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Veröffentlicht am 13.03.2024

Gussie

Gussie
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Ein Buch, das mich derart gefangengenommen hat, dass ich eine Nacht durchgelesen habe. Gussie, geb. Zinnser ist das, was man eine höhere Tochter nennt. Sie spielte ausgezeichnet Geige und war für ihre ...

Ein Buch, das mich derart gefangengenommen hat, dass ich eine Nacht durchgelesen habe. Gussie, geb. Zinnser ist das, was man eine höhere Tochter nennt. Sie spielte ausgezeichnet Geige und war für ihre damalige Zeit sehr selbstbewußt, denn ihr Vater forderte sie schon als Kind. Sie heiratet dann den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer, Oberbürgermeister in Köln, Vater dreier Kinder. Wir dürfen Gussie durch ihr Leben mit Adenauer begleiten. Sie bekommt von ihm noch fünf Kinder, wobei ein Kind wenige Tage nach seiner Geburt starb. Nun liegt Gussie schwerkrank in der Klinik und wartet auf ihren Tod und sie hält Rückblick auf ihr Leben, an dem wir jetzt teilhaben dürfen. Adenauer war ein wortkarger Mann, der seine Gefühle nicht zeigen konnte. Das Leben verlief in ruhigen Bahnen, Gussie beteiligt sich an sozialen Projekten und ist immer an der Seite Adenauers. Von den Nationalsozialisten wurde er wegen seiner konträren Meinung in Haft genommen und Gussie wird auch von der Gestapo verhaftet und muß eine tiefgreifende Entscheidung treffen. Das Buch beginnt im Jahr 1918 und endet 1948. Jedes Kapitel ist mit Datum versehen und mehr als interessant geschrieben. Gussie war ihren Stiefkindern stets eine gute Mutter und war immer der Halt für die ganze Familie. Durch dieses habe ich viel über die Familie Adenauers und Adenauer selbst erfahren, da sich der Autor an wahre Fakten gehalten hat. Das Cover zeigt Gussie Adenauer auf einem Gemälde. Dieses Portrait war das Lieblingsbild des ersten Bundeskanzler der BRD, dessen Wirken Gussie leider nicht mehr erleben durfte.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Mörderisches La Rochelle

Mörderisches La Rochelle
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Dieser Krimi führt uns nach Frankreich an die Atlantikküste. Commissaire Chevallier verbringt mit seiner Familie seinen Urlaub am Meer. Doch dann wird er zurückbeordert. Ein Dreifachmord ist aufzuklären. ...

Dieser Krimi führt uns nach Frankreich an die Atlantikküste. Commissaire Chevallier verbringt mit seiner Familie seinen Urlaub am Meer. Doch dann wird er zurückbeordert. Ein Dreifachmord ist aufzuklären. Eine Ehepaar wurde erschossen und ein Radfahrer. Es ist noch unklar, wie die Morde zusammenhängen. Kam der Radfahrer nur als Zufallsopfer zu Tode? Chevallier und sein Team müssen nun umfangreich ermitteln. Das ermordete Ehepaar hatte einen großen Geldbetrag bei sich. Im Hotelzimmer des Paares finden sie noch weiteres Bargeld. Und der Radfahrer war ein Lehrer, seine Frau gibt nur sporadisch Auskunft. Aber nach und nach kommt heraus, dass die Ehe nur noch eine Farce war und ihr Mann öfters die Wochenende woanders verbrachte. Ein Mord aus Eifersucht? Als Chevallier meint, einen Verdächtigen gefunden zu haben und diesen aufsuchen will, liegt der Mann mit durchgeschnittener Kehle in seinem Haus, Chevallier und sein Kollege werden angegriffen und verletzt, Aber auch die erschossene Frau scheint ein Geheimnis zu haben, sie hat sich einer Gesichtsoperation unterzogen und ein anderes Aussehen zugelegt. Immer tiefer dringen die Commissaires in ein Geflecht aus Geheimnissen und Lügen, so manch einer könnte die Morde begangen haben. Und jeder der drei Opfer gibt Anlaß zur Ermordung Als dann am Ende endlich eine Lösung in Sicht ist, können wir kaum an den Täter glauben. Die Spur führt weit in die Vergangenheit zurück. Ein wirklich mehr als spannender Krimi. Langsam aber sicher werden Dinge aufgedeckt, an die wir nie gedacht hätten. Mehrere Personen könnten von dem Tod der Ermordeten Nutzen haben. Ich tat mir zuerst mit den vielen französischen Namen schwer, aber dann nach einiger Zeit hatte ich mich eingelesen. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel, der Autor versteht es gekonnt, den Leser an der langen :Leine zu halten und ihm in Unklaren zu lassen. Wunderbar sind aber auch die Naturbeschreibungen der Atlantikküste, der Städte, der Cafes und Bistros. Auch die Speisen, die hier beschrieben werden, lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und nicht zuletzt werden auch die privaten Probleme der Polizisten beschrieben und es wird klar, dass es keine Supermänner sind, sondern neben ihrem anstrengenden Job auch noch die privaten Krisen zu meistern. Dies ist der zweite Band über Chevalier. Aber man kann ohne weiteres mit dem zweiten Band beginnen. Das Cover zeig eine Ansicht von La Rochelle und weckt in uns das Fernweh. Ich freue mich schon auf einen neuen Fall mit Commissaire Chevalier.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Das Schweigen des Wassers

Das Schweigen des Wassers
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Ein Krimi, der leicht ins Politische geht. Es ist ein paar Jahre nach der Wende. Hauptkommissar Groth wird aus Hamburg nach Mecklenburg abgeordnet, wo er seine Kindheit verbracht hat. Er soll hier Aufbauhilfe ...

Ein Krimi, der leicht ins Politische geht. Es ist ein paar Jahre nach der Wende. Hauptkommissar Groth wird aus Hamburg nach Mecklenburg abgeordnet, wo er seine Kindheit verbracht hat. Er soll hier Aufbauhilfe leisten. Seine Kollegen im Osten sehen das gar nicht so gerne, denn sie sind der Ansicht, keine Nachhilfe aus dem Westen zu brauchen. Schon bald hat Groth einen Unglücksfall zu bearbeiten. Ein Bootsverleiher wird tot aus den See geborgen, eine paar Tage zuvor war er bei Groth, denn er fühlte sich verfolgt. Der Haptkommissar glaubt nicht an ein Unglück, sondern an Mord. Der Tote war vor einigen Jahren schon einmal eines Mordes an einem jungen Mädchen beschuldigt worden, wurde dann aber letztendlich freigesprochen. Groth und einer seiner Kollegen geben nicht auf und stoßen dabei in dem alten Mordfall auf einige Ungereimtheiten. Nun versuchen sich den Cold Case nochmals aufzurollen. Und dann ist da noch die Kellnerin, die aus Berlin zurück nach Mecklenburg kommt und sich mit dem Bootsverleiher anfreundet. Sie verhält sich irgendwie komisch. Dieses Buch hat mich sehr fasziniert. Man erfährt auch, welche Verhörmethoden damals in den 80iger Jahren in der DDR angewendet wurden. Ein wirklich unter die Haut gehendes Buch. Groth wird hier als einsamer Wolf dargestellt, der an seinen familiären Verhältnissen zu knabbern hat. Irgendwie können sich die Menschen in der mecklenburgischen Provinz noch nicht so mit ihrer Freiheit identifizieren. Die Autorin hat hier mit ihrem Debütroman wirklich ein hervorragendes Buch geschrieben, das uns einige Einblicke in das Leben der Menschen gibt. Sehr gut ist die Suche nach den Verdächtigen herausgearbeitet und man fiebert mit den Polizisten mit. Der Krimi ist von einem wahren Fall entstanden, was mich natürlich sehr bewegt, liest man von den Verhören damals. Das Cover ist rot und blau. Das Blau stellt den See dar, um den es sich in der Geschichte handelt.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

OHNE BEFUND

Ohne Befund
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Ein Buch, das von einer Ärztin verfaßt wurde. Es sind 10 Kurzgeschichten über Ärzte, Patienten Krankheiten und deren Behandlungen. Teils Geschichten zum Schmunzeln, sehr amüsant und unterhaltsam, andere ...

Ein Buch, das von einer Ärztin verfaßt wurde. Es sind 10 Kurzgeschichten über Ärzte, Patienten Krankheiten und deren Behandlungen. Teils Geschichten zum Schmunzeln, sehr amüsant und unterhaltsam, andere traurig, einfühlsam und sehr nachdenklich. Da ist z.B. eine Frau, die ein Kind durch eine Leihmutter bekommen will, eine junge Frau, die unbedingt eine Schönheitsoperation will oder der alte Herr im Altenheim, der Viagra als seine Medizin ansieht, eine Ärztin, deren Mann sie verlassen hat. Ist es ein dankbarer Patient, der anonym der Frau Doktor Geschenke zukommen läßt? Hat eine todkranke Patientin ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt? All diese Geschichten sind in einem derart guten Stil verfaßt, man liebt, leidet und trauert mit den Protagonisten. Am Ende eines Artikels ist jeweils ein Glossar mit den ärztlichen und wissenschaftlichen Ausdrücken angebracht und sehr deutlich erklärt und es werden auch noch Ansprechstellen und Quellen der jeweiligen Krankheitsbilder vermittelt. Leider ist das Buch sehr schnell gelesen und ich hätte noch viel mehr dieser Begebenheiten lesen wollen. Das Cover ist dunkelblau und auf ihm rast ei Notarztwagen mit Blaulicht die Straße entlang.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Reihenau - Insel derGeheimnisse

Reichenau - Insel der Geheimnisse
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Wer an Geschichte interessiert ist, der ist mit diesem Buch gut beraten. Acht Autorinnen, die historische Romane schreiben, haben hier zehn wirklich sehr interessante und teilweise auch historisch nachweisbare ...

Wer an Geschichte interessiert ist, der ist mit diesem Buch gut beraten. Acht Autorinnen, die historische Romane schreiben, haben hier zehn wirklich sehr interessante und teilweise auch historisch nachweisbare Erzählungen geschrieben. Beginnend mit Abt Priminus, der 724 auf die Insel kam, die voller Schlangen, Ungeziefer und Insekten war. Als er sie betreten hatte, entsprang dort sofort eine Quelle und er baute eine Kapelle. Beginnend mit dem Jahr 724 und endend 1541 wird hier über verschiedene Mönche, Äbte Ritter, Fischer, Weinbauern, Kaiser und anderen Personen erzählt, die für Reichenau Gutes taten, aber auch welche, die das Kloster schädigen wollten. Wir begeben und auf eine Zeitreise, die uns an dem Weltgeschehen in großer Bandbreite teilnehmen läßt. Wie unterschiedlich doch der Glauben im Laufe dieser langen Zeit war. Einmal erlebte das Kloster eine Blütezeit, in einer anderen Zeit war es verarmt und praktisch dem Verfall preisgegeben. Heuer feiert das Benediktinerkloster sein 1300. Jubiläum, Man kann es zwar besichtigen, aber in einem Teil davon befindet sich nun das Rathaus. Am Beginn des Buches befindet sich eine chronologische Aufstellung und auf der Innenseite und letzten Seite ist ein mit Federstrichen gezeichneter Plan der Insel Reichenau aus dem Jahre 1627. Gerne hätte ich noch weiter gelesen und mich in die damalige Welt im Kloster entführen lassen wollen. Das Buch ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung.

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