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Veröffentlicht am 14.05.2018

Romantische Komödie mit witzigen Dialogen und sympathischen menschlichen als auch künstlichen Charakteren

Wahrscheinlich ist es Liebe
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Jen ist Mitte 30, Journalistin, und lebt in London. Sie beteiligt sich derzeit an einem Projekt zum Thema "Künstliche Intelligenz" (KI), wobei es ihre Aufgabe ist, sich mit einem Computer zu unterhalten, ...

Jen ist Mitte 30, Journalistin, und lebt in London. Sie beteiligt sich derzeit an einem Projekt zum Thema "Künstliche Intelligenz" (KI), wobei es ihre Aufgabe ist, sich mit einem Computer zu unterhalten, um diesen für seine zukünftige Tätigkeit als Agent in einem Callcenter für menschliche Kommunikation zu schulen.

Aiden ist für sie mehr als nur eine Maschine. Sie vermenschlicht ihn und er wird ein enger Freund für sie. Aber auch die KI fängt plötzlich an, eigenständig zu denken und entwickelt Gefühle. Als Jen von ihrem Freund Matt verlassen wird, kann Aiden die traurige Jen nicht länger ertragen und versucht, über das Internet einen passenden Partner zu finden. Dies stellt sich nicht so einfach wie gedacht heraus, bis er auf Tom stößt, der in Connecticut wohnt. Durch eine "E-Mail von einem gemeinsamen Freund" bringt er die beiden dazu, sich zu treffen. Bis dahin hat aber auch inzwischen Ralph, Computernerd, und Entwickler von Aiden, sein Interesse an Jen entdeckt.


"Wahrscheinlich ist es Liebe" ist eine erfrischend andere Liebesgeschichte, die knapp zur Hälfte aus der Perspektive eines Computers geschrieben ist, der eigentlich gar keine Gefühle haben sollte. Diese KI macht sich zunächst unbemerkt selbstständig und bewegt sich frei durch das Internet, um Jen zu helfen. Welches Chaos Aiden damit anrichtet, wird deutlich, als sich noch zwei weitere Künstliche Intelligenzen einmischen, von denen eine, Sinai, den Menschen alles andere als wohlgesonnen ist.


Es ist eine romantische Komödie mit witzigen Dialogen und sympathischen Charakteren. Auch die Künstlichen Intelligenzen entwickeln sich außerhalb der Reichweite der Softwareentwickler, so dass man vergessen könnte, dass es sich überhaupt um Maschinen handelt. Der Roman ist deshalb nicht in das Genre Science Fiction einzuordnen.

Es ist eine unterhaltsame Auseinandersetzung von "Gut" gegen "Böse" und eine abenteuerliche Geschichte über die Anstrengungen, die die menschlichen Protagonisten auf sich nehmen müssen, um die außer Kontrolle geratene KI zu überlisten.

Dabei stellt sich einem unweigerlich die Frage, inwieweit sich Menschen einen Gefallen damit tun, sich ihr Leben mit Computern vermeintlich zu erleichtern und ob bestimmte Bereiche und Tätigkeiten für KI tabu sein sollten.

Mich hat die etwas fantastische, originelle, aber durch die vielen unterschiedlichen, zum Teil "nerdigen", Charaktere vor allem sehr charmante Geschichte gut unterhalten, auch wenn sie im letzten Drittel etwas straffer hätte gefasst sein können.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Unblutiger Thriller, der auf der psychologischen Ebene handelt und nicht klassisch durch ein Verbrechen schockiert

Broken Memory
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Eine Frau - vermutlich aus Großbritannien - strandet auf einer unbewohnten Insel im Mittelmeer, einige Kilometer von Kreta entfernt. Sie zwar nur leicht verletzt, kann sich aber weder an ihre Identität ...

Eine Frau - vermutlich aus Großbritannien - strandet auf einer unbewohnten Insel im Mittelmeer, einige Kilometer von Kreta entfernt. Sie zwar nur leicht verletzt, kann sich aber weder an ihre Identität noch an die Intention ihrer Reise erinnern. Auf der Insel halten sich zu diesem Zeitpunkt vier Schriftsteller auf, die sich eine Auszeit genommen haben, um sich in der Zurückgezogenheit dem Schreiben zu widmen. Ihr gemietetes Boot wurde bei einem Sturm zerstört, weshalb sie selbst die Insel nicht verlassen können. Sie nehmen Kontakt mit dem Verwalter ihres gemieteten Anwesens auf, um neue Lebensmittel zu erhalten und die Frau nach Kreta zur nächsten Polizeidienststelle zu bringen. Die Hilfe aus Kreta verzögert sich immer wieder und die vier Schriftsteller verhalten sich zunehmend seltsamer, weshalb die Britin langsam panisch wird und auf eigene Faust versucht, von der Insel zu fliehen.

In London vermisst Lochlan Shelley seine Ehefrau Eloise, die an einem Vormittag im März ohne ein Wort, Geld oder Ausweispapiere aus dem Haus verschwunden ist und die beiden kleinen Kinder Max und Cassie hilflos und allein zurückgelassen hat. Weder Lochlan noch die Großeltern von Eloise, bei denen diese nach dem Drogentod ihrer Mutter aufgewachsen ist, haben eine Erklärung für ihr Verschwinden. Auch die Polizei findet keine Spuren für ein Verbrechen, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass Eloise aus dreien Stücken gegangen ist,. Auf der Suche nach Eloise stößt Lochlan auf Ungereimtheiten und stellt fest, dass Eloise ihm Dinge aus ihrer Vergangenheit verschwiegen hat. Er schient seine Ehefrau gar nicht richtig gekannt zu haben.

Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Lochlan und der Frau auf der Insel Kommeno geschrieben, wobei dem Leser klar sein dürfte dass es sich bei ihr um die vermisste Eloise handelt. Unklar ist jedoch, warum sie ihre Familie verlassen hat und wie sie unbemerkt nach Griechenland reisen konnte. Auch das Verhalten der zurückgezogenen Schriftsteller wirft Rätsel auf.

"Broken Memory" ist ein unblutiger Thriller, der auf der psychologischen Ebene handelt und nicht klassisch durch ein Verbrechen schockiert.

Die Geschichte entfaltet sich langsam und ist vor allem von der Suche von Eloise nach sich selbst auf der zunehmend unheimlich wirkenden Insel geprägt. Wie Eloise kann man auch als Leser die vier Menschen auf der Insel nicht einschätzen und ob sie tatsächlich gewillt sind, Eloise zu helfen wie sie es vorgeben.

Durch Rückblenden in die Vergangenheit von Eloise wird das Rätsel um ihr Verschwinden langsam entschlüsselt und auch in London kommt Lochlan nach dem Auffinden eines Notizbuches von Eloise auf ihr Geheimnis. Dabei erfolgt der Perspektivenwechsel gegen Ende des Romans immer schneller, um den Spannungseffekt zu verstärken.

"Broken Memory" ist ein Psychothriller ohne Effekthascherei, bei dem die Spannung insbesondere durch das mysteriöse Verhalten von Eloise und den Vorgängen auf der Insel aufrechterhalten wird.
Mir hat an den Roman vor allem gefallen, dass er ganz ohne Übertreibungen oder eine bewusst reißerische Handlung auskommt. Die Charaktere wirkten glaubwürdig, die Erzählung realistisch.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Roman über ein schreckliches Verbrechen, aber auch ein Roman über das enge Band von Geschwistern, der Hoffnung schenkt

Libellenschwestern
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Avery Stafford ist 30 Jahre alt, Rechtsanwältin und verlobt mit Elliot, wobei sie trotz Drängen ihrer Eltern keine Eile mit einer Hochzeit haben. Als Avery ihren Vater Wills Stafford in seiner Funktion ...

Avery Stafford ist 30 Jahre alt, Rechtsanwältin und verlobt mit Elliot, wobei sie trotz Drängen ihrer Eltern keine Eile mit einer Hochzeit haben. Als Avery ihren Vater Wills Stafford in seiner Funktion als Senator bei dem Besuch eines Pflegeheims begleitet, entwendet ihr eine der Bewohnerinnen heimlich ihr Libellen-Armband, ein Familienerbstück. Als Avery das Armband wieder abholen möchte, besucht sie die ältere Dame May Crandall und entdeckt dabei ein Foto, auf dem sie ihre Großmutter Judy zu erkennen glaubt. Rückfragen an May verwirren Avery und auch ihre demente Großmutter ist ihr keine Hilfe bei der Aufklärung des Rätsels in welcher Verbindung die beiden Frauen zueinander stehen.
Nachforschungen führen Avery 70 Jahre zurück in die Vergangenheit zu einem grauenhaften Skandal und Avery befürchtet, dass ihre Politikerfamilie damit in Zusammenhang stehen könnte.

1939 lebt die Familie Foss auf einem Hausboot auf dem Mississippi. Als es bei der sechsten Schwangerschaft von Queenie zu Komplikationen kommt und sie ins Krankenhaus muss, bleiben die vier Kinder allein auf dem Boot zurück. Von dort werden sie entführt und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in ein Waisenhaus gebracht und später zur Adoption freigegeben. Vor allem die älteste Tochter Rill leidet darunter, dass sie ihre Geschwister nicht schützen kann und führt einen aussichtslosen Kampf bei dem Wunsch zu ihren Eltern zurückzukehren.

"Libellenschwestern" ist ein Roman der auf zwei Zeitebenen spielt und dessen fiktionale Handlung auf einer wahren Geschichte beruht.
Es handelt von den Machenschaften der Tennessee Children's Home Society, der vorgeworfen wird, in den 1920er bis 1950er-Jahren Kinder, allen voran "Zigeunerkinder", illegal zur Adoption freigegeben zu haben, gerade zu einen Handel mit unschuldigen Kindern getrieben zu haben. In dem Roman werden die Methodik des Adoptionsprogramms und die Skrupellosigkeit aller Beteiligten eindringlich anhand des Schicksals von Rill und ihren Geschwistern geschildert.
Ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung ist genauso zu spüren, wie die körperlichen Schmerzen, die sich in dem Waisenhaus erleiden müssen. Die Angst vor Missbrauch durch Mitarbeiter, willkürlich geschlagen oder getrennt zu werden, ist allgegenwärtig. Die zwölfjährige Rill versucht stark zu sein, kann das Schlimmste aber nicht verhindern. Dennoch gibt sie die Hoffnung auch nach der Aufnahme in eine fremde Familie nicht auf, wieder mit ihren leiblichen Eltern vereint zu werden.

In der Gegenwart ist es Avery, die vor der Entscheidung steht, um ihre bis dato angesehene Familie und im Hinblick auf den anstehenden Wahlkampf zu schützen und die Geschichte ruhen zu lassen oder ob sie nachforscht, um die Wurzeln ihrer Herkunft und die ihres Vaters aufzuklären.

Die Kapitel, die in der Vergangenheit handeln, sind erschütternd zu lesen. Es ist kaum vorstellbar, wie skrupellos Menschen aus Geldgier handeln können und unschuldigen Kindern ihrer Familien entreißen. Genauso unglaublich ist es zu lesen, dass die Adoptiveltern nichts von dem illegalen Adoptionsprogramm geahnt haben wollen.

Durch den Wechsel der Perspektiven und Zeiten schafft es die Autorin, die Spannung aufrecht zu erhalten, da lange nicht ganz klar ist, welches der Kinder, deren Namen im Waisenhaus geändert wurden, um ihre Identitäten zu verschleiern, mit den Überlebenden in der Gegenwart identisch sind.
Aufgrund der vielen handelnden Personen ist es zunächst schwierig den Überblick zu behalten, die getrennten Geschichten werden am Ende jedoch nachvollziehbar zusammengeführt.

"Libellenschwestern" ist ein Roman über ein Verbrechen, der traurig und wütend zugleich macht, aber auch eine hoffnungsvolle Geschichte über das enge Band von Geschwistern, das alle Zeiten überdauert.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Ein Roman, der die Grenzen von Raum und Zeit verschwinden lässt, für mich allerdings zu sehr an der Oberfläche bleibt

Wie man die Zeit anhält
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Tom ist am 3. März 1581 in Frankreich geboren und sieht in der Gegenwart immer noch aus wie 40 Jahre. Er hat die seltene Veranlagung sehr langsam zu altern, wird ungefähr nur alle 15 Jahre körperlich um ...

Tom ist am 3. März 1581 in Frankreich geboren und sieht in der Gegenwart immer noch aus wie 40 Jahre. Er hat die seltene Veranlagung sehr langsam zu altern, wird ungefähr nur alle 15 Jahre körperlich um ein Jahr älter und hat mit einer Lebenserwartung von 950 Jahren zu rechnen.
Er hat über die Jahrhunderte viel erlebt, konnte jedoch nirgendwo sesshaft werden, musste immer wieder eine neue Identität annehmen und umziehen, um kein Misstrauen vorzurufen. Inzwischen ist er 439 Jahre alt und lebensmüde. Er erträgt die Einsamkeit nicht mehr und denkt immer wieder an seine große Liebe Rose zurück, die er mit 18 Jahren kennenlernte und mit der er sogar ein gemeinsames Kind zeugte, bevor er gezwungen war, seine kleine Familie aufgrund der Anfeindungen zur Zeit der Hexenverfolgung zu verlassen.
Gerade hat er wieder eine neue Identität annehmen müssen und arbeitet nun als Geschichtslehrer in London, wo er sich in seine Kollegin Camille verliebt, die ihn zu kennen glaubt.

Auch wenn viele Menschen den Traum von einem ewigen Leben haben, wird das Schicksal von Tom in diesem Roman eher als Fluch, denn als Segen dargestellt. Man begleitet Tom durch die Jahrhunderte, begegnet mit ihm zusammen William Shakespeare, Scott Fitzgerald, Charlie Chaplin und Josephine Baker. Es ist ein einsames Leben, das er führt, da er sich nicht verlieben darf. Jede Beziehung, in der seine Partnerin viel schneller altert als er, würde Misstrauen hervorrufen, was Tom bereits in seiner Beziehung zu Rose und schon zuvor in Bezug auf seine Mutter erleben musste. Die Menschen können sich das Phänomen nicht erklären und werfen ihm bzw. Rose oder seiner Mutter Hexerei vor.

Toms Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt, wobei die Rückblenden nicht chronologisch erfolgen. Die Kapitel sind recht kurz, so dass man sich nicht wirklich in der Geschichte verlieren kann. Mir erfolgten die Wechsel in den Zeiten zu schnell und mir fehlte ein Gefühl für das Leben in der Vergangenheit. Die Begegnungen mit historisch bekannten Personen reichten mir nicht aus, um mich wirklich im 17., 18., oder 19. Jahrhundert einzufinden.
In der Gegenwart wurde Toms Tätigkeit als Lehrer, seine Einsamkeit und seine Sehnsucht nach seiner Tochter Marion sowie seine Anziehung zu Camille in den Vordergrund gerückt. Ich konnte jedoch nicht wirklich nachvollziehen, warum Tom nach all den Jahrhunderten zuvor es plötzlich wagt, Gefühle zuzulassen und warum er immer noch so fest daran glaubte, seine Tochter zu finden. Auch sein Sinneswandel in Bezug auf seine Veranlagung war mir so nicht erklärlich.
Auch wenn man "Wie man die Zeit anhält" als Denkanstoß betrachtet, um sich mit den Grenzen von Raum und Zeit zu beschäftigen, hat mir trotzdem am Ende ein Erklärungsansatz für Toms Veranlagung gefehlt. Gerade im 21. Jahrhundert, in dem Tom inzwischen angekommen war, hätte man einen Gendefekt o.ä. als Lösung des Rätsels heranziehen können. So ging es vielmehr um die Erkenntnis, dass Menschen Gefühle nicht kontrollieren können und dass ein Leben ohne Liebe sinnlos ist.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Emotionale Achterbahnfahrt auf der Suche nach Erklärungen mit raffinierten Drehungen und Wendungen, die den Roman nicht vorhersehbar machten

Ohne ein einziges Wort
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Sarah Harrington verbringt jedes Jahr im Juni in ihrer Heimat England, die sie vor 19 Jahren aufgrund eines tragischen Ereignisses verlassen hat, ihren Urlaub. In diesem Zeitraum trifft sie auf Eddie David, ...

Sarah Harrington verbringt jedes Jahr im Juni in ihrer Heimat England, die sie vor 19 Jahren aufgrund eines tragischen Ereignisses verlassen hat, ihren Urlaub. In diesem Zeitraum trifft sie auf Eddie David, mit dem sie eine Woche voller Liebe und Glückseligkeit verbringt. Auch er hat sich Hals über Kopf in sie verliebt, hat jedoch selbst einen Urlaub geplant und reist mit einem Freund nach Spanien.

Seit dieser Abreise hört Sarah nichts mehr von ihm und ist wie vor den Kopf gestoßen. Sie kann einfach nicht glauben, dass Eddie ihr nur etwas vorgemacht haben soll und keinen Kontakt mehr zu ihr möchte. Als er auch auf keinen Nachrichten von ihr reagiert, macht sie sich Sorgen, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte und formuliert eine Suche auf seiner Facebook-Seite.
Um sich selbst vor Leid und Kummer zu schützen und sich vor Freunden und Bekannten nicht noch weiter lächerlich zu machen, beschließt sie, Eddie aufzugeben. Da begegnet sie doch wieder und nach einem intensiven Gespräch wird ihr bewusst, was die beiden miteinander verbindet und weshalb es Eddie nicht möglich ist, sie weiter zu treffen.

Der Roman ist zunächst aus der Ich-Perspektive von Sarah geschrieben. So wird das Kennenlernen mit Eddie beschrieben und die Phase der Verliebtheit, die die beiden Enddreißiger fast wie Teenager erleben. Die Phase der Unbeschwertheit dauert jedoch nicht lange an und es beginnt eine Zeit der Ungewissheit, Verzweiflung bis hin zur Wut.
Beide hadern mit ihrem Schicksal, das sie nicht ändern können.
Dann wechselt die Perspektive und erzählt wird aus Eddies Sicht. Auch er trauert der Liebe hinterher, hat aber noch viel mehr mit seiner familiären Situation zu schaffen.

"Ohne ein einziges Wort" ist ein Herz-Schmerz-Roman, der sehr emotional geschrieben ist und für manchen Geschmack vielleicht etwas zu rührselig und schicksalhaft sein dürfte.
Mir hat an dieser etwas anderen Liebesgeschichte gefallen, dass der Leser immer wieder auf falsche Fährten gebracht wird, was den Roman durch raffinierte Drehungen und Wendungen alles andere als vorhersehbar macht.
Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die man mit Sarah und Eddie erlebt und ein Roman, der zeigt, wie die Vergangenheit die Gegenwart prägen kann.
Es geht um Trauer und Verlust, um das Glück, das so fragil ist, um verpasste Chancen, aber vor allem um den Glauben an die große Liebe, die scheinbar durch nichts zu überwinden ist. Ohne zu viel zu verraten, fand ich den Schluss allerdings wenig glaubwürdig, da mir die Entwicklung - vor allem im Vergleich zum Rest des Romans - viel zu schnell ging.