Der Gesang der Bienen
Der Gesang der BienenMan schreibt das Jahr 1152. Der Zeidler Seybold lebt mit seiner Frau und den drei Kindern ein gutes Leben. Seine älteste Tochter Anna zeigt großes Interesse an der Zeidlerei und geht mit ihm in den Wald ...
Man schreibt das Jahr 1152. Der Zeidler Seybold lebt mit seiner Frau und den drei Kindern ein gutes Leben. Seine älteste Tochter Anna zeigt großes Interesse an der Zeidlerei und geht mit ihm in den Wald zu den Wildbienen. Seine Frau Elsbeth ist die Tochter eines Apothekers und kennt sich gut mit Pflanzen und deren Wirkung auf Krankheiten aus, weshalb sie oft als Heilerin in Anspruch genommen wird. Als ihr eines Tages ein fahrender Medikus eine blutende junge Frau vorbeibringt, nimmt sie diese auf. Jedoch ist diese die Tochter eines Burgherren. Aber die junge Frau gesucht. Sie wird bei Elsbeth gefunden und auf dem Ritt nachhause verstirbt diese. Elsbeth wird sofort gefangen genommen. Sie kommt in den Kerker und wird als Hexe zum Tode verurteilt. Sie wird nur begnadigt, falls die Äbtissin Hildegard von Bingen sie in einem Schreiben von der Schuld freispricht. Seyfried macht sich sofort auf den Weg nach Bingen, aber der Weg ist mehr als beschwerlich und die Zeit zerinnt ihm zwischen den Fingern. Als er endlich im Kloster ankommt, betraut ihn die Äbtissin mit verschiedenen Aufgaben, die er erledigen muß.Und die Zeit bis zur Vollstreckung rückt immer näher. Auch die beiden größeren Kinder haben sehr unter der Willkür des Burgherren zu leiden und sie müssen um ihr Leben fürchten. Ein sehr zu Herzen gehendes historisches Epos. Jedes der 25 Kapitel beginnt mit einem Psalm oder Vers und zeigt noch die Zeit an, wieviel Tage (Stunden) bis zum Tod von Elsbeth noch fehlen. Im Buch werden historische und fiktive Personen zu einer wirklich gut getroffenen Einheit. So kommen darin vor Hildegard von Bingen oder Kaiser Barbarossa. Wie auch schon von den anderen Büchern des Autors gewohnt, schreibt er spannend und sehr interessant. Er geht voll auf das Leben der damaligen Zeit recherchiert genaudamit geschichtlich auch alles stimmt. Gerade hier erfahren wir sehr viel über die Zeidlerei, dem schwierigen Vorhaben, ein Kloster zu bauen, die Geldknappheit und das politische Wirken von Königen und Kaisern. Das Buch einmal angefangen zum Lesen, kann man dann nicht mehr aus der Hand legen. Hildegard habe ich mir auch ganz anders vorgestellt. Sie ist eine Frau, die mit strenger Hand das Kloster führt und sich von niemanden etwas vormachen läßt. Das Titelbild mit den Bienenkörben und den Bienen paßt hervorragend zu der wunderbaren Geschichte