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Veröffentlicht am 15.04.2022

Krimi mit neumodischem Retreat als Setting – schöne Fortsetzung

Hamdraht
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Im beschaulichen Südburgenland will der Lifecoach Arno Radeschnig ein Retreat ansiedeln, doch bei der Pressevorstellung passieren einige unschöne Dinge und mittendrin natürlich die Lokaljournalistin Vera ...

Im beschaulichen Südburgenland will der Lifecoach Arno Radeschnig ein Retreat ansiedeln, doch bei der Pressevorstellung passieren einige unschöne Dinge und mittendrin natürlich die Lokaljournalistin Vera und die Köchin Mathilde, die wir aus „Zuagroast“ schon kennen. Doch können sie den Ratschkatln von Oberwart ein paar Geheimnisse entlocken und so den Geschehnissen auf den Grund gehen?

Das Cover zu „Hamdraht“ ist wieder sensationell gestaltet worden von Lena Zotti und passt perfekt zum Buch und dessen Inhalt, mal ganz davon abgesehen dass es einen tollen Wiedererkennungswert hat.

Auch der Schreibstil von Martina Parker ist gewohnt gut und flüssig und lädt zum Weiterlesen sein, auch wenn mir für die Bezeichnung „Gartenkrimi“ diesmal die gärtnerischen Tätigkeiten rund um den „Club der grünen Daumen“ leider viel zu kurz kam. Die Zwischenkapitel der Wasserleiche waren aber wirklich sehr erheiternd und lehrreich, und auch die kurzen Absätze über tierische Erd- und Wasserbewohner zu Beginn eines jeden Kapitels waren wieder erfrischend, auch wenn sie diesmal nicht immer so perfekt zur darauffolgenden Handlung gepasst haben wie noch bei „Zuagroast“.

Die neuen Protagonisten sind wieder gut ausgearbeitet und machen sich im Laufe des Buchs nahezu alle verdächtig. Auch hier ist es so, dass der eigentliche Kriminalfall (vom Prolog mal abgesehen) wieder recht lange auf sich Warten lässt, aber wenn man einfach annimmt, dass erst mal die Protas und das Setting ihren Auftritt bekommen, dann fühlt man sich dennoch gut unterhalten.

Mit „Hamdraht“ schafft Martina Parker eine Fortsetzung, die zwar wieder interessant gestaltet ist, aber vom Unterhaltungswert und dem Setting nicht ganz an „Zuagroast“ herankommt, bei dem viel Lokalkolorit und lustige Abschnitte einen nur so durch die Geschichte getragen haben. Aber wem „Zuagroast“ gefallen hat, der wird auch mit „Hamdraht“ schöne Lesestunden verbringen.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Scheinbar willkürliche Morde ohne Zusammenhang - spannend und gut aufgelöst

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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In „Mörderfinder – Die Macht des Täters“ halten scheinbar unzusammenhängende Morde ohne richtiges Motiv und mit willkürlich ausgewählten Opfern und Tötungsmethoden den Privatermittler Max Bischoff und ...

In „Mörderfinder – Die Macht des Täters“ halten scheinbar unzusammenhängende Morde ohne richtiges Motiv und mit willkürlich ausgewählten Opfern und Tötungsmethoden den Privatermittler Max Bischoff und seinen ehemaligen Kollegen Horst Böhmer von der Düsseldorfer Kripo auf Trab. Nichts will so recht zusammenpassen und sie kommen kaum weiter, auch Max' Methoden sich in die Täter hinein zu versetzen scheinen diesmal nicht zu greifen. Die Zeit scheint gegen die Ermittler zu spielen und der Druck von außen wird größer … eine Lösung muss her, nur welche?

Auch der zweite Teil von „Mörderfinder“ mit Max Bischoff als Dozent und Privatermittler war wie gewohnt flüssig zu lesen, mit kurzen Kapiteln und dabei ziemlich spannend aufgebaut. Es gab im Lauf der Geschichte wieder viele Verdächtige, einige Wendungen und ein für mich doch überraschendes Ende, wenn auch mit ein paar Dingen, die mir wieder zu konstruiert und „zufällig“ waren.

Max Bischoff bildet mit Horst Böhmer ein gutes Team, auch wenn sie nicht so lustig und schlagfertig miteinander umgehen, wie es einst mit Menkhoff der Fall war. Auch hier braucht es keinerlei Kenntnisse der vorherigen Bücher, doch es wird in Ansätzen auf Geschehnisse aus einem Vorgängerband eingegangen.

Die aktuelle Geschichte beginnt ziemlich rasant und die Mordfälle bleiben nicht lange aus. Gut haben mir auch die Zwischenkapitel aus Sicht des Täters gefallen, so dass der Leser nicht völlig bis zum Ende im Dunkeln tappt.

Verdächtige gab es viele aber das Ende birgt dennoch einige Überraschungen, wenn auch für mich stellenweise wieder etwas zu konstruiert und mit vielen Zufällen behaftet.

Aber wem „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ gefallen hat, der wird auch in „Die Macht des Täters“ seine Freude an den Ermittlungen von Max Bischoff haben.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Besondere Thematik aber mit wenig Spannung

Totentier: Psychothriller
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Der Polizist Markus Penning versucht sich nach schweren Schicksalsschlägen wieder ins Leben und den Beruf zurückzukämpfen, doch er leidet unter Aussetzern und wacht an verschiedensten Orten auf, ohne zu ...

Der Polizist Markus Penning versucht sich nach schweren Schicksalsschlägen wieder ins Leben und den Beruf zurückzukämpfen, doch er leidet unter Aussetzern und wacht an verschiedensten Orten auf, ohne zu wissen wie er da hingekommen ist. Er zweifelt an sich selbst und muss doch einen Mörder jagen, der es auf Tierquäler abgesehen hat und von einer Tierschutzgruppe als Held verehrt wird. Doch kann er es schaffen den Täter zu fassen oder ist er selbst irgendwie verwickelt?

Das Buch wird als „Psychothriller“ bezeichnet und man taucht mit Markus Penning auch tief in die Psyche einer Person ein – inklusive aller Ängste, Zweifel und Sorgen, die mit schlafwandlerischen Ausflügen einhergehen. Doch als Thriller, der für mich immer stark mit Spannung und am besten auch mit Cliffhangern verbunden ist, würde ich es nicht bezeichnen.

Der Schreibstil ist wunderbar, man kommt gut rein und es ist flüssig zu lesen. Die Story und ihr Verlauf konnten mich aber leider nicht überzeugen: die Aussetzer des Polizisten waren für mich nicht so präsent, dass ich als Leser eine (Mit)Täterschaft in Erwägung ziehen konnte und auch die Auswahl der Opfer führte recht schnell zu einem möglichen Verlauf, der sich dann auch bewahrheitet hat. Die Auflösung und Beweggründe des Täters waren mir dann auch etwas zu seltsam, aber vielleicht bin ich für sowas auch nicht offen genug.

Leider wurde auch einiges schon im Lauf der Geschichte aufgelöst - ein fulminantes, spannendes Finale gab es daher nicht für mich.

Ein solides Werk mit besonderer Thematik, das mich jedoch hinsichtlich Story und Spannungsbogen nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Es ist nie zu spät für einen Neuanfang – berührende Story mit Leseempfehlung

Für immer und noch ein bisschen länger
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Anna ist eine begnadete Pianistin, doch der Tod ihres Verlobten zieht ihr den Boden unter den Füßen weg – und als dann auch noch die Kündigung ihrer Altbauwohnung als einziger Rückzugsort ins Haus flattert, ...

Anna ist eine begnadete Pianistin, doch der Tod ihres Verlobten zieht ihr den Boden unter den Füßen weg – und als dann auch noch die Kündigung ihrer Altbauwohnung als einziger Rückzugsort ins Haus flattert, begibt sie sich wohl oder übel auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Die Besichtigung eines Zimmers in einer Rentner-WG ist nicht unbedingt ihre erste Wahl – nicht ahnend, dass der Umzug der Anfang von so viel Neuem ist und nicht nur ihr eigenes Leben sondern auch das ihrer Mitbewohner und Nachbarn positiv beeinflussen, bereichern und in die richtige Spur lenken könnte.

Das Cover zu „Für immer und noch ein bisschen länger“ hat mich sofort angesprochen und ich liebe es, wenn Bücher einen Wiedererkennungswert haben – denn auch die anderen Bücher von Barbara Leciejewski haben ein ähnlich gestaltetes Cover. Der Klappentext weckt das Interesse des Lesers, ohne dass man erahnt, wie liebevoll und bereichernd die Geschichten hinter den WG-Mitbewohnern gestaltet sind.

Alle Protagonisten – natürlich auch Michel – sind mir schnell sympathisch geworden und man schließt sie mit all ihren Eigenheiten schnell ins Herz, und durch den flüssigen Schreibstil wirkt alles so realistisch, dass man sich selbst schnell als ein Teil der WG fühlt und die Seiten nur so an einem vorbeifliegen.

Das Buch umfasst die Lebensgeschichten, Sorgen und Ängste aller Protagonisten und ist dadurch etwas ganz Besonderes: Liebe, Trauer, Angst, Sehnsucht, Verlust, Reue und ganz viel Gefühl werden in diesem Buch transportiert und es entsteht eine gute Balance, jeder Emotion wird genügend aber auch nicht zu viel Raum gegeben.

Die Geschichte der einzelnen WG-Bewohner hat mich wirklich berührt, auch ihre eigene Entwicklung zu sehen war wundervoll. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen und war traurig als es dem Ende zuging, denn die Geschichte könnte noch ewig so weitergehen und ich würde mich unendlich freuen, wenn ich das Zusammenleben dieser besonderen Menschen weiterhin begleiten dürfte. „Für immer und noch ein bisschen länger“ war mein erstes, aber definitiv nicht mein letztes Buch von Barbara Leciejewski und bekommt von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Bergwelt-Krimi mit unharmonischem Ermittlerteam

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Alexa Jahn wird bei ihrem Antritt in der PI Weilheim direkt mit einen spektakulären Fall betraut: am Brauneck hängt an einer Felswand eine Leiche. Schnell wird klar, dass sie es hier nicht mit einem Bergsteigerunfall ...

Alexa Jahn wird bei ihrem Antritt in der PI Weilheim direkt mit einen spektakulären Fall betraut: am Brauneck hängt an einer Felswand eine Leiche. Schnell wird klar, dass sie es hier nicht mit einem Bergsteigerunfall zu tun haben – und als weitere Leichenteile am Achensee in Österreich entdeckt werden, muss sie zusätzlich zur Undurchsichtigkeit des Falls auch noch versuchen, sich mit dem etwas verschrobenen Österreicher Kollegen Bernhard Krammer zu arrangieren.

Das Buch beginnt rasant mit dem Fund der Leiche an der Felswand und man wird direkt in die Bergwelt und die dortigen Gegebenheiten und Vorgehensweisen eingeführt. Der Schreibstil ist gut und holpert nicht, so dass man gleich in die Geschichte eintauchen kann. Allerdings waren mir die manchmal ein ganzes Kapitel andauernden Gedankenspiele von Alexa ziemlich schnell zu viel. Statt mit den Kollegen zu sprechen, geht sie alles gedanklich alleine durch, was zur nicht vorhandenen Sympathie und Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Weilheim wie auch Österreich noch beiträgt – die Alleingänge der Polizisten und dieses Gegeneinander statt Miteinander war für den Fall nicht wirklich förderlich, da er dadurch manchmal fast in den Hintergrund gerät.

Das Finale war dann ganz gut gelöst und die Täterhintergründe logisch erklärt, aber es fehlte mir trotz der Bezeichnung „Kriminalroman“ fast durchweg an Spannung, die mich zum Weiterlesen angeregt hätte.

Zum Ende hin passiert noch etwas Unerwartetes, das mir leider etwas too much war und aufgezwungen wirkte – und obwohl ich gerne regionale Krimis lese, konnte mich das Setting und die Story hier leider nicht überzeugen.

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