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Veröffentlicht am 28.04.2018

Wurzeln - Roots -

Wurzeln »Roots«
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Dieses Epos über die afrikanische Bevölkerung habe ich jetzt zum dritten Mal gelesen und geht total unter die Haut und zwingt dem Leser zum Nachdenken und zum Innehalten. Die Geschichte beginnt im Jahre ...

Dieses Epos über die afrikanische Bevölkerung habe ich jetzt zum dritten Mal gelesen und geht total unter die Haut und zwingt dem Leser zum Nachdenken und zum Innehalten. Die Geschichte beginnt im Jahre 1750 mit Kunta Kinte und endet 1967 mit der 7. Generation mit Alex Haley. Ganz lebensnah wird Kuntas Leben im Dorf Juffure beschrieben. Wir erleben seine Kindheit und Jugend und erleben die afrikanischen Gebräuche und deren Lebensart. Besonders grausam wird die Reise mit dem Schiff beschrieben, manchmal so brutal, dass man im Moment nicht weiterlesen vermag. Er kommt als Sklave zu einem Massr, wird aber weiterverkauft. Er heiratet, bekommt eine Tochter, wird von dieser getrennt, So geht es über viele Generationen weiter. Die Familien arbeiten als Sklaven, halten aber alle sehr zusammen. Manche Masser behandeln ihre Sklaven gut, die anderen sind wahre Teufel. Bis dann der Krieg die Sklaven befreit. Haley schreibt derart authentisch, man kann das Leid, das Trauma, aber auch den Zusammenhalt. den tiefen Glauben dieser leidgeprüften Menschen spüren, Auch halten sie noch nach vielen Jahren in der Fremde und nach vielen Generationen nach an ihren alten Bräuchen fest. Mir gab dieses Buch unheimlich viel Einblick in das Leben der Sklaven und ich habe hier auch erstmals von den Mandinkas gehört und natürlich gleich nachgeschlagen und mich über dieses Volk informiert. Ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann und immer wieder ist man erstaunt über die Leidensfähigkeit dieser Menschen.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Spreewaldrache

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Der Prolog beginnt im Jahr 1993, als ein Bootshaus in die Luft fliegt und ein Mensch dabei getötet wird. Über 20 Jahre später: Ein junger Mann wird brutal niedergeschlagen, wenige Tage später findet man ...

Der Prolog beginnt im Jahr 1993, als ein Bootshaus in die Luft fliegt und ein Mensch dabei getötet wird. Über 20 Jahre später: Ein junger Mann wird brutal niedergeschlagen, wenige Tage später findet man einen Obdachlosen tot in einer Datsche auf. Wie die Ermittlungen ergeben, wurde er ermordet. Klaudia Wagner und ihr Team ermitteln in dieser Sache. Dabei taucht der Vater des jungen Mannes plötzlich nach 20 Jahren wieder auf. Bei der Vernehmung von Zeugen spürt man den Hass der verfeindeten Familien. Der Krieg zwischen den Kahnführerfamilien herrscht schon seit über 20 Jahren. Aber warum wurde dann der Obdachlose Opfer der Fehde? Die Kommissarin sticht da in ein Wespennetz und es werden familiäre Zusammenhänge aufgedeckt, die bisher unter dem Mantel der Verschwiegenheit lagen. Jeder der Familienangehörigen hat etwas zu verschweigen, es könnte jeder etwas mit dem Mord zu tun haben. Die Autorin beschreibt sehr gekonnt und wunderbar die Landschaft des Spreewalds, die Wasserläufe, idyllische Kahnfahrten. Ihre Naturbeschreibungen lassen beim Leser ein Kopfkino vorüberziehen. Dies ist bereits der dritte Band dieser Spreewaldserie mit Kommissarin Wagner und ihrem Team. Man kann aber jedes Buch für sich extra lesen, da jeder Krimi in sich geschlossen ist. Was mir an diesen Büchern besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass auch die Ermittler ihre privaten Probleme haben und nicht die tollen Helden sind. Christiane Dieckenhoff hat damit wieder einen exzellenten Krimi geschaffen.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Das Lied des Nordwinds

Das Lied des Nordwinds
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Ein wunderbarer skandinavischer Roman, der den Leser total in seinen Bann zieht. Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen, die dann am Ende zu einer Geschichte zusammenführen. Schon das zauberhafte ...

Ein wunderbarer skandinavischer Roman, der den Leser total in seinen Bann zieht. Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen, die dann am Ende zu einer Geschichte zusammenführen. Schon das zauberhafte Cover lädt den Leser zum Träumen ein. Durch Berge zwängt sich ein Fluß. Natur pur. Karoline, eine Industriellentochter, ist mit Max, Graf von Blankenburg-Marwitz in Schlesien verheiratet. Sie bewohnen das alte Schloß Katzbach. Karoline wird von der Schwiegermutter nicht akzeptiert, die Heirat fand nur dadurch statt, dass die Braut eine hohe Mitgift in das verarmte Schloß mirbrachte. Moritz befindet sich ständig auf Reisen und vergnügt sich mit anderen Frauen. Leider blieb die Ehe bisher kinderlos. Moritz erkrankt schwer und durch Zufall findet Karoline einen Brief, wonach ihr Mann eine Frau in Norwegen geschwänger haben soll. Karoline will dieses Kind nun finden. Gestärkt durch ihre Freundin Ida nimmt sie die Stelle einer Gesellschafterin bei einer älteren Dame und, die sie auf ihrer Reise nach Norwegen begleiten soll. Beim nächsten Handlungsstrang geht es um die junge Liv.Ihre Eltern sind total verarmt und können ihre Kinder nicht mehr ernähren. Deswegen kommt sie in Stellung zu dem Ehepaar Reske, die zwei Kinder haben. Sie hat dort viel zu tun, zumal Herr Treske ein sehr strenger Mann ist. Besonders seinen älteren Sohn behandelt es sehr schlecht. Er bestraft ihn wegen jeder Kleinigkeit, sperrt ihn in den Keller und droht ihm mit dem Erziehungsheim. Da beschließt Liv, mit Jungen zu fliehen. Die Autorin versteht es geschickt, den Leser immer in Spannung zu halten. Trotz der 600 Seiten liest sich das Buch recht flott. Die Sprache ist leicht verständlich und auch die Liebe kommt hier ins Spiel. Wir erfahren viel über die politische Situation im Jahr 1905 und über die Frauenbewegung in dieser Zeit. Auch die Naturbeschreibungen führen den Leser direkt nach Norwegen, lassen einen die Fjorde und die klare Luft spüren. Mich hat das Buch total fasziniert und das wird nicht das letzte sein, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Sehr gefallen hat mir auch das Namensverzeichnis, denn dadurch lernt man die Personen schnell kennen. Ich muß bei der Bewertung alle 5 Punkt vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.04.2018

Der Fluch von Aarau

Der Fluch von Aarau
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Andrina Kaufmann liegt bewußtlos neben einer Leiche. Als sie wieder im Krankenhaus zu sich kommt, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Sie leidet an einer Amnesie. Sie hat das Gefühl, dass die Polizei ...

Andrina Kaufmann liegt bewußtlos neben einer Leiche. Als sie wieder im Krankenhaus zu sich kommt, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Sie leidet an einer Amnesie. Sie hat das Gefühl, dass die Polizei sie verdächtigt, die Mörderin zu sein. Seit der Trennung von ihrem Verlobten Marco Feller lebt sie nun bei ihrer Schwester Seraina. Diese will Andrina von der Umwelt abschotten, insbesondere verbietet sie ihr den Besuch eines Psychologen. Doch dann wird auf Andrina ein Mordanschlag verübt. Man wollte sie ertränken und eine weitere tote Frau wird aufgefunden. Andrina hat Angst, mit den Morden etwas zu tun zu haben und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Dies ist der 6. Band der Aargaureihe über Andrina Kaufmann. Auch dieses Buch ist bis zur letzten Seite wieder voller Spannung. Die Autorin hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, macht keine langweilgen Ausschweifungen. Man fühlt sich derart vertraut mit vielen der im Buch vorkommende Personen, sei es Seraina, Gabi, Marc oder Susanne. Aber auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, hat man keine Schwierigkeiten, bei den einzelnen Bänden in die Materie hineinzukommen. Am Ende des Buches ist wie gewohnt das Glossar, das uns die schweizerischen Begriffe uns deutsch übersetzt. Gut gelungen finde ich auch die jeweiligen Natur-oder Ortsbeschreibungen. Denn als Leser meint man, selbst an den Schauplätzen dabei zu sein. Auch das schlichte Titelbild paßt hervorragen, eben wie man die Cover vom Emonsverlag gewohnt ist. Ich war wie immer begeistert von diesem Krimi.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Tiefe Havel

Tiefe Havel
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Ein mitreißender Krimi in der Manier von Tim Piper. Er handelt wie immer im Osten von Deutschland, wie immer steht die Havel dabei im Mittelpunkt, die wunderschönen Landschaften des Havellandes und teils ...

Ein mitreißender Krimi in der Manier von Tim Piper. Er handelt wie immer im Osten von Deutschland, wie immer steht die Havel dabei im Mittelpunkt, die wunderschönen Landschaften des Havellandes und teils die einsamen Gegenden der früheren DDR. Wie immer ermittelt gegen das Grauen Kommissar Toni Sanftleben. Ein Binnenschiffer wird ermordet auf seinem Frachtschifft aufgefunden und alles ist durchwühlt. Sein Bootsmann hat tief und fest in seiner Koje geschlafen und von alledem nichts mitbekommen, da er am Abend zuvor zu tief ins Glas geschaut hat. Der Schiffer Seitz hat sich jahrzehntelang nichts zuschulden kommen lassen. Doch als Sanftleben bei der Schwiegertochter des Toten vorbeischaut, sagt ihm diese, dass Seitz das Geld aufgebracht hat, damit seine schwerkranke Enkelin in Amerika behandelt werden kann. Die Ehefrau der Sohn von Seitz sind vor einigen Jahren durch einen Unfall ums Leben gekommen. Zwei junge Männer hatten damals ein Wettrennen veranstaltet und die beiden Fußgänger totgefahren. Waren es diese Raser, die Seitz ermordet haben? In einem anderen Handlungsstrang wird von Sandro berichtet. Ein sehr traumatisierter junger Mann, der im Gefängnis schwer mißhandelt wurde. Er hatte damals seinen besten Freund mit unzähligen Messerstichen getötet. Der einzige, der zu ihm im Knast gehalten hat und auch heute noch sein Mentor und Beschützer ist, ist Herms. Sandro arbeitet auf einem Pferdegestüt und wird von dessen Besitzer ausgebeutet. Sandro hat einen sehr guten Freund, das Pferd Bonita. Es sollte zum Schlachter, aber Sandro hat es hochgepäppelt, so dass es heute erfolgreich an Turnieren teilnimmt. Sanftleben hat Ärger mit seinem Vorgesetzten und auch seine Frau ist in eine WG gezogen, so er große persönliche Probleme hat. Der Krimi ist wieder spannungsmäßig total gut aufgebaut. Keine einzige der fast 300 Seiten ist langweilig oder hat ausschweifende Erklärungen. Ich finde es prima, dass auch das Privatleben der Ermittler hier mit einbezogen wird, denn diese sind auch nur Menschen mit Problemen. Dies ist der 3. Band in der Havel-Reihe und ich kann nur sagen, von mal zu mal wird es interessanter. Schön ist auch das schlichte Cover, das Gräser vor einem sich verdunkelndem Himmel zeigt. Man muß die Vorgängerbücher nicht gelesen haben, denn man kommt ohne weiteres in den einzelnen Band rein, da kurz auf die Geschichte in dem jeweiligen Band zurückgeblickt wird. Ich kann diese Krimireihe nur weiterempfehlen, denn die Spannung, die Dramatik und das Gänsehautgefühl kommen hier nicht zu kurz.