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Veröffentlicht am 09.12.2017

Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1

Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren / Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1
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Der Schriftsteller geht mit seinem Hund in seiner Heimatstadt spazieren, als er auf wunderliche Buchhandlung stößt. Im Schaufenster steht ein Buch mit seinem Namen als Autor, das er aber nie geschrieben ...

Der Schriftsteller geht mit seinem Hund in seiner Heimatstadt spazieren, als er auf wunderliche Buchhandlung stößt. Im Schaufenster steht ein Buch mit seinem Namen als Autor, das er aber nie geschrieben hat. Er kauft es. Zuhause angekommen vertieft er sich sofort derart in das Buch, dass er alles andere um sich herum vergißt. Es handelt sich um die Ärztin Dr. Elena Kuiper, die mit mehren Mitgliedern eine Expedition im Amazonasgebiet unterwegs ist. Eines Tages werden sie von den Amazonen gefangen. Alle Mitglieder der Expedition werden ermordet, bis auf Elena und dem alten Professor. Eindringlich wird hier die Lage beschrieben anhand von Tagebucheintragungen und Zeichnungen. DAS Buch endet dann abrupt. Als Nikolaus Klammer dann später das Buch wieder zur Hand nimmt, hat es einen ganz anderen Text. Es beschreibt das Leben seines Großvaters. Und immer wieder scheinen sich die Buchstaben zu verändern, immer wieder liest er etwas anderes. Dann erhält er plötzlich spät nachts eine Anruf seiner Tochter Isabella, die sich ebenfalls an einer Expedition beteiligt. Sie sei wegen dieses Buches in Gefahr. Dann ist das Buch auch schon zu Ende und man muß wirklich flugs nach dem 2. Band greifen. Wirklich abenteuerlich geschrieben, man meint, die Tiere des Dschungels und dessen Schwüle zu spüren.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Schmitts Fall

Schmitts Fall
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Allein schon das Cover besticht durch seine Schnörkellosigkeit und Einfachheit. Schmitt, eine Privatermittler, der mehr schlecht als recht von seinen geringen Einkünften lebt, bekommt ein neues Mandat. ...

Allein schon das Cover besticht durch seine Schnörkellosigkeit und Einfachheit. Schmitt, eine Privatermittler, der mehr schlecht als recht von seinen geringen Einkünften lebt, bekommt ein neues Mandat. Ein Mitglied des ortsansässigen Synfonieorchesters wird erpresst. Es kursieren von ihm Fotos, die ihn in eindeutiger Pose beim Sex mit einer geistig behinderten Frau zeigen. Schmitt beginnt seine Ermittlungen gleich und stellt schon bald fest, dass in dem Heim, in dem die Frau untertags untergebracht ist, Paten - alles höhere Persönlichkeiten dieser Stadt - sich mit Sex mit den Behinderten vergüten lassen. Doch dann geschehen zwei Morde und es gibt auch beinen dritten Toten, alles Mitglieder des Ensembles. Schmitt gerät -insbesondere durch seine Tollpatschigkeit - des Öfteren in Bedrängnis. Sogar die Polizei hält ihn für den Mörder. Der Autor führt uns in diesem Krimi den Leser gekonnt in die Irre. Meint man einen Täter im Visier zu haben, kommt schon ein anderer Verdächtiger ins Feld. Gut gefällt mir auch, dass Schmitt nicht der strahlende, superschlaue  Sunnyboy ist, sondern der ewige Looser. Geschieden, altes Auto, immer in Geldnöten, isst Fast Food. Die Lösung des Falles ist anderes als erwartet und hat mich total verwundert. Die Sprache ist gut verständlich, das Buch läßt sich leicht lesen und der Spannungsbogen bleibt gleichbleibend erhalten. Noch zu erwähnen ist die Schrift, sie ist für das Auge sehr angenehm und strengt überhaupt nicht an. Auf alle Fälle werde ich die Fortsetzung von Schmitt lesen.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Das Geheimnis des Winterhauses

Das Geheimnis des Winterhauses
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Ich liebe die Bücher und den Schreibstil von Sarah Lark und wurde auch hier nicht enttäuscht. Ein Familienepos, das weit bis in letzte Jahrhundert hineinreicht und sich in Wien, Dalmatien und in Neuseeland ...

Ich liebe die Bücher und den Schreibstil von Sarah Lark und wurde auch hier nicht enttäuscht. Ein Familienepos, das weit bis in letzte Jahrhundert hineinreicht und sich in Wien, Dalmatien und in Neuseeland abspielt. Ellinor ist leider kinderlos mit Gernot, einem Künstler, verheiratet. Als ihre ihr nahestehende Cousine schwer erkrankt, erklärt sich Ellinor sofort bereit, ihre eine Niere zu spenden. Aber exakt hier kommt nun auf, dass die beiden Frauen gar nicht blutsverwandt sind, sondern die Großmutter damals nur an Kindes statt angenommen wurde. Nun ist Ellinors Neugierde geweckt und sie möchte diese Familienverhältnisse genauestens erforschen. Und da stößt sie immer wieder auf einen zu seiner Zeit wahrscheinlich sehr charasmatischen jungen Mann. Dieser Franco versprach den Frauen das Blaue vom Himmel, ließ sie dann aber sitzen, da er überhaupt kein Verantwortungsgefühl zeigte. Wir sind in Dalamatien, erfahren die Umstände, wie er eine junge Frau dort kennengelernt hat, dann gehen wir mit der Autorin in das exotische Neuseeland. Und bei Ellinors Nachforschungen kommen immer wieder neue Erkenntnisse zutage. Sehr interessant an dem Buch ist, dass es teilweise in der heutigen Zeit spielt, dann wieder in der Vergangenheit und teilweise ein Tagebuchform geschrieben ist. Das Thema ist derart interessant und spannend, dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Sarah Lark hat eine sehr gute, leicht verständliche Ausdruckweise. Obwohl das Buch ein richtiger Schmöker ist, hat man es sehr schnell gelesen, da der Spannungsbogen hier immer parat ist und keine einzige Seite sich durch langweilige Kommentare auszeichnet. Wir erfahren sehr viel über Francos Leben und seiner Frauen. Leider gibt es dabei kein Happyend, aber das macht ja gerade den guten Inhalt des Buches aus. Ich war von der Thematik, der Schreibweise und der abwechslungsreichen Szenerie derart gefangen, dass ich wirklich alles stehen und liegen gelassen habe, um nur weiter in Ellinors Welt zu versinken.

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Veröffentlicht am 02.12.2017

Wenn die Seele weint: Gewalt in der Familie

Meine Seele weint
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Selten wird man solch einen erschütternden Bericht über eine Kindheit lesen, wie man es in diesem Buch vorfindet. Ein Mädchen wächst mit seinen drei Brüdern in einem Bauernhof in Tirol auf. Ihr Vater lobt ...

Selten wird man solch einen erschütternden Bericht über eine Kindheit lesen, wie man es in diesem Buch vorfindet. Ein Mädchen wächst mit seinen drei Brüdern in einem Bauernhof in Tirol auf. Ihr Vater lobt sie viel, aber nur, wenn sie etwas geleistet hat. Sie arbeitet schon früh schwer körperlich in der Landwirtschaft mit. Der Vater ist ein sehr charmanter, gutaussehender Mann, der aber sehr jähzornig sein kann, insbesondere, wenn er Alkohol getrunken hat. Besonders die Mutter erniedrigt er oft und gerne verbal und schlägt sie blau und grün. Der Familie wegen bleibt sie aber bei  ihm. Grauenvoll erzählt  sie die psychischen Belastungen und Beeinträchtigungen. In der Schule ist sie gut, aber dem Vater ist gut nicht gut genug, sie muß ausgezeichnet sein. Als Teenager leidet sie an Essstörungen und Bulemie.  Sie ist zwar körperlich gesund, hat aber schreckliche Schmerzen. Eben alles psychisch. Sie kann keine Beziehung aufbauen, läßt keine Nähe zu, da sie diese als Kind auch nie erfahren hat. Als der Vater die Mutter eines Tages fast totschlägt, sagt sie gegen ihn aus. Sie studiert und erlernt einen sozialen Beruf. Nach jahrelanger psychologischer Behandlung hat sie nun ihr Leben im Griff.  Das Buch hinterläßt beim Leser einen bleibenden Eindruck. Man kann es fast nicht aus der Hand legen, denn dass ein Mensch so viel grausames ertragen muß, ist unvorstellbar. Mir wird das hie Gelesene noch lange in Erinnerung bleiben und mich weiterhin beschäftigen.

Veröffentlicht am 01.12.2017

Troubadour

Troubadour
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Ein historischer Roman, der mit der Zeitreise in sich verbunden ist und gekonnt mit dem heute verwebt wurde. Niki nimmt an der Hochzeit seiner großen Liebe teil, trinkt Zuviel und stürzt einen Felsen hinab. ...

Ein historischer Roman, der mit der Zeitreise in sich verbunden ist und gekonnt mit dem heute verwebt wurde. Niki nimmt an der Hochzeit seiner großen Liebe teil, trinkt Zuviel und stürzt einen Felsen hinab. Als er wieder erwacht kann er sich an nichts erinnern, er befindet sich im Jahre 1193. Die Henkerskinder nehmen ihn bei sich auf und nur langsam kann er sich in deren Leben integrieren. Er sucht nach seinem Auto, aber die Menschen können ihn überhaupt nicht verstehen. Als er dann noch ein tot geglaubtes Kind mit Mund zu Mund Beatmung wieder zum Leben erweckt, ist er von allen sehr Geachtet. Auf der Burg der Herren von Dürnstein lernt er das Kämpfen, er wird Knappe des englischen Königs Richard Löwenherz und verliebt sich in zwei Frauen. Der Autor beschreibt die damalige Faschingszeit, Ritterturniere, die Jagd, das Osterfest und alles so genau, dass man meint, mittendrin zu stehen. Man kann die Geräusche wahrnehmen und spürt den Duft nach Gebratenen und nach Feuer und Rauch. Kann Niki den englischen König vor seinen Häschern retten? Wenn nicht, dann müßte die ganze Geschichte, die Geschichtsbücher neu geschrieben werden. Neben dieser geschichtlichen Abläufe werden die Anwohner von Dürnstein liebevoll und sehr lebendig beschrieben, ihre Art, wie. z.B. einfältig, stark, schön, rothaarig und dergleichen. Auch der Witz kommt in diesem Buch nicht zu kurz und man hat so manchesmal über humorvolle Stellen zu schmunzeln. Und wie soll es anders sein: Deftige Sexszenen und der Waffenkammer oder im  Badehaus lockern das Ganze noch etwas auf. Das Ende bleibt offen, denn es soll eine Fortsetzung geben, auf die ich schon mit Spannung warte. Wirklich ein Buch für eine gute Unterhaltung, zumal einige Stellen mit der Geschichte in Einklang zu bringen sind.