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Veröffentlicht am 08.01.2018

Au dem Totenberg

Auf dem Totenberg
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Begonnen wird die Geschichte schon ziemlich spannend. Ein Mann wird verfolgt und zu Tode gehetzt. Dann treffen wir auf Tonne, einen Online-Pokerspieler. Er ist arbeitslos, verschuldet, allein, hat auch ...

Begonnen wird die Geschichte schon ziemlich spannend. Ein Mann wird verfolgt und zu Tode gehetzt. Dann treffen wir auf Tonne, einen Online-Pokerspieler. Er ist arbeitslos, verschuldet, allein, hat auch noch Mietschulden und trinkt ein Dosenbier nach dem anderen. Da lernt er eines Tages in seiner Stammkneipe Rocco kennen, sie freunden sich an, spielen Schach miteinander und dann ist Rocco verschwunden, Tonne findet ihn nicht mehr. Dies alles spielt sich alles im Jahre 2003 ab. Dann wird abgeschwenkt in einem total anderen Handlungsstrang zum Jahr 2015b und auf den Fernfahrer Dassow. Seine Ehe ist zerrüttet, er bleibt nur wegen der zwei adoptierten Mädchen, die aus der ersten Ehe seiner Frau sind. Seine Frau ist psychisch sehr angeschlagen, Man fragt sich zuerst, was diese Familiengeschichte mit dem Buch zu tun hat, aber am Ende fügen sich alle Handlungsstränge zu einer Einheit zusammen. Im Bramwald wird eine zerstückelte Leiche gefunden, die aber schon über Jahre dort gelegen haben muß. Da neben der Leiche eine Tüte mit Schlaftabletten gefunden wurde, geht man von einem Selbstmord aus. Aber Kommissar Leitner und seinem jungen Kollegen geht die Sache nicht aus dem Kopf und sie ermitteln akribisch weiter und kommen dann zu dem Schluß, dass hier Mord vorliegt. Gekonnt und spannend geschrieben. Der Autor führt uns auf falsche Fährten und führt uns bis zum Schluß an der Nase herum. Leitner hat deswegen auch schon immer Magenschmerzen und nimmt eine Tablette nach der anderen ein. Das Buch hält den Spannungsbogen bis zur letzten Seite aufrecht. Man kann es buchstäblich nicht mehr aus der Hand legen und am Ende fügen sich alle Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen. Tolle Kost für kalte Winterabende.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Der Prinz aus dem Paradies

Der Prinz aus dem Paradies
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Der Titel hört sich recht schwülstig an, aber nachdem es eine wahr Geschichte sein soll, habe ich das Buch gelesen und konnte es wirklich nicht mehr aus der Hand legen. An einem Wochenende hatte ich es ...

Der Titel hört sich recht schwülstig an, aber nachdem es eine wahr Geschichte sein soll, habe ich das Buch gelesen und konnte es wirklich nicht mehr aus der Hand legen. An einem Wochenende hatte ich es durch. Und mir stellte sich immer wieder die Frage, wie kann eine erwachsene, mitten im Leben stehende Frau so unvernünftig sein oder stimmt das Sprichwort doch: Liebe macht blind. Rosemarie geht auf die 50 zu, ist geschieden, hat zwei erwachsene Kinder und eine Enkelin und führt eine Praxis als Therapeutin. Nebenbei kümmert sie sich noch um ihren 90jährigen Vater und um ihre behinderten Bruder. Als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk bekommt sie von ihrem Sohn eine Reise nach Sri Lanka geschenkt. Aber die ersten Tage fühlt sie sich in dem fremden Land nicht wohl. Es ist schwülheiß, das Meer ist zu flach, der Strand ist steinig und das Hotelzimmer ist sehr karg. Doch dann sieht sie den jungen und wunderschönen Kellner Kasun und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Dann kommt der Abschied und Kasun bietet sie, ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Als die behördlichen Hürden geschafft sind (sie muß ihn krankenversichern, sozial wie finanziell für ihn aufkommen, sonst bekommt er keinen Aufenthalt) schickt sie ihm Geld für ein Flugticket. Die erste Zeit ist traumhaft, Kasun liebt sie, trägt sie auf Händen, allerdings muß sie seine Familie auch finanziell unterstützen. Doch Rasun will immer mehr, den Führerschein, tolle teure Markenklamotten, eine Ausbildung zum Masseur machen. Und doch fliegt sie mit ihm nach Sri Lanka und heiratet ihn dort. Zurück in Deutschland ist ihr Konto grenzenlos überzogen, die Hochzeit, von ihr sebst bezahlt, war teuer. Rasun wird immer unverschämter, lügt und verschwindet dann. Doch Rosemarie verzeiht ihm alles. Sie geht bis an ihrem finanziellen Ruin. Wie wird das ganze enden? Finden sie wieder zueinander und geht jeder seine eigenen Wege? Ich will nicht spoilern. Jedenfalls ist das Buch auf alle Fälle lesenswert und es zeigt, wie weit einsame Frauen gehen, um sich einen wunderschönen, 20 Jahre jüngeren Lover zu halten. Meine Skepsis bezüglich dieses Buches war nach den ersten 50 Seiten total verflogen.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Das Medaillon

Das Medaillon
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Ein sehr interessant geschriebenes Buch, bei dem man seine Umwelt total vergißt. Es ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Einmal in der Zeit um 1850/60 und die nächste Handlung findet im jetzt statt. Rosalie ...

Ein sehr interessant geschriebenes Buch, bei dem man seine Umwelt total vergißt. Es ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Einmal in der Zeit um 1850/60 und die nächste Handlung findet im jetzt statt. Rosalie und Dorothea sind Freundinnen, wie sie es unterschiedlicher nicht sein kann. Rosalie wächst sehr liberal und frei bei ihrem Vater, einem Arzt auf und kann sich ganz frei entfalten, während Dorothea mit Eltern und 4 Brüdern in einem sehr puritanischen Elternhaus aufwächst, wo nach den strengen Regeln des Glaubens gelebt wird. Beide Frauen wollen einen Beruf ausüben und beide Frauen lieben ganz unkonventionell Männer, die nicht in das Schema einer sittsamen Frau passen. Dies alles bringt große Schwierigkeiten mit sich. Und zu dieser Zeit werden in Ebersfeld Knochen eines Urmenschen, eines Neandertalers gefunden, was den beiden Frauen zu denken gibt und sie mehr über die Naturwissenschaft wissen möchten. Daneben erfahren wir von Nora, die in unserer heutigen Zeit lebt. Ihr Partner Falk ist Archäologe und möchte weitere Ausgrabungen machen, da er meint, hier den Urmenschen auszugraben. Und genau da treffen sich die Gemeinsamkeiten beider Zeitebenen aufeinander. Sehr gut geschrieben. Die Autorin muß sehr viel recherchiert haben bezüglich der Zeit um 1850 und bezüglich der Ausgrabungen allgemein. In dem Buch taucht auch ein Medaillon auf, das Dorothea und Rosalie gehört hat und das Nora bei den Grabungsarbeiten findet. Nun ist Noras Ehrgeiz angestachelt und sie will viel mehr über die Besitzerin  herausfinden. Das Buch umfaßt 460 Seiten. Diese lesen sich leicht und locker und man ist überrascht, wie schnell man am Ende des Buches angekommen ist.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Geschenke aus dem Wollkorb

Geschenke aus dem Wollkorb
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Ein Handarbeitsbuch, das ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen kann und dessen Modelle gut nachgearbeitet werden kann und die nützlich sind und für die man Verwendung haben kann. Es ist unterteilt nach ...

Ein Handarbeitsbuch, das ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen kann und dessen Modelle gut nachgearbeitet werden kann und die nützlich sind und für die man Verwendung haben kann. Es ist unterteilt nach der Zeit, die man für seine Handarbeit aufbringen will. Geschenke, für die man 2 Stunden brauch, 4 bis 6 Stunden, 8 Stunden usw. Die Anleitungen sind gut beschrieben und machen es auch Anfängern leicht, mit ihrer Handarbeit klarzukommen. Ich selbst habe schon etliche Modelle daraus nachgearbeitet und alle sind wunderbar geworden. Dieses Buch hält, was es verspricht und ich finde immer wieder etwas, was ich daraus nacharbeiten will

Veröffentlicht am 02.01.2018

Der andere Mensch

Der andere Mensch
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Schon das Cover dieses Jugendbuches ist schlicht und minimalistisch  gehalten in schwarz weiß, ohne ein Bild. Dieses würde allein schon die Vorstellung des Steinzeitmenschen Patuh nicht gerecht werden. ...

Schon das Cover dieses Jugendbuches ist schlicht und minimalistisch  gehalten in schwarz weiß, ohne ein Bild. Dieses würde allein schon die Vorstellung des Steinzeitmenschen Patuh nicht gerecht werden. Hier wird die Geschichte aus grauer Vorzeit erzählt. Patuh lebt mit seiner Mutter und einer Gruppe von Gefährten in einer Höhle. Nachdem seine Mutter gestorben ist, entzweit sich die Gruppe, der Anführer wird getötet und Patuh muß fliehen. Er lebt alleine im Wald muß der Kälte trotzen, da hier fast immer Winter herrscht und es sich um eine Eiszeit handeln muß. Er muß sich gegen wilde Tiere verteidigen. Und seine Suche nach Nahrung ist seine Hauptbeschäftigung. Eines Tages gesellt sich ein Pferd zu ihm und es ist einige Winter lang sein Gefährte, bis es von den Wölfen getötet wird. Später schließt sich Patuh wieder Menschen an und er gründet eine Familie. Der Autor erzählt hier wirklich detailgetreu das Leben der Urmenschen zur damaligen Zeit. Sehr interessant war für mich zu erfahren, wie sie ihre Wunden heilten und wie sie ihre Werkzeuge herstellten. Hass und Zwietracht war auch damals schon vorhanden, genau wie heute noch. Leider wurde das Buch zur Mitte hin dann etwas langweilig, da der Mensch immer nur durch den Wald streifte und nach Nahrung suchte. Ansonsten ein sehr interessantes und lehrreiches Buch, das es uns in die Welt unserer Urahnen eintauchen läßt.