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Veröffentlicht am 09.07.2021

Gold, Gauner und türkischer Honig

Gold, Gauner und türkischer Honig
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Ein Buch, wie es verrückter, abgefahrener und skuriller nicht sein kann. Eine Geschichte von drei Frauen (Großmutter, Mutter und Tochter), die ein buntes Leben verbringen, fast immer auf der Flucht über ...

Ein Buch, wie es verrückter, abgefahrener und skuriller nicht sein kann. Eine Geschichte von drei Frauen (Großmutter, Mutter und Tochter), die ein buntes Leben verbringen, fast immer auf der Flucht über den halben Erdball, die ihr tägliches Brot nicht gerade mit ehrlicher Arbeit verdienen. Ein gestohlener Koffer mit Gold und ein Säckchen Diamanten sind immer dabei. Ayda wird in das Erdbebengebiet in die Türkei gerufen, um ihrer angeblichen Pflegemutter zu helfen. Doch dort in einem Zelt erzählt ihr Sofia die ganze Geschichte ihres Lebens und outet sich als Aydas Großmutter. Es wird in einem Fotoalbum geblättert und so wird die Geschichte der letzten 111 Jahre erzählt. Beginnend mit der Urgroßmutter Rokselana, die unkonventionelles Leben als Tänzerin geführt hat, wie ein Schmetterling von einem Mann zum anderen geflattert ist. Ihre Tochter Sofia versuchte es als Schauspielerin, hatte jedoch wenig Erfolg. Ayda ist die Tochter von Sofias Sohn. Wirklich großartig hat die Autorin geschichtliche Personen in das Buch eingearbeitet, wie Doris Day, Humphry Bogart, Kennedy, die Monroe, Dichter, Musiker...So hat das Buch eine gewisse Seriosität erlangt. In kurzen, prägnanten Kapiteln kommen die einzelnen Protagonisten zu Wort. Und jeder erzählt aus seiner Sichtweise. Wir erleben Izmir, Hollywood, Zürich, Berlin, Thessaloniki, Paris, Istanbul. Ein bunte Palette von Städten, die das Buch bunt und weltmännisch erscheinen lassen. Dieses ist mit viel Witz, Ironie und Esprit geschrieben, ein wahrhaft interessante Unterhaltung und am Ende ist man etwas traurig, fertig gelesen zu haben. Ich muß sagen, ich bin mehr als begeistert. Hierfür kann man nur alle Punkte geben. Ein Buch, das aus dem üblichen Rahmen fällt und aus der Reihe tanzt.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

LEBENSMENSCH

LEBENSMENSCH
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Dies ist jetzt das zweite Buch der Autorin, die über dieses Thema schreibt. Martha trifft ziemlich jung ihre große Liebe, sie bekommen einen Sohn und heiraten. Anfangs hatten sie es schwer, finanziell ...

Dies ist jetzt das zweite Buch der Autorin, die über dieses Thema schreibt. Martha trifft ziemlich jung ihre große Liebe, sie bekommen einen Sohn und heiraten. Anfangs hatten sie es schwer, finanziell mußten sie sich sehr einschränken, aber ihre bedingungslose Liebe stand über alles. Bis Thomas mit 49 Jahren die Diagnose bekam: Morbus Parkinson. Zuerst kann er diese Krankheit verheimlichen, aber nach und nach wird sie sichtbar und seine Frau möchte alles tun, damit er ein weiterhin gutes Leben führen kann. Die Autorin beschreibt liebevoll ihre Ehe und sie informiert sich immerzu über diese Krankheit. Mit ihrem Mann besucht sie zusammen Therapeuten, Ärzte, Selbsthilfegruppen und sie bezeichnet die Krankheit als Mr. Parkinson. Sie opfert sich geradezu für ihren Mann auf, aber solange es geht, machen sie wunderbare Reisen, was auch Thomas sehr hilft. Letztendlich erkrankt Martha selbst, aber sie kann die Krankheit besiegen. Sie und ihr Mann nehmen sich Auszeiten und leben ihr Leben weiter mit Mr. Parkinson als dritten im Bunde. Ich glaube aber, nur eine gute Ehe kann solche Strapazen überstehen. Nach der Lektüre dieses Buches ist man erst einmal sehr nachdenklich und mitunter auch niedergeschlagen, denn diese Krankheit kann jeden von uns schon morgen treffen. Die Fotos, die dieses Buch auflockern, sind sehr liebevoll ausgesucht worden. Ich hoffe, dass die Beiden ihr Leben noch sehr lange selbst in den Griff bekommen.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Palaisn Heiligendamm - Ein neuer Anfang

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Vorab muß ich einmal sagen, dass ich solche Familienepose liebe und von Anfang an war ich von diesem Buch gefangen und konnte nicht mehr aufhören und fand mich mehr und mehr in das Leben der Familie Kuhlmann ...

Vorab muß ich einmal sagen, dass ich solche Familienepose liebe und von Anfang an war ich von diesem Buch gefangen und konnte nicht mehr aufhören und fand mich mehr und mehr in das Leben der Familie Kuhlmann (mein Name ist Ullmann) ein. Heinrich Kuhlmann eröffnet auf Drängen seiner Frau Ottilie ein eigenes Grandhotel in Bad Doberan. Man schreibt das Jahr 1912 und die größte Konkurrenz für das Palais Heiligendamm ist des Grandhotel. Sohn Paul führt mit seinem Vater das Hotel mehr aus Pflicht, seine Liebe gehört der Musik und der Kunst. Der älteste Sohn Friedrich ist in Berlin in der Charite als Arzt. Die drei Töcher Johanna, Elisabeth und Luise werden so erzogen, um alsbald einen geeigneten Ehekandidaten ans Land zu ziehen. Alsbald wird Johanna mit einem Mann verlobt, der sie total abstößt. Elisabeth widmet sich mehr und mehr den Aufagen im Hotel, was ihre Mutter jedoch nicht akzeptieren wil. Wir lernen auch einige Angestellten kennen, wie den Koch Braunmüller, den Kellner Robert oder das Zimmerfräulein Minna. Aber auch diese Menschen haben Probleme, was wir im Buch erfahren. Doch dann bei einer Charityveranstaltung lernt Elisabeth den charismatsichen Julius Falkenhayn kennen und verliebt sich total in diesen weltgewandten Mann. Doch für das Hotel wurden hohe Kredite aufgenommen und bald geraten die Kuhlmanns in finanzielle Schwieirgkeiten und das Grandhotel arbeitet mit allen Mitteln gegen Palais Heiligendamm und dann kommt er zum ersten Weltkrieg, Hunger und Not beschleicht die Bevölkerung und aus dem Luxushotel wird eine Krankenstation für schwer Verwundete. Aber auch die Kinder Kuhlmann haben so ihre Schwierigkeiten und tanzen völlig aus der Reihe. Das Buch endet mit einem Cliffhanger und der Leser ist derart enttäuscht, auf den zweiten Band warten zu müssen, wo es vielleicht Auflösungen und Erklärungen für die verschiedenen Situationen gibt. Am Anfang des Buches befindet sich ein Namensverzeichnis und so kann sich der Leser ein Bild der beteiligten Personen machen. Ein Buch, das einem wirklich in Atem hält.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Sonne im Glas

Sonne im Glas
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Ein wirklich traumhaftes Buch, in das mich buchstäblich verloren habe. Man schreibt das Jahr 1962 und der Autor ist gerade 19 Jahre alt und wohnt in der DDR: Von seiner Brieffreundin Maria wurde er zu ...

Ein wirklich traumhaftes Buch, in das mich buchstäblich verloren habe. Man schreibt das Jahr 1962 und der Autor ist gerade 19 Jahre alt und wohnt in der DDR: Von seiner Brieffreundin Maria wurde er zu einem 14täigen Urlaub in den Balaton eingeladen. Schon die Reisevorbereitungen machen Mühe und es gibt einige Schwierigkeiten, bis er seine Unterlagen zusammen hat. Die Reise mit der Bahn nach Ungarn erweist sich als reine Odysee. Als er endlich mitten in der Nacht bei seinen Gasteltern ankommt, wird er mit offenen Armen empfangen. Sehr realistisch werden die Ungarn beschrieben, man lernt Land und Leute kennen. Gerd erlaubt sich einige Fauxpax, er ekelt sich vor der Hühnersuppe mit den Köpfen, vor dem Hammelgulasch. Er macht einen Kopfsprung in seichtes Wasser. Alles in allem geht die Zeit schnell vorbei und er muß schon wieder die Heimreise antreten. Im Rentenalter treffen sich Maria und Gerd mit ihren Ehepartnern dann wieder. Der Autor schreibt seine Erlebnisse so lebensnah, man meint selbst dabei zu sein. Wenn man den Plattensee vor sich sieht, die freundlichen Menschen, dann bekommt man Lust, selbst dorthin zu reisen. Wie auch in seinen anderen Büchern besticht Gerd Pechstein durch seine klare und realitätsnahe Ausdruckweise. Er nimmt den Leser an die Hand und führt ihn durch sein Buch und am Ende mag man dennoch weiterlesen und man sehnt sich danach, einmal auch mit dem Balt-Orient-Express mitgefahren zu sein.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Die Bildermacherin und das Hexenhaus

Die Bildermacherin
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Ein Buch, das mich sofort gefangen genommen hat. Die ist schon der dritte Band um die Bildermacherin Amalie, die nach Jahren in Berlin wieder in ihre Heimat Südtirol zurückgekehrt ist. Deren Freundin Evi ...

Ein Buch, das mich sofort gefangen genommen hat. Die ist schon der dritte Band um die Bildermacherin Amalie, die nach Jahren in Berlin wieder in ihre Heimat Südtirol zurückgekehrt ist. Deren Freundin Evi hat sich von ihrem Mann getrennt. Weil sie aber so schnell keine passende Unterkunft für sich und ihre drei Kinder finden konnte, zog sie in ein altes Häuschen, das von den Dorfbewohnern nur Hexenhaus genannt wurde Jedoch schon in der ersten Nach finde sie ein Schreiben vom Hüter des Hauses, das ihr Angst macht. Und das bleibt nicht das einzige. Unheimliche Dinge geschehen hier rund und im Haus. Als dann noch eine der Hausbesitzerinnen tot im Wald aufgefunden wird bekommt es Evi doch noch mit der Angst zu tun. Das Buch ist sehr gut von den beiden Autorinnen geschrieben. Man wird in das Leben des Dorfes mit hineingenommen, es wird Dialekt gesprochen und besonders die neugierige Nachbarin Nanne bringt den Leser öfters mal zum Schmunzeln. Dann geht die Geschichte in einem eigenen Handlungsstrang in das Jahr 1947 und in das Jahr 195 zurück und man bekommt Einblick in der vergangenen Bewohner des Hauses. Besonders im Hinblick des Mörders und des Hüter des Hauses werden einige falsche Spuren gelegt und man verdächtigt so manchen unbescholtenen Bürger des Dorfes. Der Spannungsbogen steigt von Kapitel zu Kapitel, aber gleichzeitig gruselt es einem auch vor den Geschehnisse, die in dem Haus vorgehen. Ich muß sagen, ein Buch erster Klasse. Auch das Cover mit dem alten Haus ist sehr ansprechend. Für alle, die den Dialekt nicht verstehen, ist am Ende des Buches ein Glossar angebracht, in welchem das Südtirolerische ins Deutsche übersetzt wird.

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