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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2019

Katjuscha

Katjuscha
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Eigentlich ist der Autor für seine erotischen Romane bekannt. Doch diesmal wagt er sich auf das Terrain eines Thrillers. Svetlana ermittelt Undercover in einer Kurklinik, denn schon lange hat man den Verdacht, ...

Eigentlich ist der Autor für seine erotischen Romane bekannt. Doch diesmal wagt er sich auf das Terrain eines Thrillers. Svetlana ermittelt Undercover in einer Kurklinik, denn schon lange hat man den Verdacht, dass hier Menschenhändler junge Frauengefügig machen und sie ins Ausland verschieben. Sie gibt sich als Kurgast aus und checkt in der Klinik ein. Doch bald merkt man, dass sie "schnüffelt" und nimmt sie gefangen. Sie muß unendliche Erniedrigungen erdulden, körperliche Mißhandlungen und wird unter Drogen gesetzt. Nachdem sich von ihr jegliche Spur verliert, macht sich ihr Verlobter Boris selbst auf die Suche nach Svetlana, wobei er selbst in Lebensgefahr gerät. Behilflich ist ihm dabei eine junge Reporterin. In diesen Krimi läßt der Autor viele Bekannte aus Schloß B. einfließen, die wir aus seinen Erotikromanen schon alle kennen. Jean P. versteht es, hier große Spannungen aufzubauen. Einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Sehr interessant ist das Buch auch deswegen, weil es einmal aus der Sicht von Svetlana und dann wieder aus der Sicht von Boris erzählt wird. Man kann sagen, dass dieser Thriller gelungen ist und bis zur letzten Seite voller Dramatik ist. Auch das Cover mit der jungen Frau ist sehr ansprechend. Dafür bekommt der Autor insgesamt 5 Punkte.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Tatort Amper

Tatort Amper
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Ein bayerischer Krimi, wie er besser auch von Fitzek nicht sein könnte. Voller Humor, bayerischer Sprache und natürlich darf der notorische Grantler nicht fehlen, dem zum Glück nur das Weißbier, der Leberkäs ...

Ein bayerischer Krimi, wie er besser auch von Fitzek nicht sein könnte. Voller Humor, bayerischer Sprache und natürlich darf der notorische Grantler nicht fehlen, dem zum Glück nur das Weißbier, der Leberkäs und die Brezn noch fehlen. Eine pensionierte Lehrerin geht wie jeden Tag mit ihren beiden Hunden an den Amperauen bei Passau spazieren. Da entdecken die Hunde plötzlich zwei Leichen. Und als das Annamirl (die Frau Lehrerin) etwas genauer hinschaut, sind die beiden Leichen einmal der Mann ihres Patenkindes und der Mann ihrer besten Freundin. Beide sind die Inhaber einer gutgehenden Firma, die Fliesen vertreibt und gerade mit den Chinesen im Kontakt sind wegen eines großen Auftrages. Der nicht gerade freundliche Kommissar Auerbach übernimmt die Ermittlungen mit seinem jungen Kollegen Patrick (eine ehemaligerSchüler von Annamirl). Schnell wird die Tochter verdächtigt. Annamirl will das verhindern und beginnt ihre Privatermittlungen ala Miss Marple. Es ist einfach zum Lachen, mit welchen Tricks sie sich an die Leute heranmacht, um von ihnen Informationen zu bekommen. Die fast 350 Seiten lassen sich in einem Rutsch durchlesen, so interessant und gut geschrieben ist dieses Buch. Aufgelockertwird es durch die bayerische Sprache. Aber auch die Polizei ist vor Amors Pfeilen nicht gefeit. Und so erlebt man so manches Techtelmechtel. Dies ist bestimmt nicht das letzte Buch über Auerbach, Annamirl und Patrick. Ein sehr interessanter Krimi, bei dem man aber durchaus immer wieder lachen kann und auch total unblutig ist.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Das Gutshaus in der Toscana

Das Gutshaus in der Toskana
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Ich kann nur sagen, dass das Buch genau das ist, aus dem Stoff die Träume gewoben sind. Antonella und Marco haben nun nach ihrer Flucht auf dem Hof von Alessandro gefunden. Marco arbeitet dort als Winzer ...

Ich kann nur sagen, dass das Buch genau das ist, aus dem Stoff die Träume gewoben sind. Antonella und Marco haben nun nach ihrer Flucht auf dem Hof von Alessandro gefunden. Marco arbeitet dort als Winzer und Weinbauer und Antonelle lernt Tiziana kennen, bei der sie schnelle als Köchin in deren Osteria Arbeit findet. Alles scheint gut zu sein, da trifft Marco auf einen alten Weggefährten, der in Not geraten zu sein scheint. Er will helfen, gerät selbst in einen Hinterhalt und wird schwer verletzt. Antonelle ist schwanger, doch ihr ehemaliger Verlobter Paolo findet sie und belästigt sie. Sie verliert ihr Kind und wird schwer krank. Da holt sie zur Genesung Paolos Bruder auf das Gut. Doch auch dort ist nicht alles so, wie es scheint, der alte Padrone erleidet einen Schlaganfall und die Familie fürchtet um ihr Weingut. Dies ist der zweite Band um Antonella und Marco. Jedoch wird hier immer wieder auf das erste Buch verwiesen, so dass man dies durchaus einzeln lesen kann. Wir kommen in die Toskane in die Jahre um 1833 herum. Die Autorin beschreibt das Land und die Leute derart authentisch, dass man meint, selbst in die Geschichte integriert zu sein. Wir leiden und freuen uns mit den beiden Hauptprotagonisten. Einmal angefangen, kann man das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Antonelle kann trotz ihrer einfachen Herkunft das Herz der höhergestellten Herrschaften gewinnen und sich sehr gut anpassen. Die Autorin hat ein sehr zu Herzen gehendes Nachwort geschrieben. Das Cover mit den Mohnblumen und den Pinien im Hintergrund läßt uns an einen Toskanaurlaub erinnern.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Micky halbiert sich nicht

Micky halbiert sich (nicht)
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Hier schreibt Michael Klemsch in ironischer und in die Offensive gehendes kurzweiliges Buch über sein Leben als "Dicker". Sein Gewicht ist On-Off zwischen 200 kg und 160 kg und sein Wunsch ist, unter 100 ...

Hier schreibt Michael Klemsch in ironischer und in die Offensive gehendes kurzweiliges Buch über sein Leben als "Dicker". Sein Gewicht ist On-Off zwischen 200 kg und 160 kg und sein Wunsch ist, unter 100 kg zu kommen. Bei einer Körpergröße von 190 war er in seiner Jugend ein sehr schlanker und sportlicher Mann. Doch im Laufe seines Berufslebens, Stress und Enttäuschungen stieg sein Körpergewicht bis zu 200 kg. Dann zerrte er an der Notbremse und nahm 30 bis 40 kg ab, den er jedoch im Jo-Jo Verfahren schnell wieder zunahm. Er erzählt es, wie schwierig seine Leben als Schwergewicht ist. Das ständige Schwitzen, immer außer Puste schon noch 30 Schritten. Die engen Sitze in Bus, Bahn. Flugzeug, Kino und Restaurant. Das Fitness-Studio hat tüvgeprüfte Geräte, aber die sind bei 130 kg zu Ende. Auch die Beschaffung von Kleidung in XXXLFomat ist nicht einfach. Dann das Getuschele der Leute auf der Straße, im Schwimmbad. Micky macht über sich selbst Witze, nur dass die anderen nicht auf seine Kosten lachen können. Das Buch liest sich flüssig und interessant wie ein spannender Roman. Auch Mickys Pech in der Liebe mit den Frauen wird hier angesprochen. Aber zum Glück hat er aus einer Beziehung einen Sohn, für den er den Wochenendvater spielen darf. In der Mitte des Buches finden sich Fotos, auf denen man den Autor in voller Positur sehen kann. Micky macht auch sehr viel Sport, aber durch sein Gewicht sind seine Knochen schon sehr in Mitleidenschaft gezogen. Und wenn uns der Autor von seinen Diäten schreibt, bekommt der Leser Mitleid. Das Buchcover ist in einem frischen frühlingsgründ und darauf ist Micky mit seiner "Wampe" zu sehen. Ein Buch, das es wert ist gelesen zu werden und uns aufzeigt, mit welchen alltäglichen Problemen die wirklich Dicken in unserer oberflächlichen und nur auf Schönheit ausgerichteten Welt zu kämpfen haben.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Bestimmt schön im Sommer

Bestimmt schön im Sommer
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In Galicien pflückt das Meer die Schwimmer von den Felsen wie reife Früchte. Schon alleine dieser poetische Satz hat mir das Buch sofort sympathisch gemacht. Adela hat sich umgebracht. Warum? Ihre Schwester ...

In Galicien pflückt das Meer die Schwimmer von den Felsen wie reife Früchte. Schon alleine dieser poetische Satz hat mir das Buch sofort sympathisch gemacht. Adela hat sich umgebracht. Warum? Ihre Schwester Maria flieht daraufhin nach Deutschland. Hier hatte Adela bereits einen Studienplatz für Medizin. Nun nimmt Maria die Identität der Schwester an und studiert hier unter falschem Namen. Doch Maria scheitert in Deutschland. Sie gibt ihr Lüge bekannt. Vom Freund verlassen und ohne Arbeit kehrt sie nach Galicien zurück. Hier lernen wir ihre Eltern kennen, Mateu, den Freund Adelas. Es ist November. Alles ist trüb und grau. Die Stimmung der Menschen, alle verhalten sich sonderbar. Von Adela erfahren wir, dass sie schon länger an Depressionen gelitten hat. Das Buch ist sehr traurig geschrieben, die Leute leben ihr Leben ohne Freude und ohne Zukunftsperspektive. Zwar hat das Buch sehr viele und sehr gute Passagen, es wird mit schönen Bildern eine besonders gezeichnete Ausdrucksweise erzeugt. Jedoch bleiben nach der Lektüre dieses Buches sehr viele Fragen offen. Vielleicht hat die Autorin dies auch bewußt gemacht, so dass sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden kann, sich die Geschichte selbst zusammenspinnen kann. Warum sind die beiden Mädchen so schwierig und in sich gekehrt. Aber auch die Mutter hat sich in ihrer Jugend oft sehr seltsam verhalten. Das bunte und blumige Cover und auch die Beschreibung täuschen einen humorvollen Roman an. Das Buch macht einen sehr nachdenklich und man fragt sich so manches Mal,aus welchem Grund oder gerade warum dies so geschehen ist. Sprachlich finde ich diese Lektüre sehr gut getroffen, auch der tagebuchartige Stil hat mir sehr gut gefallen.

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