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Veröffentlicht am 03.12.2016

Der Garten meines Lebens

Der Garten meines Lebens
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Selten habe ich so ein (Sach)Buch in der Hand gehabt, das mich so fasziniert hat. Es ist eine Biografie, ein Gartenbuch und ein Kochbuch in einem. Hier erzählt die über 80 Jahre alte Bäuerin Agnes Sester ...

Selten habe ich so ein (Sach)Buch in der Hand gehabt, das mich so fasziniert hat. Es ist eine Biografie, ein Gartenbuch und ein Kochbuch in einem. Hier erzählt die über 80 Jahre alte Bäuerin Agnes Sester ihr arbeitsreiches Leben. Selbst aus einem Bauernhof heraus, heiratet sie in eine Landwirtschaft ein, in der die Schwiegereltern noch das Regiment hatten. Agnes wurde sehr früh Witwe und stand dann mit vier Mädchen alleine da. Schon von Kindheit an war der Garten ihr Lebenselexier. So hat sie zusammen mit der Autorin ein Buch geschrieben. Hier werden uns die Pflanzen und Blumen näher gebracht. Agnes zeigt uns, wie man selbst Samen nimmt, wie man pflanzt, sät und erntet. Dabei gibt sie uns auch Rezepte aus Obst und Gemüse bekannt. Mit dem Bauernhof war die Familie Selbstversorger. Walnüsse, Kirschen, Zwiebeln; jedes dieser Arten muß man anders behandeln, alles wird verwertet. Frau Sester war auch eine der ersten, die Ferien auf dem Bauernhof anbot. Das Buch hat ein wunderbares Lay Out. Wir finden darin wunderschöne Gartenfotos und auch etliche Fotos aus dem Familienalbum der Sesters. Dies ist ei Bildband, den man nicht nur einmal zur Hand nimmt. Jeder Besitzer dieses Buches wird es immer wieder zur Hand nehmen und nachschlagen, wenn man etwas Besonderes wissen will, Fast möchte ich es auch als Gartenlexikon bezeichnen, denn Frau Sester gibt auch Tipp, wie man Unkraut vernichtet und Ungeziefer beseitigt. Ich bin von diesem Buch hellauf begeistert. Es ist unterhaltsam und lehrreich. Der Bildband hat 157 Seiten und ist im Ulmer Verlag erschienen.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Ein Jahr auf den Kanaren

Ein Jahr auf den Kanaren
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Ein Buch, das Urlaubserinnnerungen weckt. Die Autorin hat sich ein Jahr Auszeit genommen und ist während dieser Zeit auf sieben kanarischen Inseln gewesen. Als erstes hat sie ihre Familie auf Teneriffe ...

Ein Buch, das Urlaubserinnnerungen weckt. Die Autorin hat sich ein Jahr Auszeit genommen und ist während dieser Zeit auf sieben kanarischen Inseln gewesen. Als erstes hat sie ihre Familie auf Teneriffe besucht. Eindrucksvoll erzählts sie uns ihre täglichen Erlebnisse. Das herrliche Wetter, die gastfreundiche Bevölkerung, Aber auch von der einfachen Lebensweise mancher Leute, von dem vielen Müll, da hier Mülltrennúng ein Fremdwort ist, Die Behörden arbeiten dort ganz anders als bei uns, man braucht Geduld. Als Lisas Ersparnisse weniger werden, verdient sie vor Ort ihr Geld. Sie lernt Gleitschirmfliegen, Surfen. Wir erleben hier eine wunderbare Flora und Fauna. Mit ihrer jugendlichen Sorglosigkeit erzählt uns die Autorin ihr Leben, ihr Glück aber auch ihre Traurigkeit. Aber sie gibt uns auch eine Fülle von Berichten von Land und Leuten auf den Kanaren. Den Leser packt das Fernweh, er hört das Meer rauschen und spürt die warme Sonne auf seiner Haut. Ein sehr interessant geschriebener Reisebericht, voller Humor und Spannung.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Queenie

Queenie
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Ein Buch, dessen Inhalt mich mehr als angenehm überrascht hat. Nach dem Tod seiner Großmutter möchte Oliver mehr über seine Vorfahren erfahren. Seine Mutter wie auch seine Großmutter mütterlicherseits ...

Ein Buch, dessen Inhalt mich mehr als angenehm überrascht hat. Nach dem Tod seiner Großmutter möchte Oliver mehr über seine Vorfahren erfahren. Seine Mutter wie auch seine Großmutter mütterlicherseits sind beide sehr jung gestorben und so macht er sich auf den Weg nach Wilhelmshaven. Durch Zufall bekommt er von einer alten Bekannten das Tagebuch seiner Großmutter. Hier erfährt er die ganze tragische Lebensgeschichte der jungen Britta. Sie wächst alleine bei ihrem Vater auf, lernt durch ihn seinen Juniorchef Freddy kennen. Britta ist noch keine 15 Jahre alt, als sie sich in den smarten jungen Mann verliebt, Trotz vieler Widerstände treffen sich die Beiden. Aus anfänglicher Schwärmerei wird eine große Liebe aus der Olivers Mutter hervorgeht. Doch es gibt kein Happyend, die Geschichte endet mehr als tragisch. Ein wirklich zu Herzen gehendes Buch, das den Leser am Ende tief traurig zurück läßt. Man darf nicht vergessen, dass sich dies alles in den 50iger Jahren abgesspielt hat, wo das Leben noch nach strengen Maßstäben gelebt wurde und ein Mädchen damals leicht als "Flittchen" bezeichnet wurde. Dorsi Bühler hat hier wieder in ihrer gewohnten Weise tief in die Seelen der verschiedenen Menschen geblickt und dabei einen wirklich großartigen Roman verfaßt. Hirür muß man alle Punkte geben.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Die Tote auf den Gleisen

Die Tote auf den Gleisen
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Schon das graue Cover mit der zerbrochenen Brille hat mich sofort in seinen Bann gezogen, Und auch der Titel hat mich angesprochen. Hier werden drei authentische Morde beschrieben, die in Görlitz passiert ...

Schon das graue Cover mit der zerbrochenen Brille hat mich sofort in seinen Bann gezogen, Und auch der Titel hat mich angesprochen. Hier werden drei authentische Morde beschrieben, die in Görlitz passiert sind. Schon deswegen ist das Buch lesenswert. Der erste Fall handelt in den 50iger Jahren. Auf den Gleisen wird eine tote junge Frau gefunden. Man tendiert auf Selbstmord. Interessant ist, wie zur damaligen Zeit noch lange vor dem Mauerfall in der DDR ermittelt wird. Man befragt Freundin, Arbeitgeber und Schule, bis sich durch alle Vernehmungen ein roter Faden zieht. War es nun Mord oder Selbstmord? Der zweite Fall handelt von einem Vergewaltiger, der es nur auf Frauen mit Brillen abgesehen hat. Damit man den Täter findet, setzt die Polizei einen Lockvogel ein. Und diesem geht der Täter dann ins Netz. Psychologisch total interessant. Der dritte Fallspielt sich nach der Wende ab. Ein Pärchen und ein gemeinsamer Freund haben ihre Arbeit verloren, schlagen sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. Sie verherrlichen den Film Rocky, trinken, doch dann wird die Frau getötet. Die Autorin versteht es, den Leser total in seinen Bann zu ziehen, man wird voll in das Geschehen integriert. Ein etwas anderer Krimi als die bisher üblichen, Sehr interessant fand ich die Tatsache, dass sich die Taten in Görlitz abspielten, eine Stadt, von der ich bisher so gut wie nichts gekannt habe. Dies ist mit Sicherheit nicht das letzte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe

Veröffentlicht am 15.11.2016

Die Frau des Zoodirektors

Die Frau des Zoodirektors
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Ein Buch, das ich eigentlich als Biografie darstellen möchte. Das Ehepaar Zabinski lebte wirklich und betrieb den Warschauer Zoo in und vor der Zeit des 2. Weltkrieges. Der Warschauer Zoo war vor dem Krieg ...

Ein Buch, das ich eigentlich als Biografie darstellen möchte. Das Ehepaar Zabinski lebte wirklich und betrieb den Warschauer Zoo in und vor der Zeit des 2. Weltkrieges. Der Warschauer Zoo war vor dem Krieg einer der besten Zoos insgesamt. Hier wurden exotische Tiere aus aller Welt gehalten und liebevoll betreut, nicht zuletzt durch die aufopferungsvolle Hingabe von Antonina Zabinski. Sie konnte auf die Tiere eingehen, pflegte sie gesund und konnte auch die schwierigsten und scheuesten Tiere beruhigen, In der Villa im Zoo trafen sich Künstler und Gelehrte, das Haus war immer offen für Gäste und alle Tiere, egal welcher Rasse und Art. Hier wird der Einmarsch der deutschen Truppen in Warschau geschildert, Der Zoo wird bombardiert, viele Tiere getötet oder nach Deutschland in die Zoos transportiert. In dieser Zeit zeigten die Zabinskis großen Mut. Sie versteckten in den Häusern, den Tiergehegen Juden und bewahrten sie so vor dem Tod. Jan Zabinski schmuggelte mit viel List Lebensmittel in das Judenghetto und verhalfen vielen Leuten zur Flucht und bewahrten sie vor dem Tod. Eindrucksvollwird hier die schlimme Zeit geschildert, der Hunger, die Not. Und dennoch konnten die Leute dieser Zeit etwas abgewinnen, sie halfen einander, wo sie nur konnten. In der Mitte des Buches befinden sich Aufnahmen der Familie und des Zoos, Eine Lektüre, die uns die vergessenen Schrecken des Krieges wieder nahe bringt, die uns zeigz, mit welchem Mut und mit welchem Engagement die Zabinskis den Zoo lange aufrechterhielten. Das Buch ist ein Zeitzeuge der schwärzesten Zeit des 20.Jahrhunderts.