Cover-Bild Samy
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 264
  • Ersterscheinung: 07.02.2018
  • ISBN: 9783839222546
Zdenka Becker

Samy

Roman
Samy, der Sohn eines indischen Psychiaters aus Wien, wächst bei seiner slowakischen Mutter in der Nähe von Bratislava auf. Das Schicksal meint es nicht gut mit dem schüchternen Samy - sein Leben ist von Enttäuschungen und Niederlagen geprägt. Weil er dunkelhäutig ist, wird er von frühester Kindheit an mit Ablehnung und Anfeindungen konfrontiert. Vor allem Harry, sein Freund aus Kindertagen, macht ihm das Leben schwer. Als Harry im Erwachsenenalter Leader einer Skinhead-Gruppe wird, spitzt sich die Situation für Samy dramatisch zu ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2018

Emotionales Buch

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Das Cover ist ansprechend gestaltet und macht neugierig auf das Buch, da man sich direkt fragt, vor was der Junge auf dem Cover davonläuft – und darum geht es in „Samy“:

Klappentext:
Samy, der Sohn eines ...

Das Cover ist ansprechend gestaltet und macht neugierig auf das Buch, da man sich direkt fragt, vor was der Junge auf dem Cover davonläuft – und darum geht es in „Samy“:

Klappentext:
Samy, der Sohn eines indischen Psychiaters aus Wien, wächst bei seiner slowakischen Mutter in der Nähe von Bratislava auf. Das Schicksal meint es nicht gut mit dem schüchternen Samy - sein Leben ist von Enttäuschungen und Niederlagen geprägt. Weil er dunkelhäutig ist, wird er von frühester Kindheit an mit Ablehnung und Anfeindungen konfrontiert. Vor allem Harry, sein Freund aus Kindertagen, macht ihm das Leben schwer. Als Harry im Erwachsenenalter Leader einer Skinhead-Gruppe wird, spitzt sich die Situation für Samy dramatisch zu ...



Zunächst hat mich das Cover angesprochen und auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht auf das Buch. Man ist direkt nach ein paar Seiten in der Geschichte von Samy angekommen, denn der Schreibstil von Zdenka Becker zieht einen als Leser direkt von Beginn an in seinen Bann. Ich konnte das Buch schon nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen, weil ich es so spannend fand. Es ist spannend, flüssig und emotional und das hält sich durch das gesamte Buch. Die handelnden Personen konnte ich mir, dank der bildhaften Beschreibung, sehr gut vorstellen und auch die Handlungsorte hatte ich beim Lesen klar vor Augen. Das Buch konnte mich stark fesseln und ich wollte an jeder Stelle unbedingt wissen, wie es mit Samy weitergeht und ob alles ein gutes Ende nimmt, oder eben nicht.
Man kann sich beim Lesen immer wieder aktuelle Situationen vor Augen führen und merkt, dass es eben nicht bloß Fiktion ist, von der die Geschichte handelt. Gerade durch die aktuelle Flüchtlingssituation, hat man einen direkten Bezug zu der Geschichte um Samy.

Für mich ein tolles und stark packendes Buch und eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 02.03.2018

Samy

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Ein wirklich zu Herzen gehendes Buch über einen Jungen, der eine andere Hautfarbe hat und deswegen von den anderen ausgegrenzt wurde. Das Buch beginnt damit, dass der 7jährige Samy schwer verletzt im Krankenhaus ...

Ein wirklich zu Herzen gehendes Buch über einen Jungen, der eine andere Hautfarbe hat und deswegen von den anderen ausgegrenzt wurde. Das Buch beginnt damit, dass der 7jährige Samy schwer verletzt im Krankenhaus liegt. Er verlangt nach seiner Mutter, aber statt dieser sitzt deren Freundin Hana am Krankenbett. Schon die ersten Seiten erwecken den Eindruck, dass etwas sehr schlimmes geschehen sein muß. Die Geschichte spielt in den 70iger Jahren in der damaligen CSSR statt. Olga wächst hinter dem eisernen Vorhang auf und macht die Oberschule. Nach dem Studium geht sie für eine kurze Zeit nach Österreich und lernt dort einen jungen Inder kennen und verliebt sich in ihn. Zuhause merkt sie dann, dass sie schwanger ist, setzt den werdenden Vater aber davon nicht in Kenntnis. Zur gleichen Zeit ist ihre Freundin Viera ebenfalls schwanger und bekomm t ein lediges Kind, Harry. Als Olgas Eltern das Kind mit der dunklen Hautfarbe sehen, brechen sie sofort den Kontakt ab und wollen zunächst mit dem kleinen Samy nichts zu tun haben. Olga zieht ihr Kind alleine groß, erst viel später gibt sie Samys Vater Bescheid, Schon im Kindergarten wird der Junge abgelehnt, was sich in der Schule fortsetzt. Als ihn sein Vater besuchen kommt, kann er mit diesem überhaupt nichts anfangen und verschließt sich ihm gegenüber. Besonders Harry  treibt mit ihm seine bösen Scherze. So zieht sich Samy von seiner Umwelt total zurück, hört mit dem Studium auf und geht auch keiner Arbeit nach. Bis es eines Tages dann zum großen Exodus kommt. Das Buch zeigt auf, wie viele Menschen auf Fremde reagieren. Dies wird um so deutlicher, da wir ja jetzt mit vielen Flüchtlingen aus den afrikanischen Staaten und aus Syrien und Afghanistan zu tun haben. Vielleicht öffnet das Buch die Augen einiger Menschen, die sich zu Andersartigen unmenschlich verhalten. Das Buch hat mich sehr nachdenklich gemacht. Die Autorin hat mit diesem Buch voll den Punkt getroffen. Hoffentlich lesen es viele Leute.               

Veröffentlicht am 10.03.2018

Leider noch immer Realität

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Zdenka Becker hat einen wahren, sehr ähnlichen Fall, als Grundgerüst für ihr neues Buch "Samy" angewendet. Diese Aussage hat mich umso betroffener gemacht, denn in diesem Roman geht es um Rassismus in ...

Zdenka Becker hat einen wahren, sehr ähnlichen Fall, als Grundgerüst für ihr neues Buch "Samy" angewendet. Diese Aussage hat mich umso betroffener gemacht, denn in diesem Roman geht es um Rassismus in vielen Formen. Der Inhalt macht bestürzt und nachdenklich und hält uns allen einen Spiegel vor.

Die Geschichte beginnt vor der Wende in der kommunistischen Tschechoslowakei, genauer in Bratislava, der heutigen Hauptstadt der Slowakei. Dort wurde auch die Autorin geboren und gibt uns deshalb einen sehr authentischen Blick in die Zeit von 1970 bis heute.

Samy Slowak ist der uneheliche Sohn einer tschechischen und linientreuen Studentin und einem indischen Medizinstudenten, der in Wien lebt und studiert. Die beiden lernen sich in Ostberlin kennen, doch der Kontakt bricht nach einer kurzen Romanze ab. Olga stellt fest, dass sie schwanger ist und zieht ihren Sohn alleine auf.
Als Mischlingskind mit dunkler Hautfarbe wird er von klein auf abgelehnt. Sogar seine Großeltern wollen anfangs nichts mit dem Kind zu tun haben. Die immer wiederkehrende Feindseligkeit gegen "Zigeuner", wie Samy oft beschimpft wird, erfährt er bereits als Kleinkind und versteht sie nicht. Egal ob im Kindergarten, wo die Kindergärtnerin die Ausgrenzung bewusst herbeiführt, als auch in der Schule, bleibt Samy ein Außenseiter. Olga, seine Mutter, die nach der Wende als Sozialarbeiterin mit sozial schwachen Kindern, die auf die schiefe Bahn geraten zu tun hat, erkennt die Nöte und Hilflosigkeit ihres eigenes Sohnes nicht. Sie verharmlost das Verhalten der anderen Kinder ebenso, wie die der Erwachsenen. Dies macht den Leser sprachlos! Samy hat eigentlich von Anfang an keine Chance, obwohl er ein aufgeweckter und intelligenter Junge ist. Alleine durch sein andersartiges Aussehen ist er immer derjenige, der Schwierigkeiten macht und sofort als Täter abgestempelt wird.
Einzig die kurze Zeit mit seiner Freundin verschafft ihm etwas Glück und sein Selbstvertrauen wird gestärkt. Aber auch dieser Liebe stehen andere Menschen negativ gegenüber...

Samys Suche nach seiner Identität, nach Liebe und Freundschaft, wird ihm immer wieder unmöglich gemacht. Diese erschütternde Geschichte macht sprachlos und traurig.
Immer wieder findet man Parallelen zur heutigen Zeit - die Verhaltensweisen vieler Menschen hat sich seit der 1970er nicht wirklich verändert.

Einzig der zu schnelle Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der oft übergangslos mitten im Geschehen passierte, hat mich öfters verwirrt zurückgelassen. So wurde man hin und wieder unsanft aus der Geschichte gerissen. Auch zum Ende hin konnte ich Samys Verhalten nicht mehr ganz verstehen, der sich der Wirklichkeit immer mehr entfernte. Trotzdem lässt dieser Roman von Zdenka Becker den Leser erschütternd und sprachlos zurück. Ich wünsche der Autorin viele Leser für ihre eindringliche Geschichte!

Fazit:
Erschütternd, verstörend und leider noch immer brandaktuell. Kein einfacher Roman, der einem wütend, traurig und sprachlos zurücklässt.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Ausgegrenzt und angefeindet

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Klappentext:


Samy, der Sohn eines indischen Psychiaters aus Wien, wächst bei seiner slowakischen Mutter in der Nähe von Bratislava auf. Das Schicksal meint es nicht gut mit dem schüchternen Samy - sein ...

Klappentext:


Samy, der Sohn eines indischen Psychiaters aus Wien, wächst bei seiner slowakischen Mutter in der Nähe von Bratislava auf. Das Schicksal meint es nicht gut mit dem schüchternen Samy - sein Leben ist von Enttäuschungen und Niederlagen geprägt. Weil er dunkelhäutig ist, wird er von frühester Kindheit an mit Ablehnung und Anfeindungen konfrontiert. Vor allem Harry, sein Freund aus Kindertagen, macht ihm das Leben schwer. Als Harry im Erwachsenenalter Leader einer Skinhead-Gruppe wird, spitzt sich die Situation für Samy dramatisch zu ...


Leseeindruck:

Mit "Samy" von Autorin Zdenka Becker liegt dem Leser ein fesselnder Roman vor. Wie es der Klappentext bereits versoricht, lernen wir in dieser Geschichte den ewig "anderen" Jungen Samy Slovák kennen, der nach Antworten auf seine FRagen sucht, die ihm keiner geben kann und sich alsdann auf dem Weg nach Wien macht.um seinen unbekannten Vater zu suchen.


Insgesamt ein sehr bewegender und gefühlsaufwühlender Roman, der nachdenklich zurücklässt.

Das Ende ist sehr erschreckend und lässt moch wortlos zurück. Ein wirklich fesselnder Roman auf rund 280 Seiten, der kein einfacher ist. Das Cover ist sehr blickergreifend gewählt.


@ esposa1969

Veröffentlicht am 27.02.2018

Für immer ein Fremder im eigenen Land

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Samy muss von Kindesbeinen an lernen, dass man immer ein Fremder bleibt, wenn man anders ist, als alle anderen im Umfeld. Als Mischlingskind mit dunkler Hautfarbe lebt es sich in der kommunistischen CSSR ...

Samy muss von Kindesbeinen an lernen, dass man immer ein Fremder bleibt, wenn man anders ist, als alle anderen im Umfeld. Als Mischlingskind mit dunkler Hautfarbe lebt es sich in der kommunistischen CSSR und später im freien Europa nicht wirklich leicht. Geplagt von Hänseleien, Unterdrückung und Anfeindungen wird Samy immer mehr zum Außenseiter. Bis eines Tages die Situation eskaliert....

Zdenka Becker hat mit "Samy" ein Buch geschrieben, dass unter die Haut geht. Ihre Schilderungen sind gnadenlos ehrlich, schonungslos und so direkt, dass man gar nicht anders kann, als Samy vom ersten Augenblick helfen zu wollen. Selbst die Mutter verschließt die Augen vor der Realität und das macht es nicht wirklich besser. Von der Gesellschaft ausgestoßen und verachtet, lebt Samy ein tragisches und trauriges Kinderleben, wird als Heranwachsender auch nicht wirklich akzeptiert und als Erwachsener manifestieren sich Wahnvorstellungen. Rassismus ist allgegenwärtig, wird aber hier in diesem Buch nicht reißerisch, sondern mit vorsichtigen aber doch eindringlichen Tönen geschildert und die Thematik ist so brandaktuell, das sie mich auch noch lange nach dem Lesen des Buches beschäftigen wird. Mir fehlen die Worte, um all die Gefühle zu beschreiben, die ich während der Lektüre durchlebt habe. Eine einzige Achterbahnfahrt - von Wut, Ohnmacht und Trauer bestimmt - die mich ziemlich betroffen macht.