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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2021

Simsons Planken

Simsons Planken
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Ein authentisches Buch. Der Autor, Jahrgang 1945, beschreibt hier seine Jugend auf einem Binnenschiff. Von klein auf war das Boot sein Kinderzimmer, er wußte, wo es gefährlich war. So spielte sich sein ...

Ein authentisches Buch. Der Autor, Jahrgang 1945, beschreibt hier seine Jugend auf einem Binnenschiff. Von klein auf war das Boot sein Kinderzimmer, er wußte, wo es gefährlich war. So spielte sich sein Leben in den engen Kabinen ab. Da er Einzelkind war, fühlte er sich oft recht einsam und allein. Die ersten Jahre besuchte er keinen Schule, später war er sporadisch in verschiedenen Schulen, immer dann, wenn die Binnenschifffahrt wegen Eis liegen bleiben mußte. Spät lernte er perfekt Lesen und Schreiben. SeIn Vater war in zweiter Ehe mit Bodos Mutter verheiratet. Er sprach sehr dem Alkohol zu und des öfteren floh Bodo mit seiner Mutter aufs Land, wo sie ziellos durch die Straßen irrten. Doch auch die Mutter klammerte sich sehr an Bodo, auch sie trank Alkohol und hatte schwere seelische Schäden und Depressionen. Doch dann schaltete sich plötzlich das Jugendamt ein und nahm den Jungen in ein Heim, Ich habe das Buch in einem Rutsch ausgelesen, so faszinierend und fesselnd beschreibt der Autor seIn Leben auf dem Binnenschiff. Es war hart und karg. Die Eltern waren wegen ihrer eigenen Probleme mit der Erziehung de Kindes überfordert. Eine wahre Geschichte, die bestimmt jedem Leser ans Herz geht. Das Cover zeigt ein altes Foto eines Binnenschiffes. Das Buch kann ich nur weiterempfehlen, da es sehr leicht zu lesen ist und die Sprache einfach und deutlich ist. Da das Buch in vielen Kapiteln unterteilt ist, kann man nicht mehr aufhören, denn man möchte wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Ich gehe fremd und mein Mann schaut zu

Ich gehe fremd und mein Mann schaut zu! Erotischer Roman
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Ich muß sagen, dass ist ein heißes, wenn nicht gar frivoles Buch. Erika und Heinz sind schon lange ein Ehepaar und im Bett läuft so gut wir gar nichts mehr. Dann lernt Erika Marvin kennen, der mit ihre ...

Ich muß sagen, dass ist ein heißes, wenn nicht gar frivoles Buch. Erika und Heinz sind schon lange ein Ehepaar und im Bett läuft so gut wir gar nichts mehr. Dann lernt Erika Marvin kennen, der mit ihre tanzen geht, was Heinz ja nur recht ist. Aber es bleibt nicht beim Tanzen, die beide habe Sex und Marvin zeigt Erika Liebesspiele, von denen sie bisher gar nichts geahnt hat. Sie ist voller Lust und ihr Körper glüht vor Begierde. Doch dann beichtet sich dies Heinz und er möchte von ihr jedes Detail hören, wirklich alles. Dann schlägt er ihr vor, dass er die Beiden beim Sex beobachten darf. Das heizt bei Erika die Lust um so mehr an und auch Heinz ist voller Begierde und Lust. Dies geht eine Weile so, aber letztendlich wird sie sich entscheiden müssen. Ein sehr erotisches Buch, das dem Leser nichts vorenthält. Es läßt das Kopfkino laufen und man schaut praktisch den Beiden genauso wie Heinz bei der Liebe zu. Die Autorin hat dieses Buch wirklich einzigartig geschrieben und wenn man es als Frau liest, fühlt man sich dabei nicht als Sexobjekt. Ein Buch, dass vielleicht manchen Paaren als Anschauungsmaterial dient. Das Cover wurde sehr passend gewählt. Ein Paar in inniger Umarmung, dahinter steht ein Mann im Anzug, der es beobachtet.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Hecke

Hecke
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Ein unspektakuläres, in sich ruhendes Buch und dennoch sehr tiefgreifend. Der Autor versucht hier das Leben seiner Mutter zu erforschen und nachzuvollziehen. Eine junge Frau, die um 1933 den Aufschwung ...

Ein unspektakuläres, in sich ruhendes Buch und dennoch sehr tiefgreifend. Der Autor versucht hier das Leben seiner Mutter zu erforschen und nachzuvollziehen. Eine junge Frau, die um 1933 den Aufschwung Hitlers miterlebt hat und sich gegen dieses Regime wehren wollte. Eine junge Frau, die im elterlichen Hof mitarbeitet, nachdem ihr die Stellung in der Bibliothek von den Nazis aufgrund ihrer Gesinnung entzogen wurde. Gerne würde sie studieren, so wie ihr Bruder, der Priester wird. Doch dann heiratet sie Henner, zieht mit ihm nach Berlin. Doch der Krieg fordert Tribut, Henner wird eingezogen und sie geht in die ländliche Heimat zurück. Sie verliert vier Kinder und im Alter bekommt sie nochmals einen Sohn, der als einziger überlebt und den sie in Watte packt und dem all ihre grenzenlose Liebe gilt. Dieser Junge ist ihr in der Kindheit sehr zugetan, docjh je älter er wird, desto mehr distanziert er sich von seiner Mutter. Und nun soll der Autor das Haus hüten, denn seine Eltern sind für eine Woche in de Schweiz verreist. Und in dieser Zeit beginnt er mit der Spurensuche nach dem Leben seiner Mutter. Er liest die vielen Briefe und Notizen, fragt einen alten Freund seiner Mutter und nimmt Kontakt mit seinen Tanten auf, um so zu recherieren und alles aufzuschreiben. Seine Mutter hängt noch nach wie vor an ihrem einzigen Sohn. Ergreifend geschrieben, das Leben im Hitlerregime, der Tod der Kinder, das der Mutter fast das Herz bricht und sie dem Wahnsinn nahebringt. Der Sohn ist meines Erachtens ein introvertierter Mensch, er grübelt viel, ist gerne allein und liebt den Wein. Das Buch läßt den Leser mit schweren Gedanken zurück. Das Cover finde ich sehr ansprechend. Es ist eine Kreidezeichnung von Egon Schiele, die den Titel "Das kauernde Mädchen" hat.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Die Insel der Wale

Die Insel der Wale
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Dies ist ein weiteres unheimlich gutes Buch von Jani Friese. Und auch in diesem Buch finden wir alles, was die Romane der Autorin so einzigartig machen. Es werden ferne Länder beschrieben, so dass den ...

Dies ist ein weiteres unheimlich gutes Buch von Jani Friese. Und auch in diesem Buch finden wir alles, was die Romane der Autorin so einzigartig machen. Es werden ferne Länder beschrieben, so dass den Leser das Fernweh packt. Dann gibt es immer schier unüberwindbare Probleme, die den Protagonisten sehr viel abverlangen und nicht zuletzt ist immer eine Liebesgeschichte mit hineingewebt. Mayas Mutter hat sie verlassen, als sie ein fünfjähriges Mädchen war. Leider hat sie von ihrem Vater wenig oder fast nichts über ihre Mutter erfahren. Sie weiß nur, dass sie in ihre Heimat nach Irland zurückgegangen ist. Nun ist Maya in Irland und hat auch noch einen Privatdetektiv mit eingeschaltet. In einem Pub lernt sie den unheimlich charmatischen Brendan kennen, Er ist Musiker und setzt sich für die Umwekt ein, für Touristen macht er Whale Watching Tours. Auch Maya darf ihn auf so einer Tour begleiten und ist von diesen wunderbaren Tieren fasziniert. Brendan holt auch die alten Fischernetzt vom Meer heraus, da sich dort oft Tiere verfangen und elendlich verenden. Als Maya ihn auf so einer Tour begleiten will, lehnt er es vehement ab und will darüber nicht mehr sprechen. Doch bei einem Besuch auf dem Land meint Maya plötzlich, in einer der Frauen dort ihre Mutter zu erkennen. Ob sie das wirklich ist oder nur einem Wunschgedanken aufgesessen ist, bleibt abzuwarten. Und wird ihre Liebe zu Brendan über die Entfernung hin bestehen bleiben? Die Autorin schreibt in einem so erfrischenden und modernen Stil, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, da sich der Spannungsbogen von Kapitel zu Kapitel steigert und man wissen will, was weitergeschieht. Irland selbst wird hier so bildlich beschrieben, man meint in den Pubs die Musik zu hören und das Brandung der Wellen und riecht die Salzbrise und hört das blöcken der Schafe. Ich habe schon einige Bücher von Jani Frriese gelesen und war bisher immer wieder begeistert, weil sie es versteht, jedes Land und die lebenden Menschen mit einer Genauigkeit zu beschreiben, wie es besser in keinem Film zu sehen wäre. Das Buc schließt mit irischen Rezepten, die sich zum nachkochen eignen. Das Cover zeigt den weiten Ozean, in dem sich Wale tümmeln und im Vordergrund eine für Irland typisch grüne Landzunge mit Schafen und einem Paar. Man freut sich schon richtig auf einen weiteren Roman.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Halbtote Schmetterlinge

halbtote schmetterlinge
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Ein Buch, nicht leicht zu lesen. Einsteils wegen der Diagnose Krebs, andernteils durch die Gedankensprünge des Autors. Schon vorab sei gesagt, dass von dem darin Erzählten nur 50 % der Wahrheit entspricht, ...

Ein Buch, nicht leicht zu lesen. Einsteils wegen der Diagnose Krebs, andernteils durch die Gedankensprünge des Autors. Schon vorab sei gesagt, dass von dem darin Erzählten nur 50 % der Wahrheit entspricht, das andere sei Fiktion. Was dabei erfunden ist, soll vom Leser selbst beurteilt werden. Ambühl ist fünfzig, als ihn die Diagnose trifft: Prostatakrebs. Ihn trifft dies wie ein Schlag, hat er doch bisher ein ziemlich unkonventionelles Leben geführt. Als Lehrer in der Schweiz hat er auch einige Jahre davon in der Karibik und in Asien unterrichtet. Neben seiner Ehefrau hat er immer wieder Frauen nebenher gehabt, seine Ehe erstickte an der Alltäglichkeit und an der Sorge um die Kinder. Nachdem er die Diagnose erhalten hat, will er sein Leben ordnen. Er trennt sich von den Geliebten und auch von seiner Frau. Die Behandlung hatte auch zur Folge, dass er sein Libido und seine Männlichkeit verlor, was ihm natürlich sehr zu schaffen machte. Trotz all dieser Schreckensboschaften lernte er eine Frau kennen, die ihn so nahm, wie er war. Leider ist das Ende des Buches offen und man fragt sich, ob Ambühl den Kampf gegen den Krebs letztendlich doch verloren hat, da seine Metastasen ja weiter wucherten. Der Schreibstil des Autors ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn er schweift mit seinen Berichten oft etwas ab und geht plötzlich auf ein anderes Thema ein. Das Buch zu lesen kostet viel Kraft, denn es zeigt uns erschreckend, wie schnell sich im Leben etwas ändern kann, ohne dass wir dagegensteuern können. Vor allem Prostatakrebs ist bei den Männern schwer verdaulich, denn dies ist ein ziemlich sensibles Organ. Das Cover des Buches ist sehr auffällig in Rot- und Gelbtönen gestaltet. Vor einer blauen Bretterwand sitzen drei Personen. Ein Buch, das uns zeigt, dass unser Leben von heute auf Morgen aus den Fugen gerät.

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