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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2018

Töchter wie wir

Töchter wie wir
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Ich muß sagen, dass mir das Buch wahnsinnig gut gefallen hat, aber das Buch ist absolut in der Lage, den Leser hinunterzuziehen in das Schlamassel. Und es ist wirklich ein sehr trauriges Buch. Dies einmal ...

Ich muß sagen, dass mir das Buch wahnsinnig gut gefallen hat, aber das Buch ist absolut in der Lage, den Leser hinunterzuziehen in das Schlamassel. Und es ist wirklich ein sehr trauriges Buch. Dies einmal vorab. Die Geschichte beginnt einen Tag vor Monas 40. Geburtstag. Sie lädt ein paar Leute ein. Aber da sie nicht gut kochen kann, beauftragt sie einen Partyservice, obgleich ihr finanzieller Status sehr desolat ist und sie sich auch noch um ein Pferd zu kümmern hat. Mona ist mit ihrem Beruf mehr als unzufrieden. Sie ist geschieden und die neue Frau von ihrem Ex erwartet ein Kind. Mona stammt aus einem vermögenden Elternhaus, ihr Vater ist bereits gestorben und ihre Mutter, eine immer noch sehr schöne Frau, ist Alkoholikerin. Mona hat wechselnde Männerbekanntschaften aber eine stabile Freundin. Mona und ihre Mutter haben sich noch nie verstanden. Die Geschichte wird sehr interessant einmal aus Sicht der Mutter, dann wieder aus Sicht von Mona erzählt. Sie geht bis tief in die Kindheit, wobei Mutter wie auch Tochter in der Kindheit sehr einschneidende Erlebnisse hatten. Die Autorin schreibt leicht und drückt sich dabei sehr gut aus, so dass man den Roman sehr gut und sehr flott lesen kann. Ein Thema, das wirklich nicht an den Haaren herbeigezogen ist, sondern das sich durchaus auch im wahren Leben so abspielen kann. Da Mona und ihre Mutter sehr negative Personen sind und dies die Autorin sehr gut darstellen kann, wird der Leser mit in diese Phasen hineingetaucht. Ein durchaus lesenswertes und empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Die Entscheidung

Die Entscheidung
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Wieder ein total spannender Krimi von Charlotte Link. Fast 600 Seiten lang, da bleiben aber manchmal etwas langweiligere Stellen und Wiederholungen nicht aus, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. ...

Wieder ein total spannender Krimi von Charlotte Link. Fast 600 Seiten lang, da bleiben aber manchmal etwas langweiligere Stellen und Wiederholungen nicht aus, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Das Buch teilt sich in zwei Handlungsstränge auf. Da ist zum einen der etwas zu gutmütige Simon. Er ist geschieden und wollte mit seinen beiden Kindern Weihnachten im Ferienhaus seines Vaters in der Provence verbringen. Deswegen hatte er auch seiner Bekannten kurzfristig abgesagt. Aber die Kinder kommen nicht, sie bleiben bei seiner Ex und so ist er alleine, deprimiert und voller Selbstmitleid. Bei einem Strandspaziergang trifft er auf die verwahrloste, halbverhungerte Nathalie. Sie ist auf der Flucht und sucht ihren Verlobten, der sie mit einer SMS gewarnt hat, nicht mehr nachhause zu gehen. Simon nimmt das Mädchen mit und bringt sich damit in größte Lebensgefahr. Ab jetzt auch werden die Beiden verfolgt, die Wohnung wird verwüstet, sie verstecken sich und werden doch immer wieder fast gefunden. Eine schlimme Odysee beginnt und es wurden inzwischen schon drei Menschen ermordet, die mit Simon und Nathalie Kontakt hatten.
Der nächste Handlungsstrangs spielt in Bulgarien. Hier werden den jungen Mädchen Versprechungen gemacht, dass sie in den Westen kommen sollen und dort eine Karriere als Filmschauspielerinnen oder Models machen können und sehr viel Geld verdienen. Auch die Eltern von Ninka haben ihre Eltern an solch eine Agentur verkauft, da sie in großen finanziellen Schwierigkeiten stecken. Aber dann haben sie erfahren, dass die Mädchen zur Prostitution gezwungen werden. Nun versuchen die Eltern, ihre Tochter zu finden und begeben sich ebenfalls in Gefahr. Ein wirklich sehr interessanter und gut geschriebener Krimi zum Thema Menschenhandel. Wir erfahren, wie geschickt und skrupellos mehrere Banden zusammenarbeiten, damit niemand hinter diese Machenschaften kommt. Besonder der gutmütige Simon kommt in die Mühlen diese Maschinerie, was ihm fast das Leben kostet. Natürlich wie immer hochbrisant wie alle Krimis von Charlotte Link

Veröffentlicht am 08.01.2018

Au dem Totenberg

Auf dem Totenberg
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Begonnen wird die Geschichte schon ziemlich spannend. Ein Mann wird verfolgt und zu Tode gehetzt. Dann treffen wir auf Tonne, einen Online-Pokerspieler. Er ist arbeitslos, verschuldet, allein, hat auch ...

Begonnen wird die Geschichte schon ziemlich spannend. Ein Mann wird verfolgt und zu Tode gehetzt. Dann treffen wir auf Tonne, einen Online-Pokerspieler. Er ist arbeitslos, verschuldet, allein, hat auch noch Mietschulden und trinkt ein Dosenbier nach dem anderen. Da lernt er eines Tages in seiner Stammkneipe Rocco kennen, sie freunden sich an, spielen Schach miteinander und dann ist Rocco verschwunden, Tonne findet ihn nicht mehr. Dies alles spielt sich alles im Jahre 2003 ab. Dann wird abgeschwenkt in einem total anderen Handlungsstrang zum Jahr 2015b und auf den Fernfahrer Dassow. Seine Ehe ist zerrüttet, er bleibt nur wegen der zwei adoptierten Mädchen, die aus der ersten Ehe seiner Frau sind. Seine Frau ist psychisch sehr angeschlagen, Man fragt sich zuerst, was diese Familiengeschichte mit dem Buch zu tun hat, aber am Ende fügen sich alle Handlungsstränge zu einer Einheit zusammen. Im Bramwald wird eine zerstückelte Leiche gefunden, die aber schon über Jahre dort gelegen haben muß. Da neben der Leiche eine Tüte mit Schlaftabletten gefunden wurde, geht man von einem Selbstmord aus. Aber Kommissar Leitner und seinem jungen Kollegen geht die Sache nicht aus dem Kopf und sie ermitteln akribisch weiter und kommen dann zu dem Schluß, dass hier Mord vorliegt. Gekonnt und spannend geschrieben. Der Autor führt uns auf falsche Fährten und führt uns bis zum Schluß an der Nase herum. Leitner hat deswegen auch schon immer Magenschmerzen und nimmt eine Tablette nach der anderen ein. Das Buch hält den Spannungsbogen bis zur letzten Seite aufrecht. Man kann es buchstäblich nicht mehr aus der Hand legen und am Ende fügen sich alle Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen. Tolle Kost für kalte Winterabende.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Der Prinz aus dem Paradies

Der Prinz aus dem Paradies
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Der Titel hört sich recht schwülstig an, aber nachdem es eine wahr Geschichte sein soll, habe ich das Buch gelesen und konnte es wirklich nicht mehr aus der Hand legen. An einem Wochenende hatte ich es ...

Der Titel hört sich recht schwülstig an, aber nachdem es eine wahr Geschichte sein soll, habe ich das Buch gelesen und konnte es wirklich nicht mehr aus der Hand legen. An einem Wochenende hatte ich es durch. Und mir stellte sich immer wieder die Frage, wie kann eine erwachsene, mitten im Leben stehende Frau so unvernünftig sein oder stimmt das Sprichwort doch: Liebe macht blind. Rosemarie geht auf die 50 zu, ist geschieden, hat zwei erwachsene Kinder und eine Enkelin und führt eine Praxis als Therapeutin. Nebenbei kümmert sie sich noch um ihren 90jährigen Vater und um ihre behinderten Bruder. Als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk bekommt sie von ihrem Sohn eine Reise nach Sri Lanka geschenkt. Aber die ersten Tage fühlt sie sich in dem fremden Land nicht wohl. Es ist schwülheiß, das Meer ist zu flach, der Strand ist steinig und das Hotelzimmer ist sehr karg. Doch dann sieht sie den jungen und wunderschönen Kellner Kasun und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Dann kommt der Abschied und Kasun bietet sie, ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Als die behördlichen Hürden geschafft sind (sie muß ihn krankenversichern, sozial wie finanziell für ihn aufkommen, sonst bekommt er keinen Aufenthalt) schickt sie ihm Geld für ein Flugticket. Die erste Zeit ist traumhaft, Kasun liebt sie, trägt sie auf Händen, allerdings muß sie seine Familie auch finanziell unterstützen. Doch Rasun will immer mehr, den Führerschein, tolle teure Markenklamotten, eine Ausbildung zum Masseur machen. Und doch fliegt sie mit ihm nach Sri Lanka und heiratet ihn dort. Zurück in Deutschland ist ihr Konto grenzenlos überzogen, die Hochzeit, von ihr sebst bezahlt, war teuer. Rasun wird immer unverschämter, lügt und verschwindet dann. Doch Rosemarie verzeiht ihm alles. Sie geht bis an ihrem finanziellen Ruin. Wie wird das ganze enden? Finden sie wieder zueinander und geht jeder seine eigenen Wege? Ich will nicht spoilern. Jedenfalls ist das Buch auf alle Fälle lesenswert und es zeigt, wie weit einsame Frauen gehen, um sich einen wunderschönen, 20 Jahre jüngeren Lover zu halten. Meine Skepsis bezüglich dieses Buches war nach den ersten 50 Seiten total verflogen.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Das Medaillon

Das Medaillon
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Ein sehr interessant geschriebenes Buch, bei dem man seine Umwelt total vergißt. Es ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Einmal in der Zeit um 1850/60 und die nächste Handlung findet im jetzt statt. Rosalie ...

Ein sehr interessant geschriebenes Buch, bei dem man seine Umwelt total vergißt. Es ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Einmal in der Zeit um 1850/60 und die nächste Handlung findet im jetzt statt. Rosalie und Dorothea sind Freundinnen, wie sie es unterschiedlicher nicht sein kann. Rosalie wächst sehr liberal und frei bei ihrem Vater, einem Arzt auf und kann sich ganz frei entfalten, während Dorothea mit Eltern und 4 Brüdern in einem sehr puritanischen Elternhaus aufwächst, wo nach den strengen Regeln des Glaubens gelebt wird. Beide Frauen wollen einen Beruf ausüben und beide Frauen lieben ganz unkonventionell Männer, die nicht in das Schema einer sittsamen Frau passen. Dies alles bringt große Schwierigkeiten mit sich. Und zu dieser Zeit werden in Ebersfeld Knochen eines Urmenschen, eines Neandertalers gefunden, was den beiden Frauen zu denken gibt und sie mehr über die Naturwissenschaft wissen möchten. Daneben erfahren wir von Nora, die in unserer heutigen Zeit lebt. Ihr Partner Falk ist Archäologe und möchte weitere Ausgrabungen machen, da er meint, hier den Urmenschen auszugraben. Und genau da treffen sich die Gemeinsamkeiten beider Zeitebenen aufeinander. Sehr gut geschrieben. Die Autorin muß sehr viel recherchiert haben bezüglich der Zeit um 1850 und bezüglich der Ausgrabungen allgemein. In dem Buch taucht auch ein Medaillon auf, das Dorothea und Rosalie gehört hat und das Nora bei den Grabungsarbeiten findet. Nun ist Noras Ehrgeiz angestachelt und sie will viel mehr über die Besitzerin  herausfinden. Das Buch umfaßt 460 Seiten. Diese lesen sich leicht und locker und man ist überrascht, wie schnell man am Ende des Buches angekommen ist.