marlies Lena ein aufwühlende Geschichte während der innerdeutschen Teilung, die alles Bisherige in ein anderes Licht rückt. Wird diese Erzählung ihr helfen, eine richtige Entscheidung für ihr eigenes Leben zu treffen?

Das Cover ist farblich eher unauffällig und der Titel verrät wenig von der eigentlichen Geschichte. Der Klappentext macht aber neugierig und so bin ich voller Vorfreude in diese Geschichte eingetaucht. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig zu lesen, die mit dem kapitelweisen Perspektivenwechsel einhergehenden Wechsel der Zeitebenen lockert die Story auf und man möchte immer weiterlesen, weil beide Erzählstränge gleichermaßen interessant gestaltet sind.

Über die Handlung möchte ich gar nicht zu viel verraten, aber die Protagonisten sind mir in beiden Erzählsträngen ziemlich schnell ans Herz gewachsen und ich habe zeitweise wirklich mitgelitten. Leider war mir das Ende etwas zu schnell erzählt und abgehandelt, hier hätte ich mir noch einige Seiten gewünscht, die das „Leben danach“ deutlicher beleuchtet hätten.
Dennoch eine wirklich schöne Geschichte einer begabten Autorin, und sicherlich nicht das letzte Buch von Heike Fröhling für mich.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Interessanter Plot, aber recht unspektakulär umgesetzt

Stranded - Die Insel
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Maddy will ihr bisheriges Leben hinter sich lassen und ergreift daher die Chance für eine TV-Produktion mit sieben Mitstreitern für ein Jahr auf einer Insel vor der Küste Schottlands ausgesetzt zu werden. ...

Maddy will ihr bisheriges Leben hinter sich lassen und ergreift daher die Chance für eine TV-Produktion mit sieben Mitstreitern für ein Jahr auf einer Insel vor der Küste Schottlands ausgesetzt zu werden. Dort angekommen scheint alles in Ordnung und die Kennenlernphase deutet auf unterschiedliche Charaktere, die aber gut zusammen arbeiten können, hin. Doch irgendwann kippt die Stimmung und Maddy wird plötzlich von einem Gruppenmitglied zur Ausgestoßenen, ja sogar zur Gejagten. Und als das versprochene Boot nach einem Jahr nicht auftaucht, zählt für alle Ausgesetzten nur noch eines: das eigene Überleben zu sichern.

Das Cover dieses Thrillers wirkt düster und mysteriös und macht Lust auf die Survivor-Story. Der Schreibstil, die gute Übersetzung und die angenehme Kapitellänge machen es dem Leser einfach in die Geschichte einzusteigen. Die Aufteilung in die drei Zeitebenen vor, während und nach dem TV-Experiment hat mir gut gefallen und lockerte die Geschichte etwas auf.
Leider kam ich mit der Hauptprotagonistin und ihrer Verhaltensweise (auch wenn ich in Ansätzen nachvollziehen konnte, warum sie so war) überhaupt nicht klar und hätte sie oft gerne wachgerüttelt. Die Gegebenheiten vor Ort, die tagtäglichen Aufgaben und Herausforderungen, die zum Beispiel das Wetter und die Jahreszeiten so mit sich brachten, waren immer wieder sehr ausführlich und ausschweifend beschrieben, was mich zeitweise leider langweilte und rückblickend auch nicht für die Auflösung der Story wichtig war.
Die Auflösung war dann leider auch ziemlich unspektakulär und ohne Twist in der Handlung, den ich wenn der angekündigte Thriller schon kein Pageturner ist, dann zum Ende hin schon noch erwartet hätte.
Von der Idee her wirklich gut, aber die Umsetzung hakte etwas und durch den Klappentext, der rückblickend viel zu viel verrät, leider kaum spannend.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Die erschütternde Kindheit einer starken Frau

Brunnenstraße
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Als Kind einer Geliebten wächst Andrea Sawatzki die ersten 7 Jahre mit ihrer Mutter alleine auf. Der Vater kommt hin und wieder zu Besuch, weitere Unterstützung bekommen sie nicht und verständlicherweise ...

Als Kind einer Geliebten wächst Andrea Sawatzki die ersten 7 Jahre mit ihrer Mutter alleine auf. Der Vater kommt hin und wieder zu Besuch, weitere Unterstützung bekommen sie nicht und verständlicherweise vermisst Andrea eine Vaterfigur daher sehr. Als die Frau ihres Vaters überraschenderweise stirbt, holt ihr Vater Andrea und ihre Mutter zu sich, und die Vorfreude ist groß, dass sie endlich eine richtige Familie sein werden. Doch die Ernüchterung folgt ziemlich bald, denn neben nach wie vor fehlenden der Bindung zu ihrem Vater, bemerken sie, dass der Vater krank ist und nicht mehr arbeiten kann. Können sie es dennoch schaffen, wie eine richtige Familie zusammen zu leben?

Ob Mutter der Bundschuh-Bande oder Tatort-Kommissarin – Andrea Sawatzki zeigt im Fernsehen viele Facetten, doch wie es dahinter aussieht wusste ich bisher nicht. Das Buch zeigt auch nur einen kleinen, aber wichtigen Teil ihrer Kindheit und Jugend auf, der sie aber vermutlich sehr geprägt hat. Der Schreibstil toll und nicht wie bei manchen Biografien recht trocken, die Kapitel knackig kurz, daher kann man dieses Buch in einem Rutsch lesen. Der Inhalt war für mich tatsächlich keine leichte Kost aber es gehört zu ihr und ihrem Leben und ich bin froh, dass sie auch die Schattenseiten mit uns Lesern geteilt hat.

Dieses Buch zeigt auf seinen nicht mal 200 Seiten das Bild einer Kindheit, die geprägt ist von Verzicht, jugendlicher Rebellion, aber auch von mütterlicher Liebe. Die Geschichte hat mich erschüttert und ich habe mich oft gefragt: „Wie viel kann eine Kinderseele ertragen?“
Dieses Buch hallt noch lange in mir nach und hat mir in jedem Fall die Augen geöffnet für künftige Entscheidungen. Absolute Leseempfehlung!

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