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Veröffentlicht am 02.03.2018

Samy

Samy
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Ein wirklich zu Herzen gehendes Buch über einen Jungen, der eine andere Hautfarbe hat und deswegen von den anderen ausgegrenzt wurde. Das Buch beginnt damit, dass der 7jährige Samy schwer verletzt im Krankenhaus ...

Ein wirklich zu Herzen gehendes Buch über einen Jungen, der eine andere Hautfarbe hat und deswegen von den anderen ausgegrenzt wurde. Das Buch beginnt damit, dass der 7jährige Samy schwer verletzt im Krankenhaus liegt. Er verlangt nach seiner Mutter, aber statt dieser sitzt deren Freundin Hana am Krankenbett. Schon die ersten Seiten erwecken den Eindruck, dass etwas sehr schlimmes geschehen sein muß. Die Geschichte spielt in den 70iger Jahren in der damaligen CSSR statt. Olga wächst hinter dem eisernen Vorhang auf und macht die Oberschule. Nach dem Studium geht sie für eine kurze Zeit nach Österreich und lernt dort einen jungen Inder kennen und verliebt sich in ihn. Zuhause merkt sie dann, dass sie schwanger ist, setzt den werdenden Vater aber davon nicht in Kenntnis. Zur gleichen Zeit ist ihre Freundin Viera ebenfalls schwanger und bekomm t ein lediges Kind, Harry. Als Olgas Eltern das Kind mit der dunklen Hautfarbe sehen, brechen sie sofort den Kontakt ab und wollen zunächst mit dem kleinen Samy nichts zu tun haben. Olga zieht ihr Kind alleine groß, erst viel später gibt sie Samys Vater Bescheid, Schon im Kindergarten wird der Junge abgelehnt, was sich in der Schule fortsetzt. Als ihn sein Vater besuchen kommt, kann er mit diesem überhaupt nichts anfangen und verschließt sich ihm gegenüber. Besonders Harry  treibt mit ihm seine bösen Scherze. So zieht sich Samy von seiner Umwelt total zurück, hört mit dem Studium auf und geht auch keiner Arbeit nach. Bis es eines Tages dann zum großen Exodus kommt. Das Buch zeigt auf, wie viele Menschen auf Fremde reagieren. Dies wird um so deutlicher, da wir ja jetzt mit vielen Flüchtlingen aus den afrikanischen Staaten und aus Syrien und Afghanistan zu tun haben. Vielleicht öffnet das Buch die Augen einiger Menschen, die sich zu Andersartigen unmenschlich verhalten. Das Buch hat mich sehr nachdenklich gemacht. Die Autorin hat mit diesem Buch voll den Punkt getroffen. Hoffentlich lesen es viele Leute.               

Veröffentlicht am 28.02.2018

Spritztour

Spritztour
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Der 6. Regionalkrimi von Jürgen Seibold und wieder ein Volltreffer. Der uns bekannte Neubayer Hansen will heute endlich mit seiner Verlobten Resi auf den Tegelberg und ihr nochmals einen romantischen Heiratsantrag ...

Der 6. Regionalkrimi von Jürgen Seibold und wieder ein Volltreffer. Der uns bekannte Neubayer Hansen will heute endlich mit seiner Verlobten Resi auf den Tegelberg und ihr nochmals einen romantischen Heiratsantrag machen. Aber dazu kommt es nicht. Denn in der Seilbahn kippt plötzlich ein Toter auf Resi. Schnell werden seine Personalien festgestellt. Es ist ein Herr Möller und dieser ist seit 4 Jahren in einer Export-Importfirma beschäftigt. Beim Durchsuchen seiner Wohnung wird festgestellt, dass er akribisch sauber war und alles mehr als sauber aufgeräumt. Am Tegelberg hat er sich mit seiner verheirateten Geliebten treffen wollen. Im Laufe der Ermittlungen kommt heraus, dass Möller früher beim Geheimdienst war. Aber bald dürfen die Kemptener nicht mehr ermitteln, das BKA nimmt in den Fall in die Hand, aber die Kemptener ermitteln Undercover weiter. Möller war zudem noch ein Frauenheld und hatte ein paar Liebschaften nebenher laufen. Der Autor läßt uns so manchen Handlungsstrang offen, wer alles als Täter in Frage kommt, nur um dann festzustellen, dass wir auf der falschen Fährte sind. Seibold schreibt in seiner gewohnt witzigen Art und auch der Kater Ignatz hat hier wieder seinen Auftritt. Ja, ob Hansen jetzt wegen des neuen Falles seiner Resi einen Heiratsantrag machen kann, bleibt hier offen.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Im zarten Glanz der Morgenröte

Im zarten Glanz der Morgenröte
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Dies ist die Fortsetzung des Buches "Als wir Freundinnen waren: Bonny ist inzwischen mit Norton verheiratet. Elly ist ein Hollywoodstar. Die kleine Melly lebt zufrieden, doch dann stirbt Norton und Bonny ...

Dies ist die Fortsetzung des Buches "Als wir Freundinnen waren: Bonny ist inzwischen mit Norton verheiratet. Elly ist ein Hollywoodstar. Die kleine Melly lebt zufrieden, doch dann stirbt Norton und Bonny kommt unter fragwürdige Umständen zu Tode. Camellia ist mit ihren 15 Jahren völlig auf sich alleine gestellt. Sie wird Verkäuferin, gerät aber dann irgendwie auf die schiefe Bahn. Als dann auch noch ihre Freundin Bee zu Tode kommt, geht sie nach Ibiza. Wir begegnen in dem Buch auf wieder Jack, Magnus, Miles. Melly findet im Nachlaß Briefe an Männern, die sie unter Druck gesetzt war. Als sie erfährt, dass die Nortons gar nicht ihre leiblichen Eltern waren, beginnt ihr Suche nach ihrer Vergangenheit. Dabei gerät sie selbst in Gefahr, verliebt sich unsterblich. Auch dieses Buch ist wieder hervorragend geschrieben, da man ja die Lebensgeschichte von Bonny, Elly und den anderen weiterverfolgen kann. Man wird in die Zeit von 1950 bis 1970 hineinversetzt. Die Autorin versteht es gekonnt, die Leiden und Freuden der Protagonisten auf den Leser zu übertragen. Ein kurzweiliges Buch, das seine 638 Seiten wert ist zu lesen. Zwei Bände, die den Leser einfach fesseln.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Das Flüstern der Insel

Das Flüstern der Insel
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Ein Buch, das den Leser in die Abgründe der menschlichen Seele blicken läßt. Alice, Kunstlehrerin, ist seit vielen Jahren mit Chris verheiratet, der eine Firma hat, die Tennisplätze entwirft und baut. ...

Ein Buch, das den Leser in die Abgründe der menschlichen Seele blicken läßt. Alice, Kunstlehrerin, ist seit vielen Jahren mit Chris verheiratet, der eine Firma hat, die Tennisplätze entwirft und baut. Christ war in seiner Jugend selbst ein erfolgreicher Tennisspieler. Sie haben eine kleine Tochter, Olivia und Alice ist mit der zweiten Tochter hochschwanger. Doch dann verunglückt Chris auf der Heimreise tödlich. Die Unglücksstelle ist jedoch fernab von der Stelle, wo Chris eigentlich sein sollte, da er Alice ja noch kurz vor seinem Unfall aus von dem anderen Ort angerufen hat. Doch nun erwacht in Alice das Mißtrauen. Wo war ihr Mann gewesen? Hat er eine andere Frau? Warum hat er sie belogen? Sie besorgt sich Videoausschnitte der Teilstrecken, wobei sie auch auf unlautere Machenschaften zurückgreift, nur um weiterzukommen. Sie Spur bringt sie auf die Insel Robin Island. Aber dort kommt sie vorerst nicht weiter. Sie frägt auch keinen Inselbewohner, ob jemand ihre Mann kennt oder gesehen hat. Deshalb beginnt sie, geheime Kameras in die Häuser der Bewohner einzubauen, wo sie sich an die Grenzen der Legalität begibt. Sie bespitzelt die Leute Tag und Nacht, hat Panikattacken, vernachlässigt ihre beiden Kinder, fängt ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann an. Auch ihre Tochter Olivia hat bereits Zwangsneurosen. Und dann erfährt sie eigentlich nur durch Zufall, was Chris auf dieser Insel gemacht hat. Alice, wie auch die Leser werden davon tief erschüttert sein. Der Leser wird hier durch Alice in eine krankhafte Kontrollsucht gebracht, die sich über 100 von Seiten erstreckt. Leider hat dies dem ganzen Buch seinen Reiz genommen, indem er Alice zu lange und zu oft vor den Bildschirmen in ihrer Kommandozentrale auf dem Dachboden gesetzt und darüber geschrieben hat. Ansonsten war das Buch unheimlich spannend und hat den Schmerz der jungen Witwe gut rübergebracht

Veröffentlicht am 24.02.2018

Schmitts letzter Fall

Schmitts letzter Fall
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Der letzte Teil dieser Trilogie. Das Cover ist wieder rot-schwarz-weiß in alter Manie, recht schlicht, aber gerade deswegen interessant, Hier geht es um Instrumentendiebstahl zum einen und Mord zum anderen. ...

Der letzte Teil dieser Trilogie. Das Cover ist wieder rot-schwarz-weiß in alter Manie, recht schlicht, aber gerade deswegen interessant, Hier geht es um Instrumentendiebstahl zum einen und Mord zum anderen. Das Synfonieorchester wurde aus finanziellen Gründen aufgelöst, nun soll ein Ensemble für moderne Musik gegründet werden. Oberbürgermeisterin und Kulturreferent der Stadt Ostratal sind mehr als begeistert. Es hat sich für dieses neue Orchester ein Mäzene gefunden, die reiche Nudelfabrikantenwitwe, deren finnische Schwiegertocher als Dirigentin dem neuen Orchester vorstehen sollte. Gleichzeitig werden in letzter Zeit sehr viele Instrumente der Musiker aus Autos und Wohnungen gestohlen, die mitunter einen sechsstelligen Wert haben. Privatdetektiv Schmitt wird mit der Aufgabe betraut, dies aufzudecken. Der Dekan der Kollegkirche in Ostratal macht den Vorschlag, die Krypta dieser Kirche als Aufführungsort zu berücksichtigen. Doch einige Tage später wird in dieser Krypta der Kulturrefent tot aufgefunden und ein paar Tage später geschieht ein weiterer Mord. Hier läßt uns wegen des Mörders der Autor oftmals in die Irre laufen bis man am Ende dann die Lösung parat hat, die uns sehr überrascht. Hier kommt auch wieder der Hauptkommissar Ringwald, Schmitts geschiedene Frau Mädis vor. Nur für Schmitt selbst endet dieser dritte und letzte Band nicht ganz zur Zufriedenheit. Ein sehr interessanter Krimi, teilweise mit Ironie gewürzt, schließt die Geschichte um die Stadt Ostratal sehr zu meinem Bedauern.