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Veröffentlicht am 20.10.2019

Bernstein

Bernstein
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Ein etwas anderer Jugendroman, der den Leser sehr nachdenklich zurückläßt und auch dem Realisten zeigt, dass nicht alles auf unserer Welt erklärbar ist. Emma muß ihre Ferien bei ihrem Onkel an der Nordee ...

Ein etwas anderer Jugendroman, der den Leser sehr nachdenklich zurückläßt und auch dem Realisten zeigt, dass nicht alles auf unserer Welt erklärbar ist. Emma muß ihre Ferien bei ihrem Onkel an der Nordee verbringen. Ihre Freundinnen dagegen dürfen nach Paris fahren. Doch dann lernt sie schon bald Mario kennen. Doch irgendwie ist sie nicht richtig in ihn verliebt, ihr fehlen die Schmetterlinge im Bauch. Als sie dann eines Tage einen großen Bernstein an Strand findet,, ändert sich alles, Öfters sieht sie in der Nähe einen Jungen, der sie beobachtet und dann aber gleich wieder verschwindet. Doch dann gibt er sich zu erkennen, aber nur sie allein kann ihn sehen. Sie ist von seiner Art und seinem Einfühlungsvermögen derart hingerissen und möchte immer bei ihm sein. Doch er ist ein Geist, er bitter sie um Erlösung. Sie soll seine Eltern finden, damit er in Frieden ruhen kann. Das Buch ist sehr eindrucksvoll geschrieben und hat viele mystische Augenblick, die den Leser innehalten lassen, Trotz der modernen Technik und unserem Wisse ist da noch etwas, was der Mensch nicht beeinflussen kann. Die Autorin versteht es gekonnt, das heutige Leben mit der Vergangenheit zu mischen. Das Buch liest sich sehr gut, man kann es einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen. Auch das Cover ist wunderschön gestaltet, Wolken, Abendrot, das den blauen Himmel verdrängt, Wasser, Wellen, Sandstrand. Ein Buch für stille Stunden, das uns schon noch einiges fragen läßt.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Eine Familie am Abgrund

Eine Familie am Abgrund
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Schon das Cover allein weckt die Aufmerksamkeit des Lesers.Eine sepiafarbenes Bild nit gezackte Rand und dann der Titel in deutscher Schrift. Schon das Äußere weist auf diese Zeit hin, in der das Buch ...

Schon das Cover allein weckt die Aufmerksamkeit des Lesers.Eine sepiafarbenes Bild nit gezackte Rand und dann der Titel in deutscher Schrift. Schon das Äußere weist auf diese Zeit hin, in der das Buch spielt. Es beginnt im Jahre 1914. Das Gerstenberghaus wird von der Familie Kleinemeier bewohnt. Heinrich Kleinemeier betreibt ein Kurzwarengeschäft. Seine Frau Bertah ist für die Familie zuständig, dem ältestem Sohn Siegmund, dann Georg und Dorothea. Bei ihnen sind noch die beiden Töchter von Siegmund, da seine Frau im Kindbett verstorben ist. Als es beim Schützenfest zum Eklat zwischen Heinrich und seinem Sohn Siegmund kommt, verweist der Vater Siegmund des Hauses. Dann bricht schon der erste Weltkrieg aus. Patriotisch melden sich die jungen Männer zum Kriegseinsatz, dabei kommt der Verlobte von Dorothea ums Leben. Kleinemeiers überleben den Krieg gut. Dann kommt ein großer Zeitsprung in das Jahr 1933. Der Nationalsoziaismus trägt seine Früchte. Inzwischen sie die beiden Enkelinnen erwachsen. Eine ist mit einem SA-Mann verheiratet, die andere mit einem Halbjuden. Dann kommt auch nocg Siegmunds lediger Sohn in die Familie, dessen Mutter eine Engländerin ist. Dies alles bringt Probleme mit sich, Hunger, Kriegswirren, Streitigkeiten. Wie wird die Familie das Ende des Krieges überstehen. Die Autorin beschreibt das Leben in und um die beiden Weltkriege sehr realistisch. Insbesondere macht es sich sehr gut, dass sie Fiktion und Wahrheit miteinander vermischt. Man leidet mit der Familie,bekommt deren Auseinandersetzungen hautnah mit, leidet mit ihnen bei Krankheit und Tod. Mir gefallen diese Bücher sehr gut, die über mehrere Generationen reichen. Besonders die beiden Kriege werden hier ungeschönt dargestellt. Zu Beginn des Buches ist ein Namensregister enthalten mit realen und fiktiven Personen. So kann man sich gleich ein Bild davon machen, wer zu wem gehört. Am Ende des Buches sind Fotos enthalten, die die Schauplätze der hier agierenden Personen zeigt. Beim Lesen merkt man genau, dass sich die Autorin sehr große Mühe beim Recherchieren ihres Buchs gemacht hat, es ist alles detaillgetreu wiedergegeben.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Der Erbe und die Glücksritter

Der Erbe ...und die Glücksritter
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Hans Glück hat in Essen einen kleinen Klempnerbetrieb. Da erfährt er von einem Erbenermittler, dass er von einem sehr entfernt Verwandten ein Vermögen geerbt hat. Es ist ein Hus in der Nähe voon München ...

Hans Glück hat in Essen einen kleinen Klempnerbetrieb. Da erfährt er von einem Erbenermittler, dass er von einem sehr entfernt Verwandten ein Vermögen geerbt hat. Es ist ein Hus in der Nähe voon München und etliches an Bargeld, das sich in einem Tressor befindet. Der Erblasser, Amadeus Glück, hat dieses Vermögen für seinen ehemaligen Chef, dem Brauereibesitzer Bartholomäus Grandauer verwaltet, der während des Naziregiemes Deutschland verlassen hat und nach Amerika ist. Doch all die Briefe die Glück an Grandauer schrieb, kamen alle wieder zurück. Als Hans Glück sein Erbe besah, fand er auch in einem Nebenraum ein wertvolles Gemälde. Nun wollte jeder mit Hans Geschäfte machen, die Banken, die Gallerien und dergleichen. Doch Hans wollte die Nachkommen der wirklichen Erben finden. Sein Weg führt ihn bis nach Alaska. Wunderschön wird seine Wanderung durch die unberührte Natur dieses Landes beschrieben. Er bekommt Tagebücher von Bart Grant, der hierin sein ganzes Leben in der Ferne niedergeschrieben hat. Eine weitere Erbin befindet sich in Schweden, auch zu dieser hat Hans Kontakt aufgenommen. Besonders die Tagebücher lesen sich interessanter als jeder Krimi. Allerdings geht die Geschichte anders aus, als wir erwarten und hat eine sehr große Ähnlichkeit mit dem Märchen Hans in Glück. Ich glaube auch, dass die Autorin dem Protagonisten deswegen diesen Namen gegeben hat. Wir erfahren auch so nebenbei von der deutschen Geschichte, erfahren etwas aus Shanghai, der Reise von Bart über den Ozean und seine Anfänge in Amerika bzw. Alaska. Ein wirklich beeindruckendes Buch, das ich sehr schnell auslesen mußte, denn ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich war überrascht von dem Inhalt, nie hätte ich so viel Interessantes erwartet. Wirklich - eine Parabel über die Leichtigkeit des Seins. Für dieses Buch muß ich wirklich alle Punkte geben. Das helle in sich gemusterte Cover soll vielleicht die Weite Alaskas wiedergeben.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Stille Havel

Stille Havel
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Dies ist bereits der der 4.Teil um Hauptkommissar Sanftleben und dessen Team. Der Kunstsachverständige Lothroh liegt erschlagen unter Bauschutt im Park Sanssouci. Er war auf der Suche nach einem Bild mit ...

Dies ist bereits der der 4.Teil um Hauptkommissar Sanftleben und dessen Team. Der Kunstsachverständige Lothroh liegt erschlagen unter Bauschutt im Park Sanssouci. Er war auf der Suche nach einem Bild mit einer verschleierten schwarzen Frau und auf seinem Fotoapparat befanden sich Fotos von einer alten Havelvilla und Aufnahmen des Firmensitzes der Hellström AG. Das Recherchieren dieses Falles erweist sich als sehr schwierig. Keiner, der mit Lothroh zu tun hatte, kann etwas über ihn aussagen. Weder die Kuratorin des Barberini Museums, noch der Antiquitätenhändler, in dessen Besitz sich sehr viele Gegenstände und Uniformen aus der Nazizeit befinden. Auch der frühere Buchhalter der Fa. Hellström weiß so gut wie nichts und doch verhalten sich diese Personen irgendwie verdächtigt. Auch der Inhaber der Firma Hellström kann kann nicht weiterhelfen. Doch die Tochter von Hellström erkennt auf die Foto ihre Großmutter. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Der Autor führt uns in die Nazizeit. Hier lernen wir die junge Lydia kennen, deren einziges Ziel es ist, eine bekannte Schauspielerin zu werden. Sie nimmt auch in Kauf, dass sie sich der Zeit und deren ideologischen Gesinnung anpaßt und sogar mit Goebbels ein intimes Verhältnis anfängt, nur um eine geeignte Filmrolle der der UFA zu bekommen. Was hier als zwei getrennte Geschichten zu sein scheinen, vereint sich am Ende zu einem einzigen Strang. Was hier besonderes Merkmal ist, ist der Umstand, dass sich Fiktion und Geschichte vereinen. Sehr interessant liest sich die Zeit um 1940/45 herum. Bekannte Namen und Ereignisse spielen hier eine Rolle. Bei dem kriminalistischen Teil des Buches ist so gekonnt geschrieben, dass der Leser bewußt immer auf die falsche Fährte gelockt wird. Meint man, nun aber bestimmt den Täter zu kennen, schon wird er entlastet und das Augenmerk wird auf eine andere Person gerichtet. Sehr gut dargestellt sind auch die Kommissare. Sanftleben ist ein trockener Alkoholiker, der immer noch seiner Frau nachtrauert, die ihn wegen einer anderen Lebensform verlassen hat. Gesa stets stressresistent und immer voll zupackend und Phong, der sich vom Fastfood-Junkie zum gesundheitsbewußten Fanatiker mit immer schlechten Laune entwickelt hat. Hier zeigt uns der Autor, dass auch Kommissare keine Übermenschen sind sondern auch Probleme haben wie andere auch. Ich habe das Buch wirklich auf einem Zug ausgelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Besonders der historische Teil, der uns Einblicke in das Filgeschäft der UFA gibt, hat mir sehr imponiert. Tim Pipers Bücher sind immer sehr gut aber dieses hier ist das Beste überhaupt. Auch das Cover paßt sich den Vorgängerbänden an. Minimalistisch sehen wir die Havel fließen.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Hannover sehen und sterben

Hannover sehen und sterben
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Schon das interessante Cover läßt das Augenmerk sofort auf das Buch fallen. Ein blutiger Totenkopf auf schwarzem Grund, dahinter die Silhouette von Hannover. Ein bekannter Schriftsteller wurde ermordet ...

Schon das interessante Cover läßt das Augenmerk sofort auf das Buch fallen. Ein blutiger Totenkopf auf schwarzem Grund, dahinter die Silhouette von Hannover. Ein bekannter Schriftsteller wurde ermordet der ein Buch über Homosexuelle geschrieben hat. Seit längerer Zeit wurde er schon gestalkt. Einige Tage zuvor war er noch bei einem Treffen mit einigen anderen Ehemaligen im Haus von Bodo, der mit seinen Glückspielen reich geworden ist. Sie wollten zusammen das 30jährige Abiturfeier besprechen und organisieren. Bodos 20jähriger Sohn Paul ist Schlafwandler und er hat eine extreme Persönlichkeitsstörung. Zeitweise ist er weggetreten und weiß nicht, was sein anderes ich macht, zudem er herausgefunden hat, dass der Schriftsteller ein Verhältnis mit seiner Mutter hat. Sein einziger Freund Kilian ist spielsüchtig und kann ihm auch nicht helfen. Und dann geschehen weitere Morde. Ein unheimlich spannender Thriller mit psychologischem Charakter. Der Autor schreibt derart spannend und erklärt uns so manche psychische Störung oder krankhafte Verhaltensweisen. Man merkt, dass er in diesem Beruf tätig ist. Man wird in wirklich nicht erklärbare Familienverhältnisse hineingerissen, wo man sich fragt, ob dies wirklich mölich ist. Paul ist ein Mensch, der an seiner Krankheit verzweifelt, Ihm wird von keiner Seite geholfen und es geschehen weitere Morde. Thorsten Süße führt uns immer wieder in die Irre und der Schluß ist wirklich hammerhart. Dies war der 4. Kriminalfall mit Dr.Mark Seifert und es werden bestimmt noch weitere folgen. Ein Buch, das in die Tiefe geht und dem Leser einiges über Persönlichkeitsstörungen erklärt und lehrt.