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Veröffentlicht am 19.03.2017

Eiskalte Spur

Eiskalte Spur
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Der Einband zeigt eine tiefverschneite Landschaft. Das Buch spiet in Österreich, im Bregenzer Wald. Es ist zwei Wochen vor Weihnachten und der erste Schnee fällt und es will gar nicht mehr aufhören zu ...

Der Einband zeigt eine tiefverschneite Landschaft. Das Buch spiet in Österreich, im Bregenzer Wald. Es ist zwei Wochen vor Weihnachten und der erste Schnee fällt und es will gar nicht mehr aufhören zu schneien. Helga Waldinger möchte über das Wochenende mit den anderen Mitgliedern des Jahrgangstreffens zum Körbersee, wo ihre Schwester ein Skihotel betreibt. Reinhild Waldinger sieht das nicht gerne, ersten das schlechte Wetter und zweitens ist er auf den Organisator des Treffens eifersüchtig. Es schneit dann das ganze Wochenende durch, es wird Katastropenalarm gegeben und es gehen auch Lawinen ab. Waldinger ist sehr besorgt, da auch das Telefon nicht mehr funktioniert. Doch am Abend des gleichen Tages kommt die ganze Gruppe wieder zurück mit Ausnahme seiner Frau. Niemand hat darauf geachtet, wo sie ist. Unter großen Schwieirgkeiten macht sich Waldinger auf den Weg zum Skihotel. Aber als er dort ankommt, fndet er seine Frau nicht vor, aber eine tote Person. Da in dem Hotel wegen des schlechten Wetters aber keine Gäste waren und sich nur die Wirtsfamilie dort aufgehalten hat, tappt die Kriminalpolizei im Dunkeln. Auch Waldinger, selbst Kripobeamter, wird verdächtigt. Aber nicht nur Helga ist spurlos verschwunden, sondern auch Linus, der Zwillingsbruder der jungen Wirtin. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Dies ist mein erster Krimi mit Kommissar Waldinger und er hat mir sehr gut gefallen. Es steht hier nicht der Mord allein im Fokus, sondern es werden auch die Probleme der einzelnen Familien erörtert, die alle irgendwie in Zusammenhang stehen. Ein kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen, das dem Leser noch einmal so richtig den Winter zuückkommen läßt. 

Veröffentlicht am 19.03.2017

Avantgardening

Avantgardening
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Ein wundervoller Bildband über die etwas andere Gartenkultur. Hier kommt man ab von dem Blumengarten mit seinen klaren Strukturen, den Ziersträuchern und dem Wimbledonrasen. Der Autor entführt uns in sein ...

Ein wundervoller Bildband über die etwas andere Gartenkultur. Hier kommt man ab von dem Blumengarten mit seinen klaren Strukturen, den Ziersträuchern und dem Wimbledonrasen. Der Autor entführt uns in sein riesiges Gartenarsenal. Hier läßt er der Natürlichkeit seinen Lauf. Pflanzen, die wir als Unkraut betrachten, finden hier ihr Dasein. Ihre Blüten sind überraschend schön und haben durchaus ihren Reiz. Wie der Autor uns erklärt, liegen diese Samen und Boden und keimen dann von selbst. Dort haben sie alles das, was sie zum Wachsen und Gedeihen brauchen, ihre natürliche Umgebung, ihr natürliches Umfeld. Wunderschöne Gräser mit ihren filigranen Blütendolden zeigen uns ihre Schönheit. Denn in jeder der Jahreszeiten hat dieser Garten seinen Reiz, in jedem der zwölf Monate sind die jeweiligen Pflanzen präsent. In fünf Kapiteln erklärt uns der Autor seinen Garten, vom ersten Jahr an bis hin zum vollständigen Bewuchs. Vor allem haben mich die wunderbaren Fotos fasziniert. Mit diesem Buch will uns Tosten Matschiess zurück zur Natur führen. Für manchen wird dieser Garten als Wildnis erscheinen, für mich aber hat dieses Arsenal seinen Reiz. Nicht zu vergesssen ist dabei, dass durch den natürlichen Bewuchs die heimischen Insekten, Bienen und Vögel voll auf ihre Kosten kommen. Dost, Eisenkraut, Schmiele,Federkraut und so manche Stauden erleben hier ihre Wiedergeburt. Warum nicht einmal etwas Neues wagen und in einem kleinen Eckchen seines Gartens der Natur ihren Lauf lassen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Rain Dogs

Rain Dogs
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Dieser Krimi ist sehr hart, realistisch und ohne viel Schnörksel geschrieben. Er liest sich stellenweise wie ein Polizeibericht. Ich hatte die ersten 100 Seiten so meine Schwierigkeiten, Interesse an dem ...

Dieser Krimi ist sehr hart, realistisch und ohne viel Schnörksel geschrieben. Er liest sich stellenweise wie ein Polizeibericht. Ich hatte die ersten 100 Seiten so meine Schwierigkeiten, Interesse an dem Buch zu finden. Oft hatte ich den Gedanken, es zur Seite zu lesen. Deswegen brauchte ich auch sehr lange, bis ich mit der Lektüre fertig war. Da ich noch nie etwas über den katholischen Bullen Sean Duffy in Irland gelesen habe, war mir der ganze Sachverhalt neu und fremd. Beginnend war die Geschichte mit dem täglichen Einerlei im Dienst des Polizisten. Gleich am Anfang hat sich seine um 10 Jahre jüngere Lebensgefährtin von ihm getrennt, da sie meinte, dass der Altersunterschied viel zu krass sei. Daran hat Duffy, bzw. sein Ego zu knabbern. Duffy wird in ein Hotel zu einem Einsatz gerufen, da einem Mitglied einer finnischen Delegation die Brieftasche gestohlen wurde. Dabei lernt er kurz die englische Journalistin Lily Bigelow kennen, die ihm sehr gut gefällt. Ein paar Stunden später wird er zu einem Einsatz gerufen. In Carrickfergus Castle wird eine tot Frau gefunden. Sie scheint von der höchsten Stelle des Castles gesprungen zu sein. Selbstmord. Aber etwas an der Leiche sagt Duffy, dass es ein Mord war. Als er die Leiche nächer betrachtet, sieht er, dass es Lily Bigelow ist. Bei der Untersuchung ihrer persönlichen Sachen wird auf dem Laptop eine Undercover-Recherche gefunden. Darin geht es um Korruption, Unterschlagung und Kindesmißbrauch. Die junge Frau war einer heißen Sache auf der Spur, deswegen wurde sie auch aus dem Weg geräumt. Nun beginnt die Suche nach dem vermeintlichen Mörder. Es wird in Regierungskreisen ermittelt, der Fernsehstar Jimmy Savile wie auch der Hausmeister des Castles geraten in Verdacht. Bis fast zum Schluß ziehen sich die Ermittlungen der Kripo, bis dann endlich der Mörder gefunden wird. Das Buch spielt im Jahr 1978. Hier wird auch auf die IRA mehrmals verwiesen, wie auch auf Politiker, Sänger und Schauspieler aus dieser Zeit. Viele Songs und Hits aus dieser Zeit begegnen und in diesem Buch. Alles in allem kein Thriller zum schnell durchlesen, sondern ein Buch, das irgendwie anders geschrieben wurde. Hinzuweisen ist aber noch auf das schwarz-weiße Titelbild mit dem Wolf zwischen den Baumstämmen.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Die Musik der verlorenen Kinder

Die Musik der verlorenen Kinder
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Das Cover besticht durch die Fassade von Chicago. Ein Buch der leiseren Töne. Hektik wäre hier fehl am Platz. Das Buch erzählt uns die Geschichte von Benny, Napoleon und Pearl. Benny ist der Sohn eines ...

Das Cover besticht durch die Fassade von Chicago. Ein Buch der leiseren Töne. Hektik wäre hier fehl am Platz. Das Buch erzählt uns die Geschichte von Benny, Napoleon und Pearl. Benny ist der Sohn eines jüdischen Fabrikanten, der Mützen herstellt. Seit sein kleiner Bruder damals im Schneesturm starb und er sich schuldig an dessen Tod führt, ist das Klavierspiel seine einzige Leidenschaft. Hier kann er vergessen. Bei seinen Botengängen für seinen Vater kommt er auch in die nicht so zu empfehlenden Ecken der Stadt. Hier wird Jazz gespielt, was Benny total fasziniert und er eignet sich diesen Stil und diesem Swing an. Napoleon ist ein Waisenkind, er kam aus den Süden nach Chicago und spielt die Trompete wie ein junger Gott, er läßt sie schluchzen, jauchzen und Tierstimmen produzieren. Pearl verliert drei ihrer Brüder bei einem Schiffsunglück, mit den verbliebenen Brüdern und ihren beiden Schwestern betreibt sie eine Bar. In dem Buch erfahren wir, wie diese drei Personen zusammenkommen, lesen über ihr Schicksal, über ihr Leben. Jeder von den Dreien ist unglücklich, mit seinem Leben nicht zufrieden. Wir bekommen Einblick in die goldenen 20iger Jahre des 20. Jahrhunderts. Hier werden fiktive Personen mit Al Capone, Benny Goodman, Duke Ellington, Louis Armstrong vermischt. Das Leben der einfachen Bevölkerung während der Prohibition ist ärmlich und sehr hart und es herrscht überall Arbeitslosigkeit. Und doch ist der Jazz immer und überall zu hören. Mary Morris führt uns in eine andere Welt, sie beschreibt die Wege von Benny derart plastisch, man fühlt sich selbst auf den Wegen in Chicago unterwegs. Mir hat dieses Buch einige Dinge nähergebracht, die ich so noch nicht gesehen habe.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Schlaflied

Schlaflied
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Leider habe ich bisher von dem Autorenpaar Börjlind noch kein Buch gelesen und kenne auch die Vorgänger dieses Buches nicht. In Stockholm drücken die Flüchtlingen aus Afghanistan, Afrika und Syrien herein. ...

Leider habe ich bisher von dem Autorenpaar Börjlind noch kein Buch gelesen und kenne auch die Vorgänger dieses Buches nicht. In Stockholm drücken die Flüchtlingen aus Afghanistan, Afrika und Syrien herein. Darunter sind viele Kinder, die alleine auf der Flucht sind. So auch Folamie. Die Obdachlose Muriel nimmt sich der Kleinen an, als diese weinend am Straßenrand sitzt. Gemeinsam beziehen sie eine einsame Hütte im Wald. Dort sind sie aber nicht sicher und werden bedroht. Im Wald wird die Leiche eines Jungen gefunden. Diese ist von den Wildschweinen schon halb gefressen worden. Es muß ein Romakind sein. Wurde es Opfer von Pädophilen. Ein paar Tage später wurden weitere Kinderleichen gefunden. Bei der Aufklärung des Falles ist auch Tom wieder dabei, ein ehemaliger Polizist, dann Obdachloser und inzwischen wieder gefestigt und will sich wieder beweisen. Ihm zur Seite steht Olivia, die Chefin im Team ist Mette. Voller Hochdruck wird an dem Fall gearbeitet, die Spur führt nach Bukarest, wo in den Abwasserkanälen ermittelt wird. Die Kripo geht verschiedenen Spuren nach, die Beamten werden teilweise bedroht. Doch durch akribische Arbeit kommen sie einer Bande auf die Schliche, die mit Organen handelt. Trotz der fast 700 Seiten konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und hatte es innerhalb von 3 Tagen verschlungen. Die ersten 27 Seiten scheinen mit dem Buch überhaupt nichts zu tun zu haben, was sich dann aber auf der letzten Seite auflöst. Gnadenlos werden wir in die Armut der Leute, die in den Abwasserkanälen leben, mitgenommen. Wir sehen, dass die Polizisten bis an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit kommen, sie sehen verstümmelte und verweste Leichen, müssen mit den brutalsten Mißhandlungen vorlieb nehmen. Ein Buch, das nichts für zarte Gemüter ist. Am Ende des Buches ist man selbsts total erschöpft und depremiert über so viel Schlechtigkeit der Menschen. Unbedingt weiterempfehlen, Thriller brutal.