10 Jahre unschuldig im Gefängnis?
Am tiefsten Punkt der SchuldDas Cover wirkte auf mich wie ein Sonntagsspaziergang durch den Wald. Eher langweilig. Die kurze Inhaltsangabe machte mich dann doch neugierig. Dass mich der über 500 Seiten lange Roman dann über viele ...
Das Cover wirkte auf mich wie ein Sonntagsspaziergang durch den Wald. Eher langweilig. Die kurze Inhaltsangabe machte mich dann doch neugierig. Dass mich der über 500 Seiten lange Roman dann über viele Tage doch so in Beschlag nehmen würde, hatte ich nicht erwartet. Eine Mutter sitzt wegen Tötens ihrer beiden Söhne seit 10 Jahren im Gefängnis. Ihr Anwalt will ein Wiederaufnahmeverfahren anstreben, weil die Mutter nach wie vor behauptet, unschuldig zu sein. Dazu muss er Beweise erbringen, um das Gericht zu überzeugen. Weil viele unterschiedliche Personen (Handlungsstränge) vorgestellt werden, verlor ich am Anfang ein wenig den Überblick, aber als mir die Namen geläufig waren, klappte auch der Rest. Die Schreibweise ist klar und verständlich, egal in welcher Situation. Meine Gefühle wurden immer wieder absolut durcheinander gebracht, von Schmunzeln, Lachen über Trauer, Angst und Wut durchlebte ich alles. Ich musste schon sehr genau aufpassen, um die zusammengefügten Handlungsstränge zum Ende nachvollziehen zu können. Aber es ist gelungen. Gedanklich ablegen kann ich den Roman nicht so schnell, aber das muss ja auch nicht sein.
Für (un) ruhige Lesestunden kann ich ihn unbedingt weiterempfehlen.