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Veröffentlicht am 15.01.2024

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt
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Dies ist nun der zweite Teil über Margherita und ihr Leben während des zweiten Weltkrieges. Margherita ist inzwischen 15 Jahre alt und der Krieg kommt immer näher. Ihr Bruder befindet sich inzwischen im ...

Dies ist nun der zweite Teil über Margherita und ihr Leben während des zweiten Weltkrieges. Margherita ist inzwischen 15 Jahre alt und der Krieg kommt immer näher. Ihr Bruder befindet sich inzwischen im Einsatz und auch dessen Freund Danny, ein deutscher Jude, hat sich freiwillig gemeldet. Als Margheritha im Zug angegriffen wird und sie verletzt ins Krankenhaus kommt, ist es Danny, der sie oft besucht und sie verliebt sich unsterblich in ihn. Ihr früherer Schwarm Miles wird dabei vergessen. In diesem Buch spüren wir den Krieg, die Ängste der Soldaten, die Angriffe. Malta ist hier ein Stützpunkt der Armee. Auch die Zivilbevölkerung spürt inzwischen die Einschnitte in ihr Leben. Lebensmittel und Kleidung werden rationalisiert, es besteht Verdunklungspflicht und Ehemänner und Söhne werden verletzt, vermißt, getötet. Wir sind im Jahr 1941. In dem Buch werden die Kapitel einmal dem Krieg, Gino und Danny gewidmet, im nächsten Kapitel erfahren wir einiges über Margheritas Leben im Internat und ihre schwärmerische Liebe für Danny. Der Autor führt uns tief ins Kriegsgeschehen ein, wir erfahren einiges über die Kämpfe, was ich bisher nicht wußte und auch nicht darüber nachgedacht habe und wie sich England gegenüber Deutschland stellt und verhält. Eine Kriegsbeschreibung aus anderer Sicht. Die Erzählerin dieses Buches ist inzwischen eine sehr alte Dame und erinnert sich gut an diese Zeit. Der Autor versteht diese Gedanken gut umzusetzen und so halten wir ein teilweise historisch wertvoll wiedergegebenes Buch in Händen. Die Schreibweise ist leicht verständlich und die Kriegsgeschehnisse sind interessant beschrieben und nicht trocken dargelegt. Am Ende des Buches befindet sich ein Namensverzeichnis, so dass man sich die Personen ins Gedächtnis rufen kann und auch das Nachwort ist sehr informativ. Das Cover ist schlicht und einfach gestaltet. Ich bin schon gespannt, ob es eine weitere Fortsetzung geben wird.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Der andere Ausweg

Der andere Ausweg
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Ein aufsehend erregender Nordseekrimi, der mich anfangs ein wenig verwirrte. Eine Standesbeamtin wird auf einer Hochzeitslocation auf der fiktiven Nordseeinsel Prielsand ermordet. Das Team um den Ermittler ...

Ein aufsehend erregender Nordseekrimi, der mich anfangs ein wenig verwirrte. Eine Standesbeamtin wird auf einer Hochzeitslocation auf der fiktiven Nordseeinsel Prielsand ermordet. Das Team um den Ermittler Bork wird auf die Insel eingefolgen, während über der Insel ein Sturmtief hinweg fegt. Zur gleichen Zeit will der Tontechniker Jonas mit der Fähre zu seiner schwangere Freundin auf die Insel, um ein paar Tage mir ihr dort auszuspannen. Doch als er dort ankommt, trifft das von ihm angeorderte Fahrzeug nicht ein, anstatt dessen erhält er über sein Hady eine Drohbotschaft. Wenn er sich an die dort gemachten Anweisungen nicht hält, wird Laura sterben, sie ist bereits in der Gewalt des ominösen Anrufers. Jonas macht sich zu Fuß auf den Weg ins Hotel, wird von den Wassermassen abgedrängt und droht zu ertrinken. Doch in letzter Sekunde wird er von einem Fischer gerettet, der ihn mit nachhause nimmt. Doch am nächsten Tag wird auch der Fischer ermordet aufgefunden. Jonas flieht, die Polizei ist hinter ihm her und auch die Person, die Laura in seiner Gewalt hat. Eine gefährliche Flucht mit lebensbedrohlichen Situationen beginnt und die Polizei fischt im Trüben. Der Autor schreibt derart spannend, teilweise passieren schockierende Dinge und der Leser glaubt, dass keiner der Protagonisten überleben wird. Aber alle sind hart im Nehmen und man kann sich wirklich bis zur letzten Seite nicht vorstellen, wer solchen Hass und solche tiefen psychischen Störungen hat, aber auch große Intelligenz, um eine ganze Insel in Angst und Schrecken zu versetzen. Was ein besonders interessanter Aspekt für den Leser darstellt, sind die Rückblicke in Jonas Kindheit. Und immer wieder wird uns ein Blick in Lauras Gefängnis gewährt, wo das Wasser langsam aber sicher steigt. Anfangs hatte das Buch für mich zu viele verschiedene Informationen, die ich momentan nicht einordnen konnte, aber als ich dann ein Stück weiter gelesen hatte, ergab alles einen Sinn. Das war der zweite Nordseekrimi des Autors und ich hoffe, dass es weitere Fortsetzungen gibt. Das Cover ist düster, zeigt aufgepeitschte Wellen und einen einsamen Mann auf das Meer blicken.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Vielleicht im Himmel einmal

Vielleicht im Himmel einmal
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Ein Buch voller Pietismus, Puritismus und einer in sich ruhenden Religiosität. Und über allem steht der Übervater Heinrich, der seine Macht über seine Ehefrauen, Töchter bis hin zu seinen Enkelinnen versprüht. ...

Ein Buch voller Pietismus, Puritismus und einer in sich ruhenden Religiosität. Und über allem steht der Übervater Heinrich, der seine Macht über seine Ehefrauen, Töchter bis hin zu seinen Enkelinnen versprüht. Das Buch beginnt mit Ende des ersten Weltkrieges und endet 2015. Heinrich ist von der zupackenden und über allem stehenden Wilhelmine angezogen und heiratet sie. Aus der Ehe entstammen vier Kinder. Doch nach der Geburt des kleinen Sohne stirbt sie an der Schwindsucht. Und dann redet Heinrich sich ein, dass diese Ehe ein Fehler und eine Sünde war, da er sich von Wilhelmine sexuell angezogen gefühlt hat und Gott in nunmehr dafür bestraft. Bald jedoch bleibt ihm nichts anderes übrig und er heiratet die junge Elfriede, die ihm sieben Kinder gebiert. Heinrich duldete keinen Tand bei den Mädchen, züchtig und fleißig hatten sie zu sein. Doch die Ehen der Töchter waren alle nicht glücklich. Die eine wurde an ihrem Verlobungstag versetzt, die andere heiratete einen alten Witwer. Magda als einzige wurde Ordensfrau und Christel durfte sogar studieren. Ein Leben lang konnten die Töchter die Erziehung des Vaters nicht abschütteln. Viele Themen kommen bei den Frauen vor. Man wünscht sich eine Abtreibung, man konnte sein Kind nicht lieben, Vergewaltigung, Unzucht mit Minderjährigen, Krebserkrankungen, Magersucht, Selbstmordabsichten. Aber das Leben mit Gott wollten die Frauen nicht verleugnen. Ein Buch, das sich über das Leben von einem Mann und zwölf Frauen erstreckt. Über eine jede ist der Leben exakt aufgeführt und der Leser meint, selbst Mitglied dieses Familienclans zu sein. Die Autorin schreibt derart interessant, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, so intensiv wird uns das Leben der einzelnen Personen geschildet. Am Anfang des Buches ist eine kurze Angabe jeder der dreizehn Personen gemacht mit den Geburtsdaten und auch den Sterbedaten. Ich konnte mich von dem Buch überhaupt nicht mehr losreißen und muß noch lange darüber nachdenken. Ich habe schon einmal ein Buch von Lea Söhner gelesen und war darüber auch so fasziniert. Das Cover ist sehr prägnant. Es zeigt darauf mehrere Menschen die vor einem Wegweiser stehen. Der eine Weg führt zu Tod und Verdammnis, der andere aer zum Leben und zur Seligkeit.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Weil Du meine Tochter bist

Weil du meine Tochter bist
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Ein Buch, das uns in die Zeit um den zweiten Weltkrieg herum führt und uns zeigt, wie stark Mutterliebe sein sein. Viv lernt den jungen smarten Musiker Joshua kennen, wird ein einziges Mal schwach und ...

Ein Buch, das uns in die Zeit um den zweiten Weltkrieg herum führt und uns zeigt, wie stark Mutterliebe sein sein. Viv lernt den jungen smarten Musiker Joshua kennen, wird ein einziges Mal schwach und gleich schwanger. Viv entstammt einem streng katholischen Elternhaus und Joshua ist Jude. Um die Schande eines ledigen Kindes zu vermeiden, wird schnell eine Hochzeit arrangiert. Nach der Hochzeit macht sich Joshua auf nach Amerika, um dort eine Musikerkarriere zu starten. Viv lebt weiterhin mit ihrer kleinen Tochter Maggie bei ihren Eltern, Doch dann bricht der Krieg aus und es beginnt die Kinderlandverschickung. Auf Drängen des Pfarrers und ihrer Eltern entschließt sich Viv schweren Herzens, ihrer kleine Maggie von Liverpool weg aufs Land zu schicken, um vor Bombardierungen sicher zu sein. Maggie kommt bei einem kinderlosen, gut betuchtem Ehepaar unter, die das Kind unheimlich verwöhnen mit Reitstunden, schönen Kleidern und vielen Spielsachen. Viv bricht es fast immer das Herz, wenn sie nach den Besuchen dort ihre kleine 5jährige Tochter zurücklassen muß. Dann bekommt sie die schrecklichste Nachricht ihres Lebens. Das Haus der Pflegefamilie Thompson wurde dem Erdboden gleichgemacht, von den Bewohnern fehlt jede Spur. Maggie gibt nicht auf und will nicht wahrhaben, dass ihr Kind nicht mehr am Leben sein soll und startet eine jahrelange umfangreiche Suche. Das Buch führt uns in eine total andere Welt in den Jahren zwischen 1935 und 1945. Ein uneheliches Kind war eine Schande, was Vivs Eltern immer wieder durchblicken ließen. Auch konnte man eine Ehe zwischen verschiedenen Konfessionen nicht dulden, insbesondere zwischen Katholiken und Juden nicht. Es herrschten ganz andere Sitten- und Moralvorstellungen. Viv und Joshua waren bei ihrer Eheschließung noch Teenager. Besonders Joshua fehlte die erforderliche Reife, plötzlich Ehemann und Vater zu sein. Er hatte nur die Musik im Kopf. Es kam ihm daher mehr als gelegen, dass ihm Vivs Mutter Geld dafür bot, nach Amerika zu gehen und aus Vivs Leben zu verschwinden. Viv war auch als junge Mutter ganz auf ihre Eltern fixiert, war sie doch finanziell von ihnen abhängig und konnte und durfte keine eigenen Entscheidungen treffen. Das Buch hat mich emotionell tief berührt,, zeigt es doch, über welche Schatten Viv spingen muß, um die Suche nach ihrer Tochter nicht einstellen zu müssen. In dieser Zeit hat sie auch Mut und Entschlossenheit gezeigt und sich aus den Krallen ihrer Eltern befreit. Mich hat diese Geschichte total gefangen genommen und ich habe noch lange über das Gelesene nachgedacht. Die Autorin hat hier sehr gut über diese Zeit recherchiert und sehr interessant das ganze Geschehen geschildert. Ihre Sprache ist sehr gut verständlich, sie hat die Gefühle und Ängste der jungen Mutter sehr gut rübergebracht. Das Buch war mehr als nur ein Roman, es war ein Zeitzeugnis über die Kriegszeiten und deren Folgen. Auch das Cover ist hier sehr gut ausgewählt worden. Es zeigt den Ansatz eines kleinen Mädchens mit rutschenden Strümpfen, das einen klobigen Cover neben sich stehen, so, wie es damals üblich war.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Die Insel der Pelikane

Die Insel der Pelikane
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Ein Buch voller Naturschönheiten, Dramatik und aber auch Romantik. Fnn verbringt sehr viel Zeit bei seinem Großvater, dem Leuchtturmwärter, auf Lobos Island. Hier gibt es noch eine Unmenge der vom Aussterben ...

Ein Buch voller Naturschönheiten, Dramatik und aber auch Romantik. Fnn verbringt sehr viel Zeit bei seinem Großvater, dem Leuchtturmwärter, auf Lobos Island. Hier gibt es noch eine Unmenge der vom Aussterben bedrohten braunen Pelikane. Finn hat eine sehr schwere Kindheit und als Erwachsener ist er sehr menschenscheu und lebt auf der Insel nur für seine Pelikane. Die Biologin Lisa hört von diesen wunderbaren Vögeln und erhält einen Forschungsauftrag dafür. Doch als sie auf der kalifornischen Insel ankommt, scheint sich alles gegen sie verschworen zu haben. Die Pensionswirtin verhält sich sehr komisch und der Institutleiter an der Universität läßt sie nicht in die Unterlagen und Bücher über die Pelikane schauen, er verwehrt ihr sogar den Zutritt zur Bibliothek. Und Finn läßt sie nicht auf seine Insel, die sie nur von Ferne sieht. Welches Geheimnis umgibt diese Menschen, dieses Island. Lisa läßt sich nicht unterkriegen. Sie begibt sich ins Lebensgefahr, nur um ihren Auftrag erledigen zu können, an dem ihr sehr viel liegt. Dann fühlt sie sich auch noch angezogen von diesem so seltsamen, introvertierten Mann. Die Autorin schreibt in so wunderbarer Weise, sie geht mit Leib und Seele auf die Protagonisten ein, man lebt und leidet mit ihnen. Sie beschreibt die Schönheit von Lobo Island, den Nebel, die Sonnenuntergänge, die herrliche Natur. das Meer, die Gezeiten und man hat während des Lesens Sehnsuch nach dieser wunderbaren Natur. Da das Buch Rückblick bis auf die früheste Kindheit von Finn gibt, kann man schon verstehen, warum er die Einsamkeit liebt und mit den Menschen nicht mehr viel zu tun haben will. Endlich mal ein Buch, das die Hektik des Alltags außer Acht läßt iund dann zufriedenstellend endet. Das Ende läßt auf eine Fortsetzung hoffen. Das Cover zeigt eine Frau, die sinnnend in die Ferne schaut und am Himmel fliegt ein goldener Pelikan.

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